Verrenberg HistorischDie Familie Philipp Heinrich Bühner
(1823-1886) in Verrenberg


Philipp Bühner möchte das Bürgerrecht - 1854
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 01.September 1854 liest sich das so:
Philipp Heinrich Bühner von Ellhofen Oberamt Weinsberg legt einen Heimathschein vom 25.August 1854 vor, mit der Bitte, ihn, seine Ehefrau, Johanna geb. Steinbrenner?, seine 2 Kinder im Alter von 7-2 Jahren und seine Mutter in das hiesige Bürgerrecht auf zunehmen.
Es ist in diesem Heimathschein bezeugt, daß er und seine Mutter je ein Vermögen von 1000f. besitzen und daß vom 4.Dezember 1833 ... 19 und in dem Gesetz vom 5.Mai 1852 Art.5 Ziff 1-4 bezeichnetem ...... leidet.
Er mit seinen Angehörigen bittet jedoch nur für den Fall um aufnahme in das hiesige Bürgerrecht, daß der zwischen ihm und Louis Merker von Pfedelbach abgeschlossene Kaufvertrag zu Stande kommen, daß ferner er die nach gesuchte Conseßion zu einem ..... und zur Betreibung der Wirthschaftsgewerbe erlangt.
Der Bürgerausschuß um seine Zustimmung gehört, gibt an, daß er solche ertheile, daher
Beschluß
Den Philipp Heinrich Bühner mit den genannten Personen unter erwählter Voraussetzung in das hiesige Bürgerrecht aufzunehmen.
Warum steht hier im Gemeidneratsprotokoll ein anderer Name für seine 1.Ehefrau, als im kirchl. Eheregister?
Hier fragt er noch für sich, seine Frau, seine Kinder und seine Mutter um das Verrenberger Bürgerrecht nach.

Philipp Bühner beantragt Wirtschafts- und Handelsrecht - 1854
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 01.September 1854 liest sich das so:
Philipp Heinrich Bühner von Ellhofen, welchem unter der Voraussetzung, daß er die hienach genannte Conceßionen erlangt, die Aufnahme in das hiesige Bürgerrecht zugesagt worden ist, bittet
1) Um Ertheilung der gewönl. Wirtschafts gerechtigkeit
2) Um Ertheilung der Krämergerechtigkeit. Zu diesem Endes wird bezeugt:
   a. daß der hiesige Ort gegen 70. Einwohner zähle, ein bedeutender Weinort sei und daher ein weiterer Wirthschaftsgewerbe wünschenswerth sei, indem
   b. außer dieser nur noch Eine Schildwirthschaft vorhanden sei
   c. daß der Bittsteller ein gutes Prädikat und 1000f. Vermögen besitze und
   d. auf dem von ihm käuflich dahier erworbene Haus seither schon eine Wirthschaft betrieben worden sei, daß ferner
   e. was die Ertheilung einer Krämerei Gerechtigkeit betreffe solche hier das hiesige Ort ein Bedürfniß und dieselbe auf dem Haus seither schon mit Erfolg betrieben worden sei.

Philipp Bühner möchte das Bürgerrecht - 1855
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 15.Februar 1855 liest sich das so:
Am 1.Sept. 1854 hat Phillipp Heinrich Bühner von Ellhofen Ober Amts Weinsberg bei dem hiesigen Gemeinderath und Bürgerausschuß um ihn und seine Familie wie es in diesem Buche Blt: 177 lautet in das hiesige Bürgerrecht aufzunehmen. Was ihm auch von den Bürgerlichen Collegien zugesagt worden war. Indessen aber durch seine von Louis Merker von Pfedelbach mißliebig erkaufte Liegenschaft sich Bühner entschloßen hat, daß er nur allein für sein Persohn hier bürgerlich angenommen zu werden ansuche, und seine Ehefrau nebst 2Kinder von 7-3 Jahre und seine Mutter Bürgerlich in Ellhofen bleiben sollen.
Hierauf hat der Gemeinderath einstimmig Beschlossen
Dem Phillipp Heinrich Bühner das hiesige Gemeinde u Bürgerrecht zu verleihen und seine Familie mit 2 Kinder und seine Mutter sollen in Ellhofen Bürgerlich bleiben.
Dem Bühner wurde daher angesezt
Bürgerannahmen Geld 10f.
für Feuer Eimer und Obstbäume 2f. 42x
Nachtwach Surogat 6f.
Waisenhaus Gebühr 1f.
Gemeinderaths Protokole 3f.
Aufwärter 6x
Summa 22f. 48x
Warum beantragt er nun das Bürgerrecht nur noch für seine eigene Person?

Philipp Bühner erwirbt das aktive Bürgerrecht durch Kauf einer Liegenschaft - 1855
In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: Aufnahme 15.Februar 1855 GeRathsProtokll II bl 177 und 191
Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: durch Einkauf an Liegenschaft

Bühner und Kircher haben Schulden nicht bezahlt - 1855
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" vom 04.August 1855 findet sich folgendes:
Am 21.Juli 1855 klagte Loui Merker von Pfedelbach gegen Philip Bühner von hier und Johann Kircher von Ellhofen 420f. Zielerfoderung und Sportelersaz 7f. 14x ein, welche Summe leztere im Schuldklags. No. 708 an obigem Datum anerkannt und einen Zahlungsbefehl von 30 Tagen unter Exekutionsbed..hen erhalten haben, da wie dieser Termin fruchtlos verstrichen und beide Schuldner keine Zahlung geleistet haben so ist bei den Schuldnern eröffnet worden daß mit der Exekution vor.......... w.... und die vorhandenen Früchten welche sich auf deren Schuldnern Bürgerschaft befinden im Exekutionswegen nach Vollzogener Pers....... Exekution zu Verkauf gebracht werden all vorstehendes wurde beide Schuldnern eröffnet mit dem Bemerken daß sie bei Strafvermeidung Vorerst nichts von ihren vorhandenen Früchten einheimsen dürfen

Wurde Bühner bestohlen? - 1857
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" vom 28.September 1857 findet sich folgendes:
Der zur Überwachung des heurigen Herbstertrags desgl. Obstertrags bestellte Bergschüz Johann Weiß bringt hiemit zur Anzeige daß am 26.Sept die Ehefrau des Steinhauer Hubele von Oehringen dem Philipp Bühner von hier in seinem Weinberg im Galberg Birnen und Zwetschen entwendet habe im Werth von 2-3x
Beschluß
Die Ehefrau des Hubele auf vorstehende Anzeige zur Verfügung hieher vorzuladen
Philip Bühner hat auf vorstehendes erklärt daß er dieses Grundstük auf welchem die Ehefrau des Hubele Zwetschgen aufgelesen habe ohnlängst von Hubele erkauft und demselben eingeräumt habe daß er von dem Obstertrag auch eine Kleinigkeit bekomme, daher die Beklagte nicht zur Strafe gezogen werden könne

Philipp Bühner möchte eine Kufe in der Wiesenkelter verkaufen - 1857
Im Hohenloher Bote bietet Philipp Bühner 1857 eine "gute starke Kufe, 6 Eimer haltend, in der Wiesenkelter, zu verkaufen".

Philipp Bühner möchte das Bürgerrecht für seine Verlobte - 1860
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 02.April 1860 liest sich das so:
Es erschien Philipp Bühner geschiedener Ehemann der Christiana geb. Kleinknecht von Ellhofen und trägt vor:
Ich habe mit der Carolina Catharina geb. Rapp von Gochsen gewesene Ehefrau des Leonhardt Friedrich Müller Bürger und Wagnermeister von Gochsen Ehelich versprochen und bitte daher meine Verlobte in das hiesige Active Bürgerrecht aufzunehmen.
Behuf dieses Gesuchs hinterlegt Bittsteller einen von dem Gemeinderath Gochsen beglaubigten Geburtsbrief nebst Taufschein vor wonach
genannte Rapp ein gutes Prädikat und an Vermögen 800f. nebst Fahrniß worüber die zu fertigende Beibringens Inventar für Ausschluß geben wird besizt.
Bittsteller selbst besizt ein Vermögen von ca. 1500f. weshalb ihr Nahrungsstand für gesichert erscheint. Da also der fall hierorts nicht zutrifft und welche der Bürgerausschuß um seine Gutächterliche Äußerung zu vernehmen wäre so wurde einstimmig
Beschlossen:
Die Carolina Catharina gebohrene Rapp in das hiesige Bürgerrecht aufzunehmen und da dem Bittsteller welcher geschieden worden von dem Ehegericht Senate des K. Gerichts hat zu Ellwangen gestattet worden ist daß er sich wieder anderwärts verehliche dürfe Heurathserlaubnis zu ertheilen und anzusezen:
a. dem Bräutigam 0f.
b. der Braut  
Bürgerannahmegebühr 5f.
Waisenhausgebühr 30x
Aufwärter 6x
Summa 5f. 36x

Philipp Bühner möchte Pappeln verkaufen - 1870
Im Hohenloher Bote bietet Philipp Bühner 1870 zwei Pappeln zum Verkauf an

Gläubiger Aufruf im Hohenloher Bote nach dem Tod der Caroline Catharina Bühner - 1870

Philipp Bühner bietet im Hohenloher Bote einen Farren zum Kauf an - 1872

Philipp Bühner bietet im Hohenloher Bote eine Kuh zum Kauf an - 1873

Philipp Bühner wird ein Vermögenszeugniss ausgestellt - 1874
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 02.Februar 1874 liest sich das so:
Dem Philipp Bühner von hier ein Gemeinderathliches Vermögenszeugnis ausgestellt, daß er derzeit ein Vermögen von ca. 2000f. besitze
Wozu brauchte Bühner dieses Vermögenszeugniss? Er verkaufte in diesem Jahr seinen Hof Nr.45. Wohnte er danach in Miete?

Philipp Bühner bietet im Hohenloher Bote ein Mutter-Schwein zum Kauf an - 1877

Es wird vom Gemeinderat die Überschuldung des Philipp Bühner festgestellt - 1879
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 22.März 1879 finden sich über vier Seiten viele Details. Hier eine Zusammenfassung:

Aktiva:
Diverse Äcker, Wiesen und Weinberge auf Verrenberger und Bitzfelder Markung. Auffällig ist ein Haus mit Scheuer und Hofraum in Bitzfeld "bei der großen Brücke mit einem Wert von 2228,57 Mark
Die Summe der Aktiva betrug 7892,35 Mark
Schulden
Diese wurden untergliedert in "Pfandschulden" und "unversicherte aber eingeklagte".
Die Summe der Schulden betrug 9656,88 Mark

Es wurde somit eine Überschuldung von 1764,53 Mark festgestellt.
Da die Ehefrau von ihrem Recht gebrauch macht, aus dem gemeinsamen ihr beigebrachtes Vermögen raus zu lösen, erhöht sich die Schuld des Bühner um eben diese 900,68 Mark auf 2665,21 Mark!
Das Ergebniss der Untersuchung wird dem Königl. Oberamtsgericht Oehringen zur weiteren Verfügung vorgelegt.

Philipp Bühner - es wird ein Güterpfleger eingesetzt - 1879
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 26.März 1879 liest sich das so:
Nachdem von dem Kl. Oberamtsgericht gegen Philipp Bühner von hier am 24.ten D.M. Vermögensuntersuchung angeordent worden ist wurde der Ge Rath zugleich angewiesen vorläufig einen Güterpfleger zu bestellen.
Dieser wurde heute vorgeschlagen und vorläufig bestellt in der Persohn des Michael Schmelzle Bauer und Ge Rath hier dieser wurde nach der Minist. Verfügung vom 22.December 1855 S.21 belehrt und ihm die Auflage gemacht, daß er zutreffenden Falls um aufschiebliche Veräußerungen und Verwaltungshandlungen bei dem Gantgericht zu beantragen habe.

Philipp Bühner wird ein Zeugniss ausgestellt - 1879
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 03.Mai 1879 liest sich das so:

Dem in Gant gekommene Philipp Bühner Bauer hier ist ein Zeugniss über den Grund seines Vermögenszerfalls und seines Prädikats auszustellen, gemäß dieem wird zu bezeugen Beschlossen:
Daß der Vermögenszerfall herrüren mag:
- von unrichtigen Spekulationsgeist (unrichtigigen Handelsgeist)
- von einigen eingegangenen Bürgschaften
- von Sinken der Güterpreise nach voran gegangenen theuren Einkauf.
Im übrigen ist das Prädikat gut.

Aus der Gantmasse des Philipp Bühner werden Güter verkauft - 1879


Philipp Bühner wird ein Zeugniss ausgestellt - 1884
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 25.März 1884 liest sich das so:

Wurde vom GeRath folgende Zeugnisse ausgestellt:
1. dem Philipp Bühner Händler hier
  Leumund gut
  Vermögen 0

Philipp Bühner kauft Abfallholz - 1885
Im "Gemeinderats Protokoll" vom 04.Mai 1885 heist es:
Nachdem zur Unterhaltung der Gemeindegebäude vom Staatswald S…belhau bei Waldbach 9 stück kleinere Eichenstäme gekauft
s. besondere Kaufszettel
und nach dem besonderen Protokoll v. 18.März 1885 durch den Akordanten Schmelzle beigeführt worden sind, sind die Eichenstämme in letzter Woche durch Zimmermeister Schuppert v. Waldbach auch beschlagen worden.
Das Abfallholz hievon wurde nach vorangegangener öffentl Bekanntmachung im Ort auf heute im öffentl Aufstrich zum Verkauf bestimmt.
Sämtliches Abfallholz hat ersteigert
Philipp Bühner Händler hier
für 10M 20d
zehn Mark 20d
gegen baare Bezahlung zur Gemeindepflege

Karoline Friederike Bühner wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1885
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihr am 23.09.1885 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Sie war ca. 16 Jahre alt.

Wilhelm Friedrich Bühner wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1886
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihm am 23.02.1886 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Er war ca. 16 Jahre alt.

Wilhelm Bühner wird bestraft - 1889
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" vom 20.Februar 1889 findet sich folgendes:
wurde Wilhelm Bühner lediger Dienst Knecht von hier wegen grobem Unfug auf Grund des $360 Zif.11 des StrafGesB (Straßenkot werfen an die Fenster des Adam Kiesel hier) um 3M gestraft
Beil. No.123

Karoline Bühner wird bestraft - 1890
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" vom 22.September 1890 findet sich folgendes:
wurde Karoline Bühner Witwe und Adelheid Braun Schreiners Witwe wegen Entwendung von Obst in geringer Menge gemäß Art 36 des Polizeist. Ges. v. 27.Decbr 1871 je um 1M gestraft
Beil No 131

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1501 Band 6)
http://www.myheritage.de
www.Familysearch.com
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißen-Amt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis aktiver Bürger ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: B 77 Kaufbuch Teil 13 1876-1880
Ortsarchiv Verrenberg: A 179 Verzeichnisse der ausgestellten Dienstbücher und Arbeitsbücher 1851-1937
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1857
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1870
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1872
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1873
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1876
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote, 1877