Verrenberg HistorischFriedhof in Bitzfeld und auch in Verrenberg?

Der Bitzfelder Friedhof

Verrenberg gehörte seit jeher "tot oder lebendig" zum Sprengel der dem hl. Laurentius geweihten Bitzfelder Kirche. Das heist, auch die Toten wurden schon immer dort beerdigt.
Ursprünglich war dieser Friedhof, wie allgemein üblich, direkt an der Laurentius Kirche. Beim Bau der Wasserleitung 1926 wurden an der Weißlensburger Straße menschliche Knochen entdeckt.

Ab 1586 hatte in der Gegend die Pest gewütet. Um die Bevölkerung und die Quelle zur Hauptwasserversorgung zu schützen, wurde 1590 der Friedhof, der sich typisch für die damalige Zeit an der Kirche befand, an die ‚Landesgrenze‘ zu Hohenlohe verlegt.
Weitere Details finden sie im Buch: "750 Jahre Bitzfeld Ein Dorf an der Grenze" von Hans Jörg und Rosemarie Grieb.
Die Pflege des "Gottesackers" oblag dem Heiligen, wie die Kirchenpflege damals genannt wurde.

1808 wurde in einem Parochialvertrag geregelt, wie die am Friedhof beteiligten Gemeinden Bitzfeld, Weißlensburg, Schwöllbronn und Verrenberg die entstehenden Kosten aufteilen (nach dem Steuerfluß).
1872 wurde ein Friedhofsverband innerhalb der Kirchenpflege gegründet, um die Finanzen Friedhofes getrennt zu behandeln.
Bild links: Zeichnung des Pfedelbacher Maler Creutzfelder um 1670. Für Details auf das Bild klicken.


1896 "Am 22 Juli d.J. [1896] haben die bürgerlichen Kollegien der beteiligten Ortsgemeinden eine Übereinkunft dahin getroffen, die Friedhofverwaltung dem Kirchengemeinderat der aus den Orten Bitzfeld, Weisslensburg, Bretzfeld, Schwöllbronn und Verrenberg bestehenden Kirchengemeinde Bitzfeld mit Ausschluß der Mitglieder aus dem nicht beteiligten Ort Bretzfeld zu übertragen und haben gleichzeitig ein entsprechendes Gemeindeverbands Statut aufgestellt, welchem der Kirchengemeinderat seine Zustimmung erteilt hat."
Ortsstatut
§1.
Die Verwaltung der Vermögensangelegenheiten des Begräbnißplatzes wird dem jeweiligen Kirchengemeinderat unter Ausschluß der Mitglieder von Bretzfeld übertragen; Den Vorsitz führt der Ortsgeistliche.

§2.
Der Sitz der Verwaltung ist in Bitzfeld

§3.
Der Verband wird aufgelöst, sobald eine der auswärtigen Ortsgemeinden Weißlensburg, Schwöllbronn oder Verrenberg einen eigenen Friedhof errichtet.
Das als dann vorhandene Vermögen der Friedhofverwaltung wird unter den beteiligten Ortsgemeinden nach Verhältnis ihres Steuerregisters aus Grund, Gebäuden und Gewerben verteilt.
Zur Auflösung des Verbands wird sich die Genehmigung der zuständigen Kreisregierung vorbehalten.


Am 23.06.1966 wurde die Übergabe Des Friedhofs an die bürgerliche Gemeinde beschlossen.

Der Verrenberger Friedhof - gab es ihn wirklich?

Rätsel gibt auch der angebliche Verrenberger Friedhof auf, von dem die älteren Einwohner noch erzählen.
Er wird in keiner Schrift der letzten 200 Jahre erwähnt, auch in der Vermessung von 1818 findet sich keine Spur.

Beim ausgraben des Kellers des Hauses "Am Häldenrain 7" wurden nach mündlicher Überlieferung eine größere Anzahl von eindeutig menschlichen Knochen inkl. Schädel gefunden.
Die Knochen wurden wieder im Bereich der Baugrube vergraben.

Der Sage nach war das Friedhofsgelände früher sumpfig, so dass die Knochen nicht verwesen konnten. Dies wäre dann auch der Grund gewesen ihn wieder aufzugeben.

Es wäre aber denkbar, dass es z.B. durch die Pest viele Tode gab, die dann eben nicht in Bitzfeld sondern am Häldenrain begraben wurden. Aber Pesttote hätte man eher ausserhalb des Ortes beigesetzt.

Denkbar wäre, dass hier die ersten Siedler begraben wurden, bevor die Tratition der Beerdigungen in Bitzfeld begründet wurde - also in der Frühzeit der Besiedlung.



 

Quellennachweis.

Pfarrarchiv Bitzfeld
Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Buch: "750 Jahre Bitzfeld Ein Dorf an der Grenze" von Hans Jörg und Rosemarie Grieb
Staatsarchiv Ludwigsburg E 175 Bü 4661 Friedhöfe 1896
Mündliche Überlieferung, u.a. Fritz Hofmann