Verrenberg HistorischDie Familie Ackermann in Verrenberg


Im Verzeichnis aktiver Bürger steht, dass Johann Michael Ackermann(1) (1765-1831) 1785 durch Güterkauf zum Bürgerrecht kam.
Auf dieses noch unbekannte Gut bezieht sich auch der Eintrag unten zur Gründung der Schäfereigesellschaft 1801.
War das Haus Nr.21 (noch ungeteilt) gemeint?

Hatte er es 1785 gekauft und vor 1802 eine Hälfte an Johann Leonhard Gerbig verkauft?
Dann würde es passen, wenn er 1815 die andere Hälfte an Johann Adam Halt verkauft hätte und in das Haus Nr.9 gezogen wäre.

Im Messbuch von 1818 wird Michael Ackermann (1) als Besitzer des Haus Nr.9 genannt.
Im Urkataster von 1839 werden die Kinder des Michael Ackermann als Besitzer des Hauses Nr.9 genannt. Hatte er es 1817 gekauft?

Der Sohn Michael Akermann hatte Ende 1855 eine Güterversteigerung.




(1) Johann Michael Ackermann (1790-1860) starb in Langenbeutingen. Im Totenregister steht: "Weingärtner, früher in Verrenberg, seit 14 Tagen hier. War zeitlebends unverheiratet". War er zu Verwandten gezogen?
Da er scheinbar erst im Mai 1860
Michael Akermann erwirbt das aktive Bürgerrecht durch Gutsankauf - 1785
In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: durch Geburt
Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: durch GutsAnkauf ao 1785

Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Im Ortsarchiv Verrenberg gibt es einen Bestand "B 56 Schäfereiwesen 1801-1858"
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Michael Akermann war in der III.Klasse. Damit konnte er 1 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 4 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.9.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.

Michael Ackermann klagt gegen Friedrich Weiß - 1830
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 29.Juli 1830 findet sich folgendes:
Es erschin Michael Akerman und trägt Klagbar vor das der Friedrich Weiß von Bitzfeld das er seinen Aker um geflügth habe wo nach gar kein Zent gefallen dan sachte der Akerman es darf nicht sein dann giebt im der Weiß …. Und sachte es ging im nichts an da wurte dem Waißen seine Warnung Strafangesez
von 30x
Friedrich Weiß gibt an das er die Straf nicht an erkente
Weiß habe zu dem zentsamler gesacht er sol die garben wegtun er wolle sein Aker um zakern bezeuchte der zentsamler.
Dan wurde die Straf wieter abgeschr...
Mit Michael Ackermann muss der 1790 geborene Sohn gemeint sein.

Realteilung der Witwe des Michael Ackermann - 1837
Am 13.04.1837 wurde nach dem Tod der Maria Barbara Ackermann geb. Lederer diese "Inventarium und Real-Theilung" vorgenommen.
Darin wird u.a. aufgezählt:
  "1 Haus, Scheuer und Stallung unter einem Dach neben der Straße und Schultheiß Bort. Nach Anschlag 350 fl."
  Wiesen, Äcker und Weinberge im Wert von 1.396 fl.
  Fahrnis im Wert von 259 fl. 25x.
       darin enthalten: Vieh
      2 Kühe       60 fl.
      2 Schafe a 4fl. 8 fl.
      1 Schwein   5 fl. 30 x.
      5 Hühner a 8 x.         40 x.
Nach Abzug der Schulden blieben 1037 fl 32 x. übrig.
Damit stand jedem Kind 259 fl. 23 x. zu




Gläubiger Aufruf - Christine Akermann - 1854

Michael Akermann verkauft den Hof - September 1855

Liegenschaftsverkauf des Michael und Margarethe Ackermann, im September 1855

Michael Akermann verkauft Fahrniß - Dezember 1855

Michael Akermann hat eine Heke entfernt - 1857
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 21.März 1857 folgendes:
Es erscheint Friedrich Jörg und trägt vor ich habe ... dem Michael Akermann seiner im Jahr 1856 begonnenen Güterversteigerung eine Wiesen im Gäßle angekauft und nach diesem da mir schon über diese Wiese Gerüchtlich erkannt war, hatte mir Akermann die Heke an der Straße nach Bitzfeld entwendet ich trage darauf an daß ich zu meiner Entschädigung welche ich zu 5f. anrechne gelange
Beschluß
Den Beklagten vorzuladen und über die Klage zu verständigen
Michael Akermann darüber verständigt gibt an er habe geglaubt die Heke werde doch entwendet weil sie jedes Jahr weggekommen sei auch habe er sich bedungen bei seiner Versteigerung daß jeder Käufer seiner erkaufte Wiesen leer bekomme. Daher er nicht anerkenne dem Kläger etwas zu ersezen


Nachtrag
Ist durch Vergleich erledigt

Johann Friedrich Jörg klagt gegen Michael Akermann - 1857
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 09.Mai 1857 findet sich folgendes:
Laut Schultheisenamts Protokoll blt. 28b hat Friedrich Jörg von hier … klagt daß ihm Michael Akermann in seiner Wiesen im Gäsle oben an der Straße eine Heke entwendet habe und er trage darauf an daß ihm der Beklagte 5f. Zu ersezen habe.
Akermann wurde darüber verständigt, gibt an er habe geglaubt die Heke gehöre sein , denn er habe keine seiner Liegenschafts verkauf bedungen daß die Käufer Acker und Wiesen leer bekommen daher er nicht schuldig sei dem Kl. etwas zu ersezen.
Da nun diese Sache weil das Grundstück dem Bekl. zuvor gehört nicht als Diebstahl zu betrachten so wurde ein Vergleich versuch angestellt, schlug aber fehl.
Der Gemeinderath hat nach gemachter Berathung da die Sache, weil der Beklagte noch der Meinung war, daß die Heke noch sein gehöre nicht als Diebstahl zu bestrafen daher im Strafansatz nicht statt finden solle.
Und da die Heke auch theilweise sich auf dem Gemeindeboden befinden, und jezt wieder die neu angebrachte ebenhelftig auf dem Gemeindeboden angebracht ist daß der Beklagte schuldig und verbunden sei dem Kl. 30x für den Schaden zu ersezen zugleich den Parthein zu eröffnen daß Ihnen das Recurchts recht offen stehe indem aber der eine oder der andere gebrauch ....
Mit Michael Ackermann muss der 1790 geborene Sohn gemeint sein.

Michael Akermann hat Birnen gestohlen - 1857
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 18.September 1857 folgendes:
Der zur Überwachung des heurigen Herbst und Obstertrages bestellte Bergschütz Georg Schanzenbach bringt hiermit zur Anzeige daß als heute den 18ten Michael Akermann von hier dem Friedrich Kubach von Schwöllbronn welcher einen Weinberg im Hälde im besitz hat und worauf sich mehrere Birnebäume befinden die abgefallenen Birnen entwendet im Werth von 2x die Entwendung habe Akermann nicht geleugnet
Beschluß
Denn Akermann auf diese Anzeige vorgeladen und Verfügung darüber zu treffen

Michael Akermann hat Birnen gestohlen - 1857
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 22.September 1857 folgendes:
Michael Akermann wurde auf heute vorgeladen derselbe erschien in Persohn, worauf derselbe auf vorstehende Anzeige verständigt und hierauf Angab daß er es nicht leugnen könne daß er einige Birnen auf dem Weg aufgelesen und der Bergschütz bei dem Auflesen dazu gekommen sei.
Da nun Akermann zugab daß die Angabe des Bergschützen der Wahrheit gemäß sey so wurde derselbe in eine Strafe mit 1f. zu zahlen verurtheilt welche er innerhalb 14.Tagen an die Gemeinde Casse zu bezahlen hat

Gläubiger-Aufruf nach dem Tod von Michael Akermann - 1860

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißen-Amt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis aktiver Bürger ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858
Ortsarchiv Verrenberg: A 306 Nr. 60 Realteilung der Witwe des Michael Ackermann 1837
http://pilot.familysearch.org
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote; 1860
www.Ancestry.com