Die (kurze) Geschichte der "Sparda Verrenberg"Die Ansätze der Genossenschaftsbanken gehen auf die Grundsätze der Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung von Franz Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Noch liegen die Anfänge in Verrenberg im Dunkel der Geschichte ...Hier soll versucht werden, die bakannten Fakten zusammen zu tragen. |
Als Vorstand werden genannt: | Als Aufsichtsrat werden genannt: | Als Rechner wurde genannt: | ||
Bort | Stark | Hertlen | ||
Hertlen | Mezger | |||
Haußler | Gebert | |||
Carle | Kohler | |||
Härterich |
Der Oberamtssparkasse Öhringen | 2000 M |
Dem Darlehenskassenverein in Verrenberg | 1000 M |
Dem Maurermeister Christian Sommer in Windischenbach | 500 M |
3500 M |
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Der Zins wird in Anlehnung an die Vorschläge des Revisors vom 25.08.1933 wie folgt festgelegt:
Sollzins 6% tägl. abhebare Spareinlagen 4% Ueber ein Jahr angelegte Gelder 4 1/2% lfd. Rechnung 1 1/2% Die Zinsberechnung erfolgt jährlich. Als Belohnung erhält der Rechner 200 RM. Für Heizung, Beleuchtung, Miete etc werden 116 RM bewilligt (Jährlich). Dies ist ein Hinweis darauf, dass der Rechner, hier der Lehrer Hofmann, seine Aufgabe in einem Zimmer des Lehrerwohnhauses erfüllte, dass zu diesem Zweck von der Sparda Verrenberg angemietet wurde. |
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17.05.1934:
"Die Darlehnskasse ist im Beitz einer Hedrich- und Obstbaumspritze. Da sich bei cer Benützung derselben Mängel herausstellten, wird beschlossen: Die Spritze darf von allen Mitglierdern benützt werden. Kohler Gotthard wird bestimmt die Spritze zu bedinnen und für die Instandhaltung derselben zu sorgen. Stundenlohn für Kohler beträgt 50d. Für Benutzung der Spritze kommen 10d in Verrechnung" Jedes neugeborene Kind erhält von der Kasse ein Sparbuch mit einer Einlage von 2 RM. "Da der Rechner Hofmann versetzt wird, bestimmt der Vorstand, daß die Kasse Gottfried Kohler hier übernimmt und die Einnahmen und Ausgaben besorgt." 09.10.1934: "Herr Hpl. Aisenpreis wird beauftragt als Rechner die Kassengeschäfte der Darlehnskasse ab heute zu führen. Er übernimmt den Kassenbestand im Betrag von 187,61 RM u. bescheinigt diese Übernahme im Journal. Die Rechnerbelohnung für das Jahr 1934 wird auf 200 RM festgesetzt. Als Zimmermiete, Heizung und Beleuchtung werden 116 RM erstattet. Davon erhält Kohler Gottfried 40 RM, Rechner Hofmann 160 RM u. Aisenpreis 100 RM im Verhältnis von Belohnung und Entschädigungsersatz." |
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Durch den Wegzug des Rechners, Hauptlehrer Aisenpreis ist diese Aufgabe vakant.
Bis zur Bestellung eines Nachfolgers, übernimmt Heinrich Schumacher ab dem 01.09. kommisarisch diese Aufgabe. |
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Der neue Hauptlehrer Pfäffle wird beauftragt als Rechner die Kassengeschäfte der Darlehnskasse ab dem 31.01.1939 zu führen. Er übernimmt einen Kassenstand von 1231,64 RM. Der Antrag, Benzin im Lager aufzunehmen wird abgelehnt. Ein jeder Genosse soll sein Benzin in Bitzfeld bei Herrn Eberle selbst abholen. |
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Während der Einberufung des Hauptlehrer und Rechner des Vereins Alfred Pfäffle wird seine Frau Dora Pfäffle zur Stellvertreterin ernannt. Sie führte die Kasse der "Sparda Verrenberg" in einem Zimmer des Lehrerwohnhaus, das dazu angemietet war. Diese Stellvertretung übernahm sie immer dann, wenn ihr Mann nicht anwesend war. |
Bild oben: Planskizze Bild links: Historisches Bild des Lagerhaus (rechts) Bild mitte: Bild von 2021 Bild rechts: Lage im Ort |
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Für den Kauf des Grundstückes für das Lagerhaus soll Lagerhalter Wiedmann, als früherer Besitzer, noch 30.- bekommen. Es kann 4% Dividende ausgeschüttet werden. Die Generalversammlung soll am 25.02. um 19 Uhr in der Rose stattfinden. Es wurde beschlossen, wegen Herabsetzung des Zinses für 10.000.- 4 1/2% Schatzanweisungen zu kaufen. "Durch den Tod des Aufsichtsratsvorsitzenden Friedrich Gebert war eine Neuwahl notwendig. Einstimmig wurde Herr Gottfried Kohler als Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt." |
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"Der Vorsitzende begrüsste das neue Aufsichtsratsmitglied Johann Frank und wies ihn auf seine Pflichten hien." |
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26.01.1944 Der Verein kann für das Geschäftsjahr 1943 einen Gewinn von 4 1/2% ausschütten. Die Generalversammlung wird auf den 13.02.1944 um 18:30 Uhr im Gasthaus zur Rose festgesetzt. Inn Neuwahl kommt: Haußler, Frank, Chr. Schumacher 28.12.1944 Die Sitzung fällt wegen Fliegeralarm aus. |
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13.04.1945 Die Kasse wird vorübergehend geschlossen. Grund war der Einmarsch amerikanischer Truppen an diesem Tag in Verrenberg 26.07.1945 Die amerikanische Militärregierung hat die Wiedereröffnung der Kasse genehmigt 24.09.1945 Als Rechner scheidet Frau Pfäffle aus. 29.11.1945 Als neuer Rechner ab 01.11.1945 wird das Vorstandsmitglied Karl Ungerer einstimmig gewählt. Alfred Pfäffle wird zur Erledigung der einfachen Büroarbeiten als Schreibhilfe gewählt. |
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10.05.1946 Die Generalversammlung findet am 12.05.1946 Uhr bei Kühner statt. Die Genehmigung der Mil. Regierung liegt vor 14.10.1947 "Der frühere Rechner Alfred Pfäffle wird ab heute erneut zum Rechner gewählt." |
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15.04.1949 Es werden wieder Kredite vergeben. Darunter auch Johann Heinle, dessen Scheune im Krieg abbrannte. Gut zu erkennen, dass noch immer jeder Kredit über Bürgen abgesichert wurde. 31.12.1949 Lagerbestandsaufnahme. |
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Hauptlehrer Pfäffle stellt einen Antrag, sein Auto im Lagerhaus unterstellen zu dürfen. Dazu muss die vordere Türe verbreitert werden. Der Antrag wird unter der Auflage genehmigt, dass dem Verein keine Kosten entstehen dürfen. Im Nachtrag links steht, dass die Kasse die Kosten auf Jahresschluß übernommen hat. Die Weingärtnergenossenschaft möchte als Mitglied aufgenommen werden. Wird genehmigt. Es wird sogleich ein Kredit von 2500 DM gewährt. |
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Am 01.01.1951 wird die Rechnungsführung auf Durchschreibbuchführung umgestellt. Der Lagerbestand wird aufgeführt und geprüft. Einzelne kleinere Unklarheiten werden angesprochen. Es fehlen 1000 Garbenbänder. Es wird festgestellt, dass der Lagerhalter sie nicht ins Lagerhaus bekommen hat und damit nicht verantwortlich ist. Der Milchfuhrmann bringt von Bretzfeld oft Waren und legt sie einfach im Lagerhaus an der Rampe ab. Milchfuhrmann Kettner wird nahe gelegt, nichts mehr aussen abzustellen, wenn Herr Lederer [gemeint war Karl Lederer] nicht zu Hause ist, und die Ware gleich abschliessen kann. |
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11.02.1953 "Die Generalversammlung wurde auf Sonntag, den 22.02.1953 im Gasthaus zur Linde, bei Klaiber gestgesetzt. Jedes Mitglied erhält 1/4 Wein. In Wahl kammen: Vom Vorstand: Hofmann und Hch Schumacher Vom Aufsichtsrat: Frank + Ersatz f. Kettner. Fr. Kettner ist durch Tod ausgeschieden." 13.03.1953 "Der Vorstandsvorsitzende begrüsst die neu gewählten Mitglieder für Vorstand und Aufsichtsrat. Es sind als stellvert. Vorstand Otto Sebbach, im Aufsichtsrat: Haussler [Karl Haußler], Gebert + Fr. Schumacher" |
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19.02.1954 Die Rechnerin des Verein, Frau Pfäffle wurde vom Dienststellenleiter des Ausgleichsamts Öhringen durch Hanschlag verpflichtet, die mit der Durchführung des Altspargesetzes v 14.07.1953 übertragenen Obliegenheiten gewissenhaft und uneigennützig zu erfüllen. 26.10.1954 Es wurde beschlossen eine Schreibmaschiene anzuschaffen, nachdem Frau Pfäffle seit fast 16 Jahren ihre eigene Maschiene benützt hatte. |
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29.04.1955 Frau Pfäffle erklärt ihren Rücktritt als Rechnerin zum 01.Oktober 1955, wegen Wegzug aus Verrenberg. 01.09.1955 "Wir haben wegen Einrichtung einer Gemeinschaftswaschanlage an die Gemeinde einen Antrag gestellt, um Errichtung und Bereitstellung eines entsprechenden Gebäudes. Nun will die Wirtschaftsberaterin der Landw. Winterschule morgen Abend bei Kühner einen Vortrag halten, um die Frauen für die Sache zu gewinnen. An einem der nächsten Tage wollen wir verschiedene Waschanlagen und auch Gefrieranlagen besichtigen. Die Kosten für die Fahrt übernimmt die Kasse. Bei dem Vortrag morgen Abend erhält jede Frau gratis 1 Flasche Bier & 2 Brezeln Die Kosten übernimmt die Kasse." 09.10.1955 "Frau Pfäffle scheidet mit diesem Tag als Rechnerin aus. Als Nachfolgerin wurde Frau Günther aus Westernach bestimmt. Frau Günther zieht mit ihrer Familie erst anfangs November hier ein. Um in der Zwischenzeit keinen Leerlauf eintreten zu lassen, wird Frau Pfäffle noch 2-3 Mal von Heilbronn kommen und die laufende Arbeit erledigen. Dann wird die Frau Günther auch kommen zur Einarbeitung. Die Kasse übernimmt von Frau Pfäffle 1 Tisch und 4 Stühle für das Kassenzimmer und vergütet dafür 100 DM" 03.11.1955 "Frau Günther übernimmt mit dem heutigen Tage die Kasse als Rechnerin. Frau Günther übernimmt als Mobilar der Kasse: 1 Kassenschrank 1 Aktenschrank 1 Schreibmaschiene 1 Vervielfältiger 1 Lampe im Kassenzimmer 1 Aussenlampe 1 Tisch + 4 Stühle 2 Läufer 2 Vorhänge 1 Nudelmaschiene 1 Strick-Fix" |
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Als 1955 ein Nachfolger für den Lehrer Pfäffle gesucht wurde, stand unter "Besondere Wünsche der Gemeinde": - Übernahme der Chorleitung des Gesangvereins - Geschäftsführung der Spar- und Darlehnskasse |
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09.01.1956 "Für den Winter 1955/56 wurden 10 Ztr. Eierkohlen für das Kassenzimmer geliefert. Es wurde beschlossen daß diese Menge (10 Ztr.) jeden Winter gegeben wird. Bisher wurden für die Reinigung des Kassenzimmers D.M. 4.- ohne Putzmittel gezahlt. Um für die Zukunft Klarheit zu schaffen, wird nun festgesetzt D.M. 5.- pro Monat einschl. Putzmittel, geginnend am 01.Januar 1956." |
Fritz Heinle auf dem rechts erwähnten Schlepper |
25.09.1956 "Herr Johann Heinle, Verrenberg bittet um ein Darlehen in Höhe von DM 3.000 zum Kauf eines Schleppers. Herr Heinle benötigt dieses Darlehn nur für kurze Zeit. Der Zinssatz beträgt 3%. Als Sicherheit erhält die Sparda Verrenberg den Kraftfahrzeugbrief. Ist das Darlehn zurückgezahlt, wird der Kraftfahrzeugbrief Herrn Heinle ausgehändigt. Gelesen und mit den Bedinungen einverstanden i.A. des Vaters Joh. Heinle der Sohn Fritz Heinle" |
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24.04.1958 Die Rechnerin soll Prospekte für Rechenmaschienen anfordern, da die Spard eine anschaffen möchte. "Die L.K.G. Öhringen bittet um Zeichnung eines weiteren Geschäftsanteils. Wir haben bei der L.K.G. Öhringen 4 volle Geschäftsanteile. Wir sind bereit einen fünften Geschäftsanteil zu zeichnen. Für die Waschküche wäre ein zweiter Wäschewagen sehr nötig, für die zweite Waschmaschiene. Ein Wäschewagen kostet z.Zt. 155,- DM. Es ist beschlossen noch einen Wäschewagen zu kaufen." |
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12.02.1959 "Am 24.Febr. 59 ist in Scheppach die Generalversammlung der Kleedreschgemeinschaft Schwabbach. Von unserer Sparda nehmen Herr Sebbach, Herr Härterich & Herr Gebert an der Generalversammlung teil. Die Dynamit AG Adolzfurt tritt mit der Bitte an die Sparda Verrenberg, die Arbeitsanzüge und Mäntel in unserer Waschküche zu waschen. Eine bindende Zusage soll heute noch nicht gegeben werden. Wir wollen uns in der Öhringer Wäscherei erkundigen, warum dort nicht mehr gewaschen wird. Sollten die Maschienen zu Schaden kommen, werden wir die Wäscherei auch ablehnen." |
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10.02.1960 Die Verrenberger Schule hat einen Wettbewerb gewonnen, der mit 50 DM verbunden ist. Die Sparda steuert, wie im letzten Jahr, 30 DN dazu. Der Vogel vom Bahnwärterhaus bekommt keine Ware, bevor die alten Posten gezahlt sind. die Rechnerin wird eine Aufstellung raus schreiben und als Mahnung schicken. 13.02.1960 Otto Sebbach wird für 25 Jahre treue Dienste in der Verwaltung vom Landesverband geehrt. "Der Vorstand Sebbach überreicht unsern Schulleiter Oberlehrer Günther einen Landespreis in Höhe von 50 DM. Die Sparda erhöht diese Auszeichnung für die Sparwoche um weitere 30 DM." 31.05.1960 "Die alte Miele in unserer Waschküche ist nicht mehr in Ordnung. Eine Reperatur wird zu teuer. Da aber eine Miele in der Waschküche unentbehrlich ist, siedient zur Entlastung der Waschmaschienen, für besonders schmutzige Wäsche, wird beschlossen wieder eine gute gebrauchte nicht zu teure Miele zu kaufen. Es stehen einige noch gute Miele im Dorf zum Kauf zur Verfügung. Vorstand und Aufsichtsvorsitzender sollen zusammen mit unserem Schmied als Fachmann die verschiedenen Maschienen ansehen. Nach Möglichkeit eine recht gute und billige Miele erwerben." 28.06.1960 "Von Frau Emma Ungerer wurde eine noch recht gute Miele zum Preis von DM 60 gekauft. Der Motor von der alten Miele ist noch gut. Wir wollen sehen, daß wir den Motor noch verkaufen können. Für einen Großputz in der Waschküche sollen die Waschfrauen eine Entlohnung bekommen. Jede Waschfrau soll 7 DM erhalten. Kinder haben zur Waschküche keinen Zutritt. Werden sie trotzdem mitgebracht geschieht es auf eigene Verantwortung." |
historische Aufnahme des Haus Nr.48 |
Abbruch des Haus Nr.48 ca. 1965 |