Verrenberg HistorischZeitungsartikel aus der Verrenberger Geschichte


1843 / Vorkirchweihe
»Nächsten Sonntag, Montag und Dienstag, als den 27., 28 und 29. August, hält der Unterzeichnete Vorkirchweihe,
wobei Sonntag Harmonie-Musik, Montag Tanz-Musik und Dienstag Bürger-Ball stattfindet. Mit der Bemerkung,
daß für gute Speisen und Getränke bestens gesorgt sein wird, ladet er hierzu höflich ein.
Ludwig Carle, Lindenwirt«
1847 / Zum Tanz wird geladen
Zum Tanz wird geladen, Verrenberg 1847
1849 / Dank für Löschhilfe. Eine Scheune des Georg Matthäus Mugele hatte gebrannt.
Zeitung 1849 Brand in Verrenberg
1849 / Der Lindenwirt gibt Bekannt
Zeitung 1849 Lindenwirt in Verrenberg
1854 / Kirch-Weih in der Linde
Kirch-Weih Anzeige 1854, Zur Linde, Verrenberg
1857 / Weinherbst Ergebniss
Weinherbst Ergebniss 1854, Verrenberg
1857 / Kärwe-Ladung
»Zur Ehre der früheren Kirchweih ist bei dem Unterzeichneten heute Samstag, den 5. und morgen Sonntag,
den 6. September gutbesetzte Harmonie-Musik, wobei neben gutem und billigem Getränke verschiedenes Backwerk,
gemästete Gänsebraten und neues Sauerkraut zu haben ist, wozu höflichst einladet.
Carle, zur Linde.«
1864 / Aufruf zu Beisteuer in Not
»Dem Bahnwärter Heimaier bei Verrenberg, der bei seinem geringen Einkommen alle Mühe hat, sich und seine Familie
redlich durchzubringen, ist seine Kuh, welche er nur 3 Tage zuvor um 70 fl. gekauft hatte, gefallen, ohne daß er an den
Verkäufer Ersatzansprüche machen kann, und konnte derselbe von dem Fleisch nur wenig verwerten. In der großen Not,
in welche er dadurch versetzt worden ist, bittet er mitleidige Herzen um Beisteuer.
Der Unterzeichnete ist erbötig, Gaben in Empfang zu nehmen und an Heimaier zu überliefern, mit dem Bemerken, daß
derselbe fleißig, sparsam und pünktlich im Dienst ist und ihm eine Erleichterung seiner jetzigen bedrängten Lage wohl zu
gönnen wäre.
Den 29. Juni 1864          B. Ass. Ganzenmüller«
1869 / Math Mugele bittet 2400fl. zum Verleih an
Math Mugele bittet 2400fl. zum Verleih an, 1869, Verrenberg
1876 / Am 4.Dezember wird eine Liegenschaft eines Ungerer verkauft.
Eine Liegenschaft eines Ungerer soll verkauft werden, 1876, Verrenberg
1889 / 1 1/2 Morgen Weinberg in der Winterhelden steht zum Verkauf
Verkauf eines Weinberges, 1889, Verrenberg
1891 / Gefährlicher Unfall
22.1. »Eine junge Bauernfrau aus dem 4 km von hier entfernten Verrenberg wollte vor einigen Tagen Eier und Butter zum
Verkauf nach Öhringen bringen. Um rascher hierher zu kommen, wählte sie einen seltener betretenen Nebenweg, glitt aber,
etwa l km von ihrer am Ende des Orts gelegenen Wohnung entfernt, auf dem hartgefrorenen Boden aus und erlitt einen doppelten
Schenkelbruch. Hilflos lag sie über eine Stunde am Boden; als aber immer noch niemand des Weges kam, kroch sie mit der
größten Anstrengung und unter heftigen Schmerzen nach Hause zurück, wozu sie drei Stunden (!) brauchte. Glücklicherweise
konnte das Bein noch an demselben Tage wieder eingerichtet werden, und das Befinden der Patientin ist ganz befriedigend.«
1894 / 5. Februar. Der Weg von der Landstraße bis zum Eisenbahndurchlaß wird gesperrt.
Der Weg wird gesperrt, 1894, Verrenberg
1895 / 25. Juli. Verkauf von Weizen, Gerste und Haber.
, 1895, Verrenberg Die Halmfrüchte stammten von den Gütern eines Nagel (?) und von Johann Georg Debold. Die Familie Debold war bereits 1894 nach USA ausgewandert. Den Verkauf leitete der Sonnenwirth Johann Peter Christoph Zorn.
1897 / Ein Verrenberger hilft nach dem Jahrhundertunwetter
»Noch frisch ist das Gewitter, welches einen der schönsten Landstriche des württembergischen Unterlandes in eine Wüste
verwandelte, im Gedächtnis. Ein Hilferuf ging durchs Land um Beisteuern zur Linderung der Not. Allüberall zeigten sich wohltätige
Hände, Hilfskomitees wurden gebildet, Private taten sich zusammen, um vereint den Schwerbetroffenen beizuspringen. Da zeigte
sich, daß die Anhänglichkeit an die alte Heimat kein leerer Wahn ist. Wir wollen hier ein Beispiel von wirklicher Nächstenliebe anführen.
Eberhard Schanzenbach von Verrenberg, ein Mann in den 30er Jahren, dem Arbeiterstande angehörend, in Stuttgart; eine wohl-
bekannte und beliebte Persönlichkeit und auch als Volksdichter bekannt, (in den letzten Jahren hat derselbe über 62 von Geist
sprühende Gedichte verfaßt, welche zum Teil im Druck erschienen und überall größten Beifallfanden), der bereits vor 22 Jahren
seinen Heimatort Verrenberg verlassen, tat alles Menschenmögliche, um seinen Landsleuten beizuspringen. Zwei Wohltätigkeitskonzerte
hielt er in Stuttgart ab, in einer kleinen Broschüre führte er die Schreckensnacht in Gedichtform vor und ließ die Einnahmen aus diesem
Werkchen vollständig den Hagelgeschädigten zufließen. Außerdem besuchte er öfters seine Landsleute, ließ sie auf seine Kosten
bewirten und opferte insgesamt 600-700 Mark zu Gunsten der Wohltätigkeit usw.«
um 1900 / Zeitungsanzeigen zur Kirchweih in Verrenberg
Zeitungsanzeige Rose in Verrenberg Zeitungsanzeige Sonne in Verrenberg
1901 / Mormonen-Mission
»21.März. In dieser Woche bekamen wir außer dem ersten Storchenpaar auch 2 1/2 Missionare der "Heiligen der letzten Tage",
d. h. der Mormonen aus Amerika, zu Gesicht. Die letzteren scheinen durch die Heidefläche unseres Golberges von Untersteinbach
und Windischenbach her angelockt worden zu sein. Mit Hausiererfleiß wurde Haus für Haus "abgeklopft", um Männer, Weiber
und Kinder abends zur Missionsstunde zu versammeln; hier trug der "Halbe" auf seiner "Zieh-am-Leder" verschiedene Lieder
und Tanzweisen vor, welche nicht aus dem "Rattenfänger von Hameln" waren. Hoffentlich läßt sich kein "Heideblümchen", und
sei es auch durch die frömmsten Redensarten, betören, nach Amerika auszuwandern, um dort am großen Salzsee zwar zur
Vermehrung einer Sekte beizutragen, aber auch um dort das Leben vertrauern zu müssen.«
1904 / Gesangvereins-Nachrichten
»26. Jan. Daß auch der Landmann draußen in seinem Dorfe einzelne Winterfreuden erleben kann, beweisen die Veranstaltungen des
hiesigen Männergesangvereins, welche in den letzten Wochen stattfanden. Am 10. ds. Mts. hatte derselbe sein Kränzchen im
Gasthaus z. "Sonne", zu welchem sich fast sämtliche hiesigen Bürger und auch zahlreiche auswärtige Gäste einfanden. Der Verein bot,
was in seinen Kräften stand. Verschiedene Männerchöre und humoristische Stücke wurden zum Vortrag gebracht, und den Schluß
bildete ein Tänzchen für jung und alt. Letzten Donnerstag machte der Gesangverein eine gelungene Schlittenfahrt über Westernbach
nach Friedrichsruhe. Am Sonntag, den 24. Juli ds. Mts. erhielten wir Besuch vom Gesangverein von Ohrnberg.«
1905 / Fernsprecher und Backhaus
»24. März. Zur Einrichtung einer Telephonagentur in hiesiger Gemeinde zeichneten verschiedene hiesige und auswärtige Personen in
ganz kurzer Zeit nahezu 300 Mark und ging seitens der Gemeindekollegien bereits an die K. Generaldirektion der Posten und
Telegraphen ein Gesuch um baldigen Anschluß der Gemeinde an das Telefonnetz ab. Demnächst soll nun die Erbauung eines
Gemeindebackhauses beschlossen werden, was gleichfalls einem großen Bedürfnis unserer Gemeinde entspricht. Der umsichtigen
Gemeindevertretung und der opferwilligen und fortschrittlich gesinnten Bürgerschaft alle Anerkennung.«
1906 / Sonnwendfeier aufm Golberg
»25. Juni. Auch heuer wieder veranstaltete unsere Jugend am Johannestag ein Höhenfeuer auf dem Galberg (Golberg). Weithin
mögen die Flammen sichtbar gewesen sein; denn dieser Vorposten vor dem Mainhardter Wald überragt alle umliegenden
Höhenrücken. Es ist eine schöne Sitte, wenn alte Gebräuche erhalten bleiben.«
1912 / Ortsvorsteher-Wechsel
»6. Juli. Am Vorabend der Amtseinsetzung unseres neugewählten Schultheißen J. Bort, jung brachte der Gesangverein dem
seitherigen Schultheißen Bort sen. und seinem Nachfolger ein Ständchen. In Lied und Wort wurde der ersprießlichen Tätigkeit
des früheren Orlsvorslehers gedacht und dem neuen eine glückliche Zukunft gewünscht. Gestern fand nun die Amtseinsetzung
des Neugewählten durch den Herrn Oberamtsvorstand statt. In Anwesenheit der bürgerlichen Kollegien wurde der Ortsvorsteher
vereidigt, wurden demselben seine Aufgaben und Pflichten vorgehalten. Nachher versammelte man sich im Gasthaus zur "Sonne",
wo sich bald eine gemütliche Unterhaltung einführte durch Gesänge des Gesangvereins und durch Reden und Gegenreden.«
1917 / Frontbericht
»Unteroffizier d. R. Friedrich R., Pferdebauer aus Verrenberg, gehörte zu dem freiwilligen Patrouillenkommando der 9. Kompagnie
des Reserve-Inf.-Regiments 121. Im letzten Frühjahr lag er mit seinen Kameraden viele Nächte draußen vor dem Drahtverhau
auf der Lauer, um eine feindliche Patrouille abzufassen. Immer weiter zogen sich unsere Lauerposten an das gegnerische Hindernis
heran. Oft wurden sie beschossen von Maschinengewehren, doch wagte sich kein Feind aus dem Graben zum Kampfe Mann
gegen Mann. Im April 1916 drang er kühn über das Hindernis in den vordersten feindlichen Graben ein, fand ihn leer und kroch
nun übers freie Feld nach dem zweiten und schließlich nach dem dritten Graben, ohne auf feindliche Posten zu stoßen. Erst beim
Rückweg, den er wieder übers offene Gelände nahm, wurde er wieder durch einen Doppelposten entdeckt. Doch auch jetzt ist
er unerschrocken; eine Handgranate tötet einen Mann des Postens, ein Gewehrschuß streckt den zweiten schwer verletzt nieder.
Der Weg nach dem eigenen Graben war zu weit, um einen der kampfuntüchtig gemachten Feinde zurückzutragen, zudem war die
Besatzung wach geworden und schoß wie toll nach allen Seiten. Als Beute nahm er den beiden Leuten Waffen und Ausrüstungs-
gegenstände ab, die wichtigen Aufschluß über den gegenwärtigen Truppenteil gaben; unversehrt kehrte der Kühne in unsere Linie
zurück, trotz heftigen Feuers. Ein neuer Versuch in der folgenden Nacht, unter schwierigen Umständen unternommen, führte ihn
wieder in die zweite gegnerische Stellung und wieder gelang es dem Verwegenen, durch einen geschickten Handgranatenwurf einige
Gegner niederzustrecken; auch jetzt konnte er ihre Waffen glücklich zu seiner Kompagnie zurückbringen.
Die Goldene Militär-Verdienstmedaille belohnte den kühnen und tapferen Mann.«
1926 / Raub bei Verrenberg
In der Zeitung "Karlsruher Tagblatt" vom 16.09.1926 erschien dieser Bericht über einen Raub bei Verrenberg.




1929 / "Turnfest" und danach Tanzmusik im Gasthaus Rose
Tanzmusik im Gasthaus Rose, 1929, Verrenberg
1930 / 40 jähriges Jubiläum des Gesangverein Verrenberg mit Kinderfest
40 jähriges Jubiläum des Gesangverein Verrenerg
1931 / Kartoffelkäfer-Suchdienst
» Wie anderwärts, so wurden auch hier sämtliche Kartoffelfelder unserer Markung nach dem Kartoffelkäfer, seinen Larven und
Eiern abgesucht. Die gesamte Schuljugend in Begleitung von einigen Erwachsenen durchstöberte, in 3 Gruppen eingeteilt,
aufmerksam einen Kartoffelacker um den andern, glücklicherweise ohne etwas zu finden. Diese Suchaktion wird diesen Sommer
im Abstand von 3 bis 4 Wochen mehrmals wiederholt werden.«
1937 / Gemeindeaktivitäten im III.Reich
»Alle im Ausland lebenden Verrenberger sollen auf Weihnachten heuer zum erstenmal mit einem Gruß aus der Heimat bedacht
werden durch Übersendung des Schwäbischen Heimatkalenders. - Wie anderwärts, so soll auch hier im Monat November
eine Entrümpelungsaktion durchgeführt werden. So wie bisher sollen auch weiterhin allen Neuvermählten des Führers Werk
"Mein Kampf" als Geschenk der Gemeinde überreicht werden.«

Die folgenden Mitteilungen sind Rundbriefen der Gemeinde an die ausmarschierten Soldaten des II. Weltkriegs zwischen 1940
und 1944 entnommen:


»Liebe Kameraden              16. Januar 1940
Zum Zeichen, daß wir in der Heimat Euch, die ihr an der Front und in der Garnison eure Pflicht erfüllt, nicht vergessen,
übersendet Euch eure Heimatgemeinde ein kleines Liebesgabenpäckchen, begleitet mit den herzlichsten Grüßen und Wünschen,
daß der Krieg bald siegreich zu Ende gehen möge, und Ihr in Bälde wieder bei uns in der Heimat seid.
Heil Hitler! Der Bürgermeister«

»Liebe Kameraden im grauen Rock         Verrenberg, den 30.Nov. 1941
Mit Stolz und Ergriffenheit sehen wir in der Heimat die überwältigenden Leistungen und den beispiellosen Mut und Einsatz,
die Ihr nun bis heute an allen Fronten, wo nur ein deutscher Soldat stehen mag, geleistet habt. Zu großem Dank ist die Heimat
Euch lieben Kameraden verpflichtet. Ihr folgt aktiv dem Spruch unseres geliebten Führers: "Wer leben will muß kämpfen!"
Daß wir noch eine Heimat haben, wo noch Haus und Hof steht und die Bewohner darin ein- und ausgehen können, das verdanken
wir Euch, denn wo wäre heute Deutschland, wenn es unseren Feinden gelungen wäre, über unsere Heimat hereinzufallen.
Unser Führer aber mit seiner starken Wehrmacht hat diese Gefahr rechtzeitig erkannt und Ihr habt mit diese Gefahr für immer
beseitigt. Der dritten Kriegsweihnacht gehen wir nun entgegen und die meisten von Euch haben schon zwei Weihnachten im
Feindesland verbringen müssen. Hier begleitet Euch auch mein und der ganzen Gemeinde Wunsch, daß, so es möglich gewesen
wäre, Ihr die dritte Kriegsweihnacht in der Heimat im Kreise Eurer Lieben hättet feiern dürfen. Mit Zuversicht schauen wir in die
Zukunft und dem Jahr 1942 entgegen, das uns den endgültigen Sieg und Frieden über Europa bringen wird.
Auf Wiedersehen und alles Gute wünscht Euch Eure Heimatgemeinde.
    Heil Hitler! Die Gemeindeverwaltung: I.A. Der Bürgermeister«

»Liebe Kameraden!       Verrenberg, den 5.Dezember 1942.
Es ist mir ein Bedürfnis, Euch liebe Kameraden, die Ihr draußen an allen Fronten steht oder in den Garnisonen eure Pflicht
erfüllt oder in den Lazaretten Eurer Heilung und Genesung entgegenseht, wieder einmal einen Gruß aus eurem lieben Heimatort
zu senden. Die Heimat wird Euch und Eure Ruhmestaten nicht vergessen, denn eure Leistungen sind ja schon seit Kriegsbeginn
keine heimliche Taten, sondern sichtbares Zeichen, auf die die Heimat mit Stolz und Zuversicht dem Endsieg entgegensieht.
Was die Heimat Ihren Soldaten verdankt, läßt sich zusammenfassen in ein einziges Wort: Alles!
Und in diesem Sinne liebe Kameraden grüße ich Euch alle recht herzlich im Namen der ganzen Gemeinde mit Heil Hitler!
Der Bürgermeister«

Liebe Kameraden!          Verrenberg, den 1.Februar 1944
Täglich, ja stündlich sind wir mit unseren Gedanken bei Euch, die Ihr draußen im Kampf um Deutschlands Freiheit steht,
vom Osten, Süden, Westen und bis hinauf in den hohen Norden einen festen Ring um unsere Heimat schließt, oder die ihr
in den Lazaretten eurer Heilung und Genesung entgegenseht oder in den Garnisonen oder sonst im Heimatgebiet eure Pflicht
erfüllt. Niemals ist es möglich, daß Euch die Heimat vergessen könnte, wo ihr doch bereit seit, wenn es sein muß, für die
Heimat alles zu geben. Die Heimat steht fest und geschlossen hinter ihren Soldaten mit dem unerschütterlichen Glauben, daß
der Sieg dem deutschen Volke beschieden sein muß.
Soldaten und Heimat sind ausgerichtet nach den Worten: "Führer befiehl, wir folgen !"
Und in diesem Sinne, liebe Kameraden, übersendet Euch Eure Heimatgemeinde ein kleines Päckchen, begleitet mit den
herzlichsten Grüßen.          Heil Hitler!
Der Bürgermeister«
Doch alle Hoffnungen die propagandistischen und die persönlichen blieben unerfüllt, denn der Krieg kam ins Land herein:
Am 13. April 1945 wurde Verrenberg von amerikanischen Truppen besetzt; am gleichnamigen Berg kam es am 14. April zu
einem kurzen Gefecht.
Seit 1946 erschien dann die "Hohenloher Zeitung" mit Nachrichten zum Alltag in Nachfolge von "Bote" bzw. "Rundschau":
1947 / Dreiste "Raubschlachtung"
»In der Nacht zum Donnerstag wurde bei einem Bauern ein Mutterschwein gestohlen. Die Diebe schlachteten das Schwein
gleich an Ort und Stelle und schleiften es dann, wie aus den Spuren hervorgeht, in ein bereitstehendes Auto.«
1951 / Kaktus der Familie Rupp

1951 / bei Verrenberg gefasster Schwerverbrecher
In der Zeitung "Bruchsaler Post" vom 13.03.1951 erschien dieser Bericht
über einen bei Verrenberg gefassten Schwerverbrecher.


30.11.1952 / Absturz eines Düsenjägers
Aus der lokalen Presse: In der "Ettlinger Zeitung"
vom 29.11.1952 findet sich
dazu dieser Artikel:
Im "Offenburger Tageblatt" vom 29.11.1952
findet sich diese irreführende Überschrift:
1952 Düsenjägers, Zeitung in Verrenberg

1952 / Regen erwünscht
1952 Regen erwünscht, Zeitung in Verrenberg
1962 / Alte und neue Schule
»Seit 1875 ist die einklassige Landschule in Verrenberg im Kirchlein zusammen mit dem Rathaus untergebracht. 52 Kinder erklimmen
täglich die hölzerne Stiege zu dem im oberen Stockwerk gelegenen Schulraum. Mag sich der fremde Besucher erfreuen an der Romantik
der einstigen Filialkirche mit ihrem das Ortsbild bestimmenden Glockenturm, so entspricht sie als Bildungsstätte jedoch nicht den Anforderungen
der Gegenwart....
Immerhin, was heule als veraltet und untragbar erkannt wird, wurde 1875 als moderne Neuerung lebhaft begrüßt. Im Protokoll wird
jedenfalls der neue Schulsaal mit Freude und Dankbarkeit gerühmt. Das ist verständlich, fristete doch bis dahin die Schule in einem
Bauernhaus ein recht kümmerliches Dasein. Eine erheiternde Begebenheit beleuchtet die damalige Situation. Aus dem Jahre 1873
berichtet der Chronist:
   "Der Ortsschulinspektor stellt das Verlangen, daß die Vorhänge in der Schule in besseren Stand gesetzt werden.
   Für den Augenblick kann das allerdings nicht geschehen, weil über einem derselben ein Nest mit jungen Vögeln ausgebaut ist.
   Dem Schulmeister ist schon früher von dem Dekanatamt aufgegeben worden,, das Nisten der Vögel im Schulzimmer zu verhindern,
   was sich bei einigem guten Willen wohl machen läßt."
So entschlossen sich Bürgermeister Carle und seine Gemeinderäte 1959 einmütig zum Neubau einer zweiklassigen Schule...
Schon jetzt läßt die Gesamtanlage mit ihrer Zweckmäßigkeit und Schönheit erkennen, daß sie eine ideale Bildungs- und
Erziehungsstätte für die Verrenberger Schuljugend sein wird, die noch vor Weihnachten hier ihren Einzug hält.«
1973 / Wilhelm Carle wird beigesetzt
1973 Wilhelm Carle wird beigesetzt, Zeitung Verrenberg
1973 / Straßenbau in Verrenberg
1973 Straßenbau in Verrenberg, Zeitung in Verrenberg
1974 / Eine "chinesische Pilzkultur"
»Als "einmalig in Europa" bezeichnet der eigenwillige Pilzsachverständige Johann Kramatschek aus Verrenberg seine Zucht mit dem
Pilz "Auricularia auricula judae". Der Pilz hat die Form eines menschlichen Ohrs und gehört zu den Gallertpilzen.«
1978 / TSG Verrenberg erhält neuen Sportplatz
1978 TSG Verrenberg erhält neuen Sportplatz, Zeitung
21.04.2001 / Jungschar Verrenberg feierte Einweihung ihrer neuen Räume im Rathaus in Verrenberg
"Ihr habt die Arbeit sehr gut gemeistert", lobte Ortsvorsteher Thomas Basel die Jungscharleiterinnen, die in rund 400 Arbeitsstunden
die Jungscharräume im Verrenberger Rathaus renoviert hatten. Seit Jahren seien die ehemaligen Räume leer gestanden. Alles war
vergammelt, von den alten Schulklappbänken bis zur gewölbten Tafel. Die Kindergärtnerinnen Kerstin Müller, Nicole Schwingl und
Carmen Wassermann strahlten mit den Kindern um die Wette, so groß war ihre Freude über den Einzug in den Jungscharraum.
Seit der Gründung der Verrenberger Jungschar mit insgesamt 28 Kindern im Jahre 1999 bezog die Gruppe die Räume in der Kelter.
Ortsvorsteher Thomas Basel setzte sich für die Gruppe beim Öhringer Gemeinderat ein, und so beschloss das Gremium, die Kosten
für die Renovierung zu übernehmen. Die Böden waren schwarz geölt und mussten komplett renoviert werden. Auch die neuen Fenster
wurden fachmännisch erneuert. "Wir bedanken uns bei allen Eltern, die uns tatkräftig unterstützt haben", so die Verrenbergerin Kerstin
Müller. Mit den Kindern führten sie kleine Singsketche auf und anschließend genossen Eltern und Kinder das kalte Buffet. Eine freudige
Überraschung gab es für die tatkräftigen Mädchen aus der Hand von Ortsvorsteher Thomas Basel: Er überreichte ihnen 270 Mark,
die durch Getränkeverkauf bei einer Bürgerversammlung zusammengekommen waren.
30.05.2001 / Sportheimanbau in Verrenberg wurde eingeweiht
Die Baumaßnahme für den Verein wurde notwendig, nachdem die Stadt eine Gemeindescheuer veräußerte, die bislang vom Verein
als Lagerraum sämtlicher Gerätschaften diente. So entstand in Verlängerung des Sportheimes nicht nur ein Lagerraum für Dress, Bälle
und Übungsgeräte. "Wir erkannten, dass das Bauvorhaben nicht nur auf die notwendige Geräteverlagerung beschränkt werden durfte",
erläuterte Vereinschef Heinz Müller in seiner Rede. Gleichzeitig wurde eine Umkleidekabine, Dusche, sanitäre Anlagen, ein Geschäfts-
und Besprechungszimmer sowie Verkaufs- und Ausschankraum integriert. Dies sei unter anderem notwendig geworden, weil sich
zwischenzeitlich acht Fußballmannschaften im aktiven Spielbetrieb befinden. Auch ihre Liebe zum Verein und zur Ortschaft hatten
Mitglieder zum Ausdruck gebracht. Beispiel dafür sind vor allem die Dorfansicht von Verrenberg im Flur und das Mosaik mit dem
Vereinsnamen im Verkaufsraum. Auf etwa 60 000 Mark beliefen sich die Kosten für den Verein, teilte Müller mit. Dies seien allerdings nur
Materialkosten. Die Arbeitsleistung erbrachten viele freiwillige Helfer, die über 3000 Stunden ihrer Freizeit für unseren Verein geopfert
haben", würdigte der TSG-Vorsitzende das Engagement und den Einsatz von Bauleiter Reiner Rossberg und den ehrenamtlichen Helfern.
Oberbürgermeister und MdL Jochen Kübler überbrachte die Grüße der Stadt und würdigte gleichzeitig die Leistungen der Vereinsmitglieder.
3000 ehrenamtlich geleistete Stunden - das müsse man sich zuerst "auf der Zunge zergehen lassen." Gleichzeitig sei dies aber auch ein
Beispiel dafür, "was man mit dem Ehrenamt alles machen kann" , stellte der Stadtchef heraus. Gut informiert zeigte sich Kübler über das
Vereinsleben bei der TSG, indem er besonders die Jugendarbeit würdigte. Ortsvorsteher Thomas Basel, der den Bau vom ersten Tag an
begleitete, hob den Teamgeist der Mitglieder hervor. Und für Klaus Eckstein vom Fußballbezirk ist die TSG "ein Beispiel dafür, was ein
kleiner Verein leisten kann". In seinen Schlussworten sprach Müller auch über die Zukunft der TSG. So müsse der nächste Schritt in der
Planung ein zweiter Sportplatz sein, "um unseren derzeit acht Fußballmannschaften eine bessere Möglichkeit für Training und Spiel zu geben."
09.07.2003 / Aus Backhäusle steigt sogar Rauch auf
Auf dem Hof der Familie Bort in Verrenberg wird dieser Tage eifrig
gewerkelt. Fleißige Frauen und vor allem Männer pinseln, hämmern,
schrauben und basteln, was das Zeug hält. Zwei stattliche Festwägen
sind in dem Öhringer Teilort unter ihren Händen in wochenlanger Arbeit
entstanden. Wichtigen Themen haben sich die Hobby-Handwerker
darin gewidmet. Zum einem ist das der Wein - wie könnte es in einem
kleinen, aber feinen Weinort auch anders sein - und zum anderen das
Verrenberger Backhäusle. Mit roten Ziegelsteinen bemalt steht das
Backhäusle - aus Pappe und Holz - auf einem der Wägen.
Ortschaftsratsmitglied Erich Bort erzählt mit einem Schmunzeln, man
wolle damit auch ein wenig auf den lange gehegten Wunsch nach einem
Dorfplatz aufmerksam machen.
Besonders viel Mühe haben sich die Verrenberger denn auch gegeben:
Das Backhäusle wurde in Originalgröße nachgebaut und aus dem Kamin
wird beim Festzug sogar Rauch aufsteigen. Und vor dem Häusle haben
die Verrenberger einen Brunnen aufgestellt, in dem am großen Tag
Wasser plätschern wird.
Vier Vereine - die TSG Verrenberg, der Liederkranz 1890, die Freiwillige Feuerwehr und der Frauenkreis - ziehen bei den Fest=
vorbereitungen gemeinsam an einem Strang. Und so ist das nicht nur beim Backhäusle-, sondern auch beim schön geschmückten
Wein-Festwagen. Auf einem alten Leiterwagen prangt ein 450 Liter fassendes altes Weinfass, zusammen mit einer kleinen Handpresse
und Butten. Und vorneweg baumelt an einer Eisenstange eine große Weltkugel. Auf der ist der " weltbekannte Weinort Verrenberg"
markiert. Gezogen werden die beiden Wägen von stattlichen Schleppern: einem in Porsche-Rot frisch lackierten Porsche-Diesel aus
dem Jahr 1960 und einem Oldtimer-Deutz von 1955. Auch Fußgruppen werden am 20. Juli die beiden Festwägen begleiten:
Verrenberger Frauen sind mit einem Handwägele und Backutensilien dabei. Auch die Fahnenträger vom Gesangverein gehen mit,
ebenso wie die jungen Kicker der F-Jugend. Erich Bort verspricht, dass es bei den Verrenberger Wägen viel Schönes zu sehen gibt.
Aber allein dabei soll es nicht bleiben: kleine Kostproben des köstlichen Verrenberger Rebensafts will man am Festsonntag an die am
Wegrand stehen Zuschauer weiterreichen.
 

Quellennachweis.

Buch "OHRNTALER HEIMATBUCH" von Jürgen Hermann Rauser
Kreisarchiv Neuenstein
Hohenloher Zeitung