Das Schank und Krämerrecht in Verrenberg
Das Schankrecht
Die Anfänge dieses Themas verlieren sich in fernen Zeiten ...
Das älteste, im Moment fassbare Ereignis ist 1623 die Erhebung der Sonne zu einer Erbschenke.
Unklar ist aber noch z.B. ob die Wirtschaft schon zuvor bestand und so vieles mehr.
Da gibt es in diversen Archiven noch einiges zu erforschen.
Details zu den Gebäuden finden sie
hier.
Anno1623 zu einer Erbschenk gemacht worden ...".
Der aktuelle Stand der Forschung legt nahe, dass von
1623 bis
1826 die Sonne die einzige Wirtschaft im Ort war.
1826 wird erwähnt, dass die "Sonne" zumindest zeitweilig geschlossen war.
1827 erfolgte ein Verkauf der Schildwirtschaft und des Bauerngutes um 6.000 Gulden!
Am
02.04.1842 heist es im Gemeinderatsprotokoll
" ... da der Schildwirth Sonnenwirth Atz vor einigen Tagen die Wirtschaft
niedergelegt hat ..."
Im Gemeinderatsprotokoll vom
05.April 1845 wird die Visitation der Wirthe geregelt.
Da die Maase und Trinkgeschire der Wirthe jährlich 2mal visitiert werden sollen, so wurde
Beschlossen
Es sollen mit dieser Visitation
Gemeinderath Ilg und
Gemeinderath Kraft
beauftragt, und sollen dieselben auf den Befehl des Ruggerichts Protokoll Buches bl. 58b ...§.1. aufmerksam gemacht werden.
1847 begründet
Ludwig Carle seine Bitte eine Schildwirtschaft eröffnen zu dürfen u.a.
damit, dass die "Sonne" ruht.
Als am
6.März 1853 der
Speisewirth Jacob Mäule um die Concession einer
Schildwirtschaft bittet, führt er aus, dass
die Schildwirthschaft Sonne ruht.
1859 ist im "Hohenloher Bote" eine Einladung zur
Kirchweih. Ab
1863-65 kommen diese Anzeigen jährlich.
Dann wieder
1873-1913 fast jährlich.
Ab
1876 finden sich in den
Ratsprotokollen und im "Hohenloher Bote" immer wieder Hinweise auf Veranstaltungen in der Sonne.
Um 1900 erscheint die Zeitungsanzeige rechts. Auf dem Hof war zwar die
Familie Marmein, die Wirtschaft wurde
aber in erster Linie von der ledigen Schwester der Hofbesitzerin, von
Luise Pauline Zorn umgetrieben.
Dies stellt nur den aktuellen Stand der Forschung dar, es gibt noch viele Quellen, die auf Bearbeitung warten ...
Seit dem Beginn des I.WK
1914 scheint die Wirtschaft geruht zu haben.
Herr Fritz Hofmann erzählt, dass im Gasthaus Sonne früher Bier gebraut wurde und
Robert Marmein einen
Hopfengarten an der Staige oben rechts hatte.
(Also in der Nähe der
Staigenkelter, oder war die Flur
In der Staig gemeint?)
Details zu Haus und Hof Nr.22 - Die Sonne - gibt es auf einer seperaten Seite.
Die Bezeichnung "Linde" wurde nicht beim Gebäude Nr.37, sondern erst später beim Gebäude Nr.69 gebraucht! Dieses steht direkt neben der
Linde
Nach aktuellen Forschungsergebnissen begann erst mit
Ludwig Carle der Ausschank von Wein auf diesem Hof!
Da der
Sonnenwirth Wilhelm Franz Happold seine Erbschenke um
1826 nicht (ständig ?)
geöffnet hatte, konnten die Weinaufkäufer sich im Ort weder verpflegen, noch dort übernachten. So mussten diese abends immer den Weg nach Öhringen oder Bitzfeld antreten.
Was sicher nach Verkostung des angebotenen Weines nicht immer einfach war.
Ludwig Carle hatte bereits die Erlaubnis, seinen eigenen Wein zeitlich befristet bis zum
22.Dezember 1826 ausschenken zu dürfen.
Am
22.März 1826 bittet er darum, dass eben diese zeitliche Begrenzung aufgehoben wird. Eine Antwort dazu fehlt in den Unterlagen.
Am
04.Mai 1827 bittet er um die Erlaubnis, eine
Schildwirtschaft
zum
"Rößle" führen zu dürfen. Zur Begründung führte er an, dass seine Gäste sich ohne "Labung" abends noch nach Öhringen oder Bitzfeld aufmachen mussten, was mit einigen Problemen
verbunden war. Er wusste wohl, wie schlecht die Aussichten auf Erfolg waren. Darum schloss er gleich die Bitte an, zumindest eine
Gassenwirtschaft
betreiben zu dürfen.
Die Erlaubnis für einen ständigen Weinausschank wird Ihm am
11.Mai 1827 erteilt. An Kosten wurden festgelegt:
Concession 8 Gulden
Inkognitionsgeld 2 Gulden 8 Kreuzer
Im Zuge diverser Schriftwechsel dazu wurde sein Vermögen auf 4000 Gulden geschätzt.
Ab
1839 tauchen in
Gemeinderatsprotokollen, im "Intelligenz Blatt Oehringen" und "Hohenloher Bote" immer wieder Protokolle / Anzeigen zu Veranstaltungen auf.
1840 wird er im Gemeinderatsprotokoll erstmals als
"Speis Wirth" bezeichnet.
Ursprünglich war die Wirtschaft im "alten"
Haus Nr.37. Das neue Haus und damit das neue
Gasthaus Nr.69 wurde vermutlich
1840 fertig gestellt.
Im Gemeinderatsprotokoll vom
05.April 1845 wird die Visitation der Wirthe geregelt.
Da die Maase und Trinkgeschire der Wirthe jährlich 2mal visitiert werden sollen, so wurde
Beschlossen
Es sollen mit dieser Visitation
Gemeinderath Ilg und
Gemeinderath Kraft
beauftragt, und sollen dieselben auf den Befehl des Ruggerichts Protokoll Buches bl. 58b ...§.1. aufmerksam gemacht werden.
Erst am
04.Januar 1847 macht der "Speisewirth"
Ludwig Carle wieder einen Versuch, eine Concession für eine Schildwirtschaft
zu bekommen. Dazu führt er aus, dass er gewillt ist ein neues, großes Haus zu bauen, welches sich bestens dazu eignet.
Dabei erwähnt er, dass gegenüber
das Gasthaus "Sonne" ruht.
Im Gemeinderatsprotokoll vom
30.März 1849 taucht der Name "Linde" erstmals auf.
"Deren 2 Söhnen des Linden-Wirth Ludwig Carle, wurte ...".
Vermutlich war mit der "Linde" hier bereits das neue
Haus Nr.69 gemeint.
Als am
6.März 1853 der
Speisewirth Jacob Mäule um die Concession einer
Schildwirtschaft bittet, führt er aus, dass
die Schildwirthschaft zur Linde keine Gäste beherbergt.
Bei der Wahl des Lindenwirth
Carl Christian Carle 1873 zum Ortsvorsteher wurde zur Auflage gemacht, dass er
"
für die Dauer seiner Amtsführung als Ortsvorsteher des Betriebs des Wirtschaftsgewerbes enthalten" müsse.
Er hatte dieses Amt bis
1897 inne.
Um das dingliche Schildwirtschaftsrecht nicht zu verlieren, muss er innerhalb von 5 Jahren jeweils für wenige Tage die Gastwirtschaft betreiben.
Daher hat er immer wieder um die Erlaubnis gebeten, trotz seines Amtes als Ortsvorsteher kurz die Wirtschaft zu öffnen.
- erstmals am 06.02.1878
- 02.02.1883
- Der Schriftverkehr für 1885 fehlt
- 09.09.1892
- 14.09.1897
Vermutlich in den
20er Jahren des 20.Jhdt. wurde das Recht auf Beherbergung aufgegeben.
Nach dem II.WK wurde nur sporadisch geöffnet, um die Konzession zu erhalten.
Die
Witwe Frida Carle will die Linde ab dem
26.01.1952 einige Zeit
"zum Zwecke der Unterbrechung der Dinlichkeit offen halten".
Die Tochter
Gertrud Emma Carle heiratete am
17.05.1951 Karl Klaiber, der die Besenwirtschaft weiter führte.
Anfang
1953 erhält
Karl Klaiber die Konzession. Er wird von da an die Wirtschaft immer wieder öffnen, um diese nicht zu verlieren.
1981 erhält Gertrud Klaiber weiterhin die Konzession.
Ab
2006 wird die Linde von
Traude und Bernd Rothenhöfer monatlich ein paar Tage als Besenwirtschaft geöffnet.
Die namensgebende "Linde" stammt vermutlich von einer "Friedenslinde", die nach dem 30-jährigen Krieg (1618 bis 1648) gepflanzt wurde.
Anm.: Nach Kriegen oder Pestepidemien gab es den Brauch, sogenannte Friedenslinden zu pflanzen. Die meisten erhaltenen Exemplare erinnern an
den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, einige aber auch noch an den Westfälischen Frieden, der den Dreißigjährigen Krieg beendete.
Am
Pfingstsonntag 1955 schlägt ein Blitz in den Lindenbaum und zerstört ihn.
1963 wurde eine neue Linde gepflanzt
Details zur alten Linde finden sich
hier.
Details zu
Haus und Hof Nr.37 bzw.
69 - Die Linde - gibt es auf einer seperaten Seite.
Details zu den Gebäuden finden sie
hier.
Es war der
Schmiedmeister Mäule, der
1842 die "
Consesion zum Weinschankrecht" beantragte (und wohl auch
bekam) und damit die Wirtschaft in diesem Haus begründete.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
02.April 1842 liest sich das so:
Der Schmidmeister Mäule von hier will um eine Consesion zum Weinschank bei Königl. Oberamt nachsuchen und bittetet zu diesem Behuf um
gemeinderäthliches Zeugniß. Es wird daher beschlosen:
1) Dem Schmidtmeister Mäule zu bezeigen das der Ort Vörrenberg 400 Einwohner zält und für das Wirthschafts gewerbe gut gelegen ist.
2) dass außer einem Gassen Wirth niemand das Wirtschaftsgewerbe betreibt, da der Schildwirth Sonnenwirth Atz vor einigen Tagen die Wirtschaft
niedergelegt hat und dass Bannrecht nicht vorhanden ist.
3) dass Bittsteller ein gutes Predicat hat, einiges Vermögen besitzt und Schmidt Pro..ession betreibt die ihn aber bei seiner großen Familie
nicht hinlänglich ernährt auch dass derselbe in keinem amtlichen Verhältnissen steht, der ihn vom Wirtsschaftsgewerbe ausschliesen.
4) Das sein sein Haus zu Einrichtung einer Wirtschaft sehr gut geeignet ist und Inerhalb Etters an der Strase steht auch
5) das der Gemeinderath selbst es wünscht das dem Mäule die Consesion zum Betrieb der Wirthschaft ertheilt werden möchte da wie schon gesagt
außer einem Gassen Wirth sonst niemand in dem von vielen Leuten der umgegend besuchten
Mäule möchte neben Wein, Bier und Liqeur auch Brantwein ausschenken.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
13.Juni 1846 liest sich das so:
Schmidtmeister Mäule hier will um Berechtigung zum Brantweinschank einkommen.
Derselbe ist bereits vor längerer Zeit Liqeurschank berechtigt worden und führt auch Wein und Bier.
Insoferne mit dem Bierschank in der Regel auch Brantweinschank verbunden ist, so glaubt der Gemeinderath, daß hier keine Ausnahme werde
gemacht werden und
erklärt
daß vonhier aus nichts eingewendet werde, wenn dem Mäule Consession ertheilt werden wollte.
Der Zeitungsausschnitt (rechts) von
1847 zeigt eine Zeitungsanzeige von
Mäule
Im Gemeinderatsprotokoll vom
05.April 1845 wird die Visitation der Wirthe geregelt.
Da die Maase und Trinkgeschire der Wirthe jährlich 2mal visitiert werden sollen, so wurde
Beschlossen
Es sollen mit dieser Visitation
Gemeinderath Ilg und
Gemeinderath Kraft
beauftragt, und sollen dieselben auf den Befehl des Ruggerichts Protokoll Buches bl. 58b ...§.1. aufmerksam gemacht werden.
Ab
1852 tauchen in
Gemeinderatsprotokollen und im "Hohenloher Bote" immer wieder Protokolle / Anzeigen zu Veranstaltungen auf.
Am
10.März 1853 bittet der als Speisewirth bezeichnete
Jacob Mäule um die Konzession für eine
Schildwirtschaft.
Er führt dazu aus, dass ihm
"schon vor mehreren Jahren" die Concession für eine Speisewirtschaft erteilt wurde und
diese so erfolgreich war, dass er sein Wohnhaus
"um ein Bedeudentes" erweitern musste,
"um die erforderlichen Gelaße zu erlangen".
Durch diese Erweiterung hatte er sich so verschuldet, dass er trotz gut gehender Geschäfte seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte.
Seine Hoffnung setzte er auf eben diese Konzession einer Schildwirtschaft. Sein Schwiegersohn in spee
Jakob Friedrich Grabert würde das Gasthaus übernehmen,
wenn eben die Schildgerechtigkeit gegeben wäre. Dieser besitze auch das notwendige Vermögen, um die entsprechende Einrichtung zu bezahlen.
Seine Bitte war vergebens, so dass er seinen Besitz verkaufte und
1854 nach Amerika auswanderte.
Der nächste Besitzer,
Philipp Heinrich Bühner beantragt
1854 die Wirtschafts- und Krämerei Gerechtigkeit
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
01.September 1854 liest sich das so:
Philipp Heinrich Bühner von Ellhofen, welchem unter der Voraussetzung, daß er die hienach genannte Conceßionen erlangt, die Aufnahme
in das hiesige Bürgerrecht zugesagt worden ist, bittet
1) Um Ertheilung der gewönl. Wirtschafts gerechtigkeit
2) Um Ertheilung der Krämergerechtigkeit. Zu diesem Endes wird bezeugt:
a. daß der hiesige Ort gegen 70. Einwohner zähle, ein bedeutender Weinort sei und daher ein weiterer Wirthschaftsgewerbe
wünschenswerth sei, indem
b. außer dieser nur noch Eine Schildwirthschaft vorhanden sei
c. daß der Bittsteller ein gutes Prädikat und 1000f. Vermögen besitze und
d. auf dem von ihm käuflich dahier erworbene Haus seither schon eine Wirthschaft betrieben worden sei, daß ferner
e. was die Ertheilung einer Krämerei Gerechtigkeit betreffe solche hier das hiesige Ort ein Bedürfniß und dieselbe auf dem Haus seither schon mit Erfolg betrieben worden sei.
1858 bittet der neue Besitzer
Johannes Mornhinweg um die Krämer- und Wirtschaftsgerechtigkeit.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 13.Dezember 1858 liest sich das so:
Johannes Mornhinweg aus Neubulach Oberamts Aalen Hufschmiedt und dessen Verlobte Margaretha Arnold Tuchscheerers Witwe aus Aalen haben
dem Speisewirth Bühner von hier sein Haus Käuflich erworben und sind beide Verlobte am 13.Dezember d.J. in das hies. Bürgerrecht aufgenommen
worden.
Sie bitten daher:
1) um Ertheilung der Persönlichen Speisewirthschafts gerechtigkeit und
2) um Ertheilung der Krämerereigerechtigkeit wie solche auf diesem Hause von Bühner betrieben worden sind.
Zu diesem Ende hin wird hiemit Gemeinderäthlich bezeugt
a. Das der hies. Ort über 70. Einwohner zählte und ein beteudenter Weinort sei und daher ein weiteres Wirtschaftgewerbe wünschenswerth sei
indem
b. Außer dieser nur noch eine Schildwirtschaft welche betrieben wurde vorhanden ist.
c. Daß die Bittsteller ein gutes Prätikat und ein Vermögen über 3000f. besizen.
Daß ferner
d. Was die ertheilung der Krämereigerechtigkeit betrifft, ... für das hiesige Ort ein dringendes Bedürfniß, und dieselbe auch dem erworbenen
Hause seither schon mit Erfolg betrieben worden sei
1860 wurde
Johann Mornhinweg, auf dessen Bitte, das Konzessionsgeld von 50fl. angesagt.
Johannes Mornhinweg erschoss sich
1877, seine Witwe starb ein Jahr später.
Nach ihrem Tod wurde am
14.11.1878 die
"Real Theilung Johannes Mornhinweg gew. Schmidts und Wirths dahier Witwe, Maria Margaretha geb Maier" gefertigt.
Darin auch eine Übersicht über das "Küchengeschirr".
|
Unter der Überschrift "Küchengeschirr" findet sich das:
1 Kaffeemaschiene |
|
20d |
|
1 irdenen Kaffeemaschiene |
|
5d |
|
1 Kaffensezer |
|
5d |
1 Kaffeebrenner |
|
20d |
|
1 Kaffeemühle |
|
40d |
|
1 Kaffeebüchse |
|
20d |
2 Kaffeebretter a' 20d |
|
40d |
|
4 Kaffee Kannen a' 10d |
|
40d |
|
2 Kaffee Kannen a' 10d |
|
20d |
4 Kaffeebecher a'10d |
|
40d |
|
14 Kaffeetassen mit Untersätzen a' 5d |
|
70d |
|
7 Kaffeschüssel a' 5d |
|
35d |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2 messerne Pfannen a' 30d |
|
60d |
|
1 messerne Pfännle |
|
5d |
|
2 eiserne Pfannen a' 15d |
|
30d |
2 Schmalzpfännle a' 5d |
|
10d |
|
1 Flädlespfanne |
|
30d |
|
|
|
|
2 Kupferhäfen a' 40d |
|
80d |
|
7 Häfen a' 10d |
|
70d |
|
1 eisernes Häfele |
|
20d |
1 Schmalzhafen |
|
30d |
|
1 Häfele mit Schmer |
|
50d |
|
1 Essighafen mit Inhalt |
|
30d |
1 Schmalzhafen |
|
20d |
|
1 Blechhafen |
|
20d |
|
1 blechenes Häfele |
|
20d |
1 Schmalzhafen mit ca. tliter Schmalz |
3M |
|
|
1 Backblech |
|
30d |
|
1 Backschüssel |
5M |
|
1 Backmulde |
|
60d |
|
6 Backbleche a' 10d |
|
60d |
|
|
|
|
1 eiserne Kachel |
|
40d |
|
1 eiserne Kachel |
|
30d |
|
1 eiserne Kachel |
|
10d |
1 Bratkachel |
|
50d |
|
1 Zinnschüssel |
1M |
|
|
1 Zinnschüssel |
|
50d |
1 Zinnflasche |
|
40d |
|
1 Zinnplatte |
|
60d |
|
4 Zinnteller a' 40d |
1M |
60d |
9 Zinnteller a' 30d |
2M |
70d |
|
2 Zinnkannen a' 40d |
|
80d |
|
1 Zinn Kanne |
|
80d |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
2 Wassergülten a' 30d |
|
60d |
|
1 Spülgölte |
|
30d |
|
2 Gießkannen a' 10d |
|
20d |
1 Erd…llange |
1M |
|
|
1 messener Hochnen |
3M |
|
|
1 messener Hochnen |
1M |
50d |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1 Schaumlöffel |
|
15d |
|
2 Schöpflöffel a' 15d |
|
30d |
|
8 Kochlöffel a' 5d |
|
40d |
13 Löffel a' 10d |
1M |
30d |
|
1 Kupf. Gugelhopfen model |
2M |
|
|
1 Kupferner Wurstnapf |
1M |
|
1 Kupferne Schüssel |
|
40d |
|
1 Waffeleisen |
|
40d |
|
1 Reibeisen |
|
15d |
1 Porz. Schüssel a' 10d |
|
10d |
|
8 irdene Schüssel 3 Teller und das übrige irdene Geschirr |
1M |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
11 Flaschen samt Korb |
|
50d |
|
13 Flaschen a' 5d |
|
65d |
|
24 Flaschen a' 10d |
3M |
60d |
38 Flaschen a' 10d |
3M |
80d |
|
2 weiße Flaschen a' 10d |
|
20d |
|
13 halbliter Flaschen a' 15d |
1M |
95d |
1 liter Flasche |
|
20d |
|
¼ liter Flasche |
|
10d |
|
6 Gläser mit Gestell |
1M |
|
41 Trinkgläser a' 5d |
2M |
05d |
|
32 Biergläser a' 10d |
3M |
20d |
|
3 Deckelgläser a' 30d |
|
90d |
11 Schnapsgläschen a' 5d |
|
55d |
|
4 Becher a' 5d |
|
20d |
|
|
|
|
1 Kübel |
|
30d |
|
2 Gülten a' 30d |
|
60d |
|
2 Gülten a' 30d |
|
60d |
1 Badzuber |
|
40d |
|
1 Ständer |
|
10d |
|
1 Ständer |
|
20d |
1 Ständer |
|
10d |
|
1 Zuber |
|
20d |
|
1 Zuber |
|
20d |
1 Krautständer |
1M |
50d |
|
1 Zuber |
2M |
|
|
1 Bohnenständer |
1M |
|
1 Schwenkkübel |
|
80d |
|
|
|
|
|
|
|
|
7 Bestecke a' 10d |
|
70d |
|
3 Gabel a' 5d |
|
15d |
|
3 Eierbecher a' 5d |
|
15d |
1 Zuckerdose |
|
10d |
|
3 Senftöpfe a' 5d |
|
15d |
|
2 Wiegenmesser a' 20d |
|
40d |
1 Ampel |
|
20d |
|
2 Putzschenren a' 5d |
|
10d |
|
1 Salatbesken |
|
20d |
1 Bratspieß |
|
5d |
|
2 Hackmesser a' 40d |
|
80d |
|
1 Bierseyer |
|
5d |
1 Trichter |
|
5d |
|
1 Laternle |
|
5d |
|
1 Pfefferbüchse |
|
5d |
4 holzene Leuchter a' 5d |
|
20d |
|
|
|
|
|
|
|
|
5 Porzellanplatten a' 15d |
|
75d |
|
36 porz. Teller a' 5d |
1M |
80d |
|
4 Salatgumpen a' 10d |
|
40d |
5 Plättchen a' 5d |
|
25d |
|
1 Obstplättchen a' 5d |
|
5d |
|
6 Porz. Teller a' 5d |
|
30d |
1 Kinderbaitel |
|
5d |
|
3 Wellholz a' 10d |
|
30d |
|
1 Salzfaß |
|
20d |
1 Nudelbrett |
|
30d |
|
1 Butterfaß |
1M |
50d |
|
1 Hackblock |
|
50d |
1 Mörser |
1M |
50d |
|
1 Sezer |
|
30d |
|
1 Rettichhobel |
|
10d |
1 Troschirbrett |
|
10d |
|
|
|
|
|
|
|
|
2 Waschbeken a' 20d |
|
40d |
|
1 Waschlavoir mit Glas |
|
40d |
|
|
|
|
2 Bettflaschen a' 1M |
2M |
|
|
2 Bügeleisen 1 a' 40d 1 a' 30d |
|
70d |
|
|
|
|
1 Kutterschaufel |
|
10d |
|
1 Rosch |
|
30d |
|
1 Dreifuß |
|
10d |
1 Laterne |
1M |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
In der "Real Theilung Johannes Mornhinweg gew. Schmidts und Wirths dahier Witwe, Maria Margaretha geb Maier",
wurde das "Faß und Bandgeschirr" aufgezählt.
1 Oelfaß |
|
40d |
|
1 Kellerleiter |
|
20d |
|
1 Trichter |
|
20d |
1 Trichter |
|
10d |
|
1 Faß mit ca. 10 liter Erdoel |
|
3M |
|
1 Fäßchen (im gedr. Keller) |
1M |
|
2 dito a' 10d |
|
20d |
|
1 Butten |
|
30d |
|
|
|
|
No. I. 1 Faß von 887 litr. |
15M |
|
No. II. 1 Faß von 900 litr. |
15M |
|
No. III. 1 Faß von 915 litr. |
15M |
|
No. IV. 1 Faß von 675 litr. |
10M |
|
No. V. 1 Faß von 193 litr. |
3M |
|
No. VI. 1 Faß von 101 litr. |
2M |
50d |
No. VII. 1 Faß von 308 litr. |
4M |
|
No. VIII. 1 Faß von 414 litr. |
4M |
|
No. IX. 1 Faß von 430 litr. |
8M |
|
No. X. 1 Faß von 505 litr. |
10M |
|
No. XI. 1 Faß von 787 litr. |
2M |
|
No. XII. 1 Faß von 1040 litr. |
16M |
|
No.XIII. 1 Faß von 37 litr. |
|
40d |
1 Brantweinfäßchen |
1M |
|
|
1 Faß von 2 ½ Eimer (im Stall) |
10M |
|
|
1 Dungbrühfaß |
3M |
|
1 Trichter |
|
20d |
|
1 Kufe in der Kelter |
20M |
|
|
1 Butten |
2M |
|
1 Stütze |
|
80d |
|
2 Weinbutten 1 a' 1M 1 a' 80d |
1M |
80d |
|
2 Fäßer (in Oehringen) |
30M |
|
3 Fäßchen a' 80d |
2M |
40d |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
1878 musste der neue Besitzer
Wilhelm Friedrich Hüttinger, für die "
Concession zum Ausschank von Wein, Obstmost und Brandwein" 50,60 Mark bezahlen.
Am 24.Oktober 1878 wird die Concession für den Obstmost zurück gezogen und statt dessen der Bierausschank erlaubt.
Drei Jahre später erhält er, gegen eine Gebühr von 15 Mark, wieder das Recht Obstmost auszuschenken.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
16.Oktober 1878 findet sich folgendes:
Wilhelm Hüttinger Weingärtner von Lehrnsteinsfeld welcher kürzlich das Johann Mornhinwegsche Anwesen worauf schon längere Zeit
eine Wirtschaft betrieben wurde erkauft hat, erscheint und trägt vor, daß auch er die auf dem Gebäude schon längst beriebene Schankwirtschaft
mit Ausschank von Wein, Obstmost und Brandwein ausüben möchte und bittet, zur einholung der Wirtschaftsconsession in polizeilicher hinsicht
um ein Zeugniß vom Ge Rath Verrenberg.
Nachdem Hüttinger lt. vorgelegtes Zeugniß vom 28.Septbr. d.J. vom GeRath Lehrnsteinsfeld ausgestellt, ein gutes Prädikat hat und daß die
in §33. Abs.1 der Gewerbeordnung bezeichneten Mängel bei den Hüttingerschen Eheleute nicht zutreffen, so wird diesseits zu bezeugen
Beschlossen
1) daß gegen dieses Gesuch diesseits keine gesetzliches Hinderniß bekannt ist
2) Was die Localität betrifft, entspricht dieselbe dem Minist. Erlass vom 22ten Juli 1878 mit Ausnahme der Stokhöhe welche anstatt 2,3 met
nur 2,05 met lichte Höhe hat.
3) In betreff des Brandweinausschankes wird mit rücksicht darauf, daß in gleichem Gebäude ein solcher eingegangen ist und somit in hies.
Ort nur noch ein Brandweinkleinverkauf besteht dieß als ein Bedürfniß erachtet.
Im obrigen Gemeinderatsprotokoll vom 16.Oktober 1878 findet sich auf linker Seite folgende Nachträge:
Vermög Erlaßes des Kl. Oberamts vom 19.Oktober 1878
Hat Hüttinger die Erlaubniß zum ausschank nebiger Getränke gegen Bezahlung von 50M 60d Concessionsgeld erhalten
Nach erhaltener Mittheilung vom 24.Oktober 1878 ist dem Hüttinger auf sein Ansuchen beim Kl. Oberamt, die Obstmostausschank Conces.
zurück gewonnen und dagegen diejenige für den Bierschank ertheilt worden.
Durch Beschluß des Kl. Oberamts vom 14.Oktober 1881 wurde dem Hüttinger die Erlaubniß zum Obstmostausschank gegen Bezahlung von
15M Sporkel ertheilt
Nach dem Tod von
Wilhelm Friedrich Hüttinger am
18.04.1884
wurde eine Eventualteilung durchgeführt, die interessante Details zeigte:
|
In der Eventualteilung, die nach dem Tod von Wilhelm Friedrich Hüttinger 1884 erstellt wurde, finden sich sehr interessante Details.
Unter der Überschrift "Wirtschafts Gerätschaften" findet sich das:
24 |
stük Biergläser 1/2 Lit a 10 d |
2 M 40 d |
12 |
stük Biergläser 1/4 Lit mit Fuß a 15 d |
1 M 80 d |
12 |
Kelchgläser zu Wein a 20 d |
2 M 40 d |
12 |
gewöhnliche Tringgläser a 10 d |
1 M 20 d |
4 |
Litterboutelien a 30 d |
1 M 20 d |
18 |
stük 1/2 Lit. Boutelich a 20 d |
3 M 60 d |
1 |
Dekelglas |
1 M |
24 |
stük Biertellerlich a 10 d |
2 M 40 d |
1 |
Willie |
50 d |
3 |
blech. Normalmaas |
1 M |
6 |
Wandleuchter a 20 d |
1 M 20 d |
3 |
Zindholzbichslen a 10 d |
30 d |
50 |
Bierflaschen a 20 d |
10 M |
1 |
Bierschleichle (gumie) |
1 M |
2 |
Krüg a 1 M |
2 M |
36 |
stück Porcelanteller a 15 d |
5 M 40 d |
4 |
Porcelanblatte a 30 d |
1 M 20 d |
2 |
Suppenschißel a 40 d |
80 d |
2 |
Karenkauten mit 6 Taßen |
2 M |
1 |
Senfhafen |
50 d |
|
|
Unter der Überschrift "Getränke" findet sich das:
ca. 200 Lit. |
Wein roth a 43 d |
86 M |
1 restle |
Tribwein |
5 M |
ca. 2150 Lit. |
Obstmost a 10 d |
215 M |
Das Bier war ja oben schon mit 50 Flaschen aufgezählt.
Damit kann man vermuten, dass (in der Wirtschaft) primär Obstmost getrunken wurde. Was sicher auch preislich bedingt war.
|
|
Unter der Überschrift "Küchengeschirr" findet sich das:
1 |
Mörser |
3 M |
1 |
kupferne Goglopenform |
1 M |
1 |
meßiege Pfanne |
60 d |
2 |
meßiege Leichter a 50 d |
1 M |
1 |
blechernes Salatbeke |
50 d |
1 |
blechener Seier |
30 d |
3 |
Vorleglöffel a 70 d |
2 M 10 d |
3 |
Henglampen a 1 M |
3 M |
1 |
Stehlampe |
1 M |
1 |
1 Schöpf 1 Schaumlöffel a 30 d |
1 M |
1 |
Zinnschüßel |
1 M |
3 |
Zinnteller a 30 d |
90 d |
3 |
Bettflaschen von Zinn a 1 M 50 d |
4 M 50 d |
1 |
Maaskanne |
1 M |
1 |
Maasflasche v. Zinn |
30 d |
1 |
Clistierspritze |
3 M |
1 |
kupferne Maß..schapfe |
1 M |
1 |
eiserne Pfanne |
50 d |
1 |
eiserne Kachel |
80 d |
1 |
blecherne Backschüßel |
80 d |
verschiedene kleinere Gegenstände an Küchengeschirr von Holz, Blech, Porcelan und Erde in der Küche |
3 M |
6 |
Bakblech |
1 M 20 d |
1 |
Gießkanne |
1 M 50 d |
1 |
Wellholz |
40 d |
1 |
Kuchenschischel |
20 d |
1 |
Butterfaß |
3 M |
2 |
Wassergelten a 1 M |
2 M |
2 |
Schweinkübel a 50 d |
1 M |
1 |
Schuhgelte |
40 d |
1 |
Spielszrenke |
50 d |
1 |
Krautständer |
5 M |
|
Die Witwe des
Wilhelm Friedrich Hüttinger bittet
1884 nach dem Tod ihres Mannes um "Wirtschafts Concesion"
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
21.Mai 1884
Wurde in dem Wirtschafts Concesionsgesuch der Witwe Christina Hüttinger hier, auf die am 16ten Mai d.J. abgegebene Äußerung des GeRats
dahier und auf Grund der Gewerbeordnung §33 und der Minist. Verfüg. Vom 22. Juli 1878 Mist. Amtsbl. S.218 von dem Kl. Oberamt die Genehmigung
zum ausschank von Wein, Bier, Obstmost und Brandwein ertheilt. Der GeRat hat hievon Kenntniß erhalten und der Hüttinger wurde die
Genehmigungurkunde (mit Belehrung wegen verunreinigung des Brandweins nach der Ministvorl. vom 18. Juli 1878 Regbl. S.181) eingehändigt.
Eberhard Gottlob Apenzeller beantragt
1885 die "
WirthschaftsConzession".
Für das Recht Wein, Obstmost, Bier und Brandwein auszuschenken musste er 70 Mark bezahlen.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 06.Juli 1885 findet sich folgendes:
Rothgerber von Backnang gebürtig in Zuffenhausen hat am 13.April d.J. das Wilhelm Hüttingersche Gebäude No47 hier worrauf schon längere
Zeit Sp...reihandlung und Wirtschaft betrieben wurde erkauft und will dieselben Gewerbe betreiben. Behufs erlangung der WirthschaftsConzession
wurde dem Appenzeller am 18ten Mai d.J. nach dem vorgeschriebenen gedrukten Formular ein Gemeinderäthl. Zeugniss ausgestellt und ein Zeugniß
vom Gemeinderath Baknang beigelegt und an das Kl. Oberamt Oehringen befördert, worauf am 3ten Juli d.J. dem Appenzeller der Betrieb einer
Schankwirthschaft mit persöhnlichem Recht auf Geb. No.47 mit dem Ausschank von
a. Wein
b. Obstmost
c. Bier und
d. Brandwein gegen den Sportelansatz
von a. 30M
von b. 10M
von c. 15M
von d. 15M
zus. 70M ertheilt wurde wovon man heute Kenntniss erhalten hat.
Er zog bereits
1886 wieder nach Backnang.
Johann Georg Michael Kister musste
1886 für die gleichen Schankrechte wie sein
Vorgänger exakt den gleichen Betrag bezahlen.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 26.Juli 1886 findet sich folgendes:
Georg Kister lediger Mezger von Gütbach Gem Rüdbach OA Gerabronn hat am 31.Mai d.J. von Eberhard Appenzeller dahier das Haus mit Scheuer
und Hofraum Geb. No.47 worauf schon längere Zeit Wirtschaft und Spielereihandlung betrieben wurde, erkauft Kfb. XIV bl.162b und will die
gleichen Gewerbe betreiben. Behufs Erlangung der Wirtschafts Concession hat Kister von seiner Heimatgemeinde ein gutes Zeugniss vorgelegt
und wurde ihm auch von hier aus das nöthige Zeugniss ausgestellt, worauf das Kl. Oberamt am 24. Juli d.J. die Wirtschafts Concession zum
Ausschank von Wein, Obstmost, Bier und Brandwein ertheilt hat, gegen den Sportelansatz
von Wein |
30M |
von Obstmost |
10M |
von Bier |
15M |
von Brandwein |
15M |
|
70M |
wovon man heute Kenntniss erhalten und dem Kister Eröffnung gemacht hat.
Am
25.07.1888 verkaufte
Johann Georg Michael Kister das Gasthaus um 5675 Mark an
Philipp Jakob Werner.
In einem Nachtrag links im Kaufbuch wird erwähnt, dass die "
Wirtschafts Concesion" vom Kl. Oberamt am
14.08.1888 erteilt wurde.
Nach dem Tod des "Rosen Wirth"
Friedrich Kühner senj. am
16.02.1965 beantragte sein
Sohn
Fritz Kühner am
04.05.1965 "die Übernahme der Gastwirtschaft und des Kolonialwarengeschäfts von seinem Vater ..."
Die beiden Pläne von
1901 und
1971 zeigen die Raumaufteilung im EG.
Das Bild rechts von
1965 zeigt den Blick von der Hauptstraße auf den Eingangsbereich.
1971 wurden die Flächen so angegeben:
Laden: |
8,02m x 4,36m = 34,97qm |
Gastraum: |
3,98m x 6,28m
2,94m x 3,70m = 33,10 qm |
Theke: |
4,11m x 2,58m = 10,60 qm |
Plan von 1901 |
Plan von 1971 |
Aufnahme von 1965. Links der Eingang zum Laden Rechts in die Gaststube. |
Dies stellt nur den aktuellen Stand der Forschung dar, es gibt noch viele Quellen, die auf Bearbeitung warten ...
Details zum Haus Nr.47 - Die Rose - gibt es auf einer seperaten Seite.
1866 bietet
Johann Friedrich Jörg im Hohenloher Boten 300 von 1.600 Hopfenstangen zum Verkauf an.
Am
02.07.1870 klagt
Johann Friedrich Jörg, wegen
Beschädigungen in seinem Hopfengarten.
Im "
Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am
02.07.1870 folgendes:
Heute ist erschienen Friedrich Jörg von hier und hat vorgetragen
Ich besitze in dem Distrikt Höherg einen Hopfengarten und mein nebenlieger war Michael Bauer von Bizfeld, derselbe war in meinen Hopfengarten mit dem
Schupkarren herein gefahren, und hat mir die Stöke welche ich zwischen mir und ihm mit Draht versehen angebracht habe umgerissen, ich bitte daher daß
Bauer mit einer gesezlichen Strafe wegen des in meinem Eigenthum verübten Unfugs gestraft, und ihm dabei die Auflage gemacht werden diesen Unfug
fernerhin zu unterlassen
Beschluß
Den Bekl. auf eine weitere Tagfort zur Vernehmung vorzuladen
Die Klage ist zurück genommen worden
Am
11.08.1873 klagt
Johann Friedrich Jörg erneut wegen
Beschädigungen in seinem Hopfengarten.
Im "
Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 11.August 1873 folgendes:
Friedrich Jörg von hier klagt gegen Michael Bauer von Bitzfeld
Jörg gibt an ich besitze ein Grundstück (einen Hopfengarten) im Höhlberg.
Michael Bauer von Bizfeld ist mein nebenlieger mit einem Weinberg, ich habe mein Hopfen... mit Hölzernen stöke und mit Drath eingefriedigt.
Bauer hat mir schon öfters diese einfriedung ruiniert welche ich aus diesem Grund angebracht habe weil mir Bauer beym bearbeiten seines Weinberg
namentlich im Felgen und Haken von meinem Grundstück dem seinigen Erden zugeeignet hat.
Ich stelle daher den Antrag, weil mir Bauer trotz der Einfriedigung unter derselben diese unerlaubte weise fortsetzt, wo dieß erst beim letzten Felgen
wieder vorgekommen ist, daß dies durch eine hiezu bestellte Commission in Augenschein genommen und Bauer zur Entschädigung für meine Erde sowie zur
Strafe und Bezahlung der Kosten verurtheilt wird
Auf vorstehenden Antrag des Jörg wurden Gemeinderath Schmelzle und Gemeinderath Zentler beauftragt sich an Ort und Stelle zu begeben und diesen
Streitgegenstand in Augenschein zu nehmen.
Nach genommener Einsicht gibt die bestellte Comision in folgendem seine Erklehrung ab.
Wir haben zwischen diesen beiden Grundbesitzer eine Schnur angezogen und gesehen daß Bauer von Bitzfeld 1 1/2 breit mit der Felchhaue vons Jörg
seinem Hopfenland in seinem Weinberg Erden herübergezogen hat, überdieß hat auch Bauer seine Pfähle bis an das Unterzieht hinaus gestekt wo er doch
jedenfalls 1 breit von der Grenze bitte bleiben sollen.
Nach unserer Ansicht mag dieß Bauer schon länger so betrieben haben da das Hopfenland des Jörg etwa 1/2 höher ist als der Weinberg des Bauer und
ist dieß durch eine steile Abdachung in der Grenze hinauf erkennbar
Nachtrag links:
Der Schaden des Jörg wird zu 100 Butten Erde angeschlagen und hiefür als Schadenersatz 1 fl. angesetzt
14.August 1873
Bauer wurde auf heute auf vorstehende Klage vorgeladen und ihm vorstehendes eröffnet derselbe erklehrt meine 2.Buben haben in diesem Weinberg gefelgt
diese haben allerdings eine R... welche durch das Wasser verursacht worden ist eben gefelgt es mag sein daß diese etwas zu weit hinüber kommen sind
ich habe ihnen hiezu keinen Auftrag geben
Beschluß
Da Bauer zugegeben hat daß durch seine Leute zu weit gegangen worden ist, und die bestellte Comision den Bauer in seiner Angabe für Schuldig erklehrt
hat, so wird
1. Dem Bauer eine Strafe von 1.Taler angesetzt und
2. Den Schadenersatz von 1.fl. an Jörg zu bezahlen und
3. Die Kosten mit 30x dem Jörg wieder zu ersetzen
Bauer wurde belehrt daß er zur Anmeldung des Rekourses 2 mal 24 Stunden Zeit habe.
Zur Ausführung dieses wenn es geschehen ist eine Frist von 8 Tagen.
Hievon wurde dem Bauer die deitliche Belehrung gegeben
Nachtrag links:
Den Empfang von 1fl. 45 Strafe bescheint
Gepfleger Mugele
Den Empfang von 1fl. 30 bescheint
Jörg
Im
Herbst 1873 lädt
Johann Friedrich Jörg im Hohenloher Boten
zum Wein-Ausschank ein.
Zu diesem Zeitpunkt hatte er kein eigenes Haus. Wo wohnte er in Miete?
Am
27.12.1873 wird im Gemeinderath der Wunsch von
Johann Friedrich Jörg behandelt, eine Bierwirtschaft zu eröffnen.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 27.Dezember 1873 findet sich folgendes:
Friedrich Jörg Weingärtner von hier hat bei dem Schultheißenamt angezeigt daß er eine Bierwirthschaft errichten wolle.
Diese Anzeige wurde heute dem Gemeinderath mitgetheilt welcher die Bemerkung machte, indem schon 2. Wirthschaften hier bestehen so erscheint
eine dritte Wirthschaft als überflüssig.
Es könne das nachgesuchte Vorhaben dem K. Oberamt von hier aus nicht empfohlen werden, insbesondere
da die von Jörg bewohnte Lokalidet nicht sein Eigenthum ist, somit werde §.33. auch hier Plaz greifen.
Am
27.01.1874 wird im Gemeinderath der wiederholte Wunsch von
Johann Friedrich Jörg behandelt, eine Bierwirtschaft zu eröffnen.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 27.Januar 1874 findet sich folgendes:
Auf Ansuchen des Friedrich Jörg Weingärtner von hier um Erlaubniß zu errichtung einer Bierwirthschaft wird von dem Gemeinderath folgendes
in Erwägung gezogen.
1. Der nachsuchende hat eine sehr beschrenkte Lokalitet und durchaus keinen Keller der zu diesem Gewerbe paßt
2. Da hier schon 2. ständige Wirthschaften bestehen welche hinlänglich für das hiesige Ort wo keine B..... duchgeht ausreichen und somit
durchaus kein Bedürfniß vorliegt.
3. ist der nachsuchende wegen Körperverletzung und Beleidigung schon 3 mal gestraft worden, welches auf Veranlaßung zu Bedenken der im
§.33. enthaltene Thatsachen gibt.
Es wird deßhalb
Beschloßen
Den Jörg mit seinem Gesuche abzuweisen.
Zur Info: Johann Friedrich Jörg hatte am
07.01.1874 das
Hauses Nr.45 gekauft.
Weinausschank:
Oft wurde zum Anlass der Kirchweih nicht nur von den Gasthäudern, sondern auch von den Weingärtnern selbst Wein ausgeschenkt.
Bekannte Details dazu gibt es hier und hier.
Johann Georg Haußler bittet
1876 erfolgreich um die Erlaubnis, seinen eigenen Wein ausschenken zu dürfen.
War er der erste, der dieses Recht auf diesem Haus erteilt bekommen hat?
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 08.November 1876 heist es:
Johan Haußler hier erscheint und trägt vor, daß er sein Dießjahr eigenes Gewächs ca. 1300 Litter Weinmost ausschenken wolle und bittet um
Einleitung hiezu treffen zu wollen.
Dem bittsteller Haußler wurde
Bezeugt
daß das Quantum von 1300 Litter eigenes Gewächs und kein erkauft worden ist, auch in polizeilicher Hinsicht von hier aus dem Ausschank kein Hinderniß
im Wege steht
Im Bestand A 154 im Verrenberger Ortsarchiv sind die Unterlagen zum "Gaststättenwesen 1952-1972" gesammelt.
Dass neben der Linde und der Rose nur jeweils ein Dokument zu Besenwirtschaften erhalten sind (beide von 1963) erstaunt.
1963, der Weingärtner Ernst Schumacher möchte
"seinen selbsterzeugten Weißwein der Ernte 1963 mit 800 l in der Zeit vom 08. November bis 1. Februar 1964 zum Ausschank bringen."
1963, der Weingärtner Karl Bort möchte
"Der Landwirt und Weingärtner Karl Bort, hat seine Besenwirtschaft, welche er am 2.November 1963 eröffnet hat, am 1.Dezember 1963 wieder geschlossen."
Brandwein:
Johann Ludwig Ebele bittet
1861 erfolgreich um die Erlaubnis, Brandwein brennen zu dürfen.
War er der erste, der dieses Recht auf diesem Haus ertheilt bekommen hat?
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 13.Dezember 1861 findet sich folgendes:
Küfermeister Ludwig Ebele Bürgerlich in Bizfeld und Wohnhaft hier hatte eine kleine Brandweinbrennerey welche im Partere Stock ganz
feuerhaft und auf einem Kellergewölbe steht einrichten lassen wozu er um diese Ausführung bei der Feuerschau und dem Gemeinderath nachgesucht,
und Erlaubniß dazu erhalten hat.
Ebele bittet daher auch um Ertheilung der Conssesion zum Brandweinbrennen.
Der Gemeinderath hat auf dieses Gesuch
Beschlossen
Daß dem Bittsteller von hieraus seinem Gesuch entsprochen sein soll, mit dem Anfügen daß dieses Vorhaben in der hiesigen Gemeinde öffentlich
bekannt gemacht werden soll und hierüber eine Tagfahrt festzusezen, daß etwaige Einwendungen biß zu dieser Tagfahrt bei dem Schultheißenamt
dahier vorzubringen seien, und nach Ablauf dieser Frist einen Protokoll Auszug zu fertigen und denselben nebst etwa vor kommenden Einwendungen
dem K. Oberamt Oehringen zu weiteren Verfügung vorzulegen
Der zweite Mann seiner Witwe,
David Karl Scholl bittet um die Erlaubnis auch Brandwein brennen zu dürfen.
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
27.Oktober 1864 findet sich folgendes:
David Scholl Küfermeister und Bürgerlicher Inwohner von hier welcher sich mit der Ehefrau des verstorbenen Küfers Ludwig Ebele Verehlicht
und lezterer eine entsprechende Brandweinbrennerey besessen hat bittet um Ertheilung der Consession zum Brandweinbrennen. Der Gemeinderath hat
auf dieses Gesuch Beschlossen:
Daß dem Bittsteller von hier aus seinem Gesuch entsprochen sein soll mit dem anfügen daß dieses Vorhaben in der hies. Gemeinde Öffentlich
bekannt gemacht worauf hier über ene Tagfahrt zu etwaigen Einreden festzusezen, nach Ablauf dieser Frist solle ein Protokollauszug gefertigt
und denselben nebst etwa vorkommenden Einwendungen dem K.Oberamt Oehringen zur weiteren Verfügung vorgelegt werden.
Da es im Ort keine Einwände gab, findet sich schon am folgenden Tag im Gemeinderatsprotokoll folgendes:
Obriges Gesuch ist an 28.Oct. 1864 im hies. Orte bekannt gemacht und zur Vorbringung etwaiger Einsprachen eine Frist von 8 Tagen anberaumt
worden worüber aber nach Ablauf dieser Frist keine Einsprachen erhoben worden sind
Zwei Jahre später möchte er dann seinen Brandwein auch selber ausschenken
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
16.April 1866 findet sich folgendes:
Es erscheint heute David Scholl Küfermeister von hier und trägt vor:
Ich habe mich entschlossen zu meinem Handwerk um einen Brandweinschank nachzusuchen und bitte daher den Gemeinderath um ..teilung ged.
Ertheilung der Consession hiezu treffen zu wollen.
Auf vorstehendes Gesuch wurde berathung hierüber gepflogen und in Erwägung gebracht daß der Bittsteller gut Prädirt und sich nur
2. Brandweinschenker nebst einem Berechtigten welcher es aber für jetzt nicht erfüllt in dem hies. Ort welcher über 400 Seelen zählt seinem
Gesuch zu entsprechen und beschliessen
Diesem Vorhaben in dem hies. Orte über etwaige Einwendungen bekannt machen zu lassen und nach Ablauf der Frist von 8 Tagen also bis
24.April d.J. dem K. Oberamt Oehringen einen Protokollauszug zur Beurkundung der Ertheilung der Consession vorzulegen.
1874 beantragt
David Karl Scholl das Recht, seinen Brandwein selbst an Endkunden verkaufen zu dürfen.
Dies liest sich im Gemeinderatsprotokoll so:
David Scholl Küfer hier sucht um Brandwein Kleinverkauf nach, behufs dessen wurde demselben bezeugt
1) daß der nachsuchende ein gutes Predikat hat
2) daß gegen denselben keine der in der Gewerbeordnung §33. enthaltene Thatsachen vorliegen welche zum Bedenken veranlaßung geben.
3) ist nur ein Brandweinschenker welcher sein Gewerbe in Betrieb hat, hier. Welcher aber nicht eigenes Fabrikat hat, sondern künstlich bereiteten
Brandwein führt.
Dieß gibt Veranlaßung als ein Bedürfniß zu bezeichnen daß bei dem gegenwärtigen Getränkemangel ein guter Naturbrandwein zu haben ist.
Es wird deßhalb dieses Vorhaben dem K. Oberamt zur Genemigung empfohlen
Nachtrag links:
Durch Erlaßes des K. Oberamts v. 30.Januar/6.Februar 1874 ist dem Küfer Scholl diese ... ertheilt worden.
Im Schätzungsprotokoll von 1896 steht in der Spalte "sonstige Gelaße" u.a. "1 Brennerei".
Johann Friedrich Löffler bittet um ein Zeugnis um die Erlaubnis zum Ausschank von Brandwein zu bekommen
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
10.Januar 1845 findet sich folgendes:
Küfermeister Friedrich Löffler dahier bittet um ein Zeugniß Behufs des bei Oberamt einzueinzureichenden Gesuchs um die Erlaubniß zum
Ausschank von Branntwein
Beschluß
Solle bezeugt werden
a) daß der Ort 410 Einwohner zähle und zum Wirtschaftsgewerbe gar nicht ungünstig gelegen ist,
b) daß sich hier befinden
eine Schild
eine Speise Wirtschaft
eine Gassen
eine Brantweinschenke
wegen die Schildwirthschaft von jezt aber 1/4 Jahre lang oder während der Winterzeit von dem ........ deswegen nicht betrieben werden will,
weil ihm zu wenig ......... an Umgeld abgerechnet worden, daß übrigens keine der bestehenden Wirtschaften ein Brennrecht für sich habe.
c) daß Bittsteller ein gutes Prädikat habe und zünftiger Küfermeister ist, welche Profeßion ihn jedoch nicht hinlänglich ernährt, was für
ihn um so härter seyn dürfte, als sein geringes Anwesen verschuldet ist.
d) daß demselben in keinen amtlichen Verhältnissen stehe, die ihn vom Wirtschafts Gewerbe ausschließen
e) daß sein Haus innerhalb Etters steht und zu Einrichtung einer Wirtschaft ungeeignet erscheint.
f) daß er Erlaubniß zum Brantweinbrennen hat und die Brennerei betreibt übrigens im G.... sein Erzeugniß nicht absetzen kann.
Hat er vom Oberamt die Erlaubnis bekommen?
Gemeint war mit:
- Schildwirtschaft
die Sonne (
Haus Nr.22)
- Speisewirtschaft
die Rose (
Haus Nr.47)
- Gassenwirtschaft
die Linde (
Haus Nr.69)
- Brandweinschenke das
Haus Nr.14
1841 bietet der Küfermeister
Johann Heinrich Jacob Utz im "Intelligenz Blatt Oehringen" Trester Branntwein zum Verkauf an.
1842 bietet er erneut im "Intelligenz Blatt Oehringen" Trester Branntwein zum Verkauf an.
Das Krämerrecht
Im Ruggericht von 1839 wird erwähnt, dass Jacob Mäule "eine Krämerei im Besiz hat".
Vermutlich lebte er seit 1832 in Verrenberg. Hatte seit dem auch den Krämerladen?
Hat er den Laden vom Vorbesitzer übernommen oder selbst eingerichtet?
Als
Philipp Bühner 1854 die "Krämergerechtigkeit" beantragt, heist es im Gemeinderatsprotokol vom
01.09.1854
Philipp Heinrich Bühner von Ellhofen, welchem unter der Voraussetzung, daß er die hienach genannte Conceßionen erlangt, die Aufnahme in das hiesige Bürgerrecht zugesagt worden ist, bittet
1) ...
2) Um Ertheilung der Krämergerechtigkeit. Zu diesem Endes wird bezeugt:
...
c. daß der Bittsteller ein gutes Prädikat und 1000f. Vermögen besitze und
...
e. was die Ertheilung einer Krämerei Gerechtigkeit betreffe solche hier das hiesige Ort ein Bedürfniß und dieselbe auf dem Haus seither schon mit Erfolg betrieben worden sei.
Bereits
1858 war
Johannes Mornhinweg als Nachbesitzer auf dem Gut. Er beantragt u.a. die "
Krämerereigerechtigkeit".
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom
13.Dezember 1858 liest sich das so:
Johannes Mornhinweg aus Neubulach Oberamts Aalen Hufschmiedt und dessen Verlobte Margaretha Arnold Tuchscheerers Witwe aus Aalen haben
dem Speisewirth Bühner von hier sein Haus Käuflich erworben und sind beide Verlobte am 13.Dezember d.J. in das hies. Bürgerrecht aufgenommen
worden.
Sie bitten daher:
1) ...
2) um Ertheilung der Krämerereigerechtigkeit wie solche auf diesem Hause von Bühner betrieben worden sind.
Zu diesem Ende hin wird hiemit Gemeinderäthlich bezeugt
...
c. Daß die Bittsteller ein gutes Prätikat und ein Vermögen über 3000f. besizen.
Daß ferner
d. Was die ertheilung der Krämereigerechtigkeit betrifft, ... für das hiesige Ort ein dringendes Bedürfniß, und dieselbe auch dem erworbenen
Hause seither schon mit Erfolg betrieben worden sei
|
|
Anzeige links: |
Am 18.Dezember 1858 erschien dazu im "Hohenloher Bote" die Anzeige. |
Brief rechts: |
Am 10.Dezember 1859 wurde der Kramhandel vom Oberamt genehmigt. |
|
Die Artikel, mit denen Johannes Mornhinweg handeln durfte waren:
Zucker, Caffee, Liqueur, Gewürze, Reis, Salz, Essig, Oehl, Cigarren, Rauch- und Schnupftabak, Cäse, Seife, Lichter, Papier,
Siegellak, Nadeln, Heften, Faden, Tabakspfeiffen, Schwefel Zündhölzer, Docht, Drahtstifte, Wichse, Wezsteiner, Schiefertafeln,
Creide, Bleistifte und Federn
|
Johannes Mornhinweg erschoss sich
1877, seine Witwe starb ein Jahr später.
Nach ihrem Tod wurde am
14.11.1878 die
"Real Theilung Johannes Mornhinweg gew. Schmidts und Wirths dahier Witwe, Maria Margaretha geb Maier" gefertigt.
Darin auch eine Übersicht über das Warenlager und die Ladeneinrichtung.
|
|
Warenlager
ca. 50 liter Essig a'15d |
7M 50d |
1 Essigfaß von 140 liter |
5M |
2 liter Brandwein a' 40d |
80d |
1 Brandwein Kolben |
30d |
9 Brandweinflaschen a' 10d |
90d |
1 Schupftabaks glas |
05d |
|
|
Laden Einrichtung
nehmlich 1 Ladentisch, 1 Wandschrank
mit Schubladen, 1 da... |
10M |
1 Schromen |
20d |
6 Normalmaße |
50d |
2 Ölmäßchen a' 5l |
10d |
1 Erdölflsche |
40d |
1 Krug |
10d |
2 Trichter |
15d |
1 Oelflasche |
10d |
2 Krüge a' 5d |
10d |
1 Oelfäßchen a' |
30d |
1 Salzwage |
30d |
1 messene Wage |
50d |
1 blechene Wage |
1M |
8 Gewicht |
60d |
1 Käskiste |
10d |
|
Der neue Eigentümer
Wilhelm Friedrich Hüttinger stellt zwar Antrag zur "
Wirtschaftsconsession", aber zur "
Krämerereigerechtigkeit" konnte
kein Eintrag gefunden werden.
In der Eventualteilung nach seinem Tod am
18.04.1884 steht im Bereich Forderungen:
"Der Erblasser betrieb eine Wirtschaft u. ein Specereiwarengeschäft u. es belaufen sich die Ausstände davon noch ..."
Die Einrichtung des
Kaufladens und das vorhandene Warenlager wurde auf 500 Mark taxiert.
Seine Frau starb schon am
06.03.1885 so dass Wirtschaft, Specereiwarengeschäft und Haus wieder zum Verkauf standen.
Eberhard Gottlob Apenzeller kaufte das Anwesen
1885 und will
"Specereihandlung und Wirtschaft" weiter betreiben, wie
dies in der Vergangenheit in diesem Haus bereits so war.
Bereits im folgenden Jahr zog er wieder weg.
Erklärung zu Specereihandlung:
Das aus dem Mittelalter überlieferte Wort „Spezereien“ ist laut Lexikon ein Ausdruck für Gewürze und Gewürzwaren.
Im süddeutschen Raum wurde ein Gemischtwarenhandel oder Kauf-/Kramerladen bis in unsere Zeit hinein eine „Spezereihandlung“ genannt.
Johann Georg Michael Kister kaufte Haus und Hof und beantragte
1886 wieder
"Specereihandlung und Wirtschaft" weiter betreiben.
Bereits zwei Jahre später verkaufte er und zog weg.
Als
Philipp Jakob Werner 1888 die Wirtschaft kauft, ist wieder keine Rede von "
Krämerereigerechtigkeit".
Aber im kirchl. Familienregister wird er als "
Krämer und Gastwirt" bezeichnet.
1902 kam es zu einem umfassenden Um- und Neubau. Im Plan ist ein bereits zuvor existierender Laden eingezeichnet - an der Stelle, an der er auch
im 20.Jahrhundert zu finden war.
Aufnahme von 1907 |
Plan von 19001 |
Plan von 19001 |
1911 heiratet der Sohn
Albert Otto Werner und übernimmt das Gasthaus. Er starb im
Februar 1919 in Rußland.
Seine Witwe heitatete
1922 Friedrich Kühner
Später übernahm sein
gleichnahmiger Sohn.
Aufnahme von 1965 |
Aufnahme aus den 1970er, Wirtschaft und Kaufladen |
Die beiden Aufnahmen oben zeigen den Eingangsbereich. Links ging es zum Kaufladen, rechts in die Wirtschaft.
Ein paar Aufnahmen aus der Gaststube gibt es
hier.
Bild links: Das
Haus Nr.53 auf einer Postkarte vor 1904
Bild mitte: Ausschnittvergrößerung - Schild mit der Aufschrift Handlung
Bild rechts: Kopf einer Rechnung des
Friedrich Dinger von 1920.
Als
Friedrich Dinger 1907 in Mannheim das 2te mal heiratete, wurde er noch als Landwirt bezeichnet. Im selben Jahr zog er noch in das
Haus Nr.53 ein.
Da auf der Postkarte, die
1904 verschickt worden war, bereits ein Schild mit der Aufschrift "Handlung" erkennbar ist, hat er die Handlung übernommen, nicht gegründet.
Einiges spricht dafür, dass die Vorbesitzerin, die Witwe
Bertha Gutropf, den Handel auf diesem Haus begründete.
Sie hatte bereits als Witwe um
1897 den Hof gekauft. Im Folgejahr heiratete ihre Tochter in Verrenberg den aus Murrhard stammenden
Karl Michael Weber.
Beide scheinen bis 1905 hier gewohnt zu haben
Unklar ist noch, mit welchen Waren genau gehandelt wurde. Es wird im Ort von z.B. Kohlebriketts erzählt. Hier muss noch weiter geforscht werden.
Quellennachweis.
Staatsarchiv Ludwigsburg E 175 I Bü 6198 Wirtschafts- und Schankkonzessionen
Mündliche Überlieferung, Fritz Hofmann
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: B 2 Ruggerichtsrezessbuch 1833-1888
Ortsarchiv Verrenberg: B 75 Kaufbuch Teil 11 1864-1868
Ortsarchiv Verrenberg: A 154 Gaststättenwesen 1952-1972
Ortsarchiv Verrenberg: A 354 Nr 542 Eventualteilung Wilhelm Friedrich Hüttinger, 1884
HZA Ba 35 Bü 752 "Verpachtung des Umgelds im Amt Pfedelbach an die Wirte." 1765-1798
https://la24muc.de/175/spezereihandlung
Intelligenz Blatt Oehringen 1841
Intelligenz Blatt Oehringen 1842
Staatsarchiv Ludwigsburg E 175 Bü 2372