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Haus Nr. 48 in Verrenberg 1818 Nr.49 (Golbergstraße 12) |
historische Aufnahme |
Aufnahme 1926 |
Aufnahme 1960 |
Abbruch ca. 1965 |
Aufnahme von 2005 |
Aufnahme von 2017 |
Die Bewohner
Auf diesem Platz entstand später (vor
1740) eine Scheune, die teils auf diesem Platz (
Hof Nr.48), teils auf dem
Nachbarhof Nr.47, entstand.
Im Gült- und Lagerbuch von
1740 steht
Daniel Starck als Besitzer von:
"Ein auf einer öden Hofstatt erbaute Scheuern, wovon oder von welcher Hofstatt ihm zu dießer Scheuren der 2.Theil übriger 3.Theil aber Georg Friedrich Würknern zu ..........
und ein Graß auch Baum Plätzlein ist . Beträgt sein Starcken Antheil sambt wenig darbey habenden ..uhen Gärtlein 7 1/2 Ruthen ..."
Folgende Nachbesitzer wurden nachgetragen:
- jung Michael Starck
Nach
1740 entstand auf diesem Platz auch das Haus Nr.48.
------------Beginn nicht gesicherter Erkenntnisse --------------------------
1740 lebte vermutlich
Georg Friedrich Wirkner hier. Hat er es
1721 von seinem ersten Schwiegervater
Georg Hettenbach übernommen?
Der nächste Besitzer wäre dann sein Sohn
Johann Georg Wirkner gewesen.
------------Ende nicht gesicherter Erkenntnisse ----------------------------
1800 kaufte
Michael Hobach den Hof von der
Witwe des Johann Georg Wirkner.
Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur
Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Johann Michael Hohbach war in der
III.Klasse. Damit konnte er
1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein
Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.48.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.
Im Messbuch von 1818 wird
Michael Hobach als Besitzer genannt.
Am
18. Juni 1822 musste er wohl seine Liegenschaften samt Haus verkaufen. Am
2.Oktober 1822 konnte er sie zu den gleichen
Konditionen wieder auslösen.
Bei der Erstellung des Urkatasters
1839 wurde als Eigentümer
Michael Hobach genannt.
Am
02.08.1842 verkaufte
Michael Hobach sein Gut an seinen Schwiegersohn
Georg Christian Görz um 1800fl..
Dieser Betrag teilt sich so auf:
- 200fl. dürfen als Heiratsgut abgerechnet werden
- 1000fl. müssen an den Verkäufer gezahlt werden
- 200fl. an Barbara
- 200fl. an Elisabetha
Der Käufer muss den Sohn Georg Peter Hohbach (wird als simpel bezeichnet) lebenslänglich zu ernähren und zu verpflegen.
Auch wird noch das Leibgeding geregelt.
Am
11.02.1865 verkaufte
Georg Christian Görz seine Liegenschaft an seinen angehenden Schwiegersohn
Friedrich Vogg um 3800fl.
Die Verkäufer behalten sich und ihrem Sohn Christian das lebenslängliche Dingliche Wohnrecht im Haus bevor.
Auch scheint noch die Schwiegermutter des Verkäufers,
Johanna Catharina Magdalena Hohbach und deren ledige Tochter Elisabetha im Haus gelebt zu haben. Ihre Rechte laut Kaufbuch Bd 9 Bl. 110-113
mussten auch übernommen werden.
Beinhaltet ist auch der
Schäfereianteil No.47.
Die Hofstelle wird so beschrieben:
Auszug aus der Servitutenkarte von 1858 |
Die Hälfte an
48 |
9,2 Rth ein 1.stokiges Wohnhaus
0,5 Rth Schweinestall
46 met. Hofraum
|
A |
6,2 Rth eine Scheuer an Geb. No.47A angebaut
10,5 Rth Hofraum hinter dem Hauß
2,1 Rth Hofraum vor dem Hauß |
153 |
18,4 Rth Gemüsegarten neben der Scheuer Geb. 48 und dem Hofraum No.49
74 met. Gemüsegarten |
154 |
2,5 Rth Gemüsegarten vor dem Hauß No.48 und Hofraum 47 |
157 |
1/8 Morg. 24,8 Rth Gras und Baumgarten ... dem Hauß No. 48 neben dem Ortsweg No.1 |
158 |
1/8 Morg. 29,0 Rth Gras und Baumgarten neben der Straße und P.157 und 159/2 |
mit Bronnenantheil am Pumpbrunnen bei Geb. No.47
|
Im Feuerversicherungsbuch von
1869 ist der oben genannte
Friedrich Vogg als Besitzer eingetragen.
Er starb am
01.04.1870 mit 27 Jahren.
Im "Hohenloher Bote" wird der Verkauf dieser Liegenschaft
links: für den
25.03.1870 im Verrenberger Ratszimmer angekündigt.
rechts: für den
21.04.1870 wird ein letzter Verkaufsversuch angekündigt.
Am
13.05.1870 steht im Kaufbuch:
"
Aus der Gantmasse des verstorbenen jung Friedrich Vok in Verrenberg haben erkauft
Abraham Kahn Handelsmann in Affaltrach ...
1.stokiges Wohnhaus mit gedrehmten Keller ...
... Mit Wohnungsrecht der Michael Hobach Witwe und Wohnungrecht der Kinder des Michael Hobach so lange sie im ledigen Stande sind und ebenso
die Elisabethe Hobach desgleichen.
Wohnungsrecht der Christian Görzschen Eheleute auf Lebens Dauer und deren Sohn Christian Görz 24 Jahre alt auf die Dauer seines ledigen Standes behaftet.
...
All vorstehendes zusammen für 3.800fl. Drei Tausend Achthundert Gulden ..."
Auch ist noch ein Leibgeding für die
Christian Görzschen Eheleute beschrieben.
Abraham Kahn verpachtete noch im gleichen Jahr das Gut an
Jacob Friedrich Christ
Maria Elisabetha Hohbach, ledige Tochter des obrigen
Michael Hobach lebte von ihrer Kindheit bis zu ihrem Tod im Haus Nr.48.
Am
19.04.1887 verkauften
die Erben des Abraham Kahn Güter, die zum Hof gehörten, nicht das Haus. Dabei wurden auch das Leibgeding, das für
Georg Christian Görz auf den Güter haftete durch Geld abgelöst (er bekommt nicht mehr Naturalien, sondern Geld). So konnte der Verkauf ohne diese Last erfolgen.
Der Schäfereianteil Nr.47 geht zurück an die Schäfereigesellschaft.
Die
Erben des Abraham Kahn verkauften das verbliebene Haus am
16.07.1889 um 2000 Mark an
Johann Gottfried Lederer
48 |
76 met. ein 1.stokiges Wohnhaus mit getremten Keller
4 met. Schweinestall |
A |
51 met. eine Scheuer am Geb. 47A angebaut mit 2 Baren
86 met. Hofraum hint. d. Haus
17 met. Dito vor dem haus |
42 A |
1 ar 51 met abgebrannten Scheurenplatz
1 ar 3 met. Hofraum |
mit Bronnenrechtsantheil am Pumpbrunnen in dem Hofraum bei Geb. No. 47
Im Feuerversicherungsbuch von
1896 steht oben genannter
Johann Gottfried Lederer als Besitzer.
Am
01.02.1899 verkaufte
Johann Gottfried Lederer seine Liegenschaft um 5.000 Mark an seinen Sohn
Karl Lederer.
In einem Nachtrag des Feuerversicherungsbuches von
1896 steht:
-
1908 Friedrich Geist aus Rapbach als Eigner. War er der Schwiegervater von
Karl Lederer?
-
1924 Karl Lederer, der Sohn des oben genannten
Karl Lederer.
1924 war es dann
Karl Lederer. Seine Frau war eine geb. Geist.
Bis zum Bau des öffentlichen Backhaues
1906 liesen viele Verrenberger hier ihre Brote backen.
1969 übernahm die
Sparda Verrenberg das Gelände, um darauf die Kasse und das Lagerhaus zu errichten.
Details zur "
Sparda Verrenberg" - der Verrenberger Bank - gibt es auf einer seperaten Seite.
Bauliche Entwicklung
Grundherr war H.-Pfedelbach |
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Im Gült- und Lagerbuch von 1684 wird Georg Hettenbach als Besitzer von:
"Ein öde Hofstatt so iezo ein Graßgärttlein, ..."
genannt.
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Auf diesem Platz entstand später (vor
1740) eine Scheune, die teils auf diesem Platz (
Hof Nr.48), teils auf dem
Nachbarhof Nr.47, entstand.
Im Gült- und Lagerbuch von
1740 steht
Daniel Starck als Besitzer von:
"Ein auf einer öden Hofstatt erbaute Scheuern, wovon oder von welcher Hofstatt ihm zu dießer Scheuren der 2.Theil übriger 3.Theil aber Georg Friedrich Würknern zu ..........
und ein Graß auch Baum Plätzlein ist . Beträgt sein Starcken Antheil sambt wenig darbey habenden ..uhen Gärtlein 7 1/2 Ruthen ..."
Im Gült- und Lagerbuch von
1740 wird auf Folio 241 eine Scheune beschrieben, die auf einer öden Hofstatt steht und zu
2/3
Daniel Starck (
Haus 47) und zu 1/3
Georg Friedrich Würckner (Haus 48) gehört.
In der
Flurkarte von 1818 und dem
Urkataster von 1839 ist diese "Doppelscheune" gut erkennbar.
Dies und die Beschreibung im Gült- und Lagerbuch lässt diese Zuordnung als relativ sicher erscheinen.
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von
1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag |
Classe |
Umlage Capital |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen |
als unzer- störbar |
wegen des Anspruchs auf Baubeiträge |
heizbare Zimmer |
gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Friedrich ??? |
Ein einstockiges Wohnhaus von Fachwerk mit Ziegel Giebeldach |
42' 22,4' 8,5' 15' |
1. |
|
2 |
1 |
1 |
1 geb. Keller (1) 2 Dachböden mit 2 Kammern |
Ziegel |
das Stockwerk Stein, sonst gem. Fachwerk |
Backofen |
Fundament Keller u. Sockelmauern |
--- |
600 |
IV |
750 |
alter Anschlag 300f. (1861) |
1883 erfolgte ein Umbau des Hauses.
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von
1896 sieht man einige Details zum
Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Lederer Gottfried |
1 stockiges Wohnhaus am Ortsweg No 1 v Fachwerk unter Giebeldach |
11,95 6,40 Sout 1,90 Erdg 2,30 Dach 4,35 |
2 EG |
|
3 EG 4 Dachb |
1 EG |
|
3 geb Keller (1) mit Vorkeller |
Dachplatten |
teils ausgem teils geschliertem Fachwerk |
Backofen auf Holzrost |
Fundament u ..... Gemäuer im Sorterrain |
2720 |
IV |
3400 |
Alter ca. 150 Jahre. Unterhaltung mittelmäßig |
(1) geb. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von
1896 sieht man einige Details zur
Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Lederer Gottfried |
1 stockige an No.47A ohne eigene Wand angebaute Scheuer von gem Bauart unter Giebeldach |
7,00 7,40 3,90 Dach 4,30 |
|
|
|
|
1 |
1 Tenne 1 Bare |
Dachplatte |
Wände von .... sonst von geschliertem Fachwerk, der nördlich Giebel ist auf offenem Fachwerk mit Ziegeln behängt |
|
Fundament |
840 |
|
|
Alter ca. 200 Jahre Stall wurde 1874 eingerichtet Unterhaltung mittelmäßig |
Bis
1899 scheint es keine größeren baulichen Veränderungen gegeben zu haben. In diesem Jahr baute
Karl Lederer eine Remise an die Scheune an. Der Schweinestall wurde durch einen Backofen ersetzt.
1965 verkaufte die
Familie Lederer das Haus an die
hiesige Darlehenskasse. Diese brach
1966 das Gebäude ab und errichtete an dieser Stelle ihre Filiale.
die drei Schreiben rechts beziehen sich auf den Bau des
ersten Lagerhauses 1939 gegenüber.
2022 wurde der Umbau zu Wohnraum begonnen.
Vermessungen Scheune 47a - 48a
Auf einem ehemaligen Hofplatz ist im Gült- und Lagerbuch von 1740 eine zweigeteilte Scheune eingetragen, es scheint, als sei diese öde Hofstelle auf die Höfe Nr 47 und 48 aufgeteilt worden.
Scheune 47-48 Gült- und Lagerbuch 1628 |
Scheune 47-48 Gült- und Lagerbuch 1684 |
Scheune 47-48 Gült- und Lagerbuch 1740 |
Vermessungen Haus 48
Messbuch 1818 |
Urkataster 1839 |
Zusatzkarte zum Urkataster 1839
Nachtrag zum Primärkataster, 1899
Quellennachweis.
Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: B 75 Kaufbuch Teil 11 1864-1868
Ortsarchiv Verrenberg: B 78 Kaufbuch Teil 14 1881-1890
Ortsarchiv Verrenberg: B 79 Kaufbuch Teil 16 1890-1899
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 115 Bd 710 Amtsrechnungen 1800/01
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 89 (1716) 1740-1800
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 84 (1684)
Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 III Bü 3096
Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 III Bü 2035
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1870