Verrenberg HistorischPfarrbeschreibung von der Pfarrei Bitzfeld; 1820
Die Verrenberg betreffenden Teile

Diese Pfarrbeschreibung wurde im Jahre 1820 vom Bitzfelder Pfarrer Römer angefertigt. Er war hier von 1811 bis 1832 tätig.
Hier wird nur auf die Teile eingegangen, die Vörrenberg, so nennt er unseren Ort, betreffen.
Die Fotomontage links zeigt, wie die Kapelle zu dieser Zeit ausgesehen haben könnte.


Allgemeines
"Von der Stiftung der Pfarrey Bizfeld und
der geistlichen Amtsstellen in der Parochie kan -
da unsere ältesten Documenten nur bis auf das
Jahr 1559 hinreichen nichts bestimmtes angegeben
werden.
Sie bestand schon damals, wie jezt, aus dem
Mutterort Bizfeld und den Filialen Brez-
feld, Weißlensburg, Voerrenberg und Schwöl-
lbrunn.
Die für den Kirchendienst bestehenden Ämter
sind ausser dem Pfarramte das eines Meßners
in Bizfeld, der zugleich Schullehrer ist, den eines
Meßners in Brezfeld, mit dessen Person auch der Schul-
dienst vereinigt ist und das eines Meßners und zu-
gleich Schullehrer in Vörrenberg und eines Organisten
nämlich in Bizfeld und Brezfeld.
2 besondere Stiftungsräthe sind vorhanden, aber nur
1 Kirchen____, wozu sämmtliche Schuldhaisen
der Filial Orte, und 2 Gemeinderäthe von jeglichem
Orte gehören.
Die Reformation wurde sehr wahrscheinlich hier gleich-
zeitig mit der Reformation im ehmaligen ganzen Her-
zogthum eingeführt."
 
Voerrenberg
"ist keine Schulwohnung für einen Provisor perpetuus.
Das Schulamt versah bis aufs Jahr 1812 ein in Vörrenberg
als Schullehrer angenommer Bürger und Weingärtner,
der sein eigenes Hauß daselbst hatte. Nach seinem Tod
wurde Daniel Friedrich Bürkhardt als Provisor
perpetuus, gebürtig von Brezfeld, wo er Hauß und Güter
besizt und wohnhaft ist, vom K. Ober Conhistorio ernannt.
Ein Haußzins würde ihm vielleicht von der Commun, die ihn
liebt, verwilligt werden, wenn er ihr deßwegen sein An-
liegen vortragen würde."

"In Verrenberg ist die Schule (ohne Wohnung) zugleich die Ratsstube, die gegen Süden
nur 2 Viertel, 3 Schuh hohe Fenster hat, durch welche auch bey
den heitersten Tagen nur sparsame Helle fällt, so daß
die Schüler kaum zu lesen im Stande sind, sie ruht auch auf
dem Kirchboden ganz hohl, der Länge nach, wodurch die
Kälte so herauf dringt, dass der Schullehrer mit seinen
Schülern die gehörigen Schulstunden auszuhalten kaum
im Stande ist."
 
Voerrenberg (Heizung der Schule)
"ist keine Holzbesoldung für den Schulmeister.
Die Einheizung der Schule geschieht durch die Schüler.
Abwechslungsweise tragen sie das nöthige Holz selbst herbey, und heizen die Schule 1/2 Stunde vorher ehe
sie zusammen kommen, ein."
 
 

Quellennachweis.

Archiv des Pfarramt Bitzfeld; Besten Dank an Frau Grieb