Verrenberg Historisch

Haus Nr. 32 in Verrenberg (Lindelbergstraße 2)


Aufnahme von 1939 mit Ludwig Adam Bort

Aufnahme von 2006

Aufnahme von 2011
Kartenausschnitt aus Katasterkarte 1818; Haus Nr. 22
Karte von 1818
Kartenausschnitt aus Karte von 1839; Haus Nr. 32
Urkataster von 1839
Kartenausschnitt aus Karte von 1833; Haus Nr. 32
Ergänzungskarte zum Primärkataster

Lage des Haus im Ort


Die Bewohner


Am 03.04.1819 verkaufte Franz Happold das Haus an Johann Georg Kipf um 200fl.
In der Oberamtsrechnung von 1819/20 steht dazu:
"Georg Kipf, der von Franz Happold 1 Häußle um 200fl. erkaufte"

Im Messbuch von 1818 ist als Besitzer Johann Georg Kipf eingetragen.
Haus Nr: 1818: Nr.32 und 33
1839: Nr.32 und 51
  Daten zu Hof Nr.32
Besitzer: Michael Johann Georg Kipf
Garten 0,01 ha
Wiese 0,007 ha
Acker ---
Weinberg 0,18 ha
Wald ---
Bemerkung  

1827 verkaufte Johann Georg Kipf das Haus an Christian Täuber

Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurde als Eigentümer Christian Täuber genannt.

Leider fehlen die folgenden Seiten, bei Interesse bitte im Ortsarchiv nachsehen.
Christian Täuber verkaufte 1846 dieses Haus an Johann Friedrich Reger.

1855 kam das Haus des Johann Friedrich Reger zum Zwangsverkauf.

1.Versuch des Verkaufs am
24.Dezember 1855

2.Versuch des Verkaufs am
28.Januar 1856

3.Versuch des Verkaufs am
03.April 1856

Beim 3.Versuch am 03.04.1856 steht "... zum dritten und letzten Mal ...". Kam es zum Verkauf? Nach den Angaben im Kaufbuch ein Jahr später waren es wohl die dort genannten 4 Herren gemeinsam.

Am 03.04.1856 "verkauft die Exekutionsmasse des Friedrich Reger Taglöhner hier an Johann Mugele vers. Schultheiß, Lindenwirth Carles Witwe, Ilg Michael und Mattheus Kraft
nachstehende Liegenschaft
12 Ruth ein 1.stokiges Wohnhaus im obern Dorf neben Schultheiß Lay und der Straße
3 Ruth Sommergarten beim Haus
...
" um 354fl.


Am 26.12.1857 verkauften "die früheren bestandenen Gemeinderäthe Mit Namens
Schultheiß Mugele, Ludwig Carle, Mattheuß Kraft und Michael Ilg
von hier an
Ferdinand Friedrich Reger led. volljährig von Verrenberg
Einstokiges Wohnhaus neben Christoph Lay Geb. No.31
" und Sommergärten um 200fl.


Im Feuerversicherungsbuch von 1869 ist dieser Christian Friedrich Ferdinand Reger als Besitzer eingetragen.

Als er 1876 stirbt, verkauft seine Witwe Catharina Rosina Reger geb. Kübler am 16.12.1876 das Haus um 1200 Mark an Ludwig Frank.
Sie selber zieht ins Haus Nr.40 zu ihrem zukünftigen Mann Georg Eberhard Fischer.

Ludwig Frank wanderte mit seiner Familie 1881 nach Nordamerika aus.

Am 28.07.1881 verkauft Christina Frank den Hof um 1650 Mark an Adam Hofmann aus Unterheimbach. Ihr Mann war bereits in Amerika. Die Hofstelle wurde so beschrieben:

Auszug aus der Servitutenkarte von 1858
32 "45 met. ein 1.stokiges Wohnhaus
3 met. Bakofen
66 met Hofraum
"
126 "38 met. Gemüsegarten neb. dem Haus Geb. N.32 und p.115 am ortsweg No.1"
Der Verkauf beinhaltet weiter:
- Gemüsegarten
- 13,5 ar Acker im Seegrund
- 31,6 ar Acker im Körner ...

Bereits am 24.August 1881 verkauft Adam Hofmann das oben erkaufte an Friedrich Hofmann aus Unterheimbach (der Bruder?) um 1650 Mark. Heiratete er am 06.November 1881 in Öhringen?


Schon einen Monat später am 24.September 1881 verkaufte Friedrich Hofmann alles im September erworbene um 850 Mark an Philipp Heinrich Bühner. Sein Vater war am 04.09.1881 gestorben und er musste sich wohl um die minderjährigen Geschwister kümmern.
Im Kaufvertrag steht, dass Philipp Heinrich Bühner das Haus für seine Kinder
- Karolina
- Wilhelm
- Friedrich
kaufte.

1882 zog die Familie Philipp Heinrich Bühner hier her. Im Feuerversicherungsbuch von 1896 stehen die Philpp Bühner Kinder als Besitzer.

Als 1901 in Verrenberg eine Mormonen-Mission stattfand, ging vermutlich die Witwe Rosine Caroline Bühner mit zumindest einem Teil der Kinder nach Salt Lake City.

Die Witwe Katharine Rosine Hemmer scheint, laut einem Nachtrag im Feuerversicherungsbuch von 1896, 1914 kurz das Haus Nr.32 im Besitz gehabt zu haben.

Ebenfalls 1914 steht Johann Jacob Ungerer in einem einem weiteren Nachtrag im Feuerversicherungsbuch von 1896 als Eigner im Feuerversicherungsbuch.

Nach dem Tod von Johann Jacob Ungerer 1944 erhielt seine Tochter, die Kinderschwester, Sophie Katharina Ungerer (1886-1979) das Nutzungsrecht auf Lebenszeit.

Nach ihrem Tod 1979 lebt Hermann Ungerer bis zu seinem Tod 2009 hier, besten Dank für die große Hilfe!!


Bauliche Entwicklung

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name Beschreibung des Gebäudes Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Classe Umlage Capital Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen als unzer- störbar wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Ferdinand Reger Ein einstockiges Wohnhaus von Stein und Fachwerk mit Giebeldach 30'
18,6'
8'
12,5'
1.   1 1 1 1 geb. Keller (1)
1 Dachboden mit 2 Kammern
Ziegel gem. Fachwerk Backofen Fundament Kellermauern --- 325 IV 406 alter Anschlag 100f.
(1861)


In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Philipp Bühners Kinder erster Ehe 1 stockiges Wohnhaus im obern Dorf von Fachwerk unter Giebeldach 8.50
5.30
2.40
Dach 3.30
1 EG   1 EG
1 Dachboden
1   1 geb Keller (1) Dachplatten ausgemauertes und teilweise geschliertes Fachwerk   Mauern unter Erdgeschoß Fußboden 780     Alter ca. 200 Jahre
Unterhaltung schlecht
Inbegriffen ist 1 Backofen (ausgenommen das Gemäuer unterm Herd
(1) geb. Keller => geb[ühnter] Keller => ein Keller ohne Gewölbe, also mit Balkendecke

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Schuppen
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
dieselben 1 stockigen Schuppen auf Freipfosten unter Pultdach, ohne eigene Construction angebaut 5.30
1.80
1.60
Dach 1.00
          Holzremise Dachplatten offen   offen Fundament 20    

1923-25 baute Johann Jacob Ungerer sich an Stelle des alten Gebäudes ein Ausdinghaus.
Auf der Zeichnung des Untergeschosses rechts, erkennt man die alten Kellermauern des Vorgängerhauses in schwarz.

Nachtrag zum Primärkataster1925

Nachtrag zum Primärkataster 1930


Vermessungen


Messbuch 1818

Urkataster 1839
 

Quellennachweis.

Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: B 72 Kaufbuch Teil 8 1854-1858
Ortsarchiv Verrenberg: B 74 Kaufbuch Bd 10
Ortsarchiv Verrenberg: B 77 Kaufbuch Bd.13 1876-1860
Ortsarchiv Verrenberg: B 78 Kaufbuch Teil 14 1881-1890
Ortsarchiv Verrenberg: A 115 Gebäude Nr.32
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis Belegungsfähiger Gebäude
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote; 1855
HZA Ba 115 Bd 1192 Amtsrechnungen 1817/18