Verrenberg HistorischBrunnen in Verrenberg




Der alte Dorfbrunnen Brunnen allgemein Pumpwerk mit Sammelbrunnen


 

Der alte Dorfbrunnen




Karte mit Rohrbrunnen - Verrenberg Haus 50 mit Dorfbrunnen in Verrenberg Brunnen vor Haus 50 in Verrenberg Brunnen vor dem Haus Nr.47 - Verrenberg
Der Dorfbrunnen, auch Rohrbrunnen (oder "Röhrle") genannt, stand bis zum Ausbau der Straße 1972 vor dem Haus Nr. 50. Wann er errichtet wurde ist unbekannt.

Gespeist wurde er durch eine unterirdische Leitung aus Holzrohren, die mit Messingstücken verbunden waren, die vom Brunnen vor dem Haus Nr.47 kam.

Auf dem Bild rechts erkennt man links vom Ehepaar Werner diesen Brunnen.
Der Wasserüberlauf dieses Brunnen gelangte in den unteren Feuersee.


Ruggericht - 1847
Im Ruggericht von 1847 Fol.65a steht:
"Die im Ort noch befindlichen Ziehbrunnen müssen binnen Jahresfrist in Rohr oder Pumpbrunnen verwandelt werden."
Nachtrag links:
"Die Brunnenbesitzer weigern sich dies zu tun.".

Ruggericht - 1863
Im Ruggericht von 1863 Fol.92a steht:
"Der einzige laufende Brunnen im Ort hat einen steinernen Trog und daran angehängt einen ganz niederen hölzernen, welcher aber total unbrauchbar geworden. Es ist ein unzweifelhaftes Bedürfniß, daß dieser unbrauchbare Trog durch einen anderen, am besten einen steinernen ersezt werde, wozu die Gemeindebehörde aufgefordert wird." Nachtrag links: "Der schadhafte Bronnen trog ist entfernt worden, die Bürgerl. Collegien aber halten es für überflüssig einenj anderen Trog dagegen zu ersezen"

Der zweite Trog des Gemeindebrunnen soll ersetzt werden - 1863
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 10.August 1863 findet sich folgendes:
Bei dem im Frühjahr 1863 abgehaltenen Ruhgericht wurde Re..esirt daß da ein Theil Trog in dem Gemeindebrunnen zu ersezen sei die bürgerlichen Collegien haben aber hierüber verwundert, daß sie es für unnöthig erachten, daß wieder ein zweiter Trog angeschaft werde und zwar aus dem Grund, weil wenige Viehbesitzer durch das Viehtrenken diesen Brunnen benüzen, undsich in hiesigen Orte eine bedeutende Anzahl Pumpbrunnen befinden
, welche zum Viehtrenken benüzt werden.
Und wird deshalb
Beschlossen
Die Anschaffung eines 2ten Brunnentrogs zu unterlassen

Ruggericht - 1867
Im Ruggericht von 1863 steht:
"Der einzige laufende Brunnen im Ort hat einen steinernen Trog und daran angehängt einen ganz niederen hölzernen, welcher aber total unbrauchbar geworden. Es ist ein unzweifelhaftes Bedürfniß, daß dieser unbrauchbare Trog durch einen anderen, am besten einen steinernen ersezt werde, wozu die Gemeindebehörde aufgefordert wird."
Nachtrag links: "Der schadhafte Bronnen trog ist entfernt worden, die Bürgerl. Collegien aber halten es für überflüssig einenj anderen Trog dagegen zu ersezen"


Bei der Begehung der Wegstrecke Bitzfeld - Verrenberg wurden 1872 folgende Mängel festgestellt:
- Vor dem Rohrbrunnen sollte ein Pflaster angebracht werden.
- Auch der Wassergraben daneben sollte ausgeschlagen werden, um eine Entwässerung der Straße zu ermöglichen.
- An der selben Stelle dringt Quellwasser aus der Straße hervor. An dieser Stelle befindet sich das Gemeindehaus und die Gemeindescheune.

Verrenberger Dorfbrunnen 1873
Die Zeichnung zeigt den Dorfbrunnen 1873.

Um den Gemeindebrunnen herum soll gepflastert werden - 1875
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 02.Februar 1875 findet sich folgendes:
Vor dem Rohrbrunnen soll die Plasterung und von da an noch ein Stück Kandelpflaster vom Rohrbrunnen aufwärts zus. ca. 50qm dieses Frühjahr gemacht werden.
Sämtliche Arbeiten samt anschaffung des Materials soll dem Pflasterer B... von Oehringen welcher ein Offert für den qm von 2fl. gestellt hat überlassen werden.
50. Roßlast Steine sollen von der Wette bis zum Rohrbrunnen zur Beifuhr verakordirt werden.



Karte mit Rohrbrunnen - Verrenberg Das Bild links zeigt den Brunnen vor dem Haus Nr.47.
Er speiste auch den Dorfbrunnen vor dem Haus Nr.50.

Die Karte links zeigt die Lage des 1889 an neuer Stelle erbaute Haus Nr.50.
Davor der Gemeinde- oder Rohrbrunnen.


Der Wasserstand im Gemeindebrunnen ist sehr nieder - 1893
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 15.September 1893 findet sich folgendes:
Der Gemeindebrunnen (Rohrbrunnen) läßt in seinem Wasserstand nach, nach Untersuchung des Fronmeister Frank wird es Hauptsächlichbei der Gegenwärtig und schon längere Zeit herschenden trokenen Witterung am Wasserstand fehlen wozu namentlich die Mosterei des David Scholl und das Faßeichen dazu beitragen mag, es wird beschlossen:
Einen besseren Wasserstand abzuwarten wodurch sich vieleicht den Übelstand von selbst heben wird.
1893 kam es durch die Trockenheit auch zu massivem Mangel an Futtermittel.

Das vom Dorfbrunnen überlaufende Wasser soll in Rohre gefasst werden - 1898
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 28.April 1898 findet sich folgendes:
Auf Antrag des Oberamtswegemeister Wolf soll das Wasser neben der Ortsstraßen vom Rohrbrunnen bis zum Feuersee in Cement Röhren abgeleitet werden.
Beschluß
Die Cement Röhren nach Vorschrift bei Gybser Meister Dietz in Oehringen zu bestellen und die Beifuhr im Abstrich zu vergeben.
Die nöthigen Sandblatten und Untersteine hiezu sollen gleichfalls im Abstrich zur Beifuhr vergeben werden

Der defekte Dorfbrunnen soll neu hergerichtet werden - 1900
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 02.Januar 1900 findet sich folgendes:
Der Gemeindeorts Rohrbrunnen welcher seit längerer Zeit defekt ist, soll wieder neu hergerichtet werden, es wird daher
Beschlossen
Die neue Herstellung samt der Lieferung der Röhren und Brunnenstok dem Friedrich Offner Bronnenmacher von Bitzfeld zur Fertigung mit Garantie von 3.Jahren nach Übereinkunft zu übergeben.


Durch das Graben der Wasserleitung 1953 versiegte der Brunnen vor dem Haus Nr.50.
Beim Ausbau der Ortsstraße 1972 musste auch der Dorfbrunnen weichen.

 

Brunnen allgemein




In den Feuervericherungsbüchern werden auch immer wieder Brunnen erwähnt. Hier eine kleine Übersicht, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

In einem Interview mit Hermann Ungerer sagte dieser 1994 zum Thema Wasser folgendes:
"Wasser haben wir erst gekriegt 1953. Vorher war in jedem Haus ein Brunnen. Da drüben waren zwei Brunnen, einer im Stall und einer in der Küche. Da hinten habe ich noch einen stehen. Jeder Haushalt hatte einen eigenen Brunnen".


So scheint es, dass (fast?) jedes Haus mindestens einen Brunnen hatte. Wo die Brunnen ausserhalb des Hauses liegen, könnte der Grund sein, dass ein älterer Bau eben an dieser Stelle stand. Wie gesagt reine Spekulation.



Übersicht der Brunnen im Ort im Vorwort des Güterbuches von 1858


Im 1858 fertig gestellten Güterbuch der Gemeinde Verrenberg finden sich im Vorwort etliche interessante Informationen.

"10. Flüße, Bäche, Quellen ec
Diese sind von keinerley Bedeutung.
Das Trinkwasser ist im Allgemeinen gut, und wird aus
  - 1 laufenden
  - 15 Pump-
  - 9 Schöpfbrunnen
gewonnen, wovon aber im heurigen, sehr trockenen Jahr, nur die Pump- und Schöpfbrunnen, jedoch auch diese spärlich Wasser geben.
"

Damit sind hier 25 Brunnen erwähnt, die von den Menschen der 67 Wohngebäuden genutzt wurden.
Wie genau der Autor auf diese Zahl gekommen ist, ist nicht ganz klar, da die Aussage von Hermann Ungerer von 1994 (siehe oben), dass " ... war in jedem Haus ein Brunnen." dagegen spricht. Dem Autor ist z.B. bekannt, dass es bei der Hofstelle Haus Nr.54 einen Brunnen im Stall und einen beim Haus gab.

Die bekannten Brunnen werden im folgenden, soweit möglich, diesen drei Gruppen zugeordnet.

Der "laufende" Brunnen ist klar zuzuordnen. Damit ist der Dorfbrunnen gemeint, sein Wasser wurde vor dem Haus Nr.47 gefasst und mit Leitungen zum eigentlichen Brunnen vor dem Haus Nr.50 weiter geleitet.


"Pumpbrunnen":
- vor dem Haus Nr.1, erwähnt im Güterverkauf 1873. Er steht im Hofraum
- vor dem Haus Nr.2, erwähnt im Güterverkauf 1861. Er steht im Hofraum
- vor dem Haus Nr.4, erwähnt im Güterverkauf 1865.
- vor dem Haus Nr.15, gemeinschaftlich mit dem Haus Nr.18
- vor dem Haus Nr.20, gemeinschaftlich mit den Häusern Nr.19, 21 und 45. Erwähnt im Güterkauf von 1859.
- vor dem Haus Nr.31, erwähnt im Güterverkauf 1862.
- vor dem Haus Nr.37, gemeinschaftlich mit dem Haus Nr.36 (beide Häuser sind abgebrochen, aber die Kolbenpume steht noch).
- vor dem Haus Nr.39, erwähnt im Kaufvertrag von 1865.
- vor dem Haus Nr.47. Von hier aus wird der laufende Dorfbrunnen gespeist. 5 Personen (Häuser?) haben hier Rechte.
- im Hofraum des Haus Nr.49, erwähnt im Kaubuch 1872.
- hinter dem alten Hof Nr.50 (heute hinter der Scheune 49) steht ein Pumpbrunnen, der aber schriftlich nicht auftaucht.
- vor dem Haus Nr.52.
- vor dem Haus Nr.55, erwähnt im Güterverkauf 1859.
- vor dem Haus Nr.56, erwähnt im Güterverkauf 1858, vor der Scheuer A.
- vor dem Haus Nr.57, erwähnt im Güterverkauf 1868, im Hofraum, neben einem unüberbauten, gewölbten Keller.
- in der Nähe des Haus Nr.60.
- vor dem Haus Nr.62.
Somit sind mehr als wie die oben erwähnten 15 Pumpbrunnen bekannt. Wurden manche erst nach 1858 gebaut?


"Schöpfbrunnen":
- im Hofraum Haus Nr.5, erwähnt im Kaufvertrag von 1873
     "Der Brunnen ist gemeinschaftl. Eigenthum von Geb. 3, 4, 5, 6"

- im Hofraum Haus Nr.34, erwähnt im Kaufvertrag von 1872
Auf dieser Zeichnung von 1917 ist der Brunnen gut erkennbar.


- neben der Scheune des Haus Nr.53, erwähnt im Kaufvertrag von 1871



Hier ein paar Brunnen im Ort herausgegriffen



 

Brunnen im Hofraum des Haus Nr.1

Er wird im Kaufbrief 1873 erwähnt: "... Hofraum mit Pumpbrunnen unten im Dorf .."


 

Brunnen im Hofraum des Haus Nr.2

Er wird im Kaufbrief von 1861 ein Pumpbrunnen im Hofraum erwähnt



 

Brunnen des Haus Nr.3

Ein eigener Brunnen wird nicht erwähnt, aber im Urkataster von 1939 ist ein Recht erwähnt, den Brunnen beim Haus Nr.5 mit zu nutzen.


 

Brunnen im Hofraum des Haus Nr.4

Er wird im Kaufbrief 1865 erwähnt: "... Hofraum mit Pumpbrunnen .."

Aufnahme von 2021

Aufnahme von 2021

Karten 1839 und 2021

Gleichzeitig wird in einem Kaufvertrag zum Haus Nr.5 von 1873 das Recht des Haus Nr.4 an dessen Brunnen erwähnt.
Hatte man das Wasser ursprünglich beim Nachbarn geholt und den eigenen Brunnen im Hofraum von Haus 4 später gegraben?


 

Brunnen vor dem Haus Nr.5



Lage des Brunnen
1839 und 2021

Unter dieser Betonplatte liegt
der gemauerte Brunnen.

Eintrag im Urkataster von 1839. Demnach haben Rechte an diesem Brunnen:
- Haus 5 - Georg Sebastian Schanzenbach
- Haus 6 - Johann Leonhard Thier
- Haus 3 - Georg Peter Hornung
Laut Kaufvertrag von 1873 zum Haus Nr.5 hatte auch Rechte am Brunnen:
- Haus Nr.4. (1865 wird ein eigener Punpbrunnen im Hofraum des Haus Nr.4 erwähnt).


 

Brunnen des Haus Nr.6

Ein eigener Brunnen wird nicht erwähnt, aber im Urkataster von 1939 ist ein Recht erwähnt, den Brunnen beim Haus Nr.5 mit zu nutzen.


 

Brunnen des Haus Nr.7

An dieser Stelle müsste in Vorzeiten mal ein Hof gestanden sein. Im Bereich der heute dort befindlichen Scheune ist kein Brunnen bekannt.


 

Brunnen des Haus Nr.8

Das Hirtenhaus wurde um 1740 gebaut. Ein Brunnen ist nicht bekannt und wird auch nicht erwartet


 

Brunnen vor der Staffel zur Haustüre des Haus Nr.9


Auszug aus einem Lageplan von 1932

Blick von Westen
Links ist die Lage des Brunnen skizziert

Brunnen vor dem Haus 9
beim Bau der Wasserleitung 1953
Quelle zum mittleren Bild: Erinnerung von Alfred Stein.
Wann dieser Brunnen aufgegeben wurde ist unklar, aber zu vermuten ist, nach Inbetriebnahme der Wasserleitung (wie viele andere Brunnen auch).
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Im Kaufbuch steht 1887 folgendes:
"Antheil am Schöpfbrunnen im Ortsweg No.2"
Gemeint war der Brunnen beim Haus Nr.60 am Ortsweg No.2. Dieser hatte auch dann Wasser, wenn andere Brunnen trocken wurden.


 

Brunnen bei Haus Nr.10

Im Kaufbuch steht 1887 folgendes:
"Antheil am Schöpfbrunnen im Ortsweg No.2"
Gemeint war vermutlich der Brunnen beim Haus Nr.60 am Ortsweg No.2


 

Brunnen beim Haus Nr.11

Das Haus Nr.11 war wohl eine "Armenhütte", ein Brunnen ist nicht bekannt.
Das Haus wurde 1856 abgebrochen, so dass weitere Informationen in den Kaufbüchern nicht erwartet werden.


 

Brunnen bei Haus Nr.12


In der Nähe der markierten Stelle befand sich der Brunnen, der zum Hof Nr.12 gehörte.


 

Brunnen bei Haus Nr.14

Die Bewohner des Haus Nr.14 hatten ein Nutzungsrecht am Brunnen vor dem Haus Nr.47


 

Brunnen vor dem Haus Nr.15 - gemeinschaftl. Zubehör zu Geb. No. 15 und 18

Brunnen vor dem Haus Nr.15 in Verrenberg mit Johann Christian Vogg Brunnen vor dem Haus Nr.15 in Verrenberg mit Johann Christian Vogg. Dieser Brunnen  ist gemeinschaftliches Zubehör auch des Haus Nr.18


Eintrag im Urkataster von 1839. Demnach haben Rechte an diesem Brunnen:
- Haus 15a - Christian Johann Bort
- Haus 15b - Christian Baltes Weidelich
- Haus 18a - Johann Adam Halt
- Haus 18b - Georg Matthäus Schanzenbach


 

Brunnen beim Doppelhaus Nr.16-17

Bild links: Punkt 1 zeigt die Lage des Brunnen zum Doppelhaus 16-17.


 

Brunnen im Keller des Haus Nr.19

Die Bewohner dieses Hauses waren Teilhaber an dem Brunnen des Hauses Nr.20

Es gibt im gewölbten Keller einen eigenen 14 Meter tiefen Brunnen. Ist dieser alt oder "neu"?



 

Brunnen bei Haus Nr.20. Nutzungsrechte hatten noch: Haus Nr.19, 21 und 45

Folgender Eintrag im Schultheißen-Amt Protokoll zeigt,
Die Brunneneigner müssen das Wasser ableiten - 1903
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 17.August 1903 heist es:
Nachgenannte Bronnenteilhaber nehmlich
Jakob Sebbach
Johann Heinrich
Georg Schanzenbach
wird hiermit bei Strafvermeidung eröffnet, daß dieselben das Oberwasser ihres Brunnens in einer Cemmentdole oder Candel abzuleiten haben
Termin bis 7.September d.J.
Jakob Sebbach wohnte im Haus Nr.19 und hatte das Haus Nr.20 in Besitz.
Johann Heinrich wohnte im Haus Nr.45.
Georg Schanzenbach wohnte im Haus Nr.21.

Die Eigner des Hof Nr.19 waren zwar Teilhaber an diesem Brunnen, sie hatten aber im eigenen gewölbten Keller einen eigenen Brunnen.

Verrenberg: Karte des Brunnen bei Haus 19


 

Brunnen für das Haus Nr.21

Im Keller des Haus Nr.21 befindet sich ein Brunnen, der noch intakt ist.
Danke Sonja für den Hinweis.

 

Brunnen am Haus Nr.22

In der Karte zum Urkataster von 1839 ist der Brunnen hinter der Scheune 22b eingezeichnet (Punkt:1).
Dieser Brunnen soll ca. 20m tief gewesen sein.
Friedrich Hofmann erzählt, dass mal ein Brunnenbauer unten war, um etwas zu reparieren. Es mussten etliche Leitern zusammen gebunden werden, um bis zum Grund zu kommen.

Er wurde von den Erben des Robert Marmein beim Ausräumen des Hauses mit allem möglichen verfüllt. Argument war, dass nach dem Bau der Wasserleitung der Brunnen nicht mehr benötigt werde.
Gehörte dieser Brunnen ursprünglich zu einem abgegangenen Haus, das sich 1684 zwischen Haus Nr.20 und Nr.22 befunden haben könnte?


Mündlich überliefert ist auch ein Brunnen im Keller, der aktuell aber nicht gefunden werden konnte.

 

Brunnen am Haus Nr.23


Als 1890 das alte Haus abgebrochen und das neue, größere gebaut wurde, wanderte der Brunnen direkt an die neue Hauswand.
Dieser Brunnen wird zwar im Kaufbuch erstmals am 04.10.1892 erwähnt, aber dass er in den Bauplänen von 1890 schwarz eingezeichnet war,
ist ein Indiz, dass er bereits zum alten Haus gehört hatte.
1740 wird von einer "öde Hofstatt" gesprochen, also einem Hof, der vermutlich in der Zeit des 30jährigen Krieges (1618-1648) öde wurde.
Auf der Karte von 1818 sind Haus und Scheune eingezeichnet. Der Hof muss also in dieser Zwischenzeit neu aufgebaut worden sein.
Entstand der Brunnen nun zwischen 1740 und 1818? Oder stammt er noch aus alten Zeiten vor 1740? Ob das jemals geklärt werden kann?

Der Brunnen wird von Volker Carle so beschrieben (vielen Dank!):
Er ist 13m tief, der Wasserspiegel steht bei ca. 9m. Der Brunnen hat einen Durchmesser von ca. 1,20m und ist rund mit Sandstein ausgemauer.
 

Brunnen für das Haus Nr.25

Der Brunnen befand sich gegenüber dem Wohnhaus an einer Ecke vor der Scheune 25/1.
Nach einer mündlichen Auskunft nutzten die Bewohner des Haus Nr.26 diesen Brunnen auch.


 

Brunnenrecht für das Haus Nr.27

Im Kaufvertrag von 19.03.1878 wird ein "Bronnenrecht" an dem Punpbrunnen bei Gebäude Nr.31 erwähnt, dass wohl erst kurz vorher eingerichtet worden war.


 

Brunnen vor dem Haus Nr.31


Eintrag im Urkataster von 1839. Demnach haben Rechte an diesem Brunnen:
- Haus 31 - Georg Schanzenbach
- Haus 30 - Johann Georg Friedrich Wieland
- Haus 30 - Adam Erhard
- Haus 32 - Christian Täuber
- Haus 29 - Georg Friedrich Zentler
- Haus 31 - Balthas Käppler. Dieser Eintrag ist verwirrend und vermutlich falsch! Er ist im ersten Teil des Urkataster nicht als Besitzer eingetragen, aber im Zusatz, in dem die Grundstücke der einzelnen Verrenberger aufgelistet sind. Hatte er Rechte aufgrund eines angrenzenden, unbebauten Grundstückes?

Der Brunnen wurde auch am 30.11.1860 bei einem Kaufbucheintrag zum Haus Nr.31 erwähnt:
     "31,9 Rth Hofraum mit Pumpbrunnen"

Am 19.03.1878 wird beim Haus Nr.27 ein "Bronnenrecht" an dem Punpbrunnen bei Gebäude Nr.31 erwähnt, dass wohl erst kurz vorher eingerichtet worden war.

 

Brunnen des Haus Nr.34


Er wird in einem Kaufbrief des Haus Nr.34 1872 ein Schöpfbrunnen im Hofraum erwähnt. Dieser lag an der Strasse auf der Grenze zum Nachbargrundstück Haus Nr35, dessen Bewohner ihn mit benutzten. Dieser soll 9m tief gewesen sein.<


 

Brunnen des Haus Nr.35

Es wird von zwei Brunnen berichtet.
Zum einen wurde der Brunnen an der Grenze zum Haus Nr.34 zumindest mit benutzt. Dieser soll 9m tief gewesen sein.
Zum anderen befand sich ein zweiter Brunnen einige Meter etwa mittig hinter dem Haus.



 

Brunnen Haus Nr.36

Die Bewohner des Haus Nr.36 hatten ein Nutzungsrecht am Brunnen vor dem Haus Nr.37


 

Brunnen vor dem Haus Nr.37

Das Gebäude existiert heute nicht mehr.
Brunnen vor Haus 37 in Verrenberg Brunnen vor Haus Nr.37 in Verrenberg
ehemaliger Standort der Häuser Nr.36 und 37

In der Karte zum Urkataster
von 1839 ist der Brunnen vor
dem Haus Nr.37 eingezeichnet (2)

Eintrag im Urkataster von 1839. Dort wird zwar noch das Haus Nr.39 angegeben, dies scheint aber noch der Zählweise von 1818 zu entsprechen. Demnach haben Rechte an diesem Brunnen:
- Haus 37 - Johann Ludwig Carle
- Haus 36 - Johann Michael Ilg
- Haus 36 - Johann Andreas Ilg

Später erhielt das neugebaute Haus Nr.69 auch Recht auf diesen Pumpbrunnen.


 

Brunnen bei Haus Nr.39

Im Kaufvertrag vom 28.02.1865 steht:
"5 Rth Hofraum mit Pumpbrunnen"


 

Brunnen bei Haus Nr.40

Im Kaufvertrag vom 22.11.1859 findet sich in der Beschreibung des Verkaufsobjekts u.a. "38,9 Rth Hofraum mit Pumpbrunnen"

Folgender Eintrag im Schultheißen-Amt Protokoll zeigt, dass es weit mehr Brunnen gab, als in alten Plänen ersichtlich.
Streitsache zwischen Eberhard Fischer und Christian Kühner - 1914
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 16.Januar 1914 heist es:
1. Es erscheint Christian Kühner von hier u bringt vor, der miteigentümer des gemeinschaftl. Brunnens Eberhard Fischer hat mir den näher gehenden Weg der mir schon 32.Jahre offen stand durch eine Blanke abgespert ich verlange daß mir dieser Weg auf welchem ich schon seit diesen Jahren mein Wasser hole freigegeben wird
2. Eberhard Fischer vernommen
derselbe erklärt der Fußweg auf welchem Kühner sein Wasser holt ist mein Eigentum da der betr. Weg uneben u Abhängig ist könnte Kühner leicht einmal etwas zustehen u ich wäre bei einem Unfall der da vorkommen könnte Haftbar dafür u Schadenersatz pflichtig, um diesem vorzubeugen habe ich diesen Weg abgespert wenn ihm aber Kühner schriftlich gebe daß er im fall ihm ein Unfall zustoße keine Ansprüche an Schadenersatz von Fischer verlange.
Eberhard Fischer trägt darauf hin an daß sämtl. Wasser in Stall und Küche auf diesem Weg abgeholt werden müsse.
Beschluß
Dem Eberhard Fischer schriftlich zu geben daß er in keinem Fall Schaden ersatz für Kühner ausbezahlen werde
Eberhard Fischer wohnte im Haus Nr.40.
Christian Kühner wohnte im Haus Nr.43

Dieser Eintrag zeigt, dass die Bewohner des Haus Nr.43 "Miteigentümer" des Brunnen beim Haus Nr.40 waren.

 

Brunnen vor dem Haus Nr.42

Im Baugesuch von 1873 wird ein gemauerter Brunnen in der Nähe des Anbaues des Haus Nr.42 erwähnt


 

Haus Nr.43

Die Bewohner des Haus Nr.43 waren "Miteigentümer" des Brunnen beim Haus Nr.40

 

Brunnen Haus Nr.45

Die Bewohner des Haus Nr.45 hatten ein Nutzungsrecht am Brunnen vor dem Haus Nr.20


 

Brunnen Haus Nr.46

Die Bewohner des Haus Nr.46 hatten ein Nutzungsrecht am Brunnen vor dem Haus Nr.47


 

Brunnen vor dem Haus Nr.47


Der Brunnen lag am Punkt 1
Beim Verkauf des Haus Nr.47 1885 heist es: "... Pumpbrunnen woran 5 Personen mit berechtigt"
Diese waren die Bewoner der Häuser:
- Haus Nr.46
- Haus Nr.48
- Haus Nr.51
- Haus Nr.14 (südl. Seite) (siehe Verkauf 20.02.1869)
- Haus Nr.51, Wilhelm Massa seit 1866 (siehe unten)
Das laufende Wasser dieses Brunnen wurde über eine Wasserleitung aus Holz zum Dorfbrunnen geführt.

 

Brunnen Haus Nr.48

Die Bewohner des Haus Nr.48 hatten ein Nutzungsrecht am Brunnen vor dem Haus Nr.47


 

Brunnen im Hofraum des Haus Nr.49

1872 wird ein Pumpbrunnen im Hofraum des Haus Nr.49 erwähnt.

Aufnahme von 2021

Aufnahme von 2021

Karten 1839 und 2021

 

Brunnen hinter dem Haus Nr.50 alt

Das ursprüngliche Haus Nr.50 wurde bereits zwischen 1840 und 1849 abgerissen, so dass es in den Schätzungsprotokollen der Feuerversicherung nicht auftaucht. An dieser stelle wurde die Scheune 49 gebaut.
Auch in den frühen Einträgen im Kaufbuch wird kein Brunnen erwähnt, was aber für die frühen Einträge typisch ist.
2021 ist noch ein Brunnen ....

Bild links: die grauen Flächen im Hintergrund zeigen die Bebauung 2021 - hier die Scheune 49. Im Vordergrund schraffiert die Bebauung 1839 - hier das Haus Nr50 (alt). Der Pfeil zeigt die Lage des zum alten Hof Nr.50 gehörigen Brunnen
Bild Mitte: der Brunnen liegt hinter der heutigen Scheune Nr.49. Ursprünglich hinter dem Wohnhaus Nr.50.
Bilder rechts: Aufnahme des Pumpbrunnen 2021. Mit ihm konnte vor etlichen Jahren noch Wasser gepumt werden.

 

Brunnen Haus Nr.51

Die Bewohner des Haus Nr.51 hatten seit 1866 ein Nutzungsrecht am Brunnen vor dem Haus Nr.47
Wo holte man davor das Wasser?


 

Brunnen vor dem Haus Nr.52

1881 wird ein Pumpbrunnen vor dem Haus Nr.52 in der Parzelle 161 erwähnt.


 

Brunnen neben der Scheune des Haus Nr.53

In der mündlichen Überlieferung wird von einem Brunnen neben der Scheune berichtet.
Im Kaufbuch wird 1871 ein Schöpfbrunnen erwähnt.

 

Brunnen vor dem Haus Nr.54

Mündlich überliefert sind:
- Ein Brunnen im Stall
- Ein Brunnen im Hof für die südl. Haushälfte. Auf der Karte unten von 1839 am Punkt 1 eingezeichnet.


Von Johann Heinle wird erzählt, dass er immer recht fortschrittlich war.
So hatte er im Stall eine Blechwanne an der Decke angebracht. Dort wurde das Wasser des Brunnens per Hand hinein gepumt.
Von dieser Blechwanne führten Rohre zu Selbsttränken bei den Kühen.

 

Brunnen vor dem Haus Nr.55

Auf dem Hof Nr.55 gab es gar drei Brunnen.

In der Grafik oben links wurde versucht die Lage darzustellen:
1. Im Sandsteinkeller (gewölbten Keller?) des Wohnhauses
2. In der Verlängerung des Wohnhauses Richtung Ortsweg Nr.3. Die Lage ist rechts in der Karte von 1839 genauer eingezeichnet.
3. Im Stall
Wann wurden diese Brunnen gebaut? Gehörten die Brunnen 2 und 3 vor 1800 zu anderen Höfen?

 

Brunnen vor dem Haus Nr.56

Vor der Scheuer Nr.56 A wird 1858 ein Pumpbrunnen erwähnt.
 

Brunnen vor dem Haus Nr.57

"40,0 Ruth Hofraum mit Pumpbrunnen und neben diesem ein gewölbter Keller unüberbaut"
 

Brunnen zum Haus Nr.59

Mündlich überliefert ist, dass auch das Haus Nr.59 einen eigenen Brunnen hatte.
 

Brunnen vor dem Haus Nr.60

Im Ruggericht von 1876 wird der Brunnen des Adam Borts erwähnt.

Bild zeigt die Jauchepumpe am Haus
(wurde nachträglich coloriert)

Der Pfeil zeigt den Brunnen, der früher Haus und Vieh versorgte.
Das Grundstück um den Brunnen hat früher zum Hof gehört.

Oberteil des Brunnen

Karte von 1839
Anteil an diesem Brunnen hatten laut Kaufbuch von 1887 und 188 auch die Häuser Nr.9 und Nr.10a.
Beim Abbruch des alten Haus wurden Bleileitungen vom Brunnen bis in die Küche gefunden.
Die mündliche Überlieferung besagt, dass dieser Brunnen auch dann Wasser hatte, wenn andere Brunnen trocken wurden.

 

Brunnen zum Haus Nr.61

Beim Abbruch des Hauses wurden 2x 4 Meter lange Brunnenrohre gefunden. Ein Brunnen selber aber nicht.

 

Brunnen vor dem Haus Nr.62

1884 wird ein Pumpbrunnen vor dem Haus Nr.62 erwähnt.
Brunnen vor Haus 62 in Verrenberg

 

Brunnen vor dem Haus Nr.64

Im Lagerbuch von 1628 wird Martin Eberlin als Besitzer eines neuen "Häuslein, unden bey dem newen [= neuen] Brunnen, zwischen Jacob Schanzenbachs Wittib und gemeiner Weeg uff drey Seiten," genannt.
Gemeint war das Haus Nr.7a (auf dem Situationsplan PNr. 35/1). Diese Hofstelle wurde vermutlich während des 30.jährigen Krieg (1618-1648) öde.
Der zugehörige Brunnen wurde 1886 im Zusammenhang mit dem Haus Nr.64 erwähnt. Dort steht auch: "neb. P. 35/1 ...", was diese Lokalisierung bestätigt.
In der Grafik in der Mitte sind die Karten von 1839 und 2021 übereinander gelegt.
Da die Strasse heute deutlich breiter als wie 1839 ist, könnte de rBrunnen heute unter dem Strassenkörper liegen.


 

Brunnen vor dem Haus Nr.69

Als das Haus Nr.69 um 1840 von den Besitzern des Hauses Nr.37 neu erbaut wurde, wurden Rechte am bestehenden Pumpbrunnen am Haus Nr.37 zugeordnet.
 

Pumpwerk mit Sammelbrunnen



Zu Beginn der 1950er Jahre kam der Wunsch nach einer modernen, zentralen
Wasserversorgung in Verrenberg auf. Ein wichtiger Baustein dazu war, eine
entsprechend ergiebige Quelle zu erschliessen und dieses Wasser in einen
Hochbehälter zu pumpen.
Dazu wurde 1953/54 ein Sammelbrunnen mit Pumpwerk gebaut, das im
Gebäude Nr. 102 untergebracht wurde.
1954 wurde dann die von Hand gegrabene Ortswasserleitung eingeweiht.
Jeder Verrenberger Haushalt, der in den Genuß der neuen Wasserversorgung
kam, musste einen Abschnitt der Wasserleitung graben. Es wurde zuvor
ausgelost, wer welchen Abschnitt bekam.


 

Quellennachweis.

Staatsarchiv Ludwigsburg F192 II Bü 1200
Staatsarchiv Ludwigsburg F192 II Bü 2048
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißen-Amt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg A 58 Wasserversorgung
Ortsarchiv Verrenberg A 122 Nr 102 Pumpwerk
Ortsarchiv Verrenberg: B 2 Ruggerichtsrezessbuch 1833-1888
Ortsarchiv Verrenberg: B 76 Kaufbuch Teil 12 1868-1876
Buch: Marski, Ulrike und Albrecht Bedal:
So war's im Winter. Erinnerungen an die kalte Jahreszeit auf dem Land im schwäbisch-fränkischen Raum.
Verein Hohenloher Freilandmuseum, 1995. 278 S. 4°, OKart. ISBN: 3927374156 (EAN: 9783927374157 / 978-3927374157)
Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Hohenloher Freilandmuseum Schwäbisch Hall - Wackershofen Dezember 1994 bis Juni 1995.
Mit zahlreichen Abbildungen. Kataloge und Begleitbücher des Hohenloher Freilandmuseums,
Urkataster 1839
Kornwestheim: Sign. GBZA_HBN 32 A 013.584.650 Gueterbuch Bd. 1_Vorwort
Mündliche Überlieferung von Friedrich Hofmann