Haus Nr. 58 in Verrenberg (Reblandstraße 3) |
Aufnahme Nordseite von 2005 |
Aufnahme Nordseite von 2005 |
Aufnahme von 1926 |
Aufnahme von 1962 aus Richtung Bahndamm Links Haus 58, rechts Haus 55 |
Lage des Haus im Ort |
360 Grad Rundumblick am Haus Nr.58. [Juni 2021] | Ergänzungskarte zum Primärkataster 1839 |
Karte von 1818 |
Urkataster von 1839 |
Scheunenplatz: Grundherr war H.-Pfedelbach | Hausplatz: Grundherr: Bauern-, Bürgereigen |
Zusammenfassung: - das Haus wurde um 1693 auf einem "Sommergärtlein" errichtet, das zuvor zum Hof Nr.56 gehört hatte. - die Scheune wurde vermutlich zum gleichen Zeitpunkt auf einem "ödem Platz" erbaut. Auf diesem war vor dem 30.jährigen Krieg (1618-1648) ein Haus gestanden. |
Name | Beschreibung des Gebäudes | Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile | Versicher- ungs- anschlag | Classe | Umlage Capital | Bemerkungen | |||||||||||
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke | Länge, Breite, Höhe | Gelaße | Dachdeckung | Umfassungs- und Giebelwände | Feuergefährliche Einrichtungen | als unzer- störbar | wegen des Anspruchs auf Baubeiträge | ||||||||||
heizbare Zimmer | gegypste Kammern | gewöhnliche Kammern | Küchen | Stallungen | sonstige Gelaße | ||||||||||||
Christoph Wieland Georg Glaser |
Ein einstockiges Wohnhaus von Fachwerk mit Giebeldach | 17,5' 25,5' 8' 15' 17,5' 25,5' 8' 15' |
1. | 1 | 1 | 2 Dachböden 1 geb. Keller (1) 2 Kammern auf dem Dach |
Ziegel | gem. Fachwerk | Backofen | Fundament u. Sockelmauern Fundament Keller u. Sockelmauern |
--- | 275 375 |
IV | 343,45 468,45 |
alter Anschlag 150f./200f. (1861) |
Name | Beschreibung des Gebäudes | Ausgenommene Bestandtheile | Versicher- ungs- anschlag Mark | Klasse | Umlage Kapital Mark | Bemerkungen | ||||||||||
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke | Länge, Breite, Höhe in Metern | Gelaße | Dachdeckung | Umfassungs- und Giebelwände | Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung | |||||||||||
heizbare Zimmer | unheizb. Zimmer u gegypste Kammern | gewöhnliche Kammern | Küchen | Stallungen | sonstige Gelaße | |||||||||||
Werner Jakob, Schankwirt | 1 stockiges Wohnhaus an der Bitzfelder Straße v Fachwerk unter Giebeldach an No 58b mit gemeinschaftl. Scheidewand angebaut | 4.80 7.30 Sout. 2.00 Erdg 2.20 Dach 4.40 |
1 EG | 1 EG | 1 EG | 1 geb Keller | Dachplatten | teils ausgem teils geschliertes Fachwerk | Fundamente u einf. Gemeuer im Souterrain | 520 | IV | 650 | Alter ca. 200 Jahre Unterhaltung mittelmäßig |
Name | Beschreibung des Gebäudes | Ausgenommene Bestandtheile | Versicher- ungs- anschlag Mark | Klasse | Umlage Kapital Mark | Bemerkungen | ||||||||||
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke | Länge, Breite, Höhe in Metern | Gelaße | Dachdeckung | Umfassungs- und Giebelwände | Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung | |||||||||||
heizbare Zimmer | unheizb. Zimmer u gegypste Kammern | gewöhnliche Kammern | Küchen | Stallungen | sonstige Gelaße | |||||||||||
Knappenberger Christian Kinder | 1 stockiges Wohnhaus an der Bitzfelder Straße v Fachwerk mit No 58a unter gleichem Giebel Dach u mit gemeinschaftl. Scheidewand zusammen gebaut | 5.15 7.30 Sout. 2.30 Erdg. 2.20 Dach 4.40 |
1 EG | 1 EG 2 Dachboden |
1 EG | 1 Sout | 1 geb Keller (1) | Dachplatten | Ueber Sockel teils ausgem teils geschliertes Fachwerk | Fundamente u einhäupt Gemäuer im Souterrain | 800 | IV | 1000 |
Nördliche Haushälfte (an der Straße) |
Südliche Haushälfte (Richtung Feuersee) |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Lagerbuch von 1740 ("Steuerliste" S.236) wird Albrecht Hornung als Eigentümer genannt, ab 1742 nur der nördlichen Hälfte. Was passierte mit der Haushälfte nach seinem Tod 1764 und seiner Frau 1767? Vermutlich ging die Hälfte an das einzige Kind und ihren Mann Johann Michael Bort (1722-1807) über. Diese lebten zu diesem Zeitpunkt in der südl. Hälfte des Hauses. Dann wäre es naheliegend, dass er diese Hälfte an seinen gleichnamigen Sohn Johann Michael Bort (1742-1794) verkaufte. Vermutlich hat dessen Witwe 1808 verkauft und sich das Wohnrecht gesichert. Dazu passt, dass der vermutete Käufer Johann Georg Schanzenbach 1808 "durch Gutsübernahme" in das aktive Bürgerrecht eingetreten ist. Im Messbuch von 1818 wird Johann Georg Schanzenbach als Besitzer genannt.
Am 07.04.1837 verkaufte die Witwe des Johann Georg Schanzenbach um 200 fl. ihr halbes Haus an Georg Michael Ahles. Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurde als Eigentümer Georg Michael Ahles genannt. |
In einem Nachtrag im Lagerbuch von 1740 ("Steuerliste" S.236) wird Johann Michael Bort (1722-1807) ab 1742 als Besitzer "Halb" genannt. Er verkaufte diese Hälfte vor 1788 für 100fl. an seine Tochter Maria Dorothea Bort. Die Bezahlung erfolgte 1788, wobei ihr zukünftiger Mann Johann Georg Glaser aus Amertsweiler 50fl. beisteuerte. Antrag des Johann Georg Glaser auf das Bürgerrecht in Verrenberg (1788).Für Details einfach klicken! Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801 Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft. Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden. Johann Georg Glaser war in der III.Klasse. Damit konnte er 1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten. Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall die südl. Haushälfte Haus 58. Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte. Im Messbuch von 1818 wird Johann Georg Glaser als Besitzer genannt.
Georg Glaser und seine Ehefrau Maria Dorothea verkaufen im Juni 1819 an ihren Sohn Johann Georg Glaser und dessen Braut ihr Söldner Güthlein (halbes Haus und ganze Scheune) um 1300fl. Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurde als Eigentümer eben dieser Sohn Georg Glaser genannt. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nach dem Tod der Witwe des Georg Michael Ahles ging der Besitz am 28.03.1854 auf den Sohn Johann Michael Ahles über. Er musste aber seine Schwester Maria Catharina und deren lediges Kind das Wohnrecht einräumen. Tierbestand auf diesem Hof laut Viehzählung von 1858
|
Tierbestand auf diesem Hof laut Viehzählung von 1858
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Am 11.02.1860 verkaufte Michael Ahles sein halbes Wohnhaus an Christoph Wieland um 146fl.. Die folgenden Bedinungen wurden vereinbart: "In diesem Hauße No.58a haben das Wohnrecht 1. Die Witwe des Georg Peter Feinauer Lebenslänglich oder bis zu ihrer wiederverheurathung 2. Deren Kinder, so lange diese unverheurathet sind laut Realtheilung Fax VI No.215 Kaufb VII blt.357b" Im Feuerversicherungsbuch von 1869 wird Christoph Wieland als Besitzer genannt. |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Am 20.11.1876 verkaufte Christoph Wieland seine Haushälfte mit Gemüsegarten und etwas Weinberg an seinen angehenden Schwiegersohn
Georg Heinrich Schumacher um 943 Mark. Dieser musste auch das Wohnrecht von Georg Feinauers Witwe und deren ledigen Kinder übernehmen. |
Am 08.05.1874 wurde aus der Verlassenschaftsmasse des Georg Glaser seine Liegenschaft um 425fl. an Friedrich Spengler verkauft. Wichtig auch der Punkt 11. des Vertrages: "Auf dem Hause haftet das lebenslängliche Wohnungsrecht der blödsinnigen Rosina Glaser welches sich der Pfleger vorbehalten hat. Dieses Wohnungsrecht wird sich in der neben der Stube befindlichen Kammer vorbehalten, auch das Recht in der Küche zu kochen." Das Haus wurde so beschrieben:
Bereits am 16.05.1874 verkaufte Friedrich Spengler das ein paar Tage zuvor erworbene Haus um 425fl. an Bernhardt Schumacher Warum hatte Friedrich Spengler das Haus gekauft, um es Tage später zum gleichen Preis wieder zu verkaufen? Die Antwort findet sich im Kaufbucheintrag unter dem Punkt 4. und der Tatsache, dass er den Nachbarhof Nr.59 bewohnte: "Der Verkäufer Spengler behält sich von oben beschriebener Liegenschaft vom Hofraum, zu einem Anbau seiner Scheuer, wie die westl. Langseite ohne den Anbau seines Gebäudes, eine gerade Linie macht bis zu der an der abgebrochenen Scheuer jetzt noch stehenden Mauer, von da wie es rechts gegen die Straße einen Winkel macht, bis zur Straße zum Eigenthum zu einem Scheueranbau bevor, welches von obigem Hofraum beziehungsweise abgebrochener Scheuerplatz weg zu messen ist." Aber schon am 05.04.1875 kauft Conrad Keim die Haushälfte aus der "Realtheilungssache der verst. Bernhardt Schumachers Ehefrau". Vermutlich war das Haus ein Spekulationsobjekt für ihn.. Am 06.08.1875 verkaufte Conrad Keim seine Haushälfte um 500fl. = 857 Mark 10Pf an Karl Friedrich Krenkler Interessant ist auch die Aussage in Punkt 3. "Der Käufer übernimmt die Verkaufs Objekte mit alten Rechten und Lasten gleich wie es der Verkäufer erkauft hat und tritt namentlich wegen der abgebrochenen Mauer von Friedrich Spengler in die Rechte des Rechtsstreits ein und muß somit die Mauer wieder hergestellt werden, auch hinsichtlich der Thür welche der Pfleger in die Wohnung der berechtigte Glaser zu bestreiten hat." |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Am 10.09.1886 verkaufte Georg Heinrich Schumacher um 950 Mark diese Haushälfte an die Witwe Christina Rosina Lay. Die Beschreibung der Hofstelle sieht so aus:
Es wird noch erwähnt, dass Christina Rosina Lay die Haushälfte auft, damit ihre Schwiegertochter Johanna Christina Lay geb.Apfelbach nach dem Tod ihres Mannes darin wohnen kann. Nach ihrem Tod 1891 stand die Haushälfte wieder zum Verkauf. |
Am 08.07.1882 verkaufte Karl Friedrich Krenkler seine Haushälfte an Carl Christian Knappenberger um 897 Mark.
Neben dem Haus wird noch ein Gemüsegarten erwähnt. Der Käufer muss das lebenslange Wohnrecht von Rosina Catharina Margaretha Glaser übernehmen. Die Hofstelle wird so beschrieben:
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Am 07.02.1891 verkaufte die Witwe Christina Rosina Lay diese nördl. Haushälfte um 625 Mark an den Taglöhner Johann Jakob Karl Gall. Interessant sind die erwähnten Wohnrechte der Witwe des Georg Feinauer und ihrer Kinder und der Christoph Wielandschen Eheleute (welche beide noch im Februar 1891 verstarben). Im Rahmen eines Konkursverfahrens gegen Johann Jakob Karl Gall wurde seine Haushälfte am 30.08.1894 zum Verkauf gebracht. Belastet war das Haus zu diesem Zeitpunkt noch mit dem Wohnungsrecht der ledigen Georg Feinauers Kinder. Käufer war der Wirth Jakob Werner um 390 Mark. Im Feuerversicherungsbuch von 1896 wird Jakob Werner wieder als Besitzer genannt. Er hatte es wohl vermietet, aber an wen? |
Carl Christian Knappenberger kaufte am 27.12.1892 die südliche Haushälfte des Hauses Nr.54 Im Schätzungsprotokoll der Feuerversicherung von 1896 stehen seine Kinder als Eigentümer dieser südlichen Haushälfte Nr.58: "Knappenberger Christian Kinder". Ein Nachtrag im Schätzungsprotokoll der Feuerversicherung von 1896 lässt vermuten, dass Friedrich Christian Knappenberger 1924 diese Haushälfte von seinen Geschwistern übernommen hat. Hier muss noch in den Kaufbüchern nachgeforscht werden.
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Am 12.01.1899 verkaufte Jakob Werner diese Haushälfte um 200 Mark an Johann Georg Rupp. Johann Georg Rupp übergab noch die Parzelle 433 Im Flur rechts der Bahn an Jakob Werner. 1907 ging der Bahnwärter Johann Georg Rupp in Pension, so dass er die Bahnstation 89 verlassen musste. Laut Nachtrag im Schätzungsprotokoll der Feuerversicherung von 1896 war Johann Rupp ab 1908 neuer Besitzer. Wie passt das, wo er das Haus doch 1899 gekauft hat? In einem weiteren Nachtrag wird für 1928 dann seine Witwe Luise Rupp als Besitzerin genannt. Später war dann der Sohn Friedrich Wilhelm Rupp auf dem Haus.
Nach der Eingemeindung 1972 nach Öhringen wurden auch die Straßen und Gehwege neu gebaut, was mehr Platz in der Breite benötigte.
Im Bereich der nördlichen Hälfte des Haus Nr. 58 reichte der verfügbare Platz nicht aus, so daß eine Lösung her musste. Die Idee war nun, der Bewohnerin der nördlichen Hälfte des Haus Nr. 58, Frau Martha Rupp einen Ersatz anzubieten, um durch den Abriss dieser Haushälfte ausreichend Platz zu gewinnen. Am 12.03.1973 gab es dazu eine Besprechuung: Als diese Haushälfte um 1975 abgerissen wurde, zog seine Witwe, Martha Rupp in das ehemalige Kühlhaus (am Feuersee) um. Es war hierzu zum Wohnhaus umgebaut worden. |
Die Tochter von Friedrich Christian Knappenberger, Mathilde Knappenberger, heiratete 1940 Karl Kühnle aus Neckarsulm Danach wohnte hier Ernst Spengler. Ein unehelicher Sohn von Barbara Luise Christine Knappenberger geb. Spengler. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nach dem Abriss der nördlichen Haushälfte 1975 besteht das ehemalige Doppelhaus nur noch aus der südlichen Hälfte. |
Gült- und Lagerbuch 1740 |
Messbuch 1818 nördl. Hälfte |
Messbuch 1818 südl. Hälfte |
Urkataster 1839 |