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Die Bewohner
Im Jahr 1800 war es Georg Michael Schanzenbach, der den Hof von seinem Schwiegervater übernahm. Zeitgleich übernahm er auch das Haus Nr.11. Naheliegend wäre, dass er das Haus Nr.31 selbst bewohnte und das Haus Nr.11 vermietete.
Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden. Georg Michael Schanzenbach war in der III.Klasse. Damit konnte er 1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Da Georg Michael Schanzenbach Haus Haus Nr.11 und Haus Nr.31 hatte, bezog es sich vermutlich nur auf eines der
beiden Gebäude, das andere "ging leer aus".
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.
1824 verkaufte Georg Michael Schanzenbach sein ganzes Södners Guth an seinen
Sohn Johann Georg Schanzenbach um 2400 Gulden. Da dieser 1839 Besitzer des Hauses Nr.31 war,
handelte es sich vermutlich um dieses Objekt! Georg Michael Schanzenbach selbst müsste es um 1817 gekauft haben.
Im Kaufvertrag von 1824 wird der Hof so beschrieben:
"... ein einstöckiges Wohnhauß samt einer 2 bahrnigten Scheuer, nebst 6 Ruthen Sommergarten".
Ein einstockiges Wohnhaus samt dazu gehöriger Scheuer ½ Viertel gras und Baumgarten dabei Ein 1stokiges Wohnhaus mit Scheuer, sodann 1/8 M. 7R Gras und Baumgarten dabey (alt Maß)
Christoph Adam Layh musste noch 425fl. "Aufgeld" an Johann Georg Schanzenbach bezahlen.
"5. Bis zum 1.März d.J. muß der gegenwärtigen seitige Umzug erfolgen und haben daher Contrahenten die Tausch Objekte bis dorthin gänzlich zu räumen"
Der Tausch musste also spätestens am 01.03. erfolgt sein, im Kaufbuch erfolgte die Eintragung aber erst am 08.04. => dass die Eintragung im Nachgang erfolgte, war wohl nicht ungewöhnlich.
Am 30.11.1860 verkauft Christoph Adam Layh seine Liegenschaft an seinen Sohn Johann Bernhard Adam Layh um 3600fl.
Davon konnte der Käufer 1800fl. als Heiratsgut abrechnen. 1000fl. mussten baar bezahlt werden, sobald der Verkauf gerichtlich anerkannt wurde. Die restlichen 800fl. mussten erst bezahlt werden,
"wenn der Verkäufer vom helftigen Gutsgenuß absteht bezahlt werden."
Verkauft wird auch 1/2 Schäfereiantheil.
Die Hofstelle wird so beschrieben:
"11,2 Rth Ein einstokiges Wohnhaus
0,5 Rth Schweinstall
13,0 Rth eine Scheuer
31,9 Rth Hofraum mit Pumpbrunnen"
100
"4/8 Morgen 12,2 Rth Gras und Baumgarten in den Keltergärten neben P.99 und 100"
108
"2/8 Morgen 33,9 Rth Gras und Baumgarten in den keltergärten neben P.109 und den Anstößern P.99, 100, 101, 103 auf Ortsweg No.1"
109
"4/8 Morgen 4,6 rth Gras und Baumgarten in den Keltergärten neben P.108 und 110"
Am 02.05.1862 verkauft Johann Bernhard Adam Layh sein Liegenschaft Nr.31. an seinen Vater Christoph Adam Layh um 2000fl.. Grund war, dass er nach Kochersteinsfeld zog. Die Liegenschaft bestand aus:
Ein 1.stokiges Wohnhaus
Schweinestall
Eine Scheuer
Hofraum und Pumpbrunnen
Hinzu kommen noch Gärten, Äcker, Wiesen usw.
Nach dem Tod von Christoph Adam Layh am 09.01.1873 erschien im "Hohenloher Boten" diese Anzeige zum Verkauf der Liegenschaft.
Am 08.02.1873 verkaufte die Witwe des Christoph Adam Layh ihre Liegenschaft um 4.650fl. an Friedrich Reber.
" 11,2 Rth Ein 1 stockiges Wohnhaus
0,5 Rth Schweinestall
13,0 Rth Eine Scheuer
31,9 Rth Hofraum mit Pumpbrunnen"
Am 13.02.1878 verkauft Friedrich Reber "wegen Familienverhältnißen" seine ganze Liegenschaft.
Das Haus, Scheune und Hofraum mit dem Pumpbrunnen und etwas Garten wurden um 3.600 Mark an Johann Schenk verkauft.
Die restlichen Acker-, Wiesen- und Weinbergflächen gingen an diverse Interessenten.
Insgesamt brachte der Verkauf 13.491,43 Mark.
Im Feuerversicherungsbuch von 1896 steht Johann Schenk als Besitzer.
Aufgrund der Angebe im Schätzungsprotokoll der Feuerversicherung von 1896 ist zu vermuten, dass das Haus grob um 1750 erbaut wurde.
Der Erbauer könnte Georg Andreas Krämer gewesen sein. Er hatte die öde Hofstelle 1751 von seinem Schwiegervater
Georg Michael Zöller übernommen.
Von 1818 bis zum Bau der Scheune 31B 1892
durch Johann und Rosine Schenk scheint es keine baulichen Veränderungen gegeben zu haben.
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name
Beschreibung des Gebäudes
Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile
Versicher- ungs- anschlag
Classe
Umlage Capital
Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke
Länge, Breite, Höhe
Gelaße
Dachdeckung
Umfassungs- und Giebelwände
Feuergefährliche Einrichtungen
als unzer- störbar
wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer
gegypste Kammern
gewöhnliche Kammern
Küchen
Stallungen
sonstige Gelaße
Christoph Lay
Ein einstockiges Wohnhaus von Fachwerk mit Giebeldach
32,5' 33,5' 9' 17'
1.
3
2
1 geb. Keller (1) 2 Dachböden mit 3 Kammern
Ziegel
gem. Fachwerk
Backofen
Fundament Keller u. Sockelmauern
---
1100
IV
1375
alter Anschlag 775f. (1861)
1892 baute Johann Schenk eine neue Scheuer (31b) auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Den Platz dazu kaufte er vermutlich von seinem Nachbarn Christian Schmidt.
Scheune Nr.31b
Skizze des Hof No.31 in Verrenberg 1896
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name
Beschreibung des Gebäudes
Ausgenommene Bestandtheile
Versicher- ungs- anschlag Mark
Klasse
Umlage Kapital Mark
Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke
Länge, Breite, Höhe in Metern
Gelaße
Dachdeckung
Umfassungs- und Giebelwände
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern
gewöhnliche Kammern
Küchen
Stallungen
sonstige Gelaße
Schenk Johann Bauer
1 stockiges Wohnhaus am Windischenbacher Weg von Fachwerk unter Giebeldach
9.45 7.25 Erdg 2.60 Dach 4.40
2 EG
2 EG 2 Dachboden
1 EG
1 geb Keller (1) 1 Schweinestall
Dachplatten
ausgemauertes Fachwerk
Backofen auf Holzgebälg
Mauern unter Erdgeschoßboden
2640
IV
3300
Alter ca. 150 Jahre Unterhaltung gut Unter nebigem Anschlag von 2200M inbegriffen ist ein Backofen mit Schweinestall ausgenommen Fundament
(1) geb. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name
Beschreibung des Gebäudes
Ausgenommene Bestandtheile
Versicher- ungs- anschlag Mark
Klasse
Umlage Kapital Mark
Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke
Länge, Breite, Höhe in Metern
Gelaße
Dachdeckung
Umfassungs- und Giebelwände
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern
gewöhnliche Kammern
Küchen
Stallungen
sonstige Gelaße
Schenk Johann Bauer
1 stockige Scheuer von gem Bauart unter Giebeldach;
9.70 7.90 3.50 Dach 5.00
1
1 Tenne 1 Bare
Dachplatten
Stallwände von Stein, sonst von ausgem Fachwerk
nicht 4,29m z.D. vom Wohnhaus No.31 entfernt
Fundament
2200
IV
2750
Alter ca. 150 Jahre Unterhaltung gut 1892 baulich verbessert
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name
Beschreibung des Gebäudes
Ausgenommene Bestandtheile
Versicher- ungs- anschlag Mark
Klasse
Umlage Kapital Mark
Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke
Länge, Breite, Höhe in Metern
Gelaße
Dachdeckung
Umfassungs- und Giebelwände
Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern
gewöhnliche Kammern
Küchen
Stallungen
sonstige Gelaße
Schenk Johann Bauer
1 stockige am Windischenbacher Weg freistehende 1892 erbaute Scheuer von Fachwerk mit Giebeldach
13.00 10.50 4.20 Dach 5.40
1 Tenne 2 Bare 1 Remise
Dachplatten
ausgemauertes Fachwerk
0
Fundament
2400;
III
2400
1899 wurde die Scheune 31a erweitert.
1907 stellte Johann Georg Schenk ein Baugesuch um ein Zwerchhaus auf das Wohnhaus nzu bauen.
1911 wurde eine elektr. Anlage mit einer Glühlampe eingerichtet.
Am 19.Oktober 2015 wurde das Haus abgerissen.
Abbruch des Hauis Nr.31a
Für Details auf die Bilder klicken.
Lager- und Gültbücher, Vermessungen, (Ur)Kataster
Messbuch 1818
Urkataster 1839
Nachtrag zum Primärkataster, 1892-93
Nachtrag zum Primärkataster, 1899
Ergänzungskarte zum Primärkataster
Quellennachweis.
Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1839
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: B 69 Kaufbuch, Tausch der Höfe Nr.27 und Nr.31, 1847
Ortsarchiv Verrenberg: B 73 Kaufbuch Teil 9 1858-1861
Ortsarchiv Verrenberg: B 74 Kaufbuch Bd 10
Ortsarchiv Verrenberg: B 76 Kaufbuch Teil 12 1868-1876
Ortsarchiv Verrenberg: B 77 Kaufbuch Bd.13 1876-1860
Ortsarchiv Verrenberg: Unterpfandsbuch
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 III Bü 2047
Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 III Bü 2025
Staatsarchiv Ludwigsburg F 192 III Bü 2036
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 89 (1716) 1740-1800
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 79 1684
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 75 1628
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1873