|
Haus Nr. 53 in Verrenberg (Golbergstraße 2) |
 Postkarte vor 1904 |
 Aufnahme von 1962 |
 Karte von 1818 |
 Urkataster von 1839 |
 Lage des Haus im Ort |
Die Bewohner
------------Beginn nicht gesicherter Erkenntnisse --------------------------
Balthes Laurenz hatte das Haus im Besitz.
Er teilte es unter den beiden Schwiegersöhnen Hanß Knorr und Hannß Waibler (geb.1560) auf.
------------Ende nicht gesicherter Erkenntnisse ----------------------------
Im Gült und Lagerbuch von 1628 (Seite 607b, 620a und 620b)
werden Hanß Knorr und Hannß Waibler (geb.1560) als Eigner je einer Haushälfte genannt.
Die Angaben Hans Knorr und Hans Waibler im Gült und Lagerbuch sind nicht eindeutig. Die Auswahl der Personen wurde aufgrund der oben genannten Annahme getroffen.
Der Nachfolger von Hannß Waibler (geb.1560) scheint Michael Eberlin gewesen zu sein. Von diesem Michael Eberlin ging die Hälfte dann auf Hannß Waidmann über.
Der direkte Nachfolger von Hanß Knorr ist noch unbekannt. Später war auf dieser Haushälfte Sebastian Endres
Im Gült und Lagerbuch von 1684 ("Steuerliste" S.18b?) werden
Sebastian Endres und Hannß Waidmann als
Eigentümer genannt.
Die Nachfolge von Sebastian Endres tratt dessen Schwiegersohn Hans Georg Löffler an.
Die Nachfolge von Hannß Waidmann tratt Johann Georg Fleisch an.
Im Gült und Lagerbuch von 1740 ist Hanß Georg Schuhmachern als Besitzer eingetragen.
Seine Frau hatte das Gut aus 1ter Ehe mit Georg Löffler mitgebracht.
Vor Georg Löffler war Jörg Beingaßer auf dem Gut.
Johann Adam Löffler war bis 1783 auf diesem Hof war. Er war der Stiefsohn von Hanß Georg Schuhmacher.
Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur
Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Johann Michael Hörger war in der
1.Klasse. Damit konnte er
3 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein
Beischlag von 4 Schafen. Damit konnte er 7 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.53.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.
Im Messbuch von 1818 wird Johann Michael Hörger als Besitzer genannt. Er hatte 1783 Anna Elisabetha Löffler geheiratet.
Bei seiner Aufnahme ins aktive Bürgerrecht heist es: "durch Guts Uebernahme ao 1783".
Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurden als Eigentümer sein Sohn Johann Jacob Anton Hörger genannt.
1840 tauscht Peter Binhammer seinen Hof Nr.55 gegen den Hof Nr.53 von Johann Jacob Anton Hörger.
Der Hof Nr.55 war mit 1500fl., der Hof Nr.53 mit 500fl. veranschlagt worden, so dass Anton Hörger noch 1000fl. bezahlen musste.
1852 hat Michael Georg Gottlieb Roth den Hof von seinem Schwiegervater Peter Binhammer um 4500f. gekauft.
Nach seinem Tod heiratete seine Witwe 1858
Karl Klaiber. Nach Ihrem Tod verkaufte Karl Klaiber den Hof
1871 an Christoph Dietz.
Er verkaufte bereits im folgenden Jahr 1872 das Haus an Georg Friedrich Wütherich.
Nach nur drei Jahren verkaufte er es 1875 an Jakob Ungerer (senj).
Auch Jakob Ungerer hielt es nicht lange in diesem Haus, er verkaufte 1877 an Israel Salomo von Öhringen.
1878 kaufte Carl Nagel das Haus. Seine Witwe verkaufte das Haus dann 1893
an den Öhringer Händler Heinrich Würzburger.
Im Feuerversicherungsbuch von 1896 wird der Öhringer Händler Heinrich Würzburger als Besitzer genannt.
1897 ist die Witwe Marie Gutropf eingetragen.
Ein weiterer Nachtrag im Jahr 1908 benennt dann Friedrich Dinger als Eigner.
1924 stellt die Witwe des Friedrich Dinger mit 68Jahren ein Baugesuch, um einen "Bäcker Backraum" in ihr
Haus einzubauen. Vermutlich war diese Bäckerei für ihren Sohn Gottfried Dinger gedacht.
Die Familie zog Ende 1927 nach Öhringen.
Die nächsten Besitzer waren das Ehepaar Feucht. Diese starben 1949. Die Erben verkauften das Haus
an Fritz Kettner.
Um 1973-75 wurde es wiederum an die Familie Herrmann verkauft.
Bauliche Entwicklung
In der mündlichen Überlieferung wird von einem Pumpbrunnen vor neben der Scheune berichtet.
Im Lagerbuch von 1628
Im Lagerbuch von 1684 wird lediglich von einem Haus berichtet.
Im Gült und Lagerbuch von 1740 wird die Hofstelle so beschrieben:
"Ein Hauß und daran gebaute Scheuren, Sommer und Graßgärtlein # auf welch letzterem ein Backofen steht, dann Hofgerechtigkeit, ...
# an welchem Sommergarthen aber das ...st und größe nach von der Gemeind grund und boden ist"
Vermutlich wurde das Haus um 1770 erbaut.
1857 stellt Michael Roth den Antrag eine Wagen- und Holzremise zu bauen (Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 III Bü 5386)
Bild links: Zeichnung von 1861
1868-69 erweiterte Karl Klaiber das Haus, erbaute einen
Backofen, eine Holzremise, eine Scheune und erneuerte den Schweinestall.
Der Antrag zum Bau einer Wagenremise 1868 durch Christian Carl Klaiber findet sich im folgenden
(Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 III Bü 4368)
Im unteren Eintrag des Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag |
Classe |
Umlage Capital |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen |
als unzer- störbar |
wegen des Anspruchs auf Baubeiträge |
heizbare Zimmer |
gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Karl Klaiber |
Ein zweistockiges Wohnhaus von Stein und Fachwerk mit Giebedach
nebst der angebauten einstockigen Scheuer
ebenso den angebauten Alseite von Stein und Fachwerk mit Pultdach
ferner ein 2stockigen Hausanbau von Stein u Fachwerk mit Pultdach
u südl am Haus angebaute Remise auf freipfosten mit Pultdach |
24' 33' 17,5' 20'
27' 33' 13,5' 20'
14,5' 35' 8' 10,5
17,2' 14,5' 17,5' 9'
24' 5,5' 7,5' 4' |
1. |
|
1 |
1 |
1 |
2 Dachböden mit 2 Kammern
1 Tenne 2 Bann 1 geb. Keller
Tenne u Bann Verlängerung
1 Stall 1 Dachboden 1Bann
Remise 1 Schweinestall |
Ziegel |
der erste Stock Stein sonst gem. Fachwerk
ebenso
der erste Stock Stein sonst gem. Fachwerk
der erste Stock Stein sonst gem. Fachwerk
|
Backofen |
Fundament u. Sockelmauern |
--- |
1200
800
75
450
75 |
IV |
1500
1000
93
450
75 |
alter Anschlag 1100f./750f./50f./400f./50f. (1866)
Ein noch älterer Anschlag war 600f./500f./neu/neu/neu |
Skizze des Hauses Nr.53 von 1896
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Würzburger Heinrich Dinger Handelsmann in Oehringen |
2 stockiges Wohnhaus unten im Dorf von gem. Bauart unter Giebeldach |
7.99 13.60 Ergd. 2.40 I.Stock 2.30 Dach 5.00 |
1 I.Stock |
|
2 I.Stock 2 Dachboden |
1 I.Stock |
1 EG |
1 Futterremise |
Dachplatten |
Erdgeschoß von Stein, sonst von ausgem. Fachwerk |
Backofen auf Holzgebälk |
Fundament |
2600 |
|
|
Alter ca. 200 Jahre Unterhaltung schlecht Unter neb Anschlag von 2200M inbegriffen ist: 1 Backofen im I.Stock, 1 Abtrittgehäuse ohne Grube |
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Würzburger Heinrich Handelsmann |
1 stockiger Scheuer unter gleichem Dach ohne eigene Wand angebaut |
10.40 13.60 3.90Dach 5.00 |
|
|
|
|
|
1 Tenne 2 Baren mit 1 gew. keller mit 1 geb Vorkeller |
Dachplatten |
teils ausgem teils geschliertes Fachwerk |
|
der gew. Keller u die Mauern unter Tenne u Bodenebene |
2300 |
|
|
|
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Hausanbau
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
derselbe |
2 stockigem Wohnhausanbau v. gem Bauart unter abgewalmten Pultdach ohne eigene Wand angebaut |
4.20 1.70 Erdg. 2.30 I.Stock 2.50 Dach 2.50 |
Vergrößerung des einheizbaren Zimmers |
|
|
|
1 |
Schweinestall |
Dachplatten |
Erdgeschoß von stein, sonst von ausgem Fachwerk |
Zusammenhang mit dem Wohnhaus |
Fundament |
260 |
|
|
|
1911 wurde eine elektr. Anlage mit drei Glühlampen eingebaut.
1924 stellt die Witwe des Friedrich Dingler das Baugesuch auf Einrichtung eines "Bäcker Backraumes".
In einem Nachtrag von 1925 wird u.a. ein eiserner Backofen erwähnt.
Vermutlich in den 80er Jahren wurde es abgerissen, um dem neuen Wohnhaus Platz zu machen.
Vermessungen
 Gült- und Lagerbuch 1628 - Haushälfte 1 Fol. 607 |
 Gült- und Lagerbuch 1628 - Haushälfte 2 Teil 1 Fol. 620a |
 Gült- und Lagerbuch 1628 - Haushälfte 2 Teil 2 Fol. 620b |
 Gült- und Lagerbuch 1684 Fol. 18b |
 Gült- uind Lagerbuch 1740 Fol. 205 |
 Messbuch 1818 |
 Urkataster 1839 |
Zusatzkarte zum Urkataster 1833
Nachtrag zum Primärkataster, 1868-69
Quellennachweis.
Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 III Bü 5386