Verrenberg HistorischDie Familie Karl Friedrich Krenkler
(1854-1880) in Verrenberg


Karl Friedrich Krenkler ist wohnsteuerpflichtiger Beisitzer seit 1870
Im Verzeichnis der wohnsteuerpflichtigen Einwohner im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Geboren den: 31.01.1823
Art und Zeit als Beisitzer: 2.Februar 1870
Art und Zeit des Austritt als Beisitzer:  
Bemerkung:  

Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen - Johann Friedrich Krenkler - 1871
Johann Friedrich Krenkler wurde 1871 als Bäker bezeichnet.

Einberufung zur Musterung

Karl Friedrich Krenkler wird angeklagt - 1874
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 31.Oktober 1874 folgendes:
Peter Meßer Weber von hier hat gestern Nacht etwa um 8 Uhr den Taglöhner Friedrich Krenkler an seinem Holzhaufen indem er ein Scheit Holz genommen u auf die Straße ging erwischt.
Das Protokoll wurde dem K. Oberamts Gericht zugestellt am 2.Nov. 74


Nachtrag links
Das Scheit Holz wurde v. Messer 6-9x angeschl.

Karl Friedrich Krenkler bekommt ein Zeugnis - 1874
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 09.November 1874 findet sich sinngemäß folgendes:
Dem Friedrich Krenkler auf verlangen des K. Oberamts Gerichts Oehringen wegen Holzdiebstal ein Zeugnis ausgestellt
1. Daß ihm seit etwa 4.Jährigem hier sein nichts nachtheiliges nachgesagt werden kann
2. Vorstrafen nach dem dies. Strafverzeichnis noch keine vorher war Krenkler in Bizfeld ursprünglich ist er von Elhofen
3. Vermögen ca. 300f.
da dies abgenommen hat.

Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen - Georg Wilhelm Krenkler - 1879
Georg Wilhelm Krenkler wurde 1879 als Küfer und Bierbrauer bezeichnet.

Karl Friedrich Krenkler ist wohnsteuerpflichtiger Beisitzer seit 1880
Im Verzeichnis der wohnsteuerpflichtigen Einwohner im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: Oehringen
Art und Zeit als Beisitzer:  
Art und Zeit des Austritt als Beisitzer: Verehl. D. 17.Dezember 1878 mit Katharina Rosina geb. Görtz Witwe Vogg
Bemerkung:  

Eventualteilung Johann Friedrich Krenkler - 1880
In dieser Eventualteilung vom 23.08.1880 findet sich das folgende:
Als Intestaterben werden erwähnt:
   1-Die Wittwe Rosine geb. Kunz
  Kinder mit dieser erzeugt:
   2. Katharine Christine, Ehefrau des Michael Wieland, Taglöhners in Oehringen
   3. Johann Friedrich Krenklers, ledig volljährig in Schwöllbronn in dienst
   4. Karl Friedrich Krenkler Schumacher dahier
   5. Christine Magdalene Krenkler, ledig volljährig, derzeitiger Aufenthalt unbekannt
   6. Georg Wilhelm geb. 25. Oktober 1859
   7. Rosine Karoline geb. 21. Februar 1862
   8. Christian Aiugust geb. 13. Januar 1866
  für die letzteren 3 minderjährigen kinder wurde heute Heinrich Schumacher, Schumacher dahier als Pfleger waisengerichtlich verpflichtet

"Allerseits wird anerkannt, daß das vorhandene reine Vermögen gering ist und zu den Beibringens Ansprüchen der Ehefrau, welche an baarem Geld allein 800 fl. in die Ehe brachte, bei weitem nicht hinreicht.
  Unter diesen Umständen verzichten der anwesende volljährige Sohn und für die minderjährigen Kinder der Pfleger auf die väterliche Erbschaft
  und überlassen das ganze vorhandene Vermögen der Wittwe, ihrer Mutter, welche die erbschaft unbedingt antritt."



Schreiben an und vom Landgericht München

Karl Friedrich Krenkler bekommt ein Prädikats- und Vermögenszeugnis - 1880
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 02.November 1880 findet sich sinngemäß folgendes:
Auf den 28/29 Oktober des Jahres bei Christian Vollmer dahier vorgekommende Brand, hat das Oberamt die Ausstellung von Prädikats- und Vermögenszeugnisse über
Christian Vollmer Bauer und Karl Krenkler Schumacher als Hausmiether hier angeordnet.
Demgemäß hat der GeRath zu bezeugen
Beschlossen
a) dem Vollmer
   1, Prädikat
   Vollmer kommt bei kleinem Reitz in aufgeregter Heftigkeit, bedient sich gerne freche Reden denen auch schon gleiche Thaten nachgefolgt sind. Bei seinem Mundfertigen Hand als und Spekulationsgeist, entgeht ihm Überlegung Wahrheitstreue und Redlichkeit.
   Vermögen
   aus den seit 2. Jahren zu tage gekommen Ergebnissen läßt sich schließen, daß er nach Abzug der Schulden wenig oder kein Vermögen besitzt.
b) dem Krenkler:
   Prädikat gut,
   Vermögen ca. 2000M
Warum war Karl Krenkler Hausmiether im Haus Nr.39? Er hatte doch die südl. Hälfte des Haus Nr.58 von 1878 bis 1883 im Besitz.

Pflegrechnungen Christian August Krenkler - 1884-1886

Anstands-Pfleg Rechnung

Zwangsvollstreckung

Realteilung Johann Friedrich Krenkler - 1884
In dieser Realteilung vom 20.11.1884 findet sich das folgende:
Als Intestaterben werden erwähnt:
  Kinder:
   1. die Tochter Katharine Christine, Ehefrau des Michael Wieland, Taglöhners in Oehringen
   2. der Sohn Johann Friedrich Krenklers, ledig volljährig im Dienst in Sindringen
   3. der Sohn Karl Friedrich Krenkler Schumacher in Oehringen
   4. die Tochter Christine Magdalene Krenkler, ledig volljährig, Wessi Miss Dina Krenkler No. 369 Broadweg Baltimore, Nordamerika
   5. der Sohn Georg Wilhelm Krenkler ledig volljährig, Küfer bei Josef Pointot in Giromani bei Belfort in Frankreich
   6. die Tochter Karoline Krenkler, ledig volljährig in Winterthur, Kanton Zürich, Schweiz bei Herrn Brumer, Kirchplatz Mieterth
   7. der Sohn Christian Aiugust Krenkler, geb. den 13.Januar 1866 in Amerika,
    für welchen heute Johann Bort, Bauer hier als Pfleger aufgestellt und verpflichtet worden ist.

Die Verlassenschaft wurde auf 603 M. 81 d. taxiert.
Die Schulden betrugen 145 M. 93 d.
Rest reinen Nachlasses 457 M. 88 d.


Brief aus Baltimore vom 20.10.1884
"Baltimore den 20 Oktober 1884
Mein Liebe gute Schwester.
Heute früh um 8 Uhr schickte ich einen Brief für Dich an die Post u. um 11 Uhr Vormittags kam der Onkel und brachte mir diese Unerwartete traurige
Nachricht daß der liebe Gott unsere l. Mutter in ein besseres Jenseit abgerufen hat. Meine liebe Schwester so schnell hätte ich es nicht
erwartet sonst hätte ich ja doch ganz sicher geschrieben. Schwester jetzt muß ich dich doch fragen ob du keine Postkarten von
Thielknas Hottel erhalten hast, denn ich habe die Adresse an euch u. meinem August einschreiben lassen bevor ich auf das Schiff
gekommen bin ich dachte nie anders als daß Ihr ja eine Karte erhaltet habt der August hat doch auch eine Karte erhalten.

ich dachte daß Ihr nicht so lange warten brauchtet bis ein Brief von Baltimore hinaus kommt dann von Neyorck aus ist doch gleich
nach Bremen Thelegraph worden und dann haben diese Leute gleich sämtliche Postkarten weggeschickt daß das Schiff
pünklich an das Land gekommen ist. Liebe Schwester auch hättest Du so freundlich sein können und mir einige Zeilen zuschicken
wenn die l. Mutter sich nach meinem Brief von mir gesehnt hat. Liebe Schwester so arg mich die l. Mutter noch beleidigt hat
so sehr leid thut es mir daß sie schon gestorben ist und doch bin ich froh für die l. Mutter
daß Sie ausgekämpft hat den Sie hätte wirklich nichts Gutes gehabt auf dieser Welt.

(1)
Liebe Schwester Du schreibst uns wegen der Erbschaft. Ich denke das wird nicht mehr der Mühe wehrt sein was wir bekommen.
Also liebe Schwester ich leist Verzicht darauf u. der Christian hat auch das selbe gesagt aber er möchte ...... wissen ob es das
Rößchen auch hiher bekommen.
Liebe Schwester ich lasse es Dir und Deinem Mann zukommen. Unseren Bruder Christian habe ich jedoch nicht selbst gesbrochen ich ging den
selbigen Abend noch zum Onkel wo ich gewiß dachte daß er auch da sein wird aber leider als ich
hinkam sagte mir mein Onkel daß er gerade vor einer Stunde fort ist .?. war aber und auf einen
Augenblick da u. hate Hosen geholt die ich ihm gewaschen und geflickt habe.
    (1) liebe Schwester Diese zwei Zeilen wo groß geschrieben ist von unserer eltesten Mädchen diese lernt jetzt Deutsch

u. das hate er zum Onkel gesagt er will nichts von Deutschland aber er möchte sicher wissen ob die Rößchen das Geld auch bekommt wenn
Ihr es bekommen könnt dann soll sie es haben. Liebe Schwester ... mache ich bei Dir u. dem Rößchen meinen besten Dank
für die Pflege der l. Mutter während ihrer Krankheit ich werde es Euch belohnen ich habe es schon zum Onkel gesagt.
Dann hatte er mir versprochen wenn ich Geld hinaus schicke daß er mir auch ein paar Thlr. dazu gibt denn ich
könnt es nothwendig brauchen ich Denke daß du Dich mein liebe Schwester nicht mehr so brauchst mit deinen Kindern
  Es Grüßt u. küßt Euch alle.
     Christine Krenkler"



Vollmacht

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)

Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißen-Amt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis der wohnsteuerpflichtigen Einwohner ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: A 435 Pflegrechnungen Christian August Krenkler
Ortsarchiv Verrenberg: A 529 Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen 1871-1890
Ortsarchiv Verrenberg: A 351 Nr.512 Eventualteilung Johann Friedrich Krenkler 1880
Ortsarchiv Verrenberg: A 354 Nr.547 Realteilung Johann Friedrich Krenkler 1884

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