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Haus Nr. 26 in Verrenberg (Golbergstraße 35) |
Skizze aus dem Baugesuch 1875 |
Aufnahme von 1962 |
Aufnahme von 2006 |
Inschrift in der Scheune, 2006 |
Karte von 1833 |
Karte von 1818 |
Lage des Haus im Ort |
Die Bewohner
Im dem Gült- und Lagerbuch von 1684 wird Philipp Zendt als Besitzer einer:
"Wießen in der Schmerhälden so vorhin Weinberg geweßen, zwischen ..."
Auf linken Seite findet sich dieser Nachtrag:
"An 1715 Von Hanß Leonhard Zenth Ein Häußlein und daran gehangte Scheuerle darauf gebaut.
Er war zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 50 Jahre alt und seit 25 Jahren kinderlos verheiratet.
Peter Beyerbach 1798"
Die Ehe des Erbauers Hanß Leonhard Zenth blieb kinderlos. Wann und an wen wurde der Hof verkauft?
Der Nachtrag im Gült- und Lagerbuch nennt Peter Beyerbach ab 1798 als Besitzer. Stimmt diese Jahreszahl?
- Wenn seine Frau den Hof mit in die Ehe gebracht hat, müsste er seit 1793 der neue Besitzer gewesen sein und der erste Mann seiner Frau, Heinrich Steinbach, der Vorbesitzer gewesen sein.
Heinrich Steinbach wäre dann ab ca. 1784 hier gewesen.
- Wenn aber das Jahr 1798 stimmt, von wem hat er dann den Hof gekauft?
Die Stieftochter von Johann Peter Beyerbach, Dorothea Magdalena Steinbach heiratete 1800 Friedrich Ilßhöfer.
Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur
Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Friedrich Ilßhöfer war in der
III.Klasse. Damit konnte er
1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein
Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.26.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.
Im Messbuch von 1818 wird Friedrich Ilßhöfer als Besitzer genannt.
Am 31.01.1823 tauschte die Witwe des Friedrich Ilßhöfer ihren Hof Nr. 26 mit dem
Hof Nr.27 des Johann Peter Frank. Dieser musste zusätzlich 278fl. an die Witwe zahlen.
Er musste den Stiefschwiegervater der Verkäuferin, Johann Peter Beyerbach u.a. den
"unentgeltlichen Sitz in der Stuben Kammer geben".
Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wird der obrige Johann Peter Frank als Eigentümer genannt.
Am 25.12.1856 verkaufte Johann Peter Frank an seinen Sohn Georg Peter Frank sein bisheriges Gut um 2900fl.,
das aus einem einstokigen Haus mit Scheuer unter einem Dach, Wiesen Äcker usw. bestand.
Ausdrücklich erwähnt wird auch ein ganzer Schäferei Anteil.
Der Vater behält sich den lebenslangen Sitz im Haus vor. Ebenso hat der Bruder Johann Georg den Sitz im Haus, solange er ledig ist.
Die Hofstelle wurde so beschriebn:
Auszug aus der Servitutenkarte von 1858 |
26 |
"11,6 Rth ein einstokiges Wohnhaus
11,0 Rth Scheuer unter einem Dach
17,6 Rth Hofraum dabei" |
77/2 |
"34,8 Rth Gras und Baumgarten im Hofaker neben sich selbst und Michael Bort
" |
79/1 |
"6,8 Rth Gemüsegarten neben dem Hauß" |
79/2 |
"5/8 Morgen 15,5 Rth Gras und Baumgarten hinter der Gebäulichkeit
" |
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Nächster Eigentümer war wiederum der Sohn Johann Peter Christian Frank. Er hat das Gut am 16.12.1889 um 21500 Mark von seinem Vater gekauft.
26 |
1 ar 37 met. ein 1.stokiges Wohnhaus mit getremten Keller und
1 ar 70 met. Scheuer unter einem Dach
1 ar 23 met. Bakofen und Waschhaus
1 ar 15 met. Kellerhals und Staffel
3 ar 85 met. Hofraum
|
B |
1 ar 53 met. Ein einstok. Scheuer mit Stallung 1868 neu erbaut oben im Dorf |
GB |
Bl |
No |
|
VIII |
254 |
22 |
1 Schäferei Anteil |
|
255 |
23 |
1 Schäferei Anteil |
An Fahrniß wurde noch erwähnt:
- 1 Faß mit 1650 Liter gehalt
- 1 Faß mit 480 Liter gehalt
- 1 Faß mit 300 Liter gehalt
- 1 Faß mit 250 Liter gehalt
- 1 Faß mit 60 Liter gehalt
- 1 große Weinkufe und 1 Zuber zum Traberführn
Die Hälfte von:
- 3 Wagen
- 2 Pflüge
- 2 Egen
- eine Fruchtbutzmühle
- eine Obst..... samt Keltern Butten und K..... geschirr
- Dungbrühfaß
Der Viehbestand wird so beschrieben:
1 Ochsen |
850 Mark |
1 Kuh mit Kalb |
325 Mark |
2 Stiern |
475 Mark |
1 Stier |
170 Mark |
1 Rind |
160 Mark |
1 dto |
180 Mark |
1 dto |
115 |
3 Kühe a 320M |
960 Mark |
1 fettes Schwein |
280 Mark |
1 Mutterschwein mit 6 Jungen |
300 Mark |
1 trächtiges Mutterschwein |
200 Mark |
6 Gänse a 5M |
30 Mark |
18 Hühner u 1 Hahn |
50 Mark |
1 Haushund |
10 Mark |
Als dieser 1903
stirbt, heiratete seine Witwe drei Jahre später Carl Friedrich Härterich.
Um 1932 geht der Hof dann an den Sohn Friedrich Karl Härterich über.
Bauliche Entwicklung
Im dem Gült- und Lagerbuch von 1684 wird Philipp Zendt als Besitzer einer:
"Wießen in der Schmerhälden so vorhin Weinberg geweßen, zwischen ..."
Auf linken Seite findet sich dieser Nachtrag:
"An 1715 Von Hanß Leonhard Zenth Ein Häußlein und daran gehangte Scheuerle darauf gebaut.
Im Kaufbuch von 1823 wird das Haus so beschrieben: "Ein 1.stockiges Haus und Scheune unter einem Dach ..."
1854 wurden Haus und Scheune vergrößert. Details sind leider nicht erkennbar.
Nachtrag zum Primärkataster 1854 |
Nachtrag zum Primärkataster 1854 |
1860 stellt Peter Frank den Antrag, eine Wagenremise an die Scheuer anbauen zu dürfen (Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 5143).
Die Genehmigung wurde erteilt.
Bild links: Zeichnung von 1861
1868 stellt Georg Peter Frank den Antrag zum Bau der Scheune 26a (Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 4393).
Baugesuch |
Baugesuch |
Kommentar Oberamt |
Genehmigung |
Genehmigung |
Nachtrag zum Primärkataster 1868 |
Nachtrag zum Primärkataster 1868 |
Im unteren Eintrag des Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag |
Classe |
Umlage Capital |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen |
als unzer- störbar |
wegen des Anspruchs auf Baubeiträge |
heizbare Zimmer |
gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Peter Frank |
Ein einstockiges Wohnhaus mit angebauter Scheuer von Fachwerk mit Giebeldach
1 Remise |
42' 29,5' 8,5' 17'
26,5' 29,5' 10,5' 17'
13,5' 29,5' 6,5' 17' |
1. |
|
3 |
1 |
1 |
1 gew. Keller 2 Dachböden mit 2 Kammern
1 Tenne 1 Stall
|
Ziegel |
gem. Fachwerk |
Backofen |
Fundament gew: Keller u. Sockelmauern |
--- |
1050 500 150 |
IV |
1312 625 187 |
alter Anschlag 675f./500f./125f. (1861) |
1875 wurde das Haus in den Bereich der angebauten Scheune vergrößert und dafür ein Scheuernbereich angebaut.
1877 wurde der alte Hausteil abgebrochen und neu aufgebaut. Der 1875 neu erbaute Teil des Hauses blieb unverändert. Zudem wurde ein Backhaus neu erbaut.
Nachtrag zum Primärkataster 1877 |
Nachtrag zum Primärkataster 1877 |
1892-93 wurde die Scheune 26c neu gebaut.
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen un Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Frank Peter jun. Landwirt |
1 stockiges 1877 erbautes Wohnhaus im obern Dorf von Fachwerk auf hohem Sockel, unter Giebeldach |
15.80 8.55 2.80 Dach 5.40 |
2 EG |
2 EG 1 Dachboden |
2 EG 2 Dachboden |
1 EG |
|
1 gew. Keller |
Dachplatten |
Ueber Sockel von ausgemauertem u verblendetem Fachwerk |
0 |
der gewölbte Keller u die Mauern unter Fußboden des Erdgeschoßes samt den Vortreppen |
5200 |
III |
5200 |
Alter 19 Jahre Unterhaltung gut Unter neb. Anschlag von 5100M inbegriffen ist1 Abtrittsgehäuse (ausgenommen der Grube) Anschlag 40M |
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen un Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
derselbe |
1 1/2 stockige Scheuer unter gleichem Dach ohne eigene Wand angebaut |
8.10 8.55 5.10 Dach 5.40 |
|
|
|
|
|
1 Tenne 1 Bare mit Remise u gew. Keller |
Dachplatten |
1/3 von Stein 2/3 ausgemauertem Fachwerk |
0 |
der gew Keller u die Mauern u Tennebodenebene |
1800 |
|
|
Unter neb. Anschlag von 1800M inbegriffen ist: eine Obstpresse mit eiserner Spindel u Steinbiet Anschlag 80M |
In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur freistehenden Scheune
(Als Maß dient der Meter.)
Name |
Beschreibung des Gebäudes |
Ausgenommene Bestandtheile |
Versicher- ungs- anschlag Mark |
Klasse |
Umlage Kapital Mark |
Bemerkungen |
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke |
Länge, Breite, Höhe in Metern |
Gelaße |
Dachdeckung |
Umfassungs- und Giebelwände |
Feuergefährliche Einrichtungen un Klassenbegründung |
heizbare Zimmer |
unheizb. Zimmer u gegypste Kammern |
gewöhnliche Kammern |
Küchen |
Stallungen |
sonstige Gelaße |
Frank Peter jung Landwirt |
1 stockige nörtlich vom Wohnhaus No.26 freistehende Scheuer v. gem. Bauart unter Giebeldach. 1868 neu erbaut |
13.05 11.60 4.20 Dach 6.70 |
|
|
|
|
1 |
1 Tenne 1 Bare |
Dachplatten |
Umfassungswände 1/2 Stein, sonst von ausgemauertem Fachwerk |
0 |
Mauern unter Innenbodenebene |
3400 |
III |
3400 |
Alter 28 Jahre Unterhaltung gut Unter nebigem Anschlag von 3520M inbegriffen ist eine freistehende Futterschneidmaschiene im
Anschlag von 100M 1 Lederriemen 15.70mlg 60mm brt Anschlag 28M (Der Göppel befindet sich im Freien) |
1911 wurde eine elektr. Lichtanlage mit zwei Glühlampen eingebaut.
1926 Anbau Wagenremise an Scheune.
1934 entstand dann die Scheune (26B) in der heutigen Form.
1961 Neubau Schweinestall.
1967 Erweiterung Schweinestall.
Vermessungen
Messbuch 1818 |
Urkataster 1839 |
Nachtrag zum Primärkataster, 1892-93
Quellennachweis.
Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Hohenloher Zentralarchiv Nst: Ba 55 / Bd 84 1684
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: B 78 Kaufbuch Teil 14 1881-1890
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 5143
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 4393
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 3594
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 3662
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 3813
Staatsarchiv Ludwigsburg, F 192 III Bü 2046