Verrenberg Historisch

Haus Nr. 75 in Verrenberg (Holderweg 8)


Haus Flur Nr. 75
aktuelle Aufnahme
Haus Flur Nr. 75
Aufnahme von 1962

Aufnahme um 1940

Lage des Haus im Ort




Bauliche Entwicklung und Besitzer in alten Zeiten

Grundherr: H.-Öhringen und H.-Waldenburg

Im Gült- und Lagerbuch von 1684 finden sich zwei Einträge zu diesem und dem benachbarten Flurstück.
Die Quellenlage ist dabei leider nicht so eindeutig, wie gewünscht.
Wenn auch die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass sich die beiden Einträge auf diese Flurstücke beziehen, so ist es doch nicht zweifelsfrei.
Es wird ausdrücklich erwähnt, dass beide Flurstücke ursprünglich zum sogenannten "Balmers Hoffe" gehört hatten.

(1) Lage des Haus Nr.75
1839 und 2024

(2) Lage der beiden Flurstücke in der
Servitutenkarte von 1858

(3) Gült- und Lagerbuch
von 1684 zum öden Haußplatz

(4) Gült- und Lagerbuch
von 1684 zum öden Scheurenplatz
(1) Lage des Haus Nr.75 1839 und 2024
Der Pfeil zeigt die Position des Haus Nr.75, wo es ab 1875-76 neu gebaut wurde.
(2) Hier ist die Lage der beiden Flurstücke in der Servitutenkarte von 1858 eingezeichnet.
(3) Beschreibung im Gült- und Lagerbuch von 1684 zum öden Haußplatz
    Besitzer des Platzes war Sebastian Endres.
    Laut Nachtrag im Gült- und Lagerbuch waren die nächsten Besitzer:
      - Hannß Philipp Conrad
      - Anton Hörcher 1789
(4) Beschreibung im Gült- und Lagerbuch von 1684 zum öden Scheurenplatz
    Besitzer des Platzes war Hannß Michel Knorr.
    Nächster Besitzer, laut einem Nachtrag, war Georg Michel Zöller.


Bei der Vermessung von 1818 gehörten die beiden Flurstücke (Nr.107 und 108) zum ehemaligen "Balmers Hoffe" bzw dem Hof Nr.16-17 und wurden als Wiesenstücke bezeichnet.


1875-76 wird das Haus durch Christian Friedrich Johann Spengler neu errichtet. An dieser Stelle war zuvor Wiesenfläche.
Im Staatsarchiv Ludwigsburg findet sich in "F 192 III Bü 3759" auf Bild 12 die Aussage: "Spengler hat die Wohnung in dem Neubau im Monat Juli 1877 bezogen, daneben hat er aber in den Monaten August und Septbr 77 noch an der Scheuer als Riegelhalter zugewendet das Dach eingedeckt, fortgebaut, bis zum jetzigen Stand.
Es ist somit anzunehmen, daß die Wohnung seit Juli und die Scheune seit Septbr 1877 benützt wird.
"



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Die Baugenehmigung wurde am 04.Dezember 1876 erteilt.
Im Juli 1877 ist die Familie Spengler in das noch nicht ganz fertig gestellte Haus 72 eingezogen. Im September des gleichen Jahres wurde die Scheune weitgehend fertig gestellt.
Johann Spengler war im Mai 1878 vom Oberamt angeschrieben worden, weil sein Bauprojekt noch nicht fertig gestellt hat. In seiner Antwort am 11.Mai 1878 führt er aus, dass er durch Kindstaufe und Tod eines anderen Kindes inkl. Krankheitskosten finanziell noch nicht in der Lage alles fertig zu stellen.


In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Spengler Johann Maurer 2 stockiges 1877 erbautes Wohnhaus am Klingenwiesenweg von gem Bauart unter Giebeldach 5.70
7.90
4.80
Dach 4.10
1 I.Stock 1 I.Stock   1 I.Stock 1 EG 1 gew. Keller 1 Viehstall Dachplatten Umfassungswände von Stein, Giebel von ausgemauertem Fachwerk Zusammenhang mit dem Tenneanbau Mauern unter Fußboden des Erdgeschoßes u der gew Keller 1800     Alter 19 Jahre Unterhaltung gut

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
derselbe 1 1/2 stockiger Scheuer unter gleichem Dach ohne eigene Wand angebaut 7.35
7.90
5.10
Dach 4.10
          1 Tenne
1 Bare
Dachplatten auf Sockel von ausgem Fachwerk Zusammenhang mit dem Tenneanbau Fundamente 1400      

Vermutlich um 1898 ging das Haus auf den Sohn Johann Friedrich Spengler über.

1936 kaufte dann Adolf Dahler das Haus.
Es folgte der gleichnamige Sohn Adolf Dahler.

1979/80 wurde erst die rechte Hälfte (Scheune) des alten Hauses abgerissen und an dieser Stelle ein Neubau errichtet.
Danach wurde mit der rechten Seite entsprechend verfahren.

Nachtrag zum Primärkataster, 1833 - Ergänzungskarte zum Primärkataster

Eintrag im Primärkataster von 1839; Haus 75 Eintrag im Primärkataster von 1839; Haus 75

Nachtrag zum Primärkataster, 1876-77

Nachtrag zum Primärkataster Verrenberg , 1876-77-69; Haus 75 Nachtrag zum Primärkataster Verrenberg , 1876-77-69; Haus 75

 

Quellennachweis.

Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
StAL F 192 III_Bue 3759 Spengler, Johann (kpl.)