Verrenberg HistorischSchulmeister Conrad Albrecht Heuber
in Verrenberg; ab 1774

Nach dem der bisherige Schulmeister Johannes Weber weg gezogen war, musste die Stelle neu besetzt werden. Vermutlich hatte Weber den Unterricht in seinem Wohnhaus abgehalten.

Im Folgenden soll die Entwicklung gekürzt aufgeführt werden.

05.03.1773 Die Gemeinde Verrenberg schlägt als Nachfolger Thomas Weydmann vor. Er soll die erforderlichen Examen machen und seine "Tüchtigkeit" unter Beweis stellen.
   
April 1773 Thomas Weydmann soll sich einer Prüfung unterziehen. Er ist aber immer noch unschlüssig, ob er den Dienst antreten soll. Er wird den Unterricht vertretungsweise mehr schlecht als recht bis September 1773 in seinem eigenen Haus halten.
   
28.09.1773 Als neuer Bewerber taucht nun Johann Friedrich Weiß aus Bitzfeld auf. Er lebt als Knecht bei seiner Tante in Verrenberg. Von nun an wird er, bis zur entgültigen Besetzung der Stelle, den Unterricht leiden. Erst später wird er, bis zu seinem Tod 1812, als Schulmeister in Verrenberg bestellt.
Hier können Sie den Bericht aus Bartenstein im Orginall Wortlaut lesen:
       Auf Ew. Hochfürstl. Durchlaucht gnädig-
       sten Befehl vom 5. Mertz laufenden Jahrs in Be-
       treff des vacanten Schuldiensts zu Verrenberg
       haben wir nicht ermangelt den hierzu in Vorschlag
       gekommenen Thomas Weidmann von dar im
       Monath April vorzu citiren und mit demselben
       eine Prüfung wegen dessen Capacitaet vor-
       zu nehmen. Weilen aber derselbe zu erken-
       nen gegeben, daß er noch bey sich ausstehe
       diesen Schuldienst aufzunehmen, und sich daher
       Bedenkzeit ausgebetten hat, ihm solche auch
       gestattet, von demselben hingegen bis daher
       keine Entschließung eröfnet, wohl aber die
       Schul einstweilen versehen worden; so sind
       wir bis daher verhindert gewesen, das
       nötige zu beobachten.
       Indeme nun gedachte Stelle in die Länge nicht
       unbesetzt belassen werden kann, zu mahlen
       berührter Waidmann dem Vernehmen nach
       die Schul sehr unfleißig versehen und we-
       nig Lust hierzu bezeigen solle, und
       sich inzwischen Johann Friedrich Weiß von
       Bitzfeld gebürtig, so sich seit geraumer
       Zeit bey seiner Mutter Schwester in Ver-
       renberg aufhält, hierum gemeldet, auch
       anheute gute Proben seiner Tüchtigkeit
       halben abgelegt hat; so haben wir
       denselben einstweilen zur Versehung
       der Schul bestellet, und Ew. Hoch-
       fürstl. Durchlaucht unterthänigst anheim
       stellen wollen, ob solcher zum Schulmeister
       würcklich auf und angenommen werden
       wolle. Die wir in unterthänigster De-
       votion verharren.
   
15.11.1773 Hohenlohe-Bartenstein bestimmt Michael Friedrich Krämer aus Fronfalls als Nachfolger für Johannes Weber. Dieser war vier Jahre lang Lehrer in seiner Heimatgemeinde.
   
14.01.1774 Das Consistorium Öhringen berichtet Hohenlohe-Bartenstein, dass die Stelle in Verrenberg noch immer unbesetzt ist. Zum einen nimmt Michael Friedrich Krämer anstand an der geringen Bezahlung, zum anderen wird berichtet, dass die Gemeinde in Fronfalls ihn nicht gerne ziehen lassen will.
Es wird daran erinnert, dass Johann Friedrich Weiß das Vertrauen der Gemeinde Verrenberg geniest und von dieser als Schulmeister gewünscht wird.
   
19.01.1774 In seinem Schreiben an Hohenlohe-Bartenstein würdigt das Oberamt Pfedelbach Johann Friedrich Weiß.
Es wird erwähnt, dass er zwar aus Bitzfeld stammt, aber schon seit mehreren Jahren als Dienst Knecht bei seinen Baasen, "Zweyen alten ledigen Weibs-bildern Regina und Barbara Weberin" wohnt. Diese wollten, sobald eine von ihnen stirbt, ihm ihr Söldner Guth übergeben, damit "er sich sonach darrauf verehelichen könne und der überlebenden Schwester nur den Ausding reiche". Als Unterrichtsraum will Weiß die Stube auf der Kirche auf seine eigene Kosten richten lassen.
   
09.03.1774 Michael Friedrich Krämer schreibt seine ofizielle Bewerbung um die Stelle in Verrenberg. Er war erst vier Jahre in Nürnberg, dann vier Jahre in seiner Heimatgemeinde als Lehrer tätig. Er soll der neue Schulmeister werden, aber zum einen will ihn seine Gemeinde in Fronfalls nicht gehen lassen, anderseits ist ihm die Besoldung in Verrenberg zu gering.
   
19.04.1774 Conrad Albrecht Heuber, gebürtig aus Öhringen wird zum neuen Schulmeister in Verrenberg ernannt.
Da er nicht im Ort wohnte, stellt sich die Frage, wo er lebte und unterrichtete.
   
10.09.1776 Conrad Albrecht Heuber wird nach Hohbach versetzt. Er erlaubt sich als Nachfolger den Schulmeister Zendler aus Forchtenberg vorzuschlagen.
 

Quellennachweis.

Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Sf10 / Bü 479
Hohenloher Zentralarchiv Neuenstein: Ba30 / Bü 979