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Verrenberg HistorischDas Gefrier- und Waschhaus, später Wohnhaus in Verrenberg



Haus Nr.107 - Das Gefrier- und Waschhaus

Gefrier- und Waschhaus in Verrenberg 1958
Das Gefrier- und Waschhaus 1958

Luftaufnahme von 1962
Das ehemalige Gefrier- und Waschhaus 2013
Aufnahme des Wohnhaus von 2013

Das Gefrier- und Waschhaus 1958, nachtr. coloriert
   Der geschotterte Platz war zuvor der Feuersee [Juli 2021]

Aufnahme von 1983



1955 Es soll in Kooperation von Gemeinde und Sparda ein Wasch- und Kühlhaus entstehen

Im Protokollbuch der "Spar- und Darlehnskasse in Verrenberg" steht dazu am 01.09.1955:
"Wir haben wegen Einrichtung einer Gemeinschaftswaschanlage an die Gemeinde einen Antrag gestellt, um Errichtung und Bereitstellung eines entsprechenden Gebäudes.
Nun will die Wirtschaftsberaterin der Landw. Winterschule morgen Abend bei Kühner einen Vortrag halten, um die Frauen für die Sache zu gewinnen. An einem der nächsten Tage wollen wir verschiedene Waschanlagen und auch Gefrieranlagen besichtigen. Die Kosten für die Fahrt übernimmt die Kasse. Bei dem Vortrag morgen Abend erhält jede Frau gratis
     1 Flasche Bier & 2 Brezeln
Die Kosten übernimmt die Kasse.
"




Am 08.Dezember 1955 wurde die Genehmigungsurkunde für den Bau des neuen Wasch- und Kühlhaus ausgestellt


Das Gebäude wurde zwar von der Gemeinde Verrenberg gebaut, aber auf dem Grund und Boden von Willi Heinrich!!



1956 Mitte Juli 1956 wird das neue Wasch- und Kühlhaus in Betrieb genommen

Im Protokollbuch der "Spar- und Darlehnskasse in Verrenberg" steht dazu am 20.07.1956:
"Letzte Woche wurde unsere Waschküche in Betrieb genommen. Es wurde ein Schauwaschen durchgeführt.
Es wurde beschlossen für die große Trommel D.M. 4,50 und für die kleine Trommel D.M. 3.- für Kochwäsche und für die kleine Trommel D.M. 2,50 für Buntwäsche zu verlangen.
Die Wäscherinnen bekommen pro Trommel D.M. -.60. Es wurden Erkundigungen bei anderen Waschküchen eingezogen
"




1957 Konferenzaufsatz - Wasch- und Kühlhaus

Im Konferenzaufsatz des Volksschullehrer Hans-Jörg Weinbrenner von 1957 heist es:
"In den vergangenen Jahren erstellte die Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Spar - und Darlehnskasse und der V L Z = Württembergische Landeszentrale - früher "Wü Wa" eine Gefrieranlage und ein Waschhaus".




Je ein Mietvertrag für die Gefrieranlage und die Gemeinschaftswaschküche

Das Gebäude wurde von der Gemeinde Verrenberg erbaut und dann beide Teile getrennt vermietet.

Die Gefrieranlage wurde von der "Gefriergemeinschaft" um 30 DM jährlich gemietet.


Die Gemeinschaftswaschküche wurde von der "Spar- und Darlehnskasse" um 30 DM jährlich gemietet.



Weitere Details zum Wasch- und Kühlhaus

Auf der Seite der Spar- und Darlehnskasse in Verrenberg sind bis Mitte 1960 noch diverse Protokolleinträge zum Wasch- und Kühlhaus zu finden.



1972 Die Gefriergemeinschaft ist aufgelöst

"Seit Oktober 1972 ist die Gefriergemeinschaft aufgelöst und somit wird der Raum nicht mehr benötigt.
An den Ortschaftsrat tritt nun die Frage, da sich die Feuerwehr und der Fronmeister für diesen Raum interessieren, wem man ihn überlassen sollte.
Der Fronmeister würde ihn zum Aufbewahren seines Salzstreuers benötigen und die Feuerwehr, für das Feuerwehrfahrzeug.
Da die Entscheidung sehr schwierig ist, bittet der Ortschaftsrat das Stadtbauamt und überläßt die Entscheidung gleichzeitig dem Stadtbauamt. Außerdem wäre noch zu prüfen, auf welchem Grundstück das ganze Gebäude steht.
"

Da hier berichtet wird, dass die Gefriergemeinschaft seit Oktober 1972 aufgelöst war und damit das Gebäude ohne Nutzung war, ist auch klar, dass die Funktion als Waschhaus schon vorher aufgegeben wurde.



1973 Wohnhaus Rupp - 6.März 1973

"Wohnhaus R u p p
Der Ortschaftsrat stimmt dem Vorschlag der Verwaltung, betreffend Wohnhaus Rupp, zu.
"

Leider ist hier nicht erkennbar, wie der Vorschlag der Stadtverwaltung aussah.
Bezog er sich auf das "alte" Haus, die nördliche Hälfte des Haus Nr.58?
Oder auf den Ausbau des vorigen "Gefrier- und Waschhaus" zum Wohnhaus für Frau Rupp?

Da das Wohnhaus von Frau Rupp, die nördliche Hälfte des Haus Nr.58, dem geplanten Ausbau der Straße mit Gehwegen im Weg war, wurde das inzwischen nicht mehr benötigte "Gefrier- und Waschhaus" zum Wohnhaus für Frau Rupp hergerichtet.
Vermutlich ist dieser Vorgang gemeint.

 

Das Wohnhaus


Dadurch, dass Kühlschränke und Gefriertruhen, sowie Waschmaschienen in die Haushalte einzug hielten, verlor dieses Haus seine Daseinsberechtigung in diesen Funktionen.

Nach der Eingemeindung 1972 nach Öhringen wurden auch die Straßen und Gehwege neu gebaut, was mehr Platz in der Breite benötigte.
Im Bereich der nördlichen Hälfte des Haus Nr. 58 reichte der verfügbare Platz nicht aus, so daß eine Lösung her musste.

Die Idee war nun, der Bewohnerin der nördlichen Hälfte des Haus Nr. 58, Frau Martha Rupp einen Ersatz anzubieten, um durch den Abriss dieser Haushälfte ausreichend Platz zu gewinnen.
Am 12.03.1973 gab es dazu eine Besprechuung:

Dazu wurde die nördliche Hälfte des Haus Nr. 58 abgerissen.
Als Ersatz wurde für Martha Rupp dieses Gebäude zum Wohnhaus umgebaut. Sie zog 1973-74 ein.

Bild wurde nachträglich coloriert
 

Quellennachweis.

Staatsarchiv Ludwigsburg; EL 251II, Bü663
Protokollbuch des "Darlehnskassenverein Verrenberg"; gelagert im Archiv der Volksbank Öhringen
Ortsarchiv Verrenberg: A 65 Gemeinschaftswaschküche
Ortsarchiv Verrenberg: A 117 Geb Nr 58
Ortsarchiv Verrenberg: A 122 No 107 Waschküche