Verrenberg Historisch

Haus Nr. 54 in Verrenberg (Reblandstraße 13)


Aufnahme Nordseite von 2020

Aufnahme Nordseite von 2020

Aufnahme Nordseite von 2017

Aufnahme Südseite aus den 1980er

Aufnahme Südseite 1970er Jahre

Aufnahme Ende 1960er Jahre


Aufnahme von 1962; Sicht vom Golberg

Aufnahme Südseite Scheune aus den 1950er

Aufnahme von 1926; Sicht vom Bahndamm

Karte von 1855/56

Karte von 1818

Lage des Haus im Ort


Das Haus Nr.54 war ursprünglich ein (kleines) Seldnerhaus, das 1808 geteilt wurde.
Bis 2017 blieb es in seiner Grundstruktur ein Doppelhaus. Im Feuerversicherungsbuch von 1896 liest sich das für die nördliche Haushälfte so:
"2 stockiges Wohnhaus an der Bitzfelder Straße v. gem. Bauart unter Giebeldach, mit gemeinschaftl. Scheidwand an Wohnhaus No 54a angebaut"

Bauliche Entwicklung
Ganzes Haus Nördliche Haushälfte Südliche Haushälfte
Ganze Scheune Nördliche Scheunenhälfte Südliche Scheunenhälfte
Wieder eine Scheune Ein Schuppen Ein Kellerhaus
Ansichten kurz vor dem Abriss

Die Bewohner
Noch das ungeteilte Haus Bewohner nördliche Haushälfte Bewohner südliche Haushälfte


Bauliche Entwicklung

 

Ganzes Haus


Grundherr war H.-Pfedelbach

Im Lagerbuch von 1628 heist es zu Hans Borth: "Gibt von seinem Hauß, Hoff, Scheuren und ein Viertel Graßgarten ..."

Zeichnung von Creuzfelder um 1670 -Haus 54 Im Lagerbuch von 1684 heist es:
zu unterst im Dorf Im Gäßlein ..

Die Zeichnung links stammt etwa aus dieser Zeit. Bei den zwei Gebäuden ganz links dürfte es sich um Scheune und Haus zum Hof Nr. 54 handeln.

Im Lagerbuch von 1740 (Seite 272) wird der Hof so beschrieben:
"Besitzt ein Söldners Güthlein, und dieses besteht in einem Hauß, Scheuren, Hofrecht, und 1/4tels Morgen Baum- und Graßgartten hinter der Scheuren, liegt Zwischen dem gemeinen Weeg und Thomas Waidmann, oben wieder Thomas Waidmann und unten Er Borth selbsten ansonsten zu unterst des Dorfs im Gäßlein gelegen."

Die Parzelle rechts vom Doppelhaus 54 (heute Gartenfläche) wird im Lagerbuch von 1740 (Seite 194) als öder Hausplatz bezeichnet. Hier muss also vor 1740 (vermutlich vor dem 30jährigen Krieg) ein Haus gestanden haben.


Das genaue Baujahr ist nicht bekannt. Im Schätzungsprotokoll von 1896 wird das Ater auf 200 Jahre geschätzt. Diese Zahl darf man nicht überbewerten, es sagt vermutlich nur aus, dass es zu diesem Zeitpunkt schon sehr alt war.

Im Gült- Lagerbuch von 1684 heist es lediglich:
   "Einem Hauß, Scheuren, Hofrecht, zusambt !7$ Morgen Graßgarten zu unterst im Gäßlein, zwischen ..."



Im Gült- Lagerbuch von 1740 heist es lediglich:
   "Besitzt Ein Söldners Güthlein, und dießes Besteht in Einem Hauß, Scheuren, Hofrecht und 1/4 Morgen Baum- und Graßgarten hinter der Scheune ..."



1808 wurde der Hof geteilt. Das geschah mit Haus und Scheune, vermutlich mit allen Gütern.

Auf den Zeichnungen von 1818 (Bild unten) ist das einstöckige, geteilte Haus und die geteilte Scheune zu erkennen.



1839 sieht man den seitlichen Anbau an der Scheune.


1834 lesen wir, dass Leonhard Hofmann seine Scheune neu gebaut hat.
Vermutlich war damit die nördliche Scheunenhälfte gemeint. Es könnte aber auch sein, dass beide Hälften neu gebaut wurden.
Bericht über den Neubau von Gemeinden Ba 95 Nr.268



1839 sieht man die 1834 neu errichtet Scheune.

1856 sieht man eine kleine Erweiterung an der südlichen Hälfte.



Es gab bis 1861 keine wesentlichen Veränderungen am Haus.



In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1861 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name Beschreibung des Gebäudes Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Classe Umlage Capital Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen als unzer- störbar wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Georg Hofmann

Leonhardt Schuhmacher
Wohnhaus 1stockig Giebelwände 22'
29,5'
10'
20'

20'
29,5'
10'
20'
1.

1
  2

1
1

1
--

1
2 Dachkammern
1 geb Keller (1)

1 Dachstube
Breit Ziegel

Breit Ziegel
Riegelfachwände

Riegelfachwände
Backofen Fundament Sockelmauern --- 325

300
IV 406

375
alter Anschlag 625f.750f.
(18)
(1) geb. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke

 

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name Beschreibung des Gebäudes Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Classe Umlage Capital Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen als unzer- störbar wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Georg Hofmann

Johann Gebhardt
Ein zweistockiges Wohnhaus von Fachwerk mit Giebeldach 22'
29,5'
17,5'
20'

20'
29,5'
17,5'
20'
1

1
--

--
2

1
1

1
--

1
1 geb. Keller (1)
2 Dachböden mit 1 Kammer

2 Dachböden mit 1 Kammer
Ziegel gem. Fachwerk

gem. Fachwerk
--

--
Fundament u. Sockelmauern --- 475

500
IV 593,45

625
alter Anschlag 325f./300f.
(1861)
(1) geb. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke

Aus den Schätzungsprotokollen von 1861 und 1869 kann man entnehmen, dass in diesem Zeitraum das Wohnhaus um ein Stockwerk (2,15m) erhöht wurde (in beiden Haushälften).
Grundmaase und Dachhöhe blieben erhalten.


Hier eine Skizze aus dem Schätzungsprotokoll von 1896 zum Haus 54



 

Nördliche Haushälfte

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum nördlichen Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Dahler Christian, Bauer 2 stockiges Wohnhaus an der Bitzfelder Straße v. gem. Bauart unter Giebeldach, mit gemeinschaftl. Scheidwand an Wohnhaus No 54a angebaut 6.00
10.40
Erdg 2.30
I.Stock 2.50
Dach 5.50
2   2 Dachboden 1 I.Stock   1 geb. Keller (1)
1 Schweinestall
1 Holzremise
Dachplatten Erdgeschoß von Stein, sonst von ausgem Fachwerk 0 Fundamente 2160 III 2160 Alter ca. 200 Jahre Unterhaltung mittelmäßig. Unter neb. Anschlag von 2120M inbegriffen ist eine steinerne Vortreppe, ausgenommen der Fundamente, Anschlag 40M
(1) geb. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke

Zusätzliche Bemerkung:
Die verbrennbaren Teile des hinter dem Wohnhaus freistehenden Backofens sind nicht 40M wert.
Der Backofen wird auf Antrag des Besitzers der Versicherung ausgenommen.



1911 wurde eine elektr. Anlage mit zwei Glühlampen eingebaut.


Im Februar 1914 stellt Christian Dahler ein Baugesuch für einen Anbau an sein Wohnhaus. Nach dem am 26.Mai 1914 seine Scheune 54d und die der Nachbarin Karl Knappenberger Witwe 54c abgebrannt sind, mus der Hausanbau erst einmal warten.









Im September 1922 führte der Schwiegersohn Johann Heinle die Pläne von 1914 weiter und baute ein Zwerghaus an. Rechts der Auszug aus dem Feuerversicherungsbuch.













Inzwischen ist das EG mit Steinen gemauert. Wurde das bereits 1896 gemacht?
Ihm Schätzungsprotokoll von von 1923 wird das Alter mit ca. 180 Jahren angegeben, damit wäre es um 1743 erbaut worden. Wie kamen die Gemeinderäte zu diesem Alter?



Es gibt eine extra Seite, mit Bildern der einzelnen Zimmern.

Bilder vom Abriss


Abriss der Nordseite 2018

Abriss der Nordseite 2018

Abriss der Nordseite 2018

Abriss der Nordseite 2018


Abriss der Nordseite 2018

Abriss der Nordseite 2018

Abriss der Nordseite 2018

Zusammenfassung der baulichen Veränderungen

bauliche Entwicklung des Haus Nr54 in Verrenberg - 1808: zeigt wie groß die Stirnfläche des Hauses ca. war. Georg Michael Brand teilte in diesem Jahr auf. Die nördliche Hälfte ging an seinen Schwiegersohn Georg Leonhard Hofmann
- 1869: machte es der gleichnamige Sohn Georg Leonhard Hofmann zweistöckig.
- 1896: Erweiterung des Haus Richtung Osten durch Christian Georg Dahler.
- 1922: Anbau zweistöckiger Haus- und Abortanbau durch Johann Heinle. Es wurden auch bauliche Verbesserungen im EG durchgeführt.
- 2018: Abriss durch den neuen Eigentümer Micha Schmelzle
- 2020: Der Neubau wird vollendet und bezogen. Er ist nun auch baulich komplett von der südlichen Hälfte getrennt.




Der Neubau


Neubau der Nordseite 2020

Neubau der Nordseite 2020



 

Südliche Haushälfte

1869 wurde nicht nur die nördliche, sondern auch diese südliche Haushälfte von 1-stöckig auf 2-stöckig erhöht.
Zu vermuten ist, dass dabei oberhalb der Kellermauern alles neu gemacht wurde.

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum südlichen Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Knappenberger Karl, Taglöhner 2 stockiges Wohnhaus an der Bitzfelder Straße von gemischter Bauart unter Giebeldach mit gemeinschaftlicher Scheidewand von Wohnhaus No.54b angebaut 6.00
8.50
Erdf 2.20
I.Stock 2.50
Dach 5.50
1 I.Stock   1 I.Stock
1 Dachboden
1 I.Stock 1 1 Holzremise Dachplatten Erdg. von Stein sonst von ausgem Fachwerk 0 Fundamente 1720 III 1720 Alter ca. 200 Jahre Unterhaltung mittelmäßig Unter nebigem Anschlag von 1720M inbegriffen ist eine hölzerne Vortreppe an der hinteren Seite mit Podest und Pultdach, im Anschlag von 20M
Zusätzliche Bemerkung:
Die verbrennbaren Teile des hinter dem Wohnhaus freistehenden Backofens sind nicht 40M wert.
Der Backofen wird auf Antrag des Besitzers der Versicherung ausgenommen.



 

Die ganze Scheune


Bei der ersten Verrenberger Vermessung von 1818 wird im Messbuch von 2x 1/2 Scheune gesprochen.
Vermutlich wurde die bestehende Scheune bei der Hofteilung 1808 "organisatorisch" geteilt, nicht baulich.


Hier die Zeichnung aus dem Urkataster von 1839.
Man sieht im Vergleich zu 1818 nur eine kleine Veränderung.

Die rote Skizze zeigt den Scheunenneubau von 1834 des Leonhard Hofmann


Bericht über den Neubau von Gemeinden Ba 95 Nr.268 "Im Jahr 1834 wurde eine Scheuer erbaut von Leonhardt Hofman in seinem Garten beym Hause ..."

Dieser Scheurenneubau des Leonhard Hofmann (nördliche Haushälfte) bezog sich auf seine Scheunenhälfte.

Diese Zeichnungen von 1874 zeigen schön Details zu den beiden getrennten, aber an einander gebauten Scheunen.

   

Nördliche Scheunenhälfte


In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1861 sieht man einige Details zur nördlichen Scheune 54 B
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name Beschreibung des Gebäudes Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Classe Umlage Capital Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen als unzer- störbar wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Georg Hofmann Scheuer 1stockig Giebeldach 34,5'
33'
14'
20'
          1 Stall
1 Tenne
1 .emi.
Dachraum
Breit Ziegel theils Stein theils Riegelwände ge..... Wände Fundament bis Sockel... --- 600 IV 705 alter Anschlag 300f.
(18..)

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zur nördlichen Scheune 54 B
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name Beschreibung des Gebäudes Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Classe Umlage Capital Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen als unzerstörbar wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Georg Hofmann Eine einstockige Scheuer von Stein u Fachwerk mit Giebeldach 34,5'
33'
14'
20'
          1 Tenne
1 Bare mit Remise u Stall
Ziegel Auf Stallhöhe u Anfang Stein, sonst gem. Fachwerk   Fundament u. Sockelmauern --- 600 IV 750 alter Anschlag 600f.
(1861)

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur nördlichen Scheune 54 B
(Als Maß dient der Meter.) Wenn man von einer gewissen ungenauigkeit absieht, haben sich die Maase nicht verändert.
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Dahler Christian, Bauer 1 stockige Scheuer von gem Bauart
unter Giebeldach, mit gemeinschaftl. Scheidewand an die Scheuer
No,54c angebaut
9.80
9.50
4.20
Dach 5.90
        1 1 Tenne
1 Bare
Dachplatten Stallwände von Stein, sonst von ausgem Fachwerk zusammenhang mit No54c Mauern unter Tennenboden u der steinerne Bodenbelag im Stall 1600 IV 2200 Alter ca. 200 Jahre Unterhaltung gut


Im Tauschvertrag vom 16.06.1881 zwischen Gottlieb Jäger und Christian Dahler steht zur Scheune 54B:
"... eine Scheuer mit 3 Barn nördlich 1865 neu erbaut". Wobei da nachträglich etwas geändert/verbessert wurde.
Im Kaufvertrag von 15.02.1893 steht: "... eine 3.Barigte Scheuer nördl. Theil 1835 neu erbaut."

Im Schätzungsprotokoll von 1896 wird ein Alter von 200 Jahren angegeben.
Vermutlich war der Eintrag von 16.06.1881 falsch. Darauf könnte auch die "Korrektur" im Text hindeuten. Damit dürfte der Neubau 1834/35 gesichert sein.
In den Nachträgen zum Primärkataster ist kein Eintrag, der auf einen Neubau hindeutet. War vielleicht eine grundlegende Sanierung gemeint?


Am 26.05.1914 brannten beide Scheurenhälften ab.
1915 wurde die Beschreibung der nördliche Scheurenhälfte so geändert:
"Eine einstockige Scheuer von Stein und Fachwerk unter Giebeldach, freistehend"
Der Versicherungsanschlag betrug 4800 Mark.

Siehe weiter unten "Eine Scheune".

 

Südliche Scheunenhälfte

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zur Scheune 54A
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name Beschreibung des Gebäudes Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Classe Umlage Capital Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen als unzer- störbar wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Johann Gebhardt Eine einstockige Scheuer von Fachwerk mit Giebeldach nebst ..teile mit Pultdach 22'
24,4'
12'
16'

22'
5'
7'
6'
          1 Tenne
1 Bare

1 geb. Keller (1)

In der Baren Verlängerung
Ziegel gem. Fachwerk   Fundament u. Sockelmauern --- 200 IV 250 alter Anschlag 100f.
(1861)
(1) geb. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke


1874 stellt Johann Gebhard den Antrag auf Scheuervergrößerung. Erkonnte sein Vorhaben aber erst 1877 umsetzen.
Bei der Bauschau 1874 wird angemerkt, dass der vorhandene Giebel schadhaft ist und erneuert werden muss. Er hatte wohl schon ein paar Jahre hinter sich. (Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 3919).





In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur südlichen Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
derselbe 1 stockige Scheuer v Fachwerk unter Giebeldach, mit gemeinschaftl. Scheidewand an die Scheune No 54d angebaut 9.35
8.40
3.70
Dach 4.70
          1 Tenne
2 Baren mit 1 Remise und 1geb Keller
Dachplatten teils ausgemauertes teils geschiertes Fachwerk   Mauern unter Tennenbodenebene 1000 IV 1250 Alter 200 Jahre. Unterhaltung schlecht. Unter nebigem Anschlag von 1000M inbegriffen ist ein kleiner Tennenboden mit Pultdach, ausgenommen die Fundamente im Anschlag von 60M
1915 wurde der Versicherungsanschlag auf 0 Mark geändert.

 

Wieder eine Scheune
Am 26.05.1914 brannten beide Scheurenhälften ab.
Am Folgetag gab es im "Der Hohenloher Bote" einen kurzen Artikel.


Christian Dahler kaufte von seiner Nachbarin, der Witwe des Karl Knappenberger, ihre beschädigte Scheuer samt Brandentschädigung ab.
Als Ersatz baute Christian Dahler für sich eine neue, größere Scheuer.

1914: Die Zeichnung unten links zeigt den Grundriss. Diesmal war es aber keine Doppelscheune, je eine Hälfte für die zwei Familien im Doppelhaus, sondern wurde von Christian Georg Dahler alleine gebaut.
Hier der Nachtrag aus dem Vermessungsamt und rechts aus dem Feuerversicherungsbuch.

Hier das Baugesuch zum Neubau der Scheune.




vlnr: Heinz Strobel, Walter und Fritz Heinle
Im Hintergrund die Scheune 54, die straßenabgewandte Seite

Am 13.04.1945 wurde die Scheune von Angehörigen der SS beschossen und brannte komplett ab.
August Hofmann hat zusammen mit den bei ihm untergebrachten Zwangsarbeiter aus Polen das Vieh rausgeschafft.

Dien Scheune wurde danach (nahezu) identisch wieder aufgebaut.

Um 1993-94 wurde ein Teil der Scheune zu Wohnraum umgebaut.

 

Ein Schuppen

1919 baute die Witwe des Karl Knappenberger südlich vom Haus eine kleine Scheune.






 

Ein Kellerhaus

Christian Dahler stellt im Oktober 1911 das Baugesuch für den "Neubau eines Kellerhauses".
Laut Feuerversicherungsbuch (1896) wurde 1912 auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein freistehendes Kellerhaus von Stein mit offenem Schuppen und Giebeldach gebaut (Gebäudenummer 84).


um 1962

um 1962

Die Reste 2018

Hinter dem Eingang unterhalb des Schleppdach befand sich ein gewölbter Keller

Haus Nr.54 in Verrenberg Links: Der Hof 1926.





Die Bewohner

 

Noch das ungeteilte Haus


Im Lagerbuch von 1628 (Seite 602a) wird Hans Borth als alleiniger Eigner genannt.
In einem Nachtrag sind dann sein Sohn Georg Borth und Schwiegersohn Hanns Hettenbach als gemeinsame Eigner eingetragen.
Vermutlich verkaufte Hanns Hettenbach seine Hälfte 1636 an seinen Schwager Georg Borth und zog selbst auf den Hof Nr.61.

Im Gült- Lagerbuch von 1684 wird Georg Borth als alleiniger Besitzer des Hauses genannt. Er hatte auch den öden Hausplatz 54a nebenan.
Die Scheune und den Grasgarten hatte er nur zur Hälfte. Die andere Hälfte hatte Albrecht Hettenbach.
Er war zusammen mit diesem Albrecht Hettenbach folgende jährliche Gülth schuldig:
"1 Faßnachtshun" und
"2 Sommerhüner"

Vermutlich ging der Hof auf den Sohn Georg Heinrich Bort über. Als dessen Frau 1731 starb, ging das Haus und die halbe Scheune auf den Sohn Johann Michael Bort über. Dieser hatte bereits 1728 den anderen Teil der Scheune und des Garten von Johann Peter Bort gekauft. Dieser war mit der Witwe des Albrecht Hettenbach verheiratet.
Vermutlich verkaufte das Ehepaar Johann Michael Bort den Hof, sicherten sich aber das Wohnrecht.

Der nächste Gutsbesitzer müsste sein Sohn Georg Heinrich Bort gewesen sein. Dies war vermutlich zu seiner Hochzeit 1688.

Der nächste Nachtrag im obigen Gült- Lagerbuch nennt 1731 den nächsten Sohn, "Hannß Michel Bortt" (Johann Michel Bort) als Eigentümer.

Im Gült- und Lagerbuch von 1740 wird Hannß Georg Bort als Besitzer des "Söldners Güthlein" genannt (er hatte zur gleichen Zeit auch das Haus Nr.49).
Das ist aber vermutlich ein Fehler, der später korrigiert wurde. Der Besitzer müsste "Jung Hannß Michel Bort", der Sohn des oben genannten "Hannß Michel Bortt" gewesen sein.

Er musste folgende jährliche Gülth bezahlen:
12 Kreuzer "Vor Eine Faßnachtshun" und
12 Kreuzer "Vor Zwey Sommer Hüner"

Johann Michael Bort verkaufte das Söldlein 1782 an seinen Schwiegersohn Georg Michael Brand.




Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Georg Michael Brand war in der II.Klasse. Damit konnte er 2 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 5 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.54.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.

Als 1854 eine Auflistung der Inhaber von Schäferei Gerechtsamen in Verrenberg erfolgte, wird keiner der Bewohner beider Haushälften genannt.

Georg Michael Brand teilt 1808 das Gut auf.
Die nördliche Hälfte geht 1808 an den Schwiegersohn Georg Leonhard Hofmann, die südliche Hälfte 1821 an den anderen Schwiegersohn Johannes Gebhard.

1822 verkaufte die Witwe Anna Magdalena Brand größere Flächen des Hofes an ihren 3ten Schwiegersohn Michel Bayer aus Schwöllbronn um 1015fl.


 

Bewohner der nördlichen Haushälfte (an der Straße)

Georg Leonhard Hofmann erkaufte 1808 die nördliche Hälfte des Hofes von seiner Schwiegermutter Anna Magdalena Brand

Im Messbuch von 1818 wird Georg Leonhard Hofmann als Besitzer genannt.
1818
Haus Nr: 1818: Nr.54 Nord  1839: Nr.54 Nord
Besitzer: Georg Leonhard Hoffmann
Garten 0,11 ha
Wiese 0,22 ha
Acker 1,56 ha
Weinberg 0,97 ha
Wald ---
Bemerkung  
1684
 
Besitzer: Georg Borth
Garten ---
Wiese 0,47 ha (1,5 Morgen)
Acker 4,33 ha (13,73 Morgen)
Weinberg 1,5 ha (4,75 Morgen)
Wald ---
Bemerkung  
Delta 1818 minus 1684
 
 
Garten 1684 nicht erwähnt
Wiese - 0,25 ha
Acker - 0,277 ha
Weinberg - 0,53 ha
Wald ---
Bemerkung: Größenvergleich 1684
Auf Platz 9von 40 Hofstellen

1837 verkaufte Georg Leonhard Hofmann seine Haushälfte an seinen Sohn Michael Hofmann.


Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurden als Eigentümer Michael Hofmann genannt.

1841/43 verkaufte Michael Hofmann den Hof an seinen Bruder Georg Leonhard Hoffmann. War der Grund, dass Michael und seine Frau bereits vier tot Kinder zu beklagen hatten?

1855/56 wird in einer "Mess-Urkunde" als Eigentümer eben dieser Georg Leonhard Hofmann angegeben. Er und seine Frau starben 1893.


Tierbestand auf diesem Hof laut Viehzählung von 1858
Namen der Eigenthümer Haus/Hof Rindvieh Schafe Schweine Ziegen Bienen Gänße Enten Hühner Pferde
Hofmann Georg Nr.54 Hälfte 4.         4.   6.  


Am 18.06.1873 erschien diese Anzeige des Georg Leonhard Hofmann im "Hohenloher Boten".
Er wollte seine Liegenschaft verkaufen. Was meinte er mit "..., wegen Familienverhältnissen"?
Interessant auch das hier genannte "Hopfenland".


Am 28.06.1873 wurde die Liegenschaft des Georg Leonhard Hofmann in einer öffentlichen Versteigerung um 1200fl. an Gottlieb Jäger verkauft.
Die Hofstelle wurde so beschrieben:

Auszug aus der Servitutenkarte von 1858
54b 7,7 Rth die ½ an einem 2.stokigen Wohnhaus mit Keller
0,6 Rth Bakofen
54B 11,4 Rth eine 3 baarige Scheuer
die hälfte von 1/8M. 3,0 Rth
25,5 Rth Hofraum mit Johann Gebhard beth. neben P.177, 182 und dem Ortsweg No.3
178 3,4 Rth Gemüsegarten vor dem Haus neben P.177 und dem Ortsweg No.3
182 1/8 Morg 32,2 Rth Gras und Baumgarten hinter dem Haus neben P.183, 181 und Geb.N.54
Interessant ist noch eine Bestimmung, die beim Verkauf der Parzelel 1303 an Friedrich Buchda getroffen wurde:
"Ein Hundert fünf Gulden bei diesem Parzel erhällt Verkäufer den diesjährigen Hopfenertrag und die Hopfenstangen."

Ein Nachtrag im Feuerversicherungsbuch nennt 1874 nennt Gottlieb Jäger als neuen Besitzer.
 

Am 16.06.1881 tauschte Gottlieb Jäger seinen Hof mit Christian Dahler (Haus Nr.63). Dabei zahlt Christian Dahler noch 1575 Mark an Gottlieb Jäger

Die zu tauschenden Liegenschaften werden dabei so beschrieben:
Haus 54 nördl. Hälfte (alt Jäger):
54b 63 met. ein 2. stockiges Wohnhaus nördlicher Theil mit getr. Keller (1)
5 met Bakofen
B 94 met. eine Scheuer mit 3 Barn nördlich 1865 neu erbaut
2 ar 95 met. Hofraum vor den Häußer a und b Fuhr No.41A
23 met dto hinter denselben
Es werden noch Äcker, Wiesen und Weinberge aufgezählt.

Haus 63 (alt Dahler):
63 65 met. ein 1.stokiges Wohnhaus mit getremten Keller (1)
4 met. Bakofen
A 49 met eine Scheuer mit 2 Baren
1 ar 46 met. Hofraum
Es werden noch Hofraum und 2 Gemüsegärten erwähnt
(1) geb. Keller oder auch getr. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke
Der Umzug hatte am 24.Juni 1881 zu geschehen.


 
Am 15.02.1893 verkaufte Christian Dahler senj. seine Liegenschaft um 7.000 Mark an seinen Sohn Christian Georg Dahler und dessen Verlobte Eva Katharina Gock.
   Erwähnt wird auch der Schäfereianteil Nr.40, der auf den Hof gebunden mit zum Verkauf steht.
Interessant §.2
"In dem Haus behält sich der Verkäufer den lebenslänglichen Wohnsitz für sich und seine noch ledigen Kinder bevor und zwar
die östliche Wohnung welche die Schneider Bürkerts Eheleute bewohnt haben, ferner ...
"





Familie Johann Heinle vor Haus 54 in Verrenberg 1920 heiratete Johann Heinle aus Oberhöfen die Tochter Marie Dahler.

Das Bild links zeigt vlnr: Eliese, Mutter Marie mit Lore und Johann Heinle vor ihrem Haus.
Die Aufnahme dürfte um 1931 entstanden sein.

Am 07.09.1960 ging dieser Hof dann auf den Sohn Friedrich Heinle über.
Er begann den landwirtschaftlichen Betrieb in eine Hühnerfarm umzubauen.
Diese war die erste ihrer Art in der ganzen Gegend und erregte viel Aufmerksamkeit.
Es kamen ganze Besuchergruppen, um den Betrieb zu besichtigen.


Am 18.05.1960 wurde, noch auf den Namen des Vaters, der Bau eines Hühnerstalles hinter der Scheune beantragt.



Nach der Geburt der Zwillinge Beate und Bernd Heinle 1966 musste mehr Wohnraum her.
Zuerst wurde überlegt, an die bestehende Haushälfte Nr.54 anzubauen, was aber verworfen wurde.
Statt dessen wurde die Hühnerhaltung in die Scheune Nr.54 verlegt und der neu erbaute Hühnerstall zum neuen Wohnhaus umgebaut und erweitert.
Das Bild links von 1968 zeigt den "alten" Hühnerstall beim Umbau zum Wohnhaus. Davor war die Grube für den Keller ausgehoben worden, was die Wand zum Einsturz brachte.

Das Bild rechts zeigt, wie die Hühner im "1.OG" der Scheune freien Auslauf hatten.

Die alte Haushälfte verkaufte er an seine Schwester Marie Kiss.

So um 2017/18 kaufte dann Micha Schmelzle diese Haushälfte, um an dieser Stelle ein neues Haus zu bauen.
Er zog mit seiner Familie 2020 ein.


 

Bewohner der südlichen Haushälfte (Richtung Feuersee)


Im Messbuch von 1818 wird Anna Magdalena Brand als Besitzerin genannt.
Haus Nr: 1818: Nr.54 Süd  1839: Nr.54 Süd
Besitzer: Anna Magdalena Brand
Garten 0,08 ha
Wiese ---
Acker ---
Weinberg ---
Wald ---
Bemerkung  

1821 kaufte Johannes Gebhard die südliche Hofhälfte von seiner Schwiegermutter Anna Magdalena Brand

Familie Strobel in Verrenberg

südl. Hälfte um 1970

Rechts der Stalltüre diese Öffnung

Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurden als Eigentümer Johannes Gebhard genannt.
Nach dem Tot von Johannes Gebhard 1847 wurde im Zubringensinventur von 1822 der (aktuelle) Schätzwert der Liegenschaft nachgetragen.
- halbes Haus: 400fl.
- halbe Scheune: 100fl
- Gras- und Baumgarten: 40fl.


Am 05.12.1847 verkaufte die Witwe des Johannes Gebhard diese Haushälfte, Gärten, Äcker, Wiesen und Weinberge um 1500fl. an ihren Schwiegersohn Georg Bernhardt Schumacher
Die Witwe behält sich u.a. das Wohnrecht auf Lebenszeit vor. Dazu gehörte, dass sie die Stubenkammer für sich hatte und in der Wohnstube (war vermutl. beheizt) sein durfte.
Die drei ledigen Geschwister Johann, Christine und Louisa haben solange sie ledig sind auch das Wohnrecht im Haus.


Am 08.11.1855 verkaufte Georg Bernhardt Schumacher: "Haus Scheuer und Hofrathing ", sowie die Gärten rund ums Haus um 433fl. an seinen Schwager Johann Friedrich Gebhard
Die Witwe des Johannes Gebhard und die ledigen Kinder haben das lebenslängliche Dingliche Wohnrecht im Haus, wie es im Kaufbuch Band V Blt.360-361 beschrieben ist.


Tierbestand auf diesem Hof laut Viehzählung von 1858
Namen der Eigenthümer Haus/Hof Rindvieh Schafe Schweine Ziegen Bienen Gänße Enten Hühner Pferde
Gebhardt Johann Nr.54 Hälfte 2.             4.  



Am 06.07.1892 haben sich die Gebhardt Johann Eheleute "krankheits und alters halber Entschloßen ihre sämtliche Liegenschaft aus einer Hand im öffentlichen Aufstrich auf dem Ratszimmer zum Verkauf zu bringen.".
Ausgenommen waren die Gebäude und Liegenschaften um diese herum.



Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte die Witwe Eva Maria Gebhard am 27.12.1892 ihre verbliebene Liegenschaft um 1.200 Mark an Karl Christian Knappenberger.
Darin beinhaltet waren u.a. ein "Wagen, Pflug, Feld- und Handgeschirr, Faß- und Bandgeschirr".




Vermutlich übernahm später der Sohn Karl Christian Friedrich Knappenberger das Haus.

1916 wird dann als Eigentümer seine Witwe Christiane Rosine Knappenberger angegeben.
Nach dem Tod der Witwe Christiane Rosine Knappenberger 1919 ging die Haushälfte dann an die Tochter Frida Lina Knappenberger über. Sie lebte mit Ihrem Mann Gottfried Stein (1896-1981) ab 1921 hier in der südlichen Haushälfte.
Da Gottfried Stein seine Schreinerwerkstatt beim elterlichen Haus Nr. 9 hatte, machte er vermutlich in den 30er Jahren einen Häusertausch. Er zog in das Haus Nr. 9 und seine Schwester Johanna zog von dort her.

Als Johanna Stein dann 1939 den Witwer Eugen Strobel heiratet, kommt dieser Name auf das Haus. Das Bild rechts zeigt Herr und Frau Strobel mit Sohn Heinz.

Nach dem Tod von Eugen und Johanna Strobel wurde das Haus zuerst an die Familie Ziegler verkauft.
Die Familie Radloff lebte hier von 1986 bis 2000.
Heute wohnt hier die Familie Klenk.

Vermessungen


Gült u Lagerbuch Haus 54
Verrenberg 1628

Gült u Lagerbuch Haus 54
Verrenberg 1684

Gült u Lagerbuch Haus 54
Verrenberg 1740

Messbuch 1818
südl. Hälfte

Messbuch 1818
nördl. Hälfte

Urkataster 1839

Ergänzungskarte zum Primärkataster

Ergänzungskarte zum Primärkataster Verrenberg 1839; Haus 54
 

Quellennachweis.

Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 84 1684
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 89 (1716) 1740-1800
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 79 1684
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 75 1628
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 115/ 1183 Amtsrechnungen 1808/09
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1873
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 3919
Stadtarchiv Öhringen: Der Hohenloher Bote; 27.05.1914
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbuch B 69 Band 5 1846-1849
Ortsarchiv Verrenberg: B 72 Kaufbuch Teil 8 1854-1858
Ortsarchiv Verrenberg: B 78 Kaufbuch Teil 14 1881-1890
Ortsarchiv Verrenberg: B 79 Kaufbuch Teil 16 1890-1899
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Ortsarchiv Verrenberg: A 300 Nr4 Zubringensinventur Johann Gebhard, 1822
Ortsarchiv Verrenberg: A 363 Nr. 630 Beibringensinventur Christian Dahler
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Mündliche Überlieferung von Friedrich Hofmann