Verrenberg Historisch

Haus Nr. 18 in Verrenberg (Kastanienweg 3)


Aufnahme von 1926
Haus und Scheune

Aufnahme von 2005
 

Aufnahme von 2005
 

Aufnahme von 2021 mit
linkem Kellerhals

Aufnahme von 2021 mit
rechtem Kellerhals

   360 Grad Rundumblick, wo früher die Häuser 14 und 15 gestanden sind. [Juni 2021]

Steine, die im Keller lagen - 2021
Unten: Aufschrift "1761"
Kartenausschnitt aus Katasterkarte 1818; Haus Nr. 18
Karte von 1818
 
Kartenausschnitt aus Karte von 1818; Haus Nr. 18
Ausschnitt Urkataster 1833
 

Lage des Haus im Ort
 



Die Bewohner


Gesamtes Haus:


------------Beginn nicht gesicherter Erkenntnisse --------------------------

Vermutlich war Johann Michael Fleisch zumindest ab 1741 Besitzer dieses Hauses (oder noch Gras- und Baumgarten?).
1763 verkaufte er es an seinen Schwiegersohn Johann Friedrich Ludwig Zorn.

------------Ende nicht gesicherter Erkenntnisse ----------------------------

Johann Friedrich Ludwig Zorn schrieb 1795 an den Fürsten. Darin bezeichnet er sich als Nachbar von Johann Michael Zöller. Damit sollte er hier im Haus Nr. 18 gewohnt haben.


Gründung der Schäfereigesellschaft in Verrenberg - 1801
Mit dem Kauf der Schäfereigerechtsame des herrschaftlichen Hofs Schwöllbronn durch die Gemeinden Schwöllbronn, Unterohrn und Verrenberg, kam es in Verrenberg zur Gründung der Schäfereigesellschaft.
Verrenberg hatte 120 Schafe erkauft, die aufgeteilt in drei Klassen auf 70 Verrenberger aufgeteilt wurden.
Johann Friedrich Ludwig Zorn war in der 1.Klasse. Damit konnte er 3 der 120 erkauften Antheile in Anspruch nehmen. Dazu kam ein Beischlag von 3 Schafen. Damit konnte er 6 Schafe halten.
Diese Schäferei Anteile sollte ursprünglich auf Hof und Gut gebunden sein. Das wäre in seinem Fall das Haus Nr.18.
Diese Bindung wurde aber im Laufe der Jahre nicht mehr beachtet, so dass der Verkauf der Schäferei Anteile unabhängig der Liegenschaften erfolgte.


Johann Philipp Zorn hatte als ältester Sohn des Johann Friedrich Ludwig Zorn wohl dessen Hof übernommen. Wann?
Das war ungewöhnlich, da er ledig war (und blieb), während noch drei Geschwister da waren, die zwischen 1793 und 1801 heirateten.

Im Messbuch von 1818 wird eben dieser Johann Philipp Zorn als Besitzer genannt.
Haus Nr: 1818: Nr.18  1839: Nr.18
Besitzer: Johann Friedrich Ludwig Zorn
Garten 0,16 ha
Wiese 0,03 ha
Acker 0,31 ha
Weinberg 0,46 ha
Wald ---
Bemerkung  


Laut Gemeinderatprotokoll vom 25.11.1829 musste Johann Philipp Zorn Güter verkaufen, "weil er sie nicht mehr geherieg baut werten und im Abgang kommen" - er konnte wohl aus gesundheitlichen Gründen (er war auch schon 62) den Hof nicht mehr richtig bewirtschaften.
Am 17.12.1829 erkaufte "jung" Mathäus Schanzenbach "Die Hälfte Haus gegen den Sommergarten. Die hälfte Keller und die hälfte Scheur gegen den Sommergarten ..." um 360fl..
Dies war die rechte (südliche) Haushälfte. Siehe unten.


1830 beschwert sich Johann Philipp Zorn beim Gemeinderat, dass er den Johann Adam Halt aus dem Haus haben möchte.
Ein halbes Haus zusammen mit der siebenköpfigen Familie Halt, da konnte es schon eng und laut werden. Dieser hatte offenbar einen Mietvertrag auf 6 Jahre.

Am 29.06.1831 erkaufte Adam Halt aus der "Versteigerung Maße" des Johann Philipp Zorn "die Helfte Haus und Scheuer und Hofradung gemeinschaftlich besizt besonders den Schweinestall allein besizt." um 260fl..
Diese 260fl. sind auf sechs Jahre in gleichen Raten zu bezahlen. Danach behält Adam Halt den Sitz in der Stube.


Linke Haushälfte a (nördlich):

Rechte Haushälfte b (südlich)

Bei der Erstellung des Urkatasters 1839 wurde als Eigentümer der Haushälfte Adam Halt (Urkataster: 18 oben; Bild: links) genannt.

Nach dem Tod 1846 der Witwe Maria Magdalena Halt kam die Haushälfte und halbe Scheune zur Versteigerung.
Den Zuschlag bekam ihr vorehelichen Sohn Johann Leonhard Weiß um 351fl..
Philipp Zorn wird der Sitz in der Stubenkammer gesichert, wie es im Kaufvertrag von 31.März 1831 festgehalten ist. Nach seinem Tod soll der Sitz auf die Kinder des Adam Helt übergehen.

"jung" Mathäus Schanzenbach kaufte Ende 1829 diese Haushälfte und wurde bei der Erstellung des Urkatasters 1839 als Eigentümer genannt. Die "zugehörige" halbe Scheune wurde vermutlich an jemand anderes verkauft.
Nach seinem Tod heiratet die Witwe 1843 Peter Geist.


Auflistung der Inhaber von Schäferei Gerechtsamen in Verrenberg - 1854
Peter Geist wird mit 1 der insgesamt 120 Anteilen aufgelistet (No Anteil 11).
1801 waren es für das noch ungeteilte Haus 3 Anteile.


Tierbestand auf diesem Hof laut Viehzählung von 1858
Namen der Eigenthümer Haus/Hof Rindvieh Schafe Schweine Ziegen Bienen Gänße Enten Hühner Pferde
Weiß Johann Nr.18 Hälfte 2.             4.  

Tierbestand auf diesem Hof laut Viehzählung von 1858
Namen der Eigenthümer Haus/Hof Rindvieh Schafe Schweine Ziegen Bienen Gänße Enten Hühner Pferde
Geist Peter Nr.18 Hälfte 4.   2.     3.   5.  
 
Am 02.11.1858 verkaufte Peter Geist seine ganze Liegenschaft an den Stiefsohn Johann Carl Schanzenbach um 2000fl.
Mit dabei auch die Hälfte von:
 - 2 Kühe
 - 2 Käuzling
 - 1 Schwein
Noch aufgezählt werden z.B. eine Putzmühle, Faß- und Bandgeschirr, Weinbütte, ...

Der Sohn von Johann Carl Schanzenbach, Eberhard Schanzenbach ist der bekannte Dichter, über dessen Werk auf einer anderen Seite mehr zu finden ist.

Nach dem Tod von Johann Carl Schanzenbach 1869 heiratete seine Witwe im selben Jahr Johann Michael Friedr. Walther.

Als sie selber im Januar 1878 starb, wurde am 07.02.1878 im Auftrag der Erben die vorhandene Liegenschaft im öffentlichen Aufstrich zum Verkauf gebracht.
Diese Haushälfte (1060 Mark), die Scheune 18Ab (700 Mark), sowie ein Gemüse-, Gras- und Baumgarten (2000 Mark) hinter der Scheune und ein Gras- und Baumgarten in der Schmerhelde (350 Mark) wurden von der Witwe des Schäfer Christian Pfisterer gekauft.
Die anderen Flurstücke wurden von diversen Interessenten erworben.
In einem Eintrag im Kaufbuch vom 16.08.1881 zu einer Hälfte des Haus Nr.17 steht:
Zu No.16 u 17. 5 ar 52 met gemeinschaftlicher Hofraum mit Ueberfahrtsrecht Geb. No.14 und 18. (1)

Die Bewohner der Häuser Nr.14 und 18. hatten also ein Überfahrtsrecht über den gemeinschaftlichen Hofraum des Doppelhaus 16-17.
Von wann stammte dieses Überfahrtsrecht? Welche Fläche genau war gemeint? Warum das Haus 14 und nicht Haus 15, das näher am Doppelhaus 16-17 lag?
Diese Rechte waren schon im Güterbuch von 1858 eingetragen.
Aus der Ehe des Johann Leonhard Weiß gab es nur ein überlebendes Kind - Johann Adam Weiß.
Am 15.12.1882 kaufte der Sohn Johann Adam Weiß diese Liegenschaft inkl. diverser Gärten, Wiesen, Weinberge und Äcker um 6.800 Mark.
Im Kauf war auch ein Schäfereianteil beinhaltet. Der Hof wurde so beschrieben:

Auszug aus der Servitutenkarte von 1858
18a 62 met ein 1.stokiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller und Schaafstall
53 met Hofraum
 5 met Schweinestall im gemeinschaftl. Hofraum an Geb. 15a angebaut
18A 55 met eine Scheuer
19 met Hofraum
1 ar 26 met gemeinschaftl. Hofraum mit ein- und ausfahrt über den Hofraum v. Geb. 16 u 17 und Bronnen bei Geb. 15
58 64 met Grasgarten hinter der Scheune No.15b neb. P.N. 57
28/1 8 ar 88 met Gras- und Baumgarten hinter der Scheune No.16 ...
385 1 ar 28 met Land im Flur [Krautgarten] neb. P.384 und 386
298 1 ar 31 met Wiesen
1 ar 16 met Land im Flur
[Krautgarten] neb. P.297 und 299
69 5 ar 84 met Baumwiese in der Schmerhelden neb. P.68, 70 und Fuhr No 53A
266 13 ar 37 met Wiesen in der Roßwiesen neb. P.144, 265 und 275
296 3 ar 91 met Wiesen im Flur neb. P.294, 265 und 297
1210 18 ar 20 met Wiesen in der Nonnenklinge neb. P.1209, 1211, 1213, 1214
1211 29 ar 40 met Wiesen in der Nonnenklinge links der Bahn
1216 6 ar 16 met Wiesen in der Nonnenklinge links der Bahn
1213 8 ar 81 met Wiesen in der Nonnenklinge neb. P.1211 und 1214
1214 10 ar 13 met Wiesen in der Nonnenklinge neb. P.1215 und 1219
1215 13 ar 24 met Wiesen in der Nonnenklinge links der Bahn
1218 35 ar 70 met Wiesen in der Nonnenklinge neben P. 1216, 1217, 1214, 1219, 1220
534/1 20 ar 13 met Aker im Herschig neb. P. 517, 507
450 20 ar 9 met Aker im hintern Flur neb. P. 449,451
1122 16 ar 38 met Aker im Zwergweg neb. P. 1121 und 1123
1133 18 ar 78 met Aker im Zwergweg neb. P. 1132, 1134 und 1137
1091/1 10 ar 77 met Aker in der Winterhelden neb. P. 1090, 1091/4 und 1092
1091/3 9 ar 4 met Aker in der Winterhelden neb. P. 1091/2und 1091/4
1359/4 9 ar 88 met rechts der Bahn
1359/5 13 ar 49 met links der Bahn
1749/2 17 ar 89 met Aker im Reuter neb. p. 1749/1 und 1750
1672 10 ar 95 met Aker im Lenkfeld neb. p. 1671 und 1673
1483 19 ar 66 met Aker in der Hapbach neb. p. 1482 und 1484
768 16 ar 70 met Weinberg im Galberg neb. p. 767 und 769
787 5 ar 84 met Weinberg im Galberg neb. p. 786 und 788
1259 8 ar 66 met Weinberg im Hiller neb. p. 1258 und 1260
80 1 Schäfereiantheil

  Die Flächenangeben oben entsprechen:
Wiese 1,46 ha
Acker 1,98 ha
Weinberg 0,31 ha
Am 12.12.1881 verkaufte die Witwe des Schäfer Christian Pfisterer ihre ganze Liegenschaft um 7.200 Mark
an ihren "Tochtermann" Johann Jacob Friedrich Gebert.
Der Hof wurde so beschrieben:

Auszug aus der Servitutenkarte von 1858
18b 66 met ein einstokiges Wohnhaus mit der Hälfte des gewölbtem Keller
7 met Schweinestall u. Backofen
1 ar 2 met Hofraum
18Ab 55 met eine Scheuer ...
63 met. Hofraum
57 1 ar 31 met. Gemüsegarten
53 met. Gras und Baumgarten
68 21 ar 9 met. Gras und Baumgarten
251 4 ar 99 met. Wiesen in der Roßwiesen
971 11 ar 88 met. Weinberg im Klingenweinberg
1138 17 ar 47 met. Aker links der Bahn in den Stoksäkern
1341 23 ar 10 met. wilkürlich gebauter Baumaker in den Jungen Weinbergen
1179 19 ar 71 met. Aker in der Winterhelden
1157 17 ar 5 met. Aker im Seegrund
1158 14 ar 95 met. Aker im Seegrund
1102/2 10 ar 85 met. Aker links der Bahn
1102/1 6 ar 73 met. Aker rechts der Bahn
1743 37 ar 40 met. Aker im Reuter
1739 37 ar 11 met. Aker im Reuter
1740 21 ar 9 met. Aker im Reuter
1547 29 ar 72 met. Wiese im Lenkfeld
  Die Flächenangeben oben entsprechen:
Wiese 0,35 ha
Acker 2,35 ha
Weinberg 0,12 ha
Wenn man die genannten Flächen im Kaufbuch
- linke Haushälfte vom 15.12.1882 und
- rechte Haushälfte vom 12.12.1881
addiert, ergibt sich eine fiktive Gesamthofgröße von:
      
  Daten von 1881 / 1882
Wiese 1,81 ha
Acker 4,33 ha
Weinberg 0,43 ha
Wald ---
  Daten von 1818
Wiese 0,03 ha
Acker 0,31 ha
Weinberg 0,46 ha
Wald 0,38 ha
Lageplan aus der Feuerversicherung von 1896
Im Feuerversicherungsbuch von 1896 ist als Besitzer des gewölbten Kellers Johann Georg Frank eingetragen.
Dieser Keller befindet sich unterhalb der Haushälfte des Johann Adam Weiß
1897 übernahm dann sein Sohn Ludwig Frank den gewölbten Keller.

Am 25.10.1898 kam es, nach dem Tod seiner 2.Ehefrau, zu einem Zwangsverkauf der Liegenschaft von Johann Adam Weiß.
Es gab mehrere Bieterrunden, den Zuschlag bekam am 20.12.1898 der Bitzfelder Kaufmann Schultheiß um 1265 Mark.
Johann Adam Weiß zog nach Heilbronn, vermutlich zu einem Kind.



Im Feuerversicherungsbuch von 1896 wird für 1898 der oben genannte Kaufmann aus Bitzfeld als Besitzer angegeben.

1906 ist dann Heinrich Hörger als Eigner angegeben.
1914 folgt sein Stiefsohn Friedrich Georg Christian Gebert.


Später war dann sein Sohn Otto Gebert auf dem Hof.

Nach dem Tod von Johann Jakob Friedrich Gebert heitatete seine Witwe am 17.11.1885 Heinrich Georg Adam Hörger

Später ging diese Haushälfte auf ihren Sohn aus 1.Ehe Friedrich Georg Christian Gebert über.


Gesamtes Haus:

Zwischen 1920 und 1927 gehört das ganze Haus Friedrich Georg Christian Gebert.

Im Nachtrag zum Primärkataster von 1927 stehen Friedrich Georg Christian Gebert und Christian Bort als Besitzer dieses Hauses drin.

1927 baute dann Friedrich Gebert die Scheune aus. Auch kam ein Schweinestall und ein Schuppen dazu.



Die Scheune:

Am 12.02.1859 verkauften Johann Breuninger von Weißlensburg, Christine Zorn und der ledige Johann Zorn die Hälfte einer zweibaringten Scheuer und einem Stall unter dem Haus des Johann Weiß an diesen um 60fl.
Damit hatte er die ganze Scheune und die nördliche Haushälfte im Besitz.
Die drei Verkäufer waren eng verwandt mit dem ehemaligen Besitzer Johann Philipp Zorn.


 

Der Keller:

1839:
Der Keller hingegen gehörte gemeinschaftlich den Eigentümern des Hauses 16-17, Anton Hörger Witwe und Peter Zorn Witwe.
Der Scheunenteil 18a gehörte gemeinschaftlich Adam Halt und Michael Zorn.
Der Scheunenteil 18b gehörte "jung" Mathäus Schanzenbach.

1862:
Peter Zorns Witwe verkauft am 09.04.1862 "einen gewölbten Keller unter dem Gebäude No.18 dem Johann Weiß von hier gehörig" um 200fl..
Wann hatte sie den Keller gekauft? War der ganze Keller gemeint, oder nur der Anteil unter der Haushälfte des Johann Weiß [Hälfte a]?

1896:
Der Keller scheint inzwischen den Besitzern der beiden Haushälften zu gehören. Auf einer Zeichnung im Schätzungsprotokoll von 1896 sind beide Kellerhälse erkennbar.
Im Keller ist eine Trennmauer, die beide Kellerhälften trennt.


Ende des 20.Jahrhunderts wurde das Haus von der Familie Gebert bewohnt. Haus Nr. 18 in Verrenberg Scheune Gebäude Nr. 18ab in Verrenberg

Bauliche Entwicklung

Ein interessantes Fundstück im Keller ...

Diese Steine wurden im Keller des Haus Nr.18 gefunden. Sie wurden dort zum Beschweren von Deckeln benutzt, die auf Fässern lagen. Im unteren ist die Jahreszahl 1761 eingeschlagen.
Unklar ist, woher dieser Stein kam und wozu er ursprünglich diente. Gehörte er zum Hof und hat einen Bezug zu dessen Baugeschichte? Oder brachten ihn einer der Besitzer "von Zuhause mit"?
Hier werden nur die Besitzer gelistet, die relevant erscheinen.:
 - 1829, jung Georg Matthäus Schanzenbach kam aus dem Haus Nr.34
 - 1896, Johann Georg Frank kam aus dem Haus Nr.12

Das Haus Nr. 51 wurde vermutlich um 1761 erbaut. Besteht ein Zusammenhang?
Aber auch für dieses Haus ist ein Bau um 1761 durch Johann Michael Fleisch denkbar.

Es wird spannend, ob hier jemals Licht ins Dunkel kommen wird.

1856 stellt Johann Leonhard Weiß den Antrag, hinter seiner linken Haushälfte einen Schweinestall errichten zu dürfen.
Johann Leonhard Weiß möchte einen Schweinestall bauen - 1856
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 28.August 1856 liest sich das so:
Es erschien Johann Weiß von hier und trägt vor:
Ich habe meinen Schweinstall neben der Scheuer des Leonhardt Schumacher stehen welcher mir sehr weit von meinem Hause entfernt, und mir sehr schwierig ist, solchen in dieser so weiten Entfernung für meinen Gebrauch zu benüzen.
Behufs zu meiner Bequemern Einrichtung zum Gebrauch dessen habe ich mich entschlossen genannten Schweinestall abzubrechen und solchen etwa 10 Schuh entfernt hinter meinem Wohnhaus aufzubauen worüber ich den Wohl. Gemeinderath um Bauerlaubniß und Genehmigung dessen dringenst bitte.
Auf dieses Gesuch hat sich Schulth Lay und Gemeinderath Mugele an Ort und Stelle begeben, und Einsicht von der Sache genommen wobei sich ergeben hat daß die Angabe des Bittstellers begründet und Entschluß zum Vortheil für ihn erscheint.
Die Angrenzenden Nachbarn wo dieser Schweinstall aufgebaut werden solle Peter Geist und Johann Käppler, beide wurden vorgerufen, und darüber verständigt. Geben an, wir wissen nichts gegen dieses Gesuch zu ...., und kann von unsrer Seite aus dem Bittsteller Bauerlaubniß ertheilt werden was wir hiermit unterschriftlich anerkennen.
Beschluß
Da das Vorhaben des Bittstellers von der Einsichts Behörde für begründet sich erfunden und ein Schweinstall mit einem Steineren Stok keine Feuergefährlichkeit einverleibt ist dem Bittsteller seinem Gesuche statt zu geben unter Vorbehalt zuvor die Genehmigung des K. OberAmts einzuholen.


In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1869 sieht man einige Details zum Haus
(Als Maß dürfte der württembergische Fuss mit 28,65cm gemeint sein. Das vierte Maß in der dritten Spalte ist vermutlich die Höhe des Daches)
Name Beschreibung des Gebäudes Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Classe Umlage Capital Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen als unzer- störbar wegen des Anspruchs auf Baubeiträge
heizbare Zimmer gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Johann Weiß

Carl Schanzenbach
Ein einstockiges Wohnhaus und Scheuer unter einem Dach von Fachwerk mit Giebeldach nebst angebauten Remise auf Freipfosten mit Pultdach 49,5'
32'
9,5'
18'
1
1
  1
1
1
1
  1/2 gew. Keller
2 Dachböden mit 2 Kammern

1/2 gew. Keller
2 Dachböden mit 2 Kammern
Ziegel gem. Fachwerk Backofen Fundament, Keller u. Sockelmauern --- 575
575
IV 718
718
alter Anschlag 450f./450f.
(1861)


Skizze des Hofes No.18 in Verrenberg - 1896 Skizze des Hofes No.18 in Verrenberg - 1896

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus No.18
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
1. Weiß Johann
2. Frank Johann Georg
1 stockiges Wohnhaus von gemischter Bauart mit No.18/2 unter gleichem Giebeldach u mit gemeinschaftlicher Scheidewand zusammengebaut 7.35
9.05
Sout. 2.00
Erdg 2.30
Dach 5.40
Weiß: 1 EG   Weiß: 1 EG
1 Dachboden
>Weiß: 1 EG >Weiß: 1 Souterrain Frank: 1 gewölbter Keller Dachplatten 1/2 Stein 1/2 ausgemauertes Fachwerk auf hohem Sockel zusammenhang mit No.18/2 Scheidewand von Fachwerk u nicht beiderseits verblendet Fundamente 1840 IV 2300 Alter ca. 200 Jahre
Unterhaltung mittelmäßig
Unter neb. Anschlag von 1800M inbegriffen ist das Abtrittgehäuzse (ausgenommen Fundamente u Grube.
Die vordere Vortreppe (ausgenommen das Fundament), die hintere Treppe

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zum Haus No.18/2
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
1. Hörger Heinrich
2. Weiß Johann
1 stockiges Wohnhaus von Fachwerk, mit No.18 unter gleichem Giebeldach u mit gemeinschaftlicher Scheidewand zusammen gebaut 6.90
9.05
Sockel 1.00
Erdg 2.30
Dach 5.40
Hörger: 1 EG   Hörger: 1 EG
2 Dachboden
Hörger: 1 EG   Hörger: 1/2 gewölber Keller
Weiß: 1/2 gewölbter Keller
Dachplatten ausgem Fachwerk zusammenhang mit dem Backofen Fundament u gewölbter Keller 1500     Alter ca. 200 Jahre
Unterhaltung mittelmäßig
Unter neb Anschlag von 1500M inbegriffen ist: Das Abtrittsgehäuse ausgenommen Fundament u Grube Anschlag 20M
Die Vortreppe ausgenommen das Fundament

In einem Nachtrag für 18/1 wird die Beschreibung so geändert:
"Ein freistehendes Wohnhaus von Stein und Gewerke mit Gibeldach."

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheuer 18a
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Weiß Johann 1 stockige an die Scheuer No 18/b mit gemeinschaftlicher Scheidewand angebauten Scheuer von Fachwerk unter Giebeldach 6.30
9.00
3.80
Dach 5.30
          1 Tenne
1 Bare
1 Remise
Dachplatten geschliertes Fachwerk   Fundament 720 IV 900 Alter ca. 200 Jahre
Untrhaltung schlecht

In diesem Eintrag im Schätzungsprotokoll von 1896 sieht man einige Details zur Scheune 18b
(Als Maß dient der Meter.)
Name Beschreibung des Gebäudes Ausgenommene Bestandtheile Versicher- ungs- anschlag Mark Klasse Umlage Kapital Mark Bemerkungen
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke Länge, Breite, Höhe in Metern Gelaße Dachdeckung Umfassungs- und Giebelwände Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung
heizbare Zimmer unheizb. Zimmer u gegypste Kammern gewöhnliche Kammern Küchen Stallungen sonstige Gelaße
Hörger Heinrich 1 stockige Scheuer v gem Bauart unter Giebeldach mit No.18a unter gleichem Giebeldach u mit gemeinschaftl. Scheidewand zusammen gebaut 7.75
9.00
3.80
Dach 5.30
        1 1 Tenne
1 Bare
Dachplatten 1/4 v Stein 3/4 von geschliertem Fachwerk   Fundament 920     Alter ca. 200 Jahre
Unterhaltung schlecht


1911 wurde in der linken Haushälfte eine elektr. Lichtanlage mit zwei Brennstellen errichtet.

1918 es wurde ein Schuppen auf Freipfosten gebaut

1924 Neubau Geräteschuppen

1927 Vergrößerung der Scheune

1967 Neubau Remise

Vermessungen


Messbuch 1818

Urkataster 1839

Urkataster 1839

Nachtrag zum Primärkataster, 1855-56

Nachtrag zum Primärkataster Verrenberg , 1855-56; Haus 18 Nachtrag zum Primärkataster Verrenberg , 1855-56; Haus 18
Nachtrag zum Primärkataster Verrenberg , 1855-56; Haus 18

Nachtrag zum Primärkataster, 1927

Nachtrag zum Primärkataster Verrenberg, 1927; Haus 18
 

Quellennachweis.

Vermessungsamt Künzelsau: Primärkataster 1833
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: B 74 Kaufbuch Bd 10
Ortsarchiv Verrenberg: B 73 Kaufbuch Teil 9 1858-1861
Ortsarchiv Verrenberg: B 78 Kaufbuch Teil 14 1881-1890
Ortsarchiv Verrenberg: B 79 Kaufbuch Teil 16 1890-1899
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1896
Ortsarchiv Verrenberg: Feuerversicherungsbuch von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Schätzungsprotokoll von 1869
Ortsarchiv Verrenberg: Messbuch von 1818
Ortsarchiv Verrenberg: B 56 Beilagen zum Gemeindegüterbuch Band II: Schäfereiwesen 1801-1858