Im Lagerbuch von 1740 ("Steuerliste" S.277) wird Johann Friedrich Braun als Eigentümer
genannt. Er musste folgende jährliche Gülth bezahlen:
3 Kreuzer "an Geldt" und
12 Kreuzer "Vor Eine Faßnacht Huhn"
Die Angaben im Lagerbuch und in den Amtsrechnungen passen nicht zusammen.
- Lagerbuch: Ein Nachtrag nennt Leonhard Steinbach. Dabei ist nicht klar, ob sich die Jahreszahl 1769 auf ihn oder auf Johann Georg Schukraft bezieht.
Leonhard Steinbach starb bereits 1764.
- Amtsrechnungen: In den Amtsrechnunge von 1760 bis 1772 wird Leonhard Steinbach bei diesem Haus nicht erwähnt.
Die Angaben in Lagerbücher und Amtsrechnungen scheinen nicht zusammen zu passen.
---------------------- Anmerkung Ende ---------------------
Haus geteilt:
Linke (nördliche) Seite
Rechte (südliche) Seite
Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden. Johann Peter Bürkert war in der II.Klasse. Damit konnte er 2 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen.
Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 5 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall die linke Hälfte des Haus Nr.14.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.
Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden. Johann Georg Bort war in der II.Klasse. Damit konnte er 2 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen.
Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 5 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall die rechte Hälfte des Haus Nr.14.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.
1818 verkaufte Georg Michael Lebhardt seine Haushälfte um 400 Gulden.
Käufer war sein Schwager Johann Philipp Bort. Im Kaufvertrag steht noch "... die andere Hälfte besitz Peter Bürkert ..."
Wenn man die Flurnummern der Grundstücke anschaut, die zu beiden Haushälften gehören, kann man Hinweise darauf finden, dass sie ursprünglich zusammen gehörten.
linke Haushälfte:
rechteHaushälfte:
Äcker
477
478
Äcker
1349
1350
Die dokumentierte Geschichte des Hauses zeigt, dass es vor 1800 geteilt wurde.
Dafür zeigen sich erstaunlich wenige Übereinstimmungen beim Vergleich der Flurstücke, was zeigt, dass diese Methode ihre Grenzen hat ...
Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurde als Eigentümer der linken Haushälfte die Witwe des Peter Bürkert genannt.
Er war bereits 1818 beim Verkauf der anderen Haushälfte als Besitzer genannt worden.
Nach dem Tod von Peter Bürkert (1835) und seiner Witwe (1839) wurde die Haushälfte 1840 von den Erben an
Friedrich Gulde (aus Schwöllbronn) um 475fl. verkauft. Die 3 Söhne behalten sich den Sitz in der Kammer ob der Stube vor, so lange sie ledig sind.
Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurde als Eigentümer dieser Haushälfte
Johann Michael Zorn genannt. Er war der Schwiegersohn von Peter Bürkert. Johann Michael Zorn wurde 1851 vergant, das Gut wurde im Dezember 1851 im Hohenloher Boten zum Verkauf angeboten.
Das Gut wird so beschrieben:
einem halben Wohnhaus und Scheuer
46 1/2 Rth. Garten und Krautland
2 Vrtl. 25 Rth. Wiesen
2 Mrg. 2 1/2 Vrtl. 16 Rth. Acker
2 Mrg. 1 1/2 Vrtl. 22 Rth. Weinberg
Wer war der Käufer? Mit großer Wahrscheinlichkeit war es Balthas Käppler
Damit wäre die Trennung des Hauses wieder beendet gewesen.
Wieder gesamtes Haus:
Es fehlt ein Eintrag im Kaufbuch, der den Verkauf der rechten (südl.) Seite von Johann Michael Zorn (wurde 1851 vergant) an Balthas Käppler zeigt.
Aber nur mit diesem Verkauf, passt die vorhandene Faktenlage.
Hatte Balthas Käppler und später sein Sohn eine Haushälfte vermietet?
Am 07.03.1857 verkaufte Baltas Käppler "ein zweistockiges Wohhaus ... und eine sich dabei
befindliche 3.barigte Scheuer" um 1275fl. an seinen Sohn Johann Heinrich Käppler.
Am 04.10.1858 verkaufte Gemeindepfleger Johann Heinrich Käppler die Liegenschaft um 1575fl. an Johann Friedrich Mornhinweg
"Ein 2.stockiges Wohnhaus mit Gewölbtem Keller nebst Schweinestall neben dem Hauß nördlich neben Friedrich Sailer und Albert Neuffer von Oehringen."
Der Hof wurde so beschrieben:
"Ein 2.Stokiges Wohnhauß mit gewölbtem Keller nebst Schweinestall neben dem Hauß nördlich neben Friedrich Sailer und Albert Nausser von Oehringen"
b
"Eine dreibarnigte Scheuer neben dem Hauß und der Ortsstraße No.7"
54/2
"11,0 Rth Gemüsegarten neben dem Hauß Gbd. No.14 und Parz. No.54/1 und 55"
54/1
"7,3 Rth Gemüsegarten neben dem hauß und Par. 14/1, 14/2, 14/a Paz. 54/2"
53/2
"2,6 Rth Sommergarten GebPaz. No.14a und dem Weiher"
59
"28,1 Rth Baumgarten neben Georg Weipert und der Ortsstraße No.7"
Am 11.10.1858tauschteJohann Friedrich Mornhinweg diese Liegenschaft Nr.14
"Ein zweistockiges Wohnhaus nördlicher und südlicher Theil mit gewölbtem Keller nebst Schweine und Geflügelstall neben dem Hauß und Albert Neuffer von Oehringen."
gegen
das Haus Nr.47 von Philipp Bühner
"2.Stockige Wohnhaus mit gewölbtem Keller und Schmidtwerkstätte nebst Bakofen und Hofraum. Eine 2.barige Scheuer neben dem Hauß und Gbd. No.48A nebst Hofraum mit Pumpbrunnen neben Gebäude No.48, 46 und Ortsweg No.11".
Dazu kamen folgende Bedinungen:
-Johannes Mornhinweg muss dem Philipp Bühner ein Aufgeld von 1400fl. zahlen
-Philipp Bühner verzichtet "auf die Consession seines Kramhandels und Wirtschaftsgerechtigkeit und räumt derm Johannes Mornhinweg das Recht ein daß er sich zur Ertheilung beiderseitigen Consessionen verwenden dürfe."
Sollte Mornhinweg diese Consessionen nicht erhalten, soll dieser Tauschhandel unwirksam sein.
Die Mutter von Philipp Bühner, Johanne Kirchner, war seit dem Kauf am 11.10.1858 zur Hälfte am Besitz beteiligt. Am 30.03.1860 verkaufte sie nun
diesen Anteil an ihren Sohn um 500fl.
Am 20.02.1869 verkaufte Philipp Bühner seine Liegenschaft im öffentlichen Aufstrich.
Diese Haushälfte wurde von David Scholl inkl. "neue Scheuer" und Antheilen am Schöpfbrunnen bei Gbd. No.47 um 1250fl. erkauft.
Mit dem Hauskauf von 20.02.1869 war David SchollBesitzer des gesamten Hauses.
Diese Anzeige im "Hohenloher Bote" von 1869 zeigt, dass David Scholl zuerst gewillt war die eben erkaufte Haushälfte wieder zu verkaufen.
Der Verkauf kam aber nicht zustande. Warum?
Wieder gesamtes Haus
Im Schätzungsprotokoll von 1869 wird David Scholl als alleiniger Eigentümer des ganzen Hauses genannt.
In einem Eintrag im Kaufbuch vom 16.08.1881 zu einer Hälfte des Haus Nr.17 steht:
Zu No.16 u 17.
5 ar 52 met gemeinschaftlicher Hofraum mit Ueberfahrtsrecht Geb. No.14 und 18. (1)
1913 wird im Feuerversicherungsbuch sein Sohn, der Küfer Karl Scholl jun. als alleiniger Eigner genannt.
Er fällt 1914 im I.Weltkrieg.
Seine Witwe heiratete 1920Gottfried Kohler.
1921 ist dann Gottfried Kohler als Besitzer im Feuerversicherungsbuch eingetragen.
1925 schrieb Gottfried Kohler diese Postkarte an seine Mutter in Nattheim. Rechts wurde das Bild nachträglich coloriert.
Rechts oben ist noch ein Teil der Scheune Nr.15a zu erkennen. Links das Schleppdach, das zur Scheune 14a gehörte.
Seine Tochter Luise heiratet 1947 Joachim Frank und blieb auf diesem Haus.
Die Scheune 14a. wurde vermutlich erst später gebaut, da sie sonst im Lagerbuch von 1740 erwähnt sein müsste.
Der Küfermeister Johann Ludwig Ebele richtet 1861 im "Partere Stock" eine Brandweinbrennerei ein.
Bild links: Zeichnung von 1861
1865 beantragte Philipp Bühner den Bau eines Backofens mit Schweinestall (Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 4613).
Der Antrag wurde genehmigt.
Im unteren Eintrag des Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name
Beschreibung des Gebäudes
Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile
Versicher- ungs- anschlag
Classe
Umlage Capital
Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke
Länge, Breite, Höhe
Gelaße
Dachdeckung
Umfassungs- und Giebelwände
Feuergefährliche Einrichtungen
als unzer- störbar
wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer
gegypste Kammern
gewöhnliche Kammern
Küchen
Stallungen
sonstige Gelaße
David Scholl
Ein zweistockiges Wohnhaus aus Stein und Fachwerk mit Giebeldach
45' 34,5' 18' 23'
2.
2
2
2
1 gew. Keller 2 Dachböden mit 4 Kammern 1 Werkstadt
Ziegel
der erste Stock Stein sonst gem. Fachwerk
Backofen
Fundament, gew. Keller u. Sockelmauern
---
2200
IV
2750
alter Anschlag 2200f. (1861)
Über der Eingangstür des Wohnhauses findet sich folgende Inschrift im Sandstein.
Sie hatten 1870-1882 eine umfassende Renovierung des Gebäudes vorgenommen.
1892-93 war es dann Johann David Karl Scholl, der
die Scheune 14a erweiterte. Bis zum Abbruch 1972/73 gab es keine weiteren Veränderungen.
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name
Beschreibung des Gebäudes
Ausgenommene Bestandtheile
Versicher- ungs- anschlag Mark
Klasse
Umlage Kapital Mark
Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke
Länge, Breite, Höhe in Metern
Gelaße
Dachdeckung
Umfassungs- und Giebelwände
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern
gewöhnliche Kammern
Küchen
Stallungen
sonstige Gelaße
Scholl David Küfer
2 stockiges Wohnhaus von gemischter Bauart unter Giebeldach in den Jahren 1870-1882, 1895 durchgreifend baulich verb essert
12.70 9.70 Erdg.2.50 I.Stock 2.60 Dach 6.60
3 I.Stock
1 I.Stock 7 Dachboden
1 I.Stock
Dachplatten
Umfassungswände von Stein, Giebel ausgemauertem Fachwerk
mehr als 4.29m z.D.v.No.14a entfernt
gemäuer unter der horizontalen Ebene des Fußbodens im Erdgeschoß Vorplatz (Kellergewölbe soweit versichert)
4600
III
4600
Alter ca. 150Jahre Unterhaltung gut Unter nebigem Anschlag von 4600M inbegriffen ist; 1 Brennkessel mit Kupfereinsatz, Kupferhelm und
Kühlgefäß, Anschlag 100M
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name
Beschreibung des Gebäudes
Ausgenommene Bestandtheile
Versicher- ungs- anschlag Mark
Klasse
Umlage Kapital Mark
Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke
Länge, Breite, Höhe in Metern
Gelaße
Dachdeckung
Umfassungs- und Giebelwände
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern
gewöhnliche Kammern
Küchen
Stallungen
sonstige Gelaße
Scholl David
1 stockige im Jahr 1892 umgebaut u vergrößerte Scheuer am Ortsweg No.1 v gemischter Bauart unter Giebeldach
12.45 8.25 3.80 Dach 5.20
1
1 Tenne 2 Bare
Dachplatten
Stallwände von Stein sonst von ausgemauertem Fachwerk
Zusammenhang mit dem Schuppen
Fundament u Bodenbelag im Stall
1600
1911 wurden zwei elektrische Brennstellen eingerichtet. 1923 wird im Feuerversicherungsbuch eine Brauereieinrichtung erwähnt.
In der Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg mit Stand von 2005, steht für dieses Gebaäude: "Wohnhaus einer Hofanlage, ein- bis zweigeschossiges Massiv- und Fachwerkgebäude in Hanglage, 17. Jh."
Anfang April 2019 wurde das Haus abgebrochen.
Aufnahme von 2019
Aufnahme von 2019
Aufnahme von 2019
Aufnahme von 2019
Aufnahme von 2019
Aufnahme von 2019
Aufnahme von 2019
Aufnahme von 2019
Aufnahme von 2019
Hier kommen drei 360 Grad Ansichten
Einfach mit der Maus auf den gewünschten Ausschnitt bewegen, rein und raus zoomen.
360 Grad Rundumblick am Dorfplatz. [Mai 2021]
360 Grad Rundumblick am Dorfplatz. [Juni 2021]
360 Grad Rundumblick, wo früher die Häuser 14 und 15 gestanden sind. [Juni 2021]
Lager- und Gültbücher, Vermessungen, (Ur)Kataster
Lager und Gültbuch 1740
Messbuch 1818 Linke Haushälfte
Messbuch 1818 Rechte Haushälfte
Urkataster 1839
Nachtrag zum Primärkataster, 1859-60
Nachtrag zum Primärkataster, 1892-93
Ergänzungskarte zum Primärkataster
Quellennachweis.
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 89 (1716) 1740-1800
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote 1851
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote 1864
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote 1869
Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: B 74 Kaufbuch Bd 10
Ortsarchiv Verrenberg: B 73 Kaufbuch Teil 9 1858-1861
Ortsarchiv Verrenberg: B 72 Kaufbuch Teil VIII 1854-1858
Ortsarchiv Verrenberg: B 76 Kaufbuch Teil 12 1868-1876
Ortsarchiv Verrenberg: B 78 Kaufbuch Teil 14 1881-1890
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
HZA Ba 115 Bd 711 Amtsrechnungen 1803/04
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 4613
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 2048
Liste der Kulturdenkmale in Baden-Württemberg, Stand 06/2005 Seite 46-47