Verrenberg HistorischDie Familie Georg Matthäus Schanzenbach
(1776-1842) in Verrenberg


Georg Matthäus Schanzenbach erwirbt das aktive Bürgerrecht durch Gutsübernahme - 1800
In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: durch Geburt
Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: durch Gutsübernahme ao 1800

Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Im Ortsarchiv Verrenberg gibt es einen Bestand "B 56 Schäfereiwesen 1801-1858"
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Georg Matthäus Schanzenbach war in der III.Klasse. Damit konnte er 1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.34.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.

Johann Ludwig Schanzenbach bekommt ein Vermögenszeugnis - 1831
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 27.Januar 1831 findet sich folgendes:
Wurde ein Vermögens Atistat ausgestellt dem Ludwig Schanzenbach und wurde von dem Gemeinde Rath über zwei und achzig Gulden Garandie? geleistet.

Georg Schanzenbach bekommt einen Geburtsbrief - 1832
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 3.April 1832 findet sich folgendes:
Wurde bei dem versammelten Gemeinderat dem Georg Schanzenbach ein Geburtsbrüf aus gefertigt und müßet auf seine bürgerl. Rechte verzicht..

Johann Carl Schanzenbach bekommt ein Vermögenszeugnis - 1833
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 15.Januar 1833 findet sich folgendes:
Wurde dem Johann Carl Schanzenbach ein Vermögens Atistat auf gestellt mit 83f. Und mußte Sein bürgerrecht verzichten
Johann Carl Schanzenbach heiratete 1833 nach Öhringen. Vermutlich wanderte er später nach Amerika aus.

Catharina Schanzenbach wird wegen Unzucht gestraft - 1838
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 24.Oktober 1838 heist es:
Chatharina Schanzenbach von Vörrenberg mit unzuchts Vergehen das 2te mal gestraft mit 5f. Den 24ten Octbr 1838

Johann Peter Frank wird als Pfleger für die minderjährigen Kinder
des verstorbenen Georg Matthäus Schanzenbach eingesetzt - 1842
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 26.Januar 1842 findet sich folgendes:
Peter Frank wurde vor die Münder Jährige Kinder des Alt Mathäus Schanzenbach als Pfleger aufgestellt und von dem K. Gerichts Notariat und Weisen Gericht Eidlich verpflichtet.

Magdalena Barbara Mayer möchte nach Unterhambach heiraten - 1842
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 10.Mai 1842 findet sich folgendes:
Auf Ansuchen der Magdalena Barbara Mayer von Vörrenberg, welche die Absicht Erklärt hat zu Unternhambach OA Weinsberg sich häußlich niederzulassen.
Wird von dem unterzeichenten Gemeinde Rath Beurkundet
1) Das gedachte Magdalena Barbara Mayer die unehlich beygebrachte Tochter des hisigen Bürgers Mathias Schanzenbach ist und seiner Gattin Magdalene Barbara geb. Krämer und laut vorgelegten Taufschein am 10.Juli 181? zu Langen Bäutingen gebohren ist.
2) Das dieselbe zur Evangelischer Confession bekennt
3) Das sie zur Zeit unverehlicht
4) Das sie Württemberger Staats Bürgerin und Gemeinde Bürgerin in Vörrenberg ist.
5) Das dieselbe hinsichtlich ihres Prädikats unseres Wissen an keinem der im Geseze vom 15.April 1828 Art.19 bezeichneten Mangel leidet
6) Das was ihr Vermögen betrift von ihren Eltern zum Heyragut 0f.
an Liegenschaft 0f.
an Ersparten 8f.
an bahrem Geld 0f.
an sonstiger Fahrniß mit Ausschluß der Kleider und Leibweißzeug 10f.
im ganzen 18f.
Mit Worten Zehn Acht Gulden
und worauf keine Schulden haften
7)Das ihrem Austrit aus dem dieseitigen Staats und Gemeinde Verband kein Hinderniß im Wege steht.
Magdalena Barbara Mayer ist die eheliche Tochter von Maria Margaretha Schanzenbach, verwitwete Mayer, geb. Debele

Eva Rosina Schanzenbach bekommt einen Geburtsbrief - 1842
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 16.September 1842 findet sich folgendes:
Rosina eheliche Tochter des alt Mathäus Schanzenbach Bürgers und Söldners dahier erklärt die Absicht sich mit Schneidermeister .lenk von Öhringen zu verheurathen und bittet Behufs ihrer Uebersiedlung dahin um einen Geburtsbrief.
Beschluß
Der Schanzenbach in dem Geburtsbrief zu bezeugen
1) daß sie die eheliche Tochtern des alt Mathäus Schanzenbach von hier und seiner Gattin Rosine geb. Krämer und laut vorgelegten Taufscheins am 3.Dezber 1811 geboren sey
2) daß sie zur evangelischen Confesion sich bekennt
3) daß sie zur Zeit unverehelicht und Kinderlos sey
4) daß sie Württembergische Staats und hiesige Gemeindebürgerin ist
5) daß dieselbe hinsichtlich ihres Prädikats unseres Wissens an keiner der im Gesetz v. 4.Xbr. 1833 Art 19. bezeichneten Mängel leidet
6) daß was ihr Vermögen betrift, dieselbe besitzt
Grosväterliches Vermögen rathmütterliches und väterliches Erbe 140f.
an Erspartem 50f.
Alles in baar Geld und uhnrücksichtlich der Kinder und des Leibweiszeugs zusammen also 190f. Einhundert Neunzig Gulden worauf unseres Wissens keine Schulden haften
7) daß ihrem Austritt aus dem dieseitigen Staats und Gemeindeverband unseres Wissens kein Hinderniß im Wege steht.

Nach dem Tot von alt Georg Matthäus Schanzenbach soll Haus und Hof verkauft werden
Erster Versuch: 27.Januar 1842
Zweiter Versuch: 12.Februar1842

Nach dem Tot von alt Georg Matthäus Schanzenbach wird sein Fahrnis verkauft - 07.März 1842

Nach dem Tot von alt Georg Matthäus Schanzenbach soll Haus und Hof verkauft werden
Dritter Versuch: 15.März 1842
Haus und Hof bleiben in der Familie.
Fand sich kein Käufer, oder hat ein Sohn die Gelegenheit ergriffen, das elterliche Gut zu kaufen?

Magdalena Barbara Mayer möchte nach Unterhambach heiraten - 1843
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 02.März 1843 findet sich folgendes:
Barbara Magdalena ledig v. hier hat die Absicht erklärt, sich mit Georg Str…. Von Unterheimbach zu verehlichen und bittet um einen Geburtsbrief.
Nach angestellter Berathung wird nun folgendes Beurkundet
1) gedachte Barbara Mayer ist die ehliche Tochter des Friedrich Mayer zu A..rersülzbach und seiner Gattin Magdalena Barbara und laut vorgelegten Tauf Scheins am 10.July 1812 geboren.
2) dieselbe bekennt sich zur evangelischen Confession
3) Sie ist zur Zeit unverehlicht und Mutter 2er Kinder die aber bereits gestorben sind.
4) besizt dieselbe das Württembergische Staats und hiesige Ortsbürgerrecht
5) Unseres Wissens leidet sie an keinem der im Art.19 des veränderten Bürgerrechts Gesezes bezeichneten Mängel
6) Was ihr Vermögen betrifft, so besizt sie nach geschehener Inventurisation an Fahrniß einschlißlich der Kleider und des Leibweiszeug 80f.
an baarem Gelde und zwar
Erspartem 18f.
Zusammen 98f.
worauf unseres Wissens keine Schulden haften
7) Ihrem Austritt aus dem diesseitigen Gemeindeverband steht kein Hinderniß im Weg.
Magdalena Barbara Mayer ist die eheliche Tochter von Maria Margaretha Schanzenbach, verwitwete Mayer, geb. Debele

Wilhelm Ludwig Schanzenbach bekommt ein Zeugnis - 1845
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 09.September 1845 findet sich folgendes:
Dem Wilhelm Schanzenbach wurte ein Gemeinderathliches Zeigniß über Predicat und Vermöchen verhaltniß ausgesteldt
  1) Was seyn Predicat anbelangt kann mann im nichts Gesezwürtiges nachsagen und ist auch noch niemal gestraft worten
  2) Was seyn Vörmechen anbelangt besteht in 53f.

Wilhelm Ludwig Schanzenbach bekommt ein Zeugnis - 1846
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 31.Juli 1846 findet sich folgendes:
Das K. Oberamt Oehringen verlangt über Wilhelm Schanzenbach von hier ein Vorstrafen-Prädicats und Vermögenszeugniß
Beschluß
zu bezeugen:
  1) seye Schanzenbach wegen Unzucht und Bettels je mit 2.Tagen Arrest bestraft worden.
  2) seye im Uebrigen nichts Nachtheiliges von ihm bekannt und
3) Besitze er ........ Vermögen 53f.

Auswanderung der Catharina Magdalena Schanzenbach - 1853
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 08.Juli 1853 liest sich das so:
Es erscheint Magdalena Schanzenbach ledig und bittet nach Amerika förnlich auszuwandern und bekennt unterschriftlich daß Sie auf das hiesige Bürgerrecht verzichte und eine von dem Ober Amt Oehringen ausgefertigten Verzichts Urkunde der Gemeinde Verrenberg zustellen wolle.

Johann Carl Gottlieb Schanzenbach sucht einen Lehrling - 1859
Im Hohenloher Boten 1859 bietet der Schneidermeister Johann Carl Gottlieb Schanzenbach an, einen Lehrling aufzunehmen.

Catharina Schanzenbach klagt gegen Christian Görz - 1859
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 03.Mai 1859 heist es:
Es erschien Catharina Schanzenbach led. Volljährig 43 Jahre alt und trägt vor ich besize auf der hies. Markung Gelände Lindenhölzle einen Weinberg welcher auf der einen Seite mit einem Grasrain umheragen an diesem Rain hat mir der nebenlieger meines Weinbergs Christian Görz so nahe hingearbeitet daß der Rain ganz in den Weinberg des Christian Görtz gehallten ist ich bitte daher Augenschein von der Sache nehmen zu lassen und nach Erfund dessen gegen Görtz zu verfügen
Görtz wurde über vorstehendes vernommen gibt an wie ich meinen Weinberg neu angelegt habe ich nicht gerade nach den Grenzsteinen gerichtet, die Grenze aber durch Abnehmen von Erden durchaus nicht überschritten und wenn die Kl. sich nicht zufrieden stellt so steht es ihr frei, auf Unrechtskosten Augenschein von der Sache nehmen zu lassen
Auf obige Angabe des Bekl. erschien am 4.Mai 1859 und erklärte, ich will auf meine Klage verzichten

Johann Carl Gottlieb Schanzenbach will heiraten - 1862
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 26.Februar 1862 findet sich folgendes:
Auf Aufsuchen des Johann Carl Gottlieb Schanzenbach Profession ein Schneider von hier welcher die Absicht erklärt hat, zu Mainhardt OAmts Weinsberg sich niederzulassen wird von dem unterzeichneten Gemeinderath
Beurkundet
1) Daß gedachter Schanzenbach der ehliche Sohn des + Mattheus Schanzenbach dahier und seiner Gattin Margaretha geb. Krämer und laut vorgelegten Taufschein am 17.Sept. 1826 zu Verrenberg geboren ist
2) Daß er zur Evangl. Confession sich bekennt
3) Daß er zur Zeit unverehlicht ist
4) Daß er Württembergischer Staats und Gemeindebürger zu Verrenberg ist
5) Daß derselbe hinsichtlich seines Prädikat unseres Wissens an keinem der im Gesez vom 4.Dec. 1833 Art.19 und vom 5.Mai 1852 Art.5 bezeichneten Mängel leidet
6) Das was sein Vermögen betrifft derselbe von seinen Eltern nichts erhällt. Nach Angabe des Carl Johann Gottlieb Schanzenbach soll derselbe von seinem Bruder Johann Georg Schanzenbach Witwer und Schneidermeister in Pfedelbach Dreihundert Gilden erhalten wofür sich aber der Gemeinderath nicht verbindlich macht und
an Kleidern und Leibeweiszeug
64f. besizt
7) Daß seinem Austritt aus dem hiesigen Gemeindeverband unseres Wissens kein Hinderniß im Wege stehe

Catharina Schanzenbach wird gestraft - 1867
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 09.Februar 1867 folgendes:
Es ist zur Anzeige gebracht worden daß die ledige Catharina Schanzenbach von hier, die led. Rosina Megerle von Hohrain Gemeindebezirk Kesselfeld vom 7-9.Febr. D.J. Übernachtet habe und zwar ohne Erlaubniß des Ortsvorstehers.
Der Catharina Schanzenbach wurde der Vorhalt gemacht worauf dieselbe erklärt:
Es sit richtig daß ich die Megerle 2.Nächte beherbergt habe weiter kann ich nichts sagen
Da die Schanzenbach zugestanden hat, daß sie die Megerle beherbigt hat und sie schon wegen Beherbergung sich Warnungen wegen unterlassung der Einholung um Erlaubniß erhalten hat dieselbe in eine Strafe mit 1f. zu verfällen

Wilhelm Schanzenbach beachtet die Polizeistunde nicht - 1868
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 09.Juni 1868 folgendes:
Auf die vom 20. Mai 1868 gepflogenen Verhandlung hat man heute da einige B…. In Untersuchung vor das K OberAmtsgericht Weinsberg gezogen und seither nicht zurück gebracht sind mit der Untersuchung welche angez Übertrettung der Polizeistunde vom 10 bis 11 Mai weiter fortgesezt.
Es wurde vorgeladen Gottlob Pfisterer led. von hier welcher in Persohn erschienen ist.
Derselbe gibt auf Vorhalt an
Ich war am 10.Mai d.J. auch in Bizfeld gewesen, mit andern Kammeraden und wie ich mit denselben theilweise von dort aus hier eingetroffen bin was ganz in der Stille geschehen ist. Ich war da ich ein Licht bei Wirth Mornhinwey gesehen habe mit dem Carl Käppler und Wilhelm Schanzenbach auch hinein und haben ein Flasch Wein getrunken nachher kam Carl Dietrich auch hinein wir haben uns vielleicht 1.Stunde aufgehalten und sind dan ganz ruhig nach Hause wie viel Uhr es da war weiß ich nicht weiter weiß ich nichts anzugeben
Beschluß
Da Pfisterer zugestanden daß er auch nach der Polizeistunde gezecht hat in eine Strafe von 1.f. zu verfällen Pfisterer erkennt die Strafe an und verzichtet auf den Recurs
ferner wurde vernommen
Wilhelm Schanzenbach ledig 26.Jahre alt von hier
Derselbe gibt auch Vorhalt an
Ich bin am 10.Mai d.J. auch in Bizfeld gewesen und bin von dort mit dem Gottlob Pfisterer Carl Dietrich und einige welche ich nimmer nennen kann.
Ich war auch zum Wirth Mornhinwey wie wir hieher kommen sind, ich habe von den andern getrunken nemlich von Gottlob Pfisterer und Wilhelm Schanzenbach welche ein paar Schoppen bezahlt haben ich habe mich nicht lang aufgehalten und bin ganz allein nach Hause einen Lärmen habe ich nicht wahrgenommen weiter weiß ich nichts anzugeben.
Beschluß
Johann Kugler
Da sich Kugler auch nach der Polizeistunde in der Wirtschaft begeben hat denselben wegen Übertrettung in eine Strafe von 1f. zu verfällen. Kugler erkennt die Strafe an und verzichtet auf den Recurs
Weiter wurde vernommen
Carl Käppler led. von hier 17.Jahre alt
Gibt auf Vorhalt an
Ich war am 10.Mai auch in Bizfeld gewesen, von dort aus bin ich mit Zöllers kleinen Knecht hieher .. ich vor dem Hause des Schmidt Mornhinwey vorbei ging so war noch ein Licht im Wirtschaftszimmer dann bin ich auch hinein und habe mich hingesezt und habe geschlafen bis morgens 6 Uhr wie ich von Bizfeld hieher kommen bin, war ich zwar in das Haus gegangen wo sich mein Grosmutter aufhällt ich habe derselben geklopft, dieselbe aber da sie etwas Uebelhörig ist, hatte mein Klopfen nicht wahr genommen auf dieses bin ich aber zu Wirth Mornhinwey um dort die Nacht über vollends durchzubringen, den auf der Gasse habe ich nicht übernachten können wer als noch darin war weis ich nicht als den Georg Feinauer den ich habe gleich geschlafen weiter weiß ich nichts anzugeben
Beschluss
Da sich Käppler nach der Polizeistunde auch in die beteffende Wirtschaft begeben hat in eine Strafe von 1f. zu verfällen
Käppler erkennt die Strafe an und verzichtet auf den Rekurs

Johann Carl Gottlieb Schanzenbach will heiraten - 1870
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 14.Juli 1870 findet sich folgendes:
Es ist erschienen Johann Carl Schanzenbach Profession ein Schneider Sohn des verstorbenen Mattheus Schanzenbach gewesener Weingärtner von hier und trägt vor
Ich habe mich mit der Christina Wilhelmina Käfer Tochter des verst. Jacob Friedrich Käfer gewes. Schmidt von Birkach OAmts Stuttgart Ehlich versprochen und bitte daher meine Verlobte in das hies. Bürgerrecht aufzunehmen. Behufs dieses Gesuchs hinterlegt Bittsteller einen von dem Gemeinderath Birkach gefertigten Geburts..., wonach die Käfer zu Evang. Confession sich bekennt
1) daß sie zur Zeit unverheirathet aber Mutter von 1. Kind von 3.Jahren welches noch unter Mütterlicher Gewalt steht ist und ihrer Mutter nachfolgen soll.
2) daß dieselbe ein gutes Prädikat und
3) An Vermögen an barem Gelde 500f.
    an sonstiger Fahrniß mit Ausschluß der Kleider und Leibweiszeug 100f.
    zusammen 600f.
besizt worauf nichts in Nutznießung steht und keine Schulden haften.
Der Bittsteller hat nichts nachgewiesen daß er an Geld etwas erspartes sondern von seinem ersparten ein Nähmaschiene angeschaft habe auf vorstehenden Nachweis der Bittsteller wurde der Bürgerausschuß um seinen gutächterliche Äußerung befragt erklärt.
Der Bittsteller hat sich vorerst nichts erspart er hat zwar erklärt daß er eine Nähmaschiene im Besitz habe, darüber hat er noch amtlichem Nachweiß zu liefern. Überdies hat der Gemeinderath Birkach in dem Geburtsbrief nicht bezeugt daß das baare Geld dort vorgezählt, oder Capitalbriefe vorgelegt worden sind. Der Bittsteller soll also entweder das baare Geld oder Capitalbriefe hierüber hier vorlegen, dann kann ihm erst das Bürgerrecht seiner Verlobten ertheilt, vorerst bitten wir aber denselben mit seinem Gesuche abzuweisen so lange er seine verlangten Anforderungen nicht erfüllt hat.
Der Gemeinderath ist mit der Ansicht des Bürgerausschußes einverstanden und fast darüber
Beschluß
Der Bittsteller so lange er obigen Anforderungen nicht Gänze geleistet hat mit seinem Gesuch vorerst abzuweisen, und ihm zu eröffnen daß wenn er sich für diesen Beschluß beschwert erachtet ...

Johann Carl Gottlieb Schanzenbach - seine Verlobte verzichtet - 1870
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 25.Juli 1870 findet sich folgendes:
Am 25.Juli 1870 ist die Verlobte Christina Wilhelmina Käfer erschienen und hat erklärt daß sich das Verlöbniß geändert habe und zwar aus dem Grund die früheren Verhältniß ihres Bräutigams waren ihr zur Zeit des Verlöbnisses ganz unbekannt. Sie habe aber nach alter Anschauung die Ansicht gehabt sie könne vielleicht ihre ....... auf dieses Versprechen finden Angesichts dieses habe ich seine frühere Laufbahn welche nicht gut geschildert ist in Erfahrung gebracht weshalb ich diesen mit ihm gemachten Bund breche und bitte daher daß dieses am 14.Juli d. gemachte gesuch gestrichen und verzichte dagegen auf das noch gesuchte Bürgerrecht.

Johann Friedrich Wilhelm Schanzenbach möchte heiraten - 1871
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 11.Januar 1871 liest sich das so:
Heute erscheint Wilhelm Schanzenbach …. Sohndes verstorbenen Mattheus Schanzenbach von hier und trägt vor
Ich habe mich mit der Magdalena Barbara Bauer Tochter des verstorbenen Johann Michael Bauer Bürgers und Söldners zu Gailenkirchen Ehlich versprochen und bitte daher meine Verlobte in das hies. Bürgerrecht aufzunehmen. Behufs diesen Gesuchs hinterlegt der Bittsteller einen von dem Gemeinderath Gailenkirchen gefertigten Geburtsbrief vor
worauf dieselbe
1) zur evangelischen Confession sich bekennt
2) daß sie zur unverehlicht und Kinderlos ist
3) daß sie Württembergische Gemeindebürgerin zu Gailenkirchen ist.
4) daß sie ein gutes Prädikat und
5) an Vermögen 356f. 13x
laut Realtheilung vom 24.Augs. 1870 überdies wurde vorgelegt
ein Sparkassenschein welcher 56f.
Einlagen enthällt
......... also 412f. 13x
besizt worauf nichts in Nuznießung steht und keine Schulden haften.
Der Bräutigam selbst hat einen Schuldschein hinterlegt welcher 50f. erspartes Vermögen enthällt.
Der Bürgerausschuß wurde um seine gutächterliche Äußerung befragt erklärt der Bittsteller ist schon 46. Jahre alt und hat unter der Zeit allwo er ..... zeit im Dienst gestanden ist sehr wenig erspart überdies hat er ein schweresAthemleiden welches in Aussicht ist, daß er später nicht im Stande ist eine Familie zu ernähren und dadurch der Nahrungsstand nicht gesichert erscheint, und wünschen aus diesem Grund den Bittsteller mit seinem Gesuch abzuweisen

Der Gemeinderath ist mit der Ansicht des Bürgerausschußes einverstanden und haben somit beide Collegien einstimmig
Beschlossen
Dem Bittsteller mit seinem Gesuch abzuweisen und zu eröffnen, daß wenn er sich hier diesem Beschluß ....

Nachtag auf linker Seite:
Wilhelm Schanzenbach hat sogleich Berufung eingelegt.
Der Eintrag im Familienregister zu seiner verehlichung und das Gemeinderäthliche Zeugnis vom 6.Juli 1874 deuten darauf hin, dass seine Berufung erfolgreich war!!

Johann Friedrich Wilhelm Schanzenbach bekommt ein Zeugnis - 1874
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 23.Mai 1874 liest sich das so:
Dem Wilhelm Schanzenbach ein Zeugniß ausgestellt
Daß er ein gutes Predikat und ca. 600f. Vermögen besitze

Johann Friedrich Wilhelm Schanzenbach bekommt zum Aufenthalt in Neuenstein ein Zeugnis - 1874
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 06.Juli 1874 liest sich das so:
Dem Wilhelm Schanzenbach Weber zum Aufenthalt in Neuenstein
Bezeugt
a. daß er mit Familie das Bürgerrecht in hiesiger Gemeinde hat
b. daß er ein gutes Predikat und
c. ein Vermögen von ca. 500f. besitzt

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißen-Amt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis aktiver Bürger ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
http://pilot.familysearch.org
Intelligenz Blatt Oehringen 1842