Verrenberg HistorischDie Familie Christian Friedrich Keppler
(1818-1868) in Verrenberg



Regina Rosina Hörger möchte ins Oberamt Marbach heiraten - 1859
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 04.Juli 1859 findet sich folgendes:
Auf Ansuchen der Regina Hörger von hier welche die Absicht erklärt hat, zu ...ach Oamts Marbach Häuslich sich niederlassen wird von dem unterzeichneten Gemeinderath beurkundet
1) Daß gedachte Regina Hörger die außereheliche Tochter der + Rosina Hörger gewes. Ehefrau des Gottlieb Keller von Cleversulzbach und laut vorgelegten Taufschein am 15.Sept 1829 zu Verrenberg geboren ist
2) Daß dieselbe zur Evangel. Confession sich bekennt
3) Daß sie zur Zeit unverehlicht und Mutter von 1.Kinde im Alter von 5 Jahren welches noch unter Mütterlicher Gewalt steht und seiner Mutter nachfolgen will
4) Daß sie Württembergische Staats und Gemeinde Bürgerin zu Verrenberg ist
5) Daß dieselbe hinsichtlich ihres Prädikats unsers Wissens an keinem der in dem Geseze vom 15.April 1828 Art.19 bezeichneten Mängel leidet
6) Daß was ihr Vermögen betrifft dieselbe nch glaubhaftem Ausweisen von ihren
   a Eltern 0f.
   b An Liegenschaft nach Abzug der Schulden 190f.
   c An Capital und andere Ausstände 100f.
   d An sonstiger Fahrnis mit Ausschluß der Kleider und Leibweiszeug 46f.
   Summa 336f.
besizt und keine Schulden darauf haften
7) Daß ihrem Austritt aus dem dieseitigen Gemeindeverband keine Hinderniß im Wege steht.


Nachtrag links:
II Ausstellung den 19.Sep. 1862
Wen wollte Regina Rosina Hörger im Oberamt Marbach heiraten?

Christian Friedrich Keppler möchte Regina Rosina Hörger heiraten - 1859
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 16.August 1859 findet sich folgendes:
Der Schmidtmeister Christian Friedrich Käppler von Bizfeld bittet schriftlich daß er sich mit der Regina Hörger von hier Verehlichen und das hies. Gemeindebürgerrecht aufgenommen werden will.
Zur Begründung dieses Gesuchs hinterlegt Bittsteller keinen von seiner Heimathsbehörde gefertigten Geburts vor sondern er sagt nur in seiner Eingabe, daß er 71f. erspart habe, und von der Gemeinde Bizfeld auch 73f. Beisteuer bekomme.
Behufs zur Uebersiedlung der Regina Hörger nach ...ach OAmt Marbach hat der hies. Gemeinderath einen Geburtsbrief gefertigt wornach dieselbe an Vermögen nach Abzug der Schulden an Liegenschaft, Capital und Fahrniß 336f. besizt zusammen also
bei beiden 407f.
Bittsteller hat auf nachricht schriftlich nachgewiesen daß er 73f. von der Gemeinde Bizfeld bekommt viel weniger nachgewisen daß er 71f. erspart hat.
Da also dieses nachgewiesene Vermögen zu einer Gemeinde III ter Classe nicht hinreicht, auch Bittsteller seit der Zeit von 14.Jahren derselbe hier gearbeitet sein Vermögen zu seinem Sindlohn hie bei nahe ganz vergeutet und hierauf der Nahrungsstand nicht gesichert erscheint so wurde.
Der Bürgerausschuß um seine Gutächterliche Äußerung befragt erklärt wir wünschen daß der Bittsteller auf obenangeführten Gründe mit seinem Gesuch abgewiesen und die hies. Bürgeraufnahme nicht zu geben werde
Der Gemeinderath
ist mit der Ansicht des Bürgerausschusses einverstanden und faßt darüber
Beschluß
Den Bittsteller mit seinem Gesuche abzuweisen und ihm zu eröffnen, daß wenn er sich für diesen Beschluß beschwert machte den ...


Nachtrag links:
Bittsteller hat die Recurszeit unbenüzt verstreichen lassen
Am 04. Juli wollte sie ins Oberamt Marbach heiraten und jetzt am 16. August will sie hier bleiben und Christian Friedrich Käppler von Bizfeld heiraten.
Vermutlich war ihr Gesuch vom 04.Juli abgelehnt worden.

Regina Rosina Hörger möchte nach Sindringen heiraten - 1862
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 30.September 1862 findet sich folgendes:
Auf Ansuchen der Regina Hörger led. von Verrenberg welche die Absicht erklärt hat zu Sindringen Oamts Oehringen häuslich niederzulassen wird von dem unterzeichenten Gemeinderath Beurkundet
1) Daß gedachte Regina Hörger die außerehliche Tochter der Rosina Hörger gewes. Ehefrau des Gottlieb Keller von Cleversülzbach OAmts Nekarsulm und laut vorgelegtem Taufscheins am 15. Sept. 1829 zu Verrenberg gebohren ist.
2) Daß dieselbe zur Evangel. Confession sich bekennt
3) Daß sie zur Zeit unverehlicht aber Mutter von 1.Kinde im Alter von 8.Jahren welches noch unter Mütterlicher Gewalt steht, und seiner Mutter folgen will
4) Daß sie Württembergische Staats und Gemeindebürgerin zu Verrenberg ist
5) Daß sie hinsichtlich ihres Prädikats unseres Wissens an keinem der im Geseze vom 15.Apr. 1828 Art. 19 bezeichneten Mängel leidet
6) Das was ihr Vermögen betrifft dieselbe nach glaubhaftem Ausweise
   a von ihrer Mutter 0f.
   b An Liegenschaft nach Abzug der Schulden 370f.
   c An Capital und andern Ausständen 0f.
   d An Fahrniß mit Ausschluß der Kleider und Leibweiszeug 80f.
Summa 450f.
besizt worauf keine Schulden haften
7) Daß ihrem Austritt aus dem hies. Gemeindeverband keine Hinderniß im Wege steht
Vermutlich wollte sie wiederum Christian Friedrich Keppler heiraten, der inzwischen in Sindringen bürgerlich war.
Auch dieses Gesuch wurde wohl abgelehnt.

Christian Friedrich Keppler möchte Regina Rosina Hörger heiraten - 1863
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 16.Januar 1863 findet sich folgendes:
Vor dem Gemeinderath und Bürgerausschuß erschien der led. Schmidtmeister Christian Käppler bürgerlich von Sindringen und trägt vor. Ich habe mich entschlossen mit der Regina Hörger von hier zu verehlichen und dieselbe in das Bürgerrecht Sindringen allwo ich mein Bürgerrecht besize aufnehmen zu lassen, worüber ich schon bei dem dortigen Gemeinderath nachgesucht aber hierauf die Weisung erhalten habe, daß ich zuvor den Nachweiß liefern soll, wo ich mein Gewerbe mit gutem Erfolg ausüben köne.
Ich stelle daher die Bitte an die Bürgerlichen Collegien von hier ob man mir die Erlaubniß ertheilt würde mein Gewerbe hierorts auszuüben und eine Schmidtwerkstätte in dem Hauße der Regina Hörger worin sich ein sehr geeigneter Raum vorfindet einrichten darf denn ich habe die Aussicht daß ich zu arbeiten genug bekomme und zwar weil ich schon eine Reihe von Jahren als Schmidt hier gearbeitet und mir die Überzeugung verschaft habe daß über meine gelieferte Arbeit jeder Kunde zufrieden war.
Über diese Bitte haben die Bürgerlichen Collegien gepflogen und in Betracht gezogen daß der Bittsteller hier sein gutes Auskommen finden würde, und wird deshalb
Beschlossen
Dem Bittsteller seinem Gesuch zu entsprechen mit dem Anfügen daß er zwar den Nachweis zu liefern habe aber bei der Feuerschau und höheren Behörde zur Einrichtung eines Feuerwerks in dem Hörgenschen Hause erlaubnis erhalte und über dies ob die Hörger in Sindringen Bürgerlich angenommen ist, in andern falle wird der Bittsteller mit seinem Gesuche abgewiesen.
Laut Kirchenbuch heirateten die beiden 1866.

Regina Rosina Hörger stellt ein Baugesuch für ihren Liebhaber Christian Friedrich Keppler - 1863
Im Baugesuch (StAL F 192 III_Bue 4893 Hoercher, Regine (kpl.)) findet sich folgendes:
Regina Rosina Hörger möchte für ihren langjährigen Liebhaber Christian Friedrich Keppler in ihrem Haus eine Schiedewerkstatt einrichten.
In dem dafür vorgesehenen Raum war früher eine Küfer Werkstatt mit Brennkessel eingerichtet.
Dem Gesuch wird unter diversen Auflagen zugestimmt.
U.a. Boden aus Platten, wände aus Stein, Decke gegipst ...

Die Witwe des Christian Friedrich Keppler bietet im Hohenloher Boten eine Schmiede zur Miete an - 1868

"Fahrniß Versteigerung aus der Verlassenschaft der Christian Käppler Wittwe" - 1869

Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen - Johann Jacob Friedrich Hörger- 1873
Johann Jacob Friedrich Hörger wird 1873 als Hufschmied bezeichnet.
Unter Bemekung steht: "1873 in Neustadt an d. H...dt gemustert. 1.Jahr zurück.
§.39. 1.) v OA Nekarsulm an das OA Öhr übergeben.
1874 nicht angemeldet, aufenthalt unbekannt".

Johann Jacob Friedrich Hörger bekommt ein Zeugniss - 1874
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 23.Juni 1874 findet sich folgendes:
Auf verlangen des Polizeianwaltes aus Kaiserslautern wurde dem Friedrich Hörger Schmidt auf Anordnung des Königl. Oberamts Gerichts Oehringen von dem Gemeinderath
bezeugt
1) Vom Leumund des Hörger kann hier nur so viel gesagt werden daß er gerne mehr verbrauchen möchte als was er verdient, Hörger war immer auswärts und wolle ..... das weitern aus dem nachstehenden Vorstrafen ersehen werden
2) Vermögen ca. 200f.
3) Vorstrafen nach dem Strafverzeichnis
   a vom 13. Okt 1870
   b vom 30. April 1874
   c vom 13. Mai 1874
Warum wollte der Polizeianwalt aus Kaiserslautern ein Zeugniss? Kurze Zeit später wird er Tod im Rhein bei Mannheim gefunden - Selbstmord?

Catharina Magdalena Keppler wandert nach USA aus - 1885
In den Pflegrechnungen ist eine Quittung der Haupt-Agentur des Norddeutschen Lloyds in Bremen über 90 Mark für einen Platz auf einem Dampfer Bremen-Baltimore und 2 Briefe von ihr aus Tyndall/South Dakota von 1890 vorhanden.

Da sie zum Zeitpunkt der Auswanderung erst 18 Jahre alt war und schon lange vollwaise war, könnten die Kosten von der Gemeinde übernommen worden sein.

Bei den Pflegrechnungen sind 2 Briefe von ihr aus Tyndall/South Dakota von 1890 vorhanden. Diese müssen noch gelesen und analysiert werden.

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote; 1868
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote; 1869
StAL F 192 III_Bue 4893 Hoercher, Regine (kpl.)
www.ancestry.com
Ortsarchiv Verrenberg: Pflegrechnung. Vielen Dank an Herrn Andreas Volk"
Ortsarchiv Verrenberg: A 529 Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen 1871-1890
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle