Verrenberg HistorischDie Familie Johann Christian Pfisterer
(1812-1877) in Verrenberg


Johann Christian Pfisterer ist wohnsteuerpflichtiger Beisitzer seit 1856
Im Verzeichnis der wohnsteuerpflichtigen Einwohner im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art und Zeit als Beisitzer: April 1857
Art und Zeit des Austritt als Beisitzer:  

Friedrich Zentler klagt gegen den Schäfer - 1857
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 04.November 1857 heist es:
Es erschien Friedrich Zentler von hier und Klagt an daß ihm der hiesige Schäfer Pfisterer in seinen Wiesen im Lindenhölzle wo sich das Ohmetgras noch darauf befunden und solches abgeweidet habe ich trage daher darauf an daß mir mein Schaden welchen ich zu einem Gulden anschlage ersezt werden wolle
Beklagter wurde über vorstehendes verständigt gibt hierauf an, es ist richtig daß ich auf dieser Wiesen geweidet habe, den die hiesigen Bürger haben die Wiesen alle in dieser Umgegend mit ihrem Vieh ausgeweidet weshalb ich auch die Wiese betrieben auch nicht in Erfahrung gebracht habe daß dieses Ohmetgras noch auf dieser Wiesen befunden hat. Ich sehe daher mich veranlaßt dem Kl. nichts zu ersezen, und ihm mit seiner Klage abzuweisen
Beschluß
Da der Beklagte geständig ist die Wiesen auf dieser Richtung wie es der Kläger angegeben mit seinem Schafvieh betrieben hat dem Kläger 1f. innerhalb 8 Tagen bei Vermeidung der Exekution zu bezahlen habe
Die Eröffnung
Beklagter hat die Unterschrift verweigert und erklärt hiemit daß er sich an den Gemeinderath wenden wolle der die Sache weiter in Verhandlung ziehen soll
Nach einigen Tagen sind Kl. und Bekl. überein gekommen daß die Klage erledigt und kein Anspruch an den Kl. weiter erfolgen soll

Klage gegen den Verrenberger Schäfer Pfisterer wegen weiden im Chausegraben - 1858
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 26.April 1858 heist es:
Es erschien Straßenwärter Friedrich Müller von Oehringen und gibt an daß der hies.Schäfer Pfisterer am 23.Apr. D.J. auf den nebenwegen der K. Staatsstraße mit seiner Schaafherde geweidet habe was den vorliegenden Gesetzen zuwieder spricht.
Straßenmeister Daniel habe sich selbst bei der Straßenvisitation überzeugung verschafft resp. die zuwiederhandlung selbst eingesehen daß der Schäfer in den K. Caußegräben geweidet und die Angabe des Straßenwärter Müller der Wahrheit gemäß sei
Schäfer Pfisterer wurde über vorstehendes verständigt gibt an
Es ist richtig daß einige Stück von meiner Herde in dem Chausegraben sich befunden, was aber von keiner Bedeutung gewesen war sich darin aufgehalten zu haben
Beschluß
Da das Weiden in den K. Chausengräben verbotten, den Schäfer Pfisterer in eine Warnungsstrafe, weil derselbe noch niemal wegen unerlaubtem Waiden zur Anzeige gebracht worden ist mit 1f. 30x zu verfällen

Klage gegen den Verrenberger Schäfer Pfisterer - 1858
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 07.August 1858 heist es:
Nach einer schriftlichen Mittheilung des Fürstlichen RentAmts Oehringen, soll Schäfer Pfisterer hier, am 1.Aug. d.J. mit seiner Schaafherde durch die mittlern Höhle der dieseits fürstlichen und Hohenloh Bartensteinischen Weinberge gefahren und dessen Hund nebst Schaafe in die Weinberge eingedrungen sein. worauf das fürstl. RentAmt um Bestrafung des Unfuggetriebenen bittet
Schäfer Pfisterer über vorstehendes verständigt gibt an, es ist richtig daß mein Sohn mit seiner Herde durch die genannte Weinberghole gefahren den ich hatte ihn noch nicht in Kenntniß gesezt gehabt daß ich schon einmal verwarnt wurde diese Hohle nimmer zu befahren
Beschluß
Da der Beklagte diesen Unfug worüber schon ein mal verwarnt zugestanden in eine Strafe von 1f. 30x. zu verfällen

Johann Friedrich Gebhard klagt gegen den Schäfer Pfisterer - 1858
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 06.November 1858 folgendes:
Es erschien Johann Gebhardt und klagt an der Schäfer Pfisterer habe ihm die helfte in seiner Wiesen im Gäßle neben Schultheiß Lay am 5.d.M. abgeweidet er bitte daher den Pfisterer zu veranlassen daß er mir den Schaden erseze den Schaden schlage er zu einem Gulden an
Am nächsten Tage wurde das ganze Feld noch mit Schnee bedekt worauf man da mann auf dieser Wiese ja doch kein Gras erheben kann die Klage beruhen zu lassen was der Kläger hiermit anerkennt und auf die Klage verzichtet

Christian Bort klagt gegen den Schäfer - 1860
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 30.Juni 1860 folgendes:
Es erschien Christian Bort von hier und trägt vor
Der hies. Schäfer Pfisterer hat heute in meiner Galbergsklinge welche mit Erbsen angeblümt mit seinem Schaafvieh befahren und die Erbsen ganz Demoliert auch hat er mir meinen Klee welcher darueber liegt abgeweidet und in meinem daneben liegenden Weinberg Schaden an den Weinstöcken verübt ich bitte daher daß der Schäfer einen Schaden ersezt und zur Strafe gezogen wird sollte sich Schäfer nicht im Gütlichen Wege mit mir verständigen, so bitte um Gemeinderäthlich Einsicht von dem verübten Schaden
Desgleichen erscheint Georg Schluchter von hier und trägt ebenfalls vor daß ihm der Schäfer in seinem neu angelegten Weinberg im Galberg welcher heuer erstmals bestokt und mit Bohnen und Burgunter angeblümt war gefahren sei und habe seinen Reb. so wie die weitere anpflanzung z....er tragen daher auf Schadenersatz und Bestrafung des thäters an
Ebenfalls erscheint Johann Gebhardt und trägt vor der hiesige Schäfer hat mir an meinem Weinberg in der Winterhelden 2.Zeile Traubenstöke abgeweidet wofür ich den selben weil dieses schon öfters vorgekommen ist gewartet habe ich trage daher auf Schadenersatz und Bestrafung des Thäters an
Schäfer Pfisterer über vorstehendes verständigt gibt an es ist richtig daß ich in dem Christian Bort seiner Klinge geweidet vielleicht auch etwas Schaden dem Kl- Bort und Schluchter angerichtet habe, sa mir aber der kl. ----bort zweimal für seinen Schaden zu ersezen verlangt so verlange ich das ein Augenschein nach Ort und Stelle Expetirt werden solle desgleichen bitte ich daß von dem verübten Schaden welchen Georg Schluchter und Gebhardt zu ersezen verlangt eingesehen werden solle
Die Kläger Christian Bort und Georg Schluchter kommen mit einander überein der Beklagte gibt zu daß er
dem Bort dem Schaden mit 1f. 45x.
dem Schluchter 3f. erseze
Die Kläger sind mit diesem Ersatz einverstanden und stellen den Antrag daß der Schäfer von ihnen aus nicht gestraft werden solle
Beschluß
Den Schäfer auf den Antrag des Klägers von der Strafe befreit lassen, dem Gebhardt aber seine Klage weiter durch Einsicht untersuchen zu lassen weil derselbe nicht auf gütlichen Wege übereingekommen sind
Auf obige Erklärung des Bekl. hat man durch den Gemeinderath Bort und Mezger Einsicht nehmen zu lassen die Einsicht erklärt daß der Kläger seine Weinstöke auf der Gemeinde gehörigen Eigenthum angepflanzt habe hiezu der Kläger nicht berechtigt sei einen Schadenersatz zu verlangen
Beschluß den Kläger mit seiner Klage abzuweißen

Johann Käppler klagt gegen den Schäfer - 1861
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 30.September 1861 heist es:
Heute erscheint Johann Käppler und trägt vor
Ich besize ungefähr 5.Viertel Wiesen im Lindenhölzle worauf ich mein erstes Oehmd gemacht und eingeheimst habe. Diese Wiese hat ein ganz schönes Schaabgras erzeigt am Donnerstag den 26. l.M. hat mir der hies. Schäfer Pfisterer mit seinem Schaafvieh theils ganz theils minder ausgeweidet. Ich trage darauf an, daß durch eine amtliche Deputation Einsicht von genannter Wiese genommen und durch Befund dessen der Schäfrt Pfisterer nicht nur zur Strafe gezogen, sondern auch mir emine durch die Einsichts Behörde verübte Schaden zu ersezen und in die verursachten Kosten verurtheilt werde.
Beschluß
Auf Verlangen des Klägers Einsicht von dem verübten Schaden nehmen zu lassen.
Hierauf wurde dem Gemeinderath Mugele und Bort der Auftrag ertheilt von dem verübten Schaden zu nehmen.
Nach Vollzug der Einsicht erklären die Beauftragten daß der Schäfer die obenerwähntee Wiese theilweise sudgeweidet habe der Schaden welcher hierdurch verursacht wurden
ist Taxieren wir zu ~1f.30x
Kläger gibt auf vorstehende Einsicht an ich will von meinem Anspruch auf Schadenersatz weil er doch mind.... angeschlagen abstehen jedoch verlange ich daß der Beklagte Gesezlich gestraft werde.
Beklagter wurde ebenfalls vernomen gibt auf befragen an
Mein Sohn hat unter seiner Herde wo er geweidet hat 3.-4. blödsinnige Schaafe gehabt welche zurück geblieben und da er solche hat nachholen wollen. So ist seine Herde in des Klägers seine Wiese gekommen haben aber wenig Schaden angerichtet, Wenn ich gestraft werde so erkenne ich die Strafe für meinen Sohn zu zahlen an.
Beschluß
Da der Beklagte zugestanden daß durch sein Schaafvieh etwa schaden angerichtet worden ist. Auf Verlangen des Klägers in die Ges. Strafe mit 3f. und 42x Kosten zu verfällen
Auf vorlesen erkennt der Vater die angesezte Strafe an und verzichtet auf den Recours

Fries beschwer sich über den Schäfer Pfisterer - 1863
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 14.Oktober 1863 folgendes:
Es erschien Hl. Gutsverwalter Fries von hier und beschwert sich daß ihm der hies. Schäfer Pfisterer in seinem Stuppen und Kretteräker den Stoppelklee mit seinem Schaafvieh betrieben, wo ich jetzt diesen Klee habe abmachen wollen, ich trage über diesen verübten Unfug darauf an, daß dem Pfisterer nicht nur diese Verübung zu untersagen sondern denselben mit einer nach dem Gesezr entsprechenden Strafe zu rügen sei.
Schäfer Pfisterer auf vorstehendes vernommen gibt an ich habe keinen Schaden angerichtet, den ich bin nicht mit meinen Schaafvieh in den angegebenen Aeker geweidet.
Den Kl. soll wenn er sich nicht zufrieden erklärt den Schaden welchen ich verübt haben soll einsehen lassen. Dann will ich mich nach Erfund dessen zur weitern Verfügung unterziehen.
Dem Kl. wurde obige Angabe des Bekl. mitgetheilt, worauf derselbe erklärt daß er auf Vollzug der Strafe verzichte, jedoch mit dem Bemerken, daß der Schäfer verwarnt werden wolle seinen Klee ....... zu befahren.
Beklagte wurde ermahnt die Stoppelklee zu jeziger Zeit wo möglich zu schonen.

Das Rentamt klagt gegen den Schäfer Pfisterer - 1864
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 22.Juli 1864 folgendes:
Das fürstl Rent Amt Öhringen hat schriftliche Klage erhoben daß der his. Schäfer Christian Pfisterer am 17.Juli d.J.die mittlere Hohle zwischen ihren auf hies. Markung liegenden Weinbergen mit Schaafen befahren haben wo er doch nicht berechtigt sei ein Waiderecht auszuüben über dies schon einmal gestraft und auf fernerhin die hohle wieder zu befahren verwart worden sei in dem Wiederholten falle trägt die Klägern auf strenge Strafe an.
Beklagter über vorstehendes vernommen gibt an es ist richtig daß ich die hohle befahren habe, habe aber gar keinen Schaden an den Weinbergstöken angerichtet weiter kann ich nichts angeben
Beschluß
Da Beklagter wegen Befahrung dieser hohle schon mit einer Warnungsstrafe gerügt worden ist in eine strengere Strafe mit 3f. zu verurtheilen Beklagter erkennt die Strafe an und verzichtet auf den Recours

Schäfer Christian Pfisterer soll auf einem Kleefeld geweidet haben - 1865
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 04.August 1865 heist es:
Es erscheint Christian Eberle von Bitzfeld und trägt vor
Ich besitze auf der hiesigen Markung 1.Morgen Aker Distrikt Zehn Morgen welcher mit Klee angeblümt ist an diesem Klee hat mir der Schäfer Pfisterer von hier einen Schaden durch Abweiden verursacht worüber ich ihn schon öfters verwarndt habe im Betrag von 2f..
Ich bitte daher den Pfisterer zu veranlassen daß eine güthliche Übereinkunft mit mir trifft im falle er dieses unterläßt, und sich nicht wie versprochen so bitte ich daß ein Augenschein auf Unrechtskosten von den verübten Schaden genommen und Pfisterer zu einem Schadenersatz nebst allen der auf diese Klage bezug habenden Kosten verurtheilt werde
Schäfer Pfisterer auf vorstehendes vernommen gibt an
Auf dem Aker des Klägers habe ich mit meinem Schafvieh keinen Schaden angerichtet, und daß an der Stelle, wo der fuhrweg durchgeht eine Kleinigkeit abgeweidet ist ist richtig dies ist aber von wenig beteutung den ich muß ja weil dieses Diestrikt bragfeld liegt, meine Furth auf diesem Fahrweg ausüben eine Uebereinkunft treffe ich nicht mit dem Kläger und wenn derselbe nicht zufrieden sein will stelle ich es ihm frei wenn er einen Augenschein auf seine Kosten von der Sache nehmen läßt.
Beschluß
Auf obige Angabe den Kläger davon in Kenntniß zu sezen

Schäfer Pfisterer hat mit dem Kläger keine Uebereinkunft getroffen und hierauf zu erkennen gegeben Einsicht von der Sache nehmen zu lassen hierauf haben sich die 2.Gemeinderäthe Christian Mezger und Carl Carle an Ort und Stelle begeben und hierauf nachstehendes zur Angabe gebracht:
Auf dem Aker des Klägers haben wir ersehen daß der Schäfer etwas Schaden gethan hat, und zwar von dem Feldweg welcher über den Aker zieht Links gegen Bizfeld ca. 8.Schuh Durchschnittlich mit Einschuß diesen was durchs Fuhrwerk verdorben worden und Links von dem Fuhrweg gegen Oehringen durchschnittlich 4.Schuh Längs dem Aker ist nichts verdorben, den verursachten Schaden ist von keiner Bedeutung und halten es für räthlich einen Sühneversuch vorzunehmen.
Die Partheien sind auf heute Tagforth vorgeladen und ein Sühneversuch mit ihnen vorgenommen worden welcher auch dahin zustande kam.
Bekl. ersezt dem Kl. die für die
ausgelegte Einsichtsprotokoll mit 30x
und für Schadenersatz 12x.





Der Wachssiegelabdruck (Petschaft) des Schäfers Christian Pfisterer in Verrenberg.
Gefunden im Testament der Eheleute Conrad Friedrich und Rosina Dorothea Schukraft von 1872
Dort hatte er als Zeuge unterschrieben.
Quelle: Ortsarchiv Verrenberg: A 348 Nr 485 Realteilung der Ehefrau des Konrad Schukraft, 1878


Schäfer Christian Pfisterer wird wegen Rauchen im Stall gestraft- 1873
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 12.März 1873 heist es::
Auf eine anzeige des Landjäger StationsCommandanten Lang von Oehringen wurde Christian Pfisterer Schäfer von hier wegen verbottenen Tabakrauchens in dem Schaafstall zu einer Geldstrafe von 2 Thaler verurtheilt

Klage gegen den Schäfer Christian Pfisterer - 1873
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 28.April 1873 heist es::
Klage des Straßenwärter Wieland hier gegen Christian Pfisterer Schefer hier wegen unbefugtem Weiden in den Caussee gräben
Der Kläger wurde aber wegen nicht genügenden Nachweis abgewiesen

Christian Pfisterer ist ein Hund zugelaufen - 1876

Gläubiger Aufruf nach dem Tod von Johann Christian Pfisterer - 1877
Gläubiger Aufruf im "Hohenloher Bote" nach dem Tod von Johann Christian Pfisterer

Klage gegen die Witwe des Schäfer Christian Pfisterer - 1881
Im "Schultheißenamt Protokoll" vom 28.Juni 1881 heist es:
Die Christian Pfisterer Witwe wurde wegen laufen laßen ihrer Gänse gewarnt und bei wiederholungsfall mit Strafe bedroht

Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen - Christian Friedrich Pfisterer - 1887 bis 1888
In der Militärstammrolle wird Christian Friedrich Pfisterer als Schäfer bezeichnet.
Er scheint 1887 in Brettach OA Nekarsulm gelebt zu haben.

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißenamt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis der wohnsteuerpflichtigen Einwohner ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: A 529 Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen 1871-1890
Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote; 1877