Verrenberg HistorischDie Familie Wilhelm Franz Happold
(1779-1855) in Verrenberg

Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Im Ortsarchiv Verrenberg gibt es einen Bestand "B 56 Schäfereiwesen 1801-1858"
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Wilhelm Franz Happold war in der 1.Klasse. Damit konnte er 3 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 6 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.22.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.

Wilhelm Franz Happold erwirbt das aktive Bürgerrecht durch Gutsübernahme - 1803
In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: durch Geburt
Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: durch Gutsübernahme ao 1803

Inventur u Teilung - Wilhelm Franz Happold - 1855
Die Erben des Wilhelm Franz Happold sind:
1. Des verst. Bruders Christian Friedrich Happold gew. Ochsenwirths in Michelbach hinterlassene einzige Tochter Namens
Caroline Sophie Christine, Friedrich Daniel Weisert Oekonoms Wittb in Michelbach.
2. Maria Regine, Johann Heinrich Augsts Ehefrau in Forchtenberg.
3. Der verst. Schwester Friederike Fr.... gew. Ehefrau des Georg Baltes Ungerer in Affaltrach.

Fahrnis Versteigerung des verstorbenen Franz Happold
am 24.Mai 1855

bitte auf das Bild klicken
Christian Franz Atz ist der Enkelsohn von Franz Happold - 1855
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 12.Mai 1855 findet sich folgendes:
Es erschien der Sohn des verstorbenen Gottlieb Atz gewesenen Sonnenwirth Franz Atz ld. 23 Jahre welcher unter Verwaltung des Pflegers Gemeindepfleger Mattheus Mugele von hier sich befindet, und trägt folgendes vor.
Ich habe ohnlängst von meinem Großvatter Franz Happold seine an Besizthum gewesenen Liegenschaft käuflich über nommen Beziehungsweise nach meinem Großvatter seinen lezten Willens Verordnung käuflich übernehmen müssen, da ich aber noch nicht Selbstständig und noch unter Verwaltung meines Vermögens unter Verwaltung meines Pflegers stehe so bitte ich unterthänigst den Gemeinderath Beziehungsweise ein K. Hochlöbl. Ober Amt Oehringen mich von der Mienderjährigkeit zu Dispenziren, und mich in den Stand zu sezen daß ich meine erkauftes Anwesen und Vermögen selbst in Verwaltung bekommen, und von der Pflegschaft entlassen, welches voraussichtlich meinem Pfleger viele Mühe verursachen würde dieses erkaufte Anwesen ........ Pflegschaftlich zu verwalten.
Der Gemeinderath hat daher einstimmig Beschlossen, daß es wünschenswerth wäre wenn
1) Der Bittsteller von dem K. OberAmt von der Minderjährigkeit Dispenzirt, und sein Vermögen selbst in Verwaltung bekommen würde. Denn es wird hiemit den Bittsteller
2) Gemeinderäthlich bezeugt, daß er sich als ein verständiger und sparsamer Landwirth geziemt auch noch nie in einer Untersuchung gestanden und in seinen jungen Jahren für das ganze Anwesen per Arbeiten gesorgt und vollzogen auf seinen Großvatter treulich an die Hand gegangen ist, wie es einem geziemten Enkelsohn zusteht.

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Pfedelbacher Oberamtsrechnungen von 1806
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis aktiver Bürger ab 1828
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote; 1855
Ortsarchiv Verrenberg: Inventur u Teilung
Ortsarchiv Verrenberg: B 2 Ruggerichtsrezessbuch 1833-1888
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
HZA Ba 115/ 710 Amtsrechnungen 1800/01
HZA Ba 115/ 1187 Amtsrechnungen 1812/13
HZA Ba 115/ 1190 Amtsrechnungen 1815/16
HZA Ba 115/ 1194 Amtsrechnungen 1819/20
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote; 1851
Dr. Ulrich Kuhn - Renningen - Braunsbacher Kirchenbücher