Johann Daniel Hüttinger Johann Jacob Hüttinger, Gemeindepfleger 14.12.1812 - ??.??.???? 16.05.1805 Lehrensteinsfeld - 09.11.1875 Lehrensteinsfeld oo 11.02.1840 oo ??.??.???? Katharina Sophia Weber Katharina Kübler 23.05.1821 - ??.??.1880 16.05.1806 Oberheinriet - 27.02.1864 Lehrensteinsfeld | | | | Wilhelm Friedrich Hüttinger(4), Krämer u Gastwirth. Er hatte die Eberhaltung von 1879-1883 Johanna Rosina Hüttinger(4) 09.08.1853 Lehrensteinsfeld - 18.04.1884 (1) neues kirchl. Familienregister 1808-1890 fol. 76b 23.07.1833 Lehrensteinsfeld - 23.03.1868 Verrenberg oo 21.02.1878 Lehrensteinsfeld o 13.05.1856 Christine Katharina Frank Johann Georg Ludwig Mugele 29.07.1856 Lehrensteinsfeld - 06.03.1885 (1) 22.11.1830 Verrenberg - 20.04.1872 Verrenberg | |---------------------|-------------------------|---------------------| | | | | Pauline Karoline (2) Anna Katharina (5) Wilhelm Friedrich (6) Karl Ernst (3) 03.06.1878- 21.10.1879- 12.04.1881- 11.06.1882- Lehrensteinsfeld Verrenberg Verrenberg Verrenberg 10.04.1918 02.05.1955 Altshausen ??.??.???? 10.04.1918 KA-Daxlanden oo 09.02.1899 oo 31.08.1901 er lebte vermutl. oo 26.09.1908 Albert Kleinknecht August Funk in Lehrensteinsfeld Bertha Wagner ??.??.????- ??.??.????- 19.02.1885 Menzingen ??.??.???? ??.??.???? ??.??.1972 Warum starben die Eltern so früh mit knapp 31 bzw. 29 Jahren? Im Sterberegister gibt es keinen Hinweis auf die Todesursachen. Nach dem frühen Tod der Eltern scheint es, dass zumindest zwei der Kinder im Bruderhaus in Reutlingen lebten. Wilhelm Friedrich Hüttinger kam, laut dem standesamtlichen Familienregister, mit seiner Familie am 18.11.1878 von Lehrensteinsfeld nach Verrenberg. Er war von 1878 bis zu seinem Tod 1884 Gastwirth im Haus Nr.47 ( Gasthaus zur Rose). Nach seinem Tod führte seine Witwe die Wirtschaft weiter, bis sie bald selber starb. (1) Im Totenregister steht bei beiden weder Krankheit noch Todesursache, obwohl beide sehr jung verstorben sind. In der Eventualteilung nach seinem Tod heist es: "... und daß der Erblasser 1 1/2 Jahre lang krank war." Der Tod von Christine Katharina Hüttinger wurde von ihrer Dienstmagd Sophie Karoline Friederike Kübler gemeldet, die selber eine spannende Lebensgeschichte hat. (2) Pauline Karoline war 1885-86 bei Ernst Strohhäcker in Großingersheim untergebracht. 1894-95 heist es dann, dass sie bei ihm im Dienst sei. Pauline Karoline wird in einem Gesinderegister der Stadt Speyer genannt. Sie war wohl seit 11.11.1895 im Dienst. 1897-98 heist es dann, dass sie in Lehrensteinsfeld sei. 1898-99 wird dann von ihrer Hochzeit mit dem Küfer Albert Kleinknecht in Lehrensteinsfeld berichtet. (3) Karl Ernst Hüttinger war 1885-86 bei Daniel Frank untergebracht. Bereits 1890-91 wird ein Kostgeld erwähnt, das an das Bruderhaus in Reutlingen bezahlt wurde. 1895-98 wird dann erwähnt, dass er bei dem Bäcker Friedrich Walz in Reutlingen in der Lehre ist. 1899-1901 wird er als Bäckergeselle in Karlsruhe bezeichnet. Bei seiner Hochzeit 1903 wird er als Bäcker, wohnhaft in Karlsruhe bezeichnet. Anzeige in der Badischen Presse am 11.09.1908 Bei seinem Tod wird er als Kanonier (und Bäckermeister) beim Feld-Artillerie-Regiment Nr.10 bezeichnet. (4) Wilhelm Friedrich Hüttinger und Johanna Rosina Mugele geb. Hüttinger kamen beide aus Lehrensteinsfeld und waren höchstwahrscheinlich verwandt. Johanna Rosina Mugele geb. Hüttinger war bereits seit 1856 in Verrenberg. Hat sie Wilhelm Friedrich Hüttinger (5) Anna Katharina wird 1885-86 "bei Daniel Frank Lehrensteinsfeld" erwähnt. Spätestens 1890-91 scheint sie dann im Bruderhaus in Reutlingen gewesen zu sein. 1894-95 heist es dann, dass sie in Nürtingen im Dienst sei. 1896-98 war sie dann in Großingersheim im Dienst. Auszug aus dem "Neues Tagblatt und General-Anzeiger für Stuttgart und Württemberg" vom 03.09.1901 zur Eheschließung von Anna Hüttinger (6) Wilhelm Ernst war 1885-1901 bei seinem Onkel Johann Gottlieb Hornig in Lehrensteinsfeld. Im "Verzeichnis activen Gemeinde Bürger" von 1828-1888 (Ortsarchiv: B3) findet sich der Hinweis, dass die vier Kinder im April 1885 zu Verwanden nach Lehrensteinsfeld gebracht wurden.
Wilhelm Friedrich Hüttinger erwirbt das aktive Bürgerrecht in Lehrensteinsfeld durch Heirat - 1857 In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes: Art der Erwerbung des Bürgerrechts: Lehrensteinsfeld Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: 18.November 1878 hierher gezogen Bemerkung: Heimathschein; Die 4 vorhandenen minderjährigen Kinder sind im April 1885 nach Lehrensteinsfeld z Verw. Geb. |
Wilhelm Friedrich Hüttinger möchte eine "Wirtschaftsconsession" - 1878 |
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 16.Oktober 1878 findet sich folgendes: Wilhelm Hüttinger Weingärtner von Lehrnsteinsfeld welcher kürzlich das Johann Mornhinwegsche Anwesen worauf schon längere Zeit eine Wirtschaft betrieben wurde erkauft hat, erscheint und trägt vor, daß auch er die auf dem Gebäude schon längst beriebene Schankwirtschaft mit Ausschank von Wein, Obstmost und Brandwein ausüben möchte und bittet, zur einholung der Wirtschaftsconsession in polizeilicher hinsicht um ein Zeugniß vom Ge Rath Verrenberg. Nachdem Hüttinger lt. vorgelegtes Zeugniß vom 28.Septbr. d.J. vom GeRath Lehrnsteinsfeld ausgestellt, ein gutes Prädikat hat und daß die in §33. Abs.1 der Gewerbeordnung bezeichneten Mängel bei den Hüttingerschen Eheleute nicht zutreffen, so wird diesseits zu bezeugen Beschlossen 1) daß gegen dieses Gesuch diesseits keine gesetzliches Hinderniß bekannt ist 2) Was die Localität betrifft, entspricht dieselbe dem Minist. Erlass vom 22ten Juli 1878 mit Ausnahme der Stokhöhe welche anstatt 2,3 met nur 2,05 met lichte Höhe hat. 3) In betreff des Brandweinausschankes wird mit rücksicht darauf, daß in gleichem Gebäude ein solcher eingegangen ist und somit in hies. Ort nur noch ein Brandweinkleinverkauf besteht dieß als ein Bedürfniß erachtet. |
Im obrigen Gemeinderatsprotokoll vom 16.Oktober 1878 findet sich auf linker Seite folgende Nachträge: Vermög Erlaßes des Kl. Oberamts vom 19.Oktober 1878 Hat Hüttinger die Erlaubniß zum ausschank nebiger Getränke gegen Bezahlung von 50M 60d Concessionsgeld erhalten Nach erhaltener Mittheilung vom 24.Oktober 1878 ist dem Hüttinger auf sein Ansuchen beim Kl. Oberamt, die Obstmostausschank Conces. zurück gewonnen und dagegen diejenige für den Bierschank ertheilt worden. Durch Beschluß des Kl. Oberamts vom 14.Oktober 1881 wurde dem Hüttinger die Erlaubniß zum Obstmostausschank gegen Bezahlung von 15M Sporkel ertheilt |
Die Wirthe werden über Spielkarten instruiert - 1879 |
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 19.Februar 1879 heist es: Nachdem das Reichsgesetz vom 3.Juli 1878 Spielkarten Stempel betreffend schon früher in der Gemeinde bekannt gemacht worden ist, wird den Wirthen hies. Orts noch die spezielle Mittheilung nach der Bekanntmachung des Hl. Oberamts und Kl. Kammeralamts vom 17.Febr. d.J. Hohl. Bot No 20 Nachstempelung der mit dem württembergischen Stempel abgestempelten Spielkarten bis zum letzten Februar d.J. gemacht, auch wurden dieselb. auf die hohen nach §.10-12 des Gesetzes angedrohten Strafen hingewiesen und darauf aufmerksam gemacht. Für die erhaltene Mittheilug und Belehrung Johann Zorn Wilhelm Hüttinger |
Hüttinger wird gestraft - 1880 |
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 13.Februar 1880 folgendes: Aus Anlaß einer zwar un….. Beschwerde des Michael Hertrich von Geißlingen bei dem Kl. Oberamt Oehringen v. 28 Jan. 80 ist es zur Kenntniß des Ortsvorstands gekommen, daß Wilhl. Hüttinger Wirth hier den Hertrich in sein Haus aufgenommen und die vorgeschriebene Anzeige gemäß der Kl. Anordnung vom 6.August 1872 §.3. Regbl. 1872 S. 276 nicht gemacht hat. Prot. der OAmtsbeh. Bl.8 Wegen dieser Uebertrettung wurde Hüttinger heute vorgerufen, gibt auf den Vorhalt nach Angabe des Hertrich, beim Kl. Oberamt, daß er vom 3ten Januar bis 28.Januar d.J. bei Hüttinger gewesen sei an. Ich kann nicht in Abrede ziehen daß ich den Hertrich in der von ihm angegebenen Zeit gehabt habe, ich habe nicht die Absicht gehabt ihn zu behalten sondern habe ihn rein aus Barmherzigkeit behalten da er sich beklagt hat er könne gegenwärtig keine Arbeit bekommen. Ich glaubte von einem Tag zum andern er werde wieder fortgehen und dachte nicht daß ich ihn über die 8 tägige Anmeldungszeit hinaus erhalte, so ging es eben daß ich die Anmeldung übersehen habe. Weiter habe ich nicht anzugeben. Auf Grund des verhandelten wird Beschloßen Den Wilhelm Hüttinger Wirth hier wegen Unterlaßung der vorgeschriebenen Anzeige Gemäß des Polizeistrafgesetzes von 1871 Art. 15. Zif.5 neben annahme mildender Umstände in eine Geldstrafe von 1M Eine Mark zu verfällen. Der gestrafte wird über die ihn zustehenden Rechtsmittel belehrt, verzichtet aber auf ausübung dieser Rechte und nimmt die Strafe an. |
Wilhelm Friedrich Hüttinger bekommt für sein Gnadengesuch ein Zeugnis - 1880 |
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 19.Dezember 1880 findet sich folgendes: Auf Anordnung des Kl. Kameralamts Oehringen vom 14.Decbr. d.J. Wird dem Wilhelm Hüttinger Wirth hier welcher wegen Brandweinsteuergefährdung gestraft ist Behufs einreichung eines Gnadengesuchs hiermit zu Bezeugen Beschlossen 1. Familienverhöltnisse, Hüttinger ist 27 Jahre alt, hat Frau und 2 Kinder letztere im alter von 3 und 1 Jahr. 2. Prädikat, gut 3. Vorstrafen seit seinem 2 jährigen hiersein keine 4. Vermögen, ca. 3000M |
Hüttinger wird gestraft - 1882 |
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 24.Juli 1882 folgendes: wurde Wilhelm Hüttinger hier wegen frei laufen lassen seines Hundes bei Nachtzeit gemäß art. 22. Zif.1. des Polizei. St. Gesetzes vom 27. Decbr. 1871 um 1M gestraft Beil. No.78 |
Hüttinger wird wegen laufen lassen seines Hundes gestraft - 1884 |
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 25.März 1884 folgendes: wurde Wilhelm Hüttinger Wirth hier wegen laufen laßen seines Hundes bei Nachtzeit. Gemäß Art 22 Zif. 1. des St.G. mit Rücksicht auf das schwer krank darnieder liegenden Mannes um 1M (eine Mark) gestraft. Beil No 95 |
Traueranzeige zu Wilhelm Friedrich Hüttinger im Hohenloher Bote - 1884 |
In dieser Anzeige im Hohenloher Boten wird von einem langen, schweren Leiden des Wilhelm Friedrich Hüttinger gesprochen. |
Eventualteilung nach dem Tod von Wilhelm Friedrich Hüttinger - 06.06.1884 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In der Eventualteilung findet sich u.a.: Als Pfleger wurde vom Gemeinderat Lehrensteinsfeld der Kaufmann Christian Hüttinger aus Lehrensteinsfeld eingesetzt. Im Bereich Forderungen steht: "Der Erblasser betrieb eine Wirtschaft u. ein Specereiwarengeschäft u. es belaufen sich die Ausstände davon noch ..." Anhand der in Lehrensteinsfeld revidierten Beibring-Inventur vom 13.03.1878 ist ersichtlich, welche Werte die Ehepartner eingebracht haben:
Was eine Minderung des Vermögens des Ehepaares in der Zeit von 1878 bis 1884 um 6.466 M 48 d bedeutete. Dies wurde mit den höheren Imobilienpreisen beim Kauf der Liegenschaft 1878 im Vergleich zu 1884 erklärt. Auffällig in der Eventualteilung ist auch die Auflistung der "Bücher und Gemälde":
Oder auch die Auflistung der "Wirtschafts Geräthschaften", von den verschiedenen Biergläsern, Suppenschüsseln bis hin zu Senfhafen. Die Einrichtung des Kaufladens und das vorhandene Warenlager wurde auf 500 Mark taxiert. |
Christine Katharina Hüttinger bittet nach dem Tod ihres Mannes um "Wirtschafts Concesion" - 1884 |
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 21.Mai 1884 findet sich folgendes: Wurde in dem Wirtschafts Concesionsgesuch der Witwe Christina Hüttinger hier, auf die am 16ten Mai d.J. abgegebene Äußerung des GeRats dahier und auf Grund der Gewerbeordnung §33 und der Minist. Verfüg. Vom 22. Juli 1878 Mist. Amtsbl. S.218 von dem Kl. Oberamt die Genehmigung zum ausschank von Wein, Bier, Obstmost und Brandwein ertheilt. Der GeRat hat hievon Kenntniß erhalten und der Hüttinger wurde die Genehmigungurkunde (mit Belehrung wegen verunreinigung des Brandweins nach der Ministvorl. vom 18. Juli 1878 Regbl. S.181) eingehändigt. |
Bereits am 06.März 1885 stirbt die Witwe Christine Katharina Hüttinger im Alter von 28 Jahren. Ihr Mann war nur 30 Jahre alt geworden - was war hier passiert? |
Traueranzeige zu Christine Katharina Hüttinger im Hohenloher Bote - 1885 |
In dieser Anzeige im Hohenloher Boten steht, dass sie "im Alter von 28 Jahren unerwartet schnell verschieden ist". |
Im Verrenberger Standesamt findet sich die Sterbeurkunde zu Christine Katharina Hüttinger: - 06.03.1885 | |
Im Verrenberger Standesamt findet sich die Sterbeurkunde zu Christine Katharina Hüttinger. Ihr Tod wurde von ihrer Dienstmagd Sophie Karoline Friederike Kübler angezeigt, die selber ein sehr bewegtes Leben hatte. |
"Verzeichnis activen Gemeinde Bürger" von 1828 | ||
Im "Verzeichnis activen Gemeinde Bürger" von 1828-1888 (Ortsarchiv: B3) findet sich der Hinweis, dass die vier Kinder im April 1885 zu Verwanden nach Lehrensteinsfeld gebracht wurden. |