Johann Adam Leber, Professor für Sprachwissenschaft, er hatte den Hof Nr.17 1861 gekauft 03.12.1806 Durlach - 20.12.1884 Göttingen oo 16.04.1838 Appolonie Wüstenfeld ??.??.1814 - ??.??.1843 | |-----------------------------------------|-------------| | | Theodor Carl Gustav Carl Christian von Leber, Professor für Ophthalmologe 29.02.1840 Karlsruhe- 17.01.1843- 17.10.1917 Heidelberg 20.08.1909
Im Verzeichnis der Dienstbücher (Ortsarchiv A 179) sieht man, dass Thomas Martin Fries ab dem 06.02.1863 einige Knechte und Mägde einstellte:
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Prof. Leber klagt gegen den Schafknecht - 1863 |
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 21.September 1863 folgendes: Es erschien der Gutsbesitzer Adam Leber Proffessor in Carlruhe (Baden) und beschwert sich daß ihm der hies. Schafknecht Friedrich Lindenberger am 19.d.M von seinem hinter dem Zornschen Scheuer stehenden Nußbaum, Nüße heruntergeschlagen habe, er bitte daher den Lindenberger zu vernehmen und und selben mit einer Warnungsstrafe zu rügen Lindenberger wird hierüber vorgeladen und der Vorhalt gemacht ob er diesen Unfug verübt habe gibt hierauf an es ist richtig daß ich ein paar Nüße abgeklopft habe, ich habe aber nur 2.Nüße aufgeklaubt gehabt dann ist der Hl. Proffessor schon kommen Beschluß Da Beklagter zugestanden daß er einige Nüße entwendet hat, denselben auf den Antrag des Kl. in eine Warnungsstrafe von 30x zu verfällen Beklagter erkennt die Strafe an und verzichtet auf den Recours |
Auf der Seite "Historia Mathematica Heidelbergensis" findet sich das folgende:
Johann Adam Leber wurde am 3. Dez. 1806 in Durlach als Sohn eines Metzgermeisters geboren. Er besuchte von Mai 1821 bis Oktober 1825 das Lyzeum in Karlsruhe und legte den einstündigen Schulweg zu Fuß zurück.
Im Herbst 1825 immatrikulierte er sich für das Studium der Theologie in Halle. Im Wintersemester 1827/28 wechselte er auf die Universität Heidelberg. Später wandte er sich der Romanistik zu.
Am 16. April 1838 heiratete er Apollonia Wüstenfeld (1814-1843), Tochter des Kaufmanns Fritz Wüstenfeld, die als 15-jährige die Aufmerksamkeit Robert Schumanns auf sich zog; er erwähnte im Brief vom 4. Dez. 1829 an seine Mutter „Dr. Wüstenfeld (hübsche Tochter)“. Adam Leber wurde Gymnasialprofessor in Karlsruhe. 1840 wurde sein erster Sohn Theodor, der später ein sehr renommierter Augenarzt wurde, geboren. Seine Frau verstarb 1843 bei der Geburt des dritten Kindes. 1844 wechselte Adam Leber auf das Heidelberger Lyzeum, das sich bis 1894 an der Ecke Grabengasse/Seminarstr. befand. Vielleicht unterstützte seine Schwiegermutter, die bis 1865 in Heidelberg lebte, ihn bei der Betreuung der Kinder. Ende der fünfziger Jahre zog sich Leber aus dem Schuldienst zurück; er erwarb mehrere Grundstücke in der Friedrich-Ebert-Anlage (damals Leopoldstr.), bebaute sie und verkaufte oder vermietete die neu erbauten Häuser. Er selbst ließ sich im Haus Nr. 9 nieder. Ähnlich verfuhr er in Verrenberg, wo er einen großen Gutsbetrieb erwarb, parzellierte und wieder veräußerte. 1861 wurde er Romanistikprofessor am Karlsruher Polytechnikum. Dort wirkte er bis zu seiner Zurruhesetzung. 1875 zog er nach Göttingen um, wo sich zu dieser Zeit bereits sein Sohn Theodor befand. Dort starb er am 20. Dezember 1884. Anlässlich seines Wegzugs aus Heidelberg schrieb die Karlsruher Zeitung:
"(Heidelberg, 15. Jan.) Prof. Leber dahier ist von unserer Regierung als Lehrer des französischen Sprache und Literatur an das Polytechnicum nach Karlsruhe unter vorteilhaften Bedingungen berufen worden.
Wir begrüßen mit Freude hier wieder die umsichtige Fürsorge der Regierung für jene blühende Anstalt, indem sie einen für eine polytechnische Schule besonders wichtigen Lehrzweig in die Hände eines Mannes legt,
dessen gründliche Kenntniß der neueren Sprachen, wie mehrere seiner literarischen Arbeiten zeigen, zugleich durch eine allgemeine wissenschaftliche Bildung getragen und gefördert wird.
Herr Leber bekleidete früher eine Reihe von Jahren eine philologische Lehrstelle an dem hiesigen Gymnasium, sah sich aber veranlaßt, diese Stelle freiwillig niederzulegen und sich ins Privatleben zurückzuziehen.
Adam Leber erwarb und bebaute in der Heidelberger Leopoldstr. die Grundstücke Nr. 5, 7, 9, 11, 41 und 47.
Seitdem verdankt unsere Stadt seinem muthigen Unternehmergeist eine wesentliche Verschönerung. Der weit größte Theil der hübschen Häuserreihe, die Anlage genannt, das fashionable Quartier unserer Stadt, ist von Leber in wenigen Jahren ins Leben gerufen worden, was nicht wenig dazu beitrug, Heidelberg zu einem immer beliebteren Aufenthalt von Fremden aller Nationen zu machen." |