Verrenberg HistorischDie Familie Johann Christian Schäffner
(1786-1855) in Verrenberg


Volkstümliche Überlieferungen aus Verrenberg zum Thema Hebamme - 1900
Aus dem Konferenzaufsatz des Verrenberger Volksschullehrer Pfeiffer aus dem Jahr 1900
Nach dem Glauben der Kinder holte früher die Hebamme die Kinder in Heilbronn aus dem Siebenröhrenbrunnen; jetzt heißt es, der Storch beiße zuerst die Mutter in den Fuß und bringe dann ein Kindlein.



Johann Christian Schäffner erwirbt das aktive Bürgerrecht durch Gutskauf - 1812
In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: durch Aufnahme
Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: durch Gutskauf ao 1812

Johann Christian Schäffner - er bekommt ein Prädikats- und Vermögenszeugnis - 1841
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 16.Juni 1841 liest sich das so:
Dem Weber Meister Christian Schäfner wird ein Gemeinderäthliches Preticats und Vermögens Zeugnis ausgestellt.
1) ist er noch nicht in Untersuchung gestanden auch noch nicht gestraft worden
2) besizt er an Vermögen 200f.

Johann Ludwig Carle wird als Pfleger der minderjährigen Kinder
des Christian Schäffner eingesetzt - 1842
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 17.Februar 1842 liest sich das so:
Ludwig Carle wurde vor die Minder Jährige Kinder des Christian Schäfners als Pfleger aufgestellt und durch das K. Gerichts Notariat und Weisen Gericht Eidlich Verpflichtet

Johann Christian Schäffner - er möchte heiraten - 1842
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 04.Juli 1842 liest sich das so:
Christian Schäfner Weingärtner und Bürger dahier zur Zeit im Witwerstand lebend, will sich mit Catharina Christina Scholl von Brettach, OAmts Weinsberg verheurathen und sucht um Genehmigung ab Seiten des Gemeinderathes nach.
Nach dem vorgelegten Geburtsbrief leidet die Scholl an keiner im ... BürgerrechtsGesez bezeichneten Mangel, und besizt sie ein Vermögen von 142f. was den Verhältnissen des Schäfner entsprechend ist.
Beschluß
Dem Gesuch Schäffners zu willfahren und zu Ansaz zu bringen
for ..... seine Braut 5f.
Weisenhaus Sportel 30x
indessen die gutherrliche Zustimmung einzuholen

Christian Schäffner - er bekommt ein Prädikats- und Vermögenszeugnis - 1846
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 13.Februar 1846 liest sich das so:
Dem Christian Schäffner von hier wurde ein Gemeinderäthliches Prädicadt und Vermöchens Zeichnis ausgesteldt.
1tens Wirdt demselben bezeigt daß derselbe noch niemalen in Untersuchung gestanden und noch nie mahlen gestraft worden ist.
2tens Was sey Vermöchen betrift, ist Mütterliches Vermöchen 6f. bis 7f.
   Und nachkömliches 0f.
3tens Der obgenante hat seine Provision gut gelernt, und hatte einen gesezlichen Lehr-Prief
War der Sohn Georg Christian (geb.1817) gemeint, oder der Vater?

Georg Christian Schäffner - er bekommt ein Vorstrafenzeugnis - 1848
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 23.Februar 1848 liest sich das so:
Das Schultheißenamt Nettingen AO Blaubeuren verlangt für Georg Christian Schäfner von hier, welcher erstern Orts in Untersuchung stehen solle, ein Vorstrafenzeugniß
Beschluß
I. Zu bezeugen, daß Georg Christian Schäfner verurtheilt worden:
   1) von dem K. Oberamts Gericht Weinsberg durch Erkenntniß v. 24.Dezbr. 1842 wegen Widersezung in die Bezahlung ...licher Untersuchungskosten
   2) von dem K. Oberamt Ludwigsburg unterm 28.Juni 1847 wegen Bettelns in 3.Tage Arrest
   3) von dem K.Oberamte Oehringen am 14.Dezbr. 1847 wegen zweiten ererschwerten Bettels in 5.Tage Arrest

Johann Christian Schäffner - er bekommt einen Heimausweis - 1854
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 22.Dezember 1854 liest sich das so:
Wurde dem Christian Schäffner ein Gdrathl. Heimausweiß zugestellt worin aber begriffen und hierin anerkannt hat, daß er das hies. Schultheisenamt sogleich benachrichtigen will wenn er in Arbeit stehe, damit man ihn zu weiteren Verhandlungen vorladen kann

Dorothea Schäffner möchte Unterhalt für ihr uneheliches Kind - 1855

Georg Friedrich Schäffner wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1858
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihm am 07.08.1858 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Das bedeutete, dass er mit 34 Jahren das Zuhause verlies, um auf einem Hof Dienst zu tun.
Sein Vater war bereits 3 Jahre verstorben und seine Stiefmutter zog in diesem Jahr weg.

Eva Friederika Schäffner wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1860
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihm am 10.02.1860 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Das bedeutete, dass sie mit 16 Jahren das Zuhause verlies, um auf einem Hof Dienst zu tun.

Christina Dorothea Schäffner - wird Hebamme - 1860
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 11.Februar 1860 liest sich das so:
Die hies. Hebamme hatte von jeher solche Kinder welche als Sechswöchnerin Kinder gestorben sind auf den Gottesaker getragen was aber für eine Hebamme gesezwiedrich war, hierauf hat man die Dorothea Schäffner von hier in Vorschlag gebracht und dieser diese Stelle übergeben, mit dem Anfügen daß dieselbe ihrer Funktion pünktlich nachzukommen und die Anzeige zur Beerdigung dem K.Pfarramt .... dem Todtengräber zu machen hieher eine Gebühr von 36x anzusprechen habe.
Vor Christina Dorothea Schäffner war Eva Catharina Gebhard Hebamme (seit 1824)

Georg Friedrich Schäffner - ist krank, wird in Kost u. Logis gegeben - 1861
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 21.Januar 1861 liest sich das so:
Der led. Friedrich Schäffner von hier welcher früher in dem Armenhaus untergebracht war befindet sich krank, da nun das Armenhaus abgebrannt ist so kann derselbe nicht anders untergebracht werden als man übergibt solchen so lang er sich krank befindet an einen hies. Bürger in Kost und Logis.
Die Michael Jörgs Witwe hat sich dargebotten daß sie den Schäffner solange er sich krank befindet in Verpflegung täglich zu 12x übernehmen wolle
Beschluß
Der Jörgs Witwe den Schäffner um obrige 12x. taglich bis zu seiner Wiedergeneßung zu überlassen

Georg Friedrich Schäffner - soll aus dem Krankenhaus entlassen werden -
er kommt in Kost u. Logis - 1861
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 28.Mai 1861 liest sich das so:
Der wegen erfronen Füßen im Oehringer Krankenhaus untergebrachte Friedrich Schäffner led. von hier, ohne Vermögen, solle nach Oberamtsärztlicher Angabe, und hierauf Oberamtlichen Auftrag zu folge von dem dortigen Krankenhaus entlassen und da der Kranke so weit hergestellt hier wohlvorsichtlich seiner noch erfoderlichen Behandlung untergebracht werden.
Die hies. Gemeinde besizt wohl ein Armenhaus um den Schäffner darin unterzubringen, aber ein Bett und eine Person zur Verpflegung dessen war nicht vorhanden hierauf hat man mit der Regina Hörger von hier eine Übereinkunft getroffen daß dieselbe genannten Schäffner in Kost und Logis und Behandlung seines Fußleidens vom     an bis zur Zeit da Schäffner anderwärts unterbracht werden kan um ein tägliches Taggeld zu 26x. zu übernehmen, unter der Bedingung daß sie genaue und pünktliche Behandlung seines Fußleidens anzuwenden habe.

Georg Friedrich Schäffner ist nun im Armenhaus, Verköstigung wird vergeben - 1861
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 28.August 1861 liest sich das so:
Friedrich Schäffner led. Von hier welcher wegen einem Fußleiden in das hies. Armenhaus untergebracht, und nicht im Stande ist für seinen Lebensunterhalt zu sorgen auch gar nichts zur Aufbringung am Lebensmittel an Vermögen besizt wurde nach längerer Berathung einstimmig
Beschlossen
Den Schäffner in dem hiesigen Orte nach dem betreffenden Steuerfuß der hies. Bürger zur Unterköstigung hizugeben und hinfür ein Taggeld von 12x von der Gemeindepflege zahlbar auszusezen.


Nachtrag links:
Nebenstehende Zulage wurde auf ein Jahr nehmlich von 1.Juli 1862/63 verlängert

Ruggericht von 1863 - Armenhaus und die Familie Schäffner
Im Ruggericht von 1863 Fol.94 steht:
"Die Gemeinde hat ein Armenhaus, in welchem die Gelasse zur Wohnung für Arme vergrößert werden sollen und soll dies im bevorstehenden Frühjahr ausgeführt werden.
In demselben sind gegenwärtig untergebracht:
Die Witwe Frank ohne Kinder,
die ledige Dorothea Schäfer mit zwei Kindern im Alter von 8. und 12. Jahren,
die ledige Barbara Schäffer mit einem Kind von 4 Jahren,
der ledige 38 Jahre alte Friedrich Schäfer, in hohem Grad gebrechlich.
Nur der letzte erhält die Kost im Umwechseln von den Einwohnern, die für ihn in das Armenhaus geholt werden muss.
Seine Gebrechlichkeit führt von Erfrieren seiner Füße her, in dessen Folge ihm Zehen abgenommen werden mussten, und klagt er fortwährend über Leiden an den Füßen, daher anzuordnen ist, dass ihm ärztliche Behandlung zu verschaffen sey."

Nachtrag links 1:
"Die Vergrößerung ist, da der zur Vergrößerung nach dem Ueberschlag beteutend hoch gestellt unterblieben und eine Reperatur vorgenommen worden."
Nachtrag links 2:
"Es ist schon Ärzl. Behandlung mit Schäffner gepflogen worden. Der erfolg der Linderung rect. Heilung der Füße war aber fruchtlos."

Michael Schäffner wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1863
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihm am 10.07.1863 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.

Christian Schäffner wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1866
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihm am 07.12.1866 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.

Johann Michael Schäffner ist krank, er soll im Armenhaus untergebracht werden - 1867
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 19.März 1867 liest sich das so:
Der ledige Michael Schäffner von hier welcher bei Löwenwirth Wolf in Bizfeld im Dienste steht soll sich nach gemachter Anzeige bei seinem schon über 8. Tage krank darnieder liegen, sein Dienstherr hat die Mittheilung hieher machen lassen, daß er den Schäffner nimmer länger beherbergen unter die Umständen verpflegen und den Antrag stelle, daß er ihn Transportieren wolle.
Da nun Schäffner gänzlich Vermögens und Obdachlos ist, so hat man hierüber um denselben so lange er sich krank befindet Berathung gepflogen und
Beschlossen
Den Schäffner im Armenhaus und zwar in der Stubenkammer welche man durch die Stubeneinheizung warm halten kann unterzubringen, und seine Schwester Dorothea zu beauftragen denselben zu verpflegen wofür sie zur Anschaffung von Lebensmittel einen Beitrag welcher später festgesezt werden solle erhalten solle

Ruggericht von 1867 - Armenhaus und die Familie Schäffner
Im Ruggericht von 1867 Fol.101b steht:
28) In dem Armenhause der Gemeinde sind untergebracht:
...
Der ledige, 42 J. alte Friedrich Schäffner, ebenfalls durch ein Fußleiden seit langer Zeit in hohem Grade gebrechlich, welcher in der selben Weise verköstigt wird
...
Die ledige 40 Jahre alte Barbara Schäffner mit einem 9 jährigen Mädchen
Die ledige 52 J. alte Dorothea Schäffner mit einem 12 jährigen Knaben.
Die 3 letzteren erhalten außer der Wohnung keine Unterstützung.
Es wird die Frage erörtert, ob diese ledigen Weibspersonen durch Versorgung ihrer Kinder nicht aus dem Armenhaus weggewiesen und zum Eintritt in Dienste angehalten werden könnten und sollten, allein es wird erwiedert daß beide vermöge ihrer Persöhnlichkeit niergends einen Dienst finden, und daher nichts übrig bleibe, als sie im Armenhause zu behalten.
Die Barbara Schäffner bettelt hin und wieder im Ort, obwohl sie keine Erlaubniß zum Gabensanneln hat, entweder ist ihr wenn Grund hiezu vorliegt, die Erlaubniß zum Gaben sammeln im Ort aber nur an bestimmten Tagen zu ertheilen, oder wenn dies nicht geschieht ist wegen Betteln gegen sie einzuschreiten.
Im Übrigen hat die Gemeinde gegenwärtig keine Armenunterstützung zu geben, außer einem jungen Menschen der auf Rechnung der Gemeinde in der Handwerks Lehre untergebracht ist.
Die im Armenhause bei ihren Müttern befindlichen 2 Kinder müssen jedenfalls, wenn sie aus der Schule kommen, der Verwahrlosung entzogen und in Dienst respektive Lehre untergebracht werden."

Anstands Pflegrechnung Carolina Schäffner - 1870 bis 1878
Friedrich Buchta wird am 17.08.1868 als Pfleger eingesetzt.
Johann Georg Frank wurde am 05.04.1869 als Pfleger der Carolina Schäffner verpflichtet.
- 1870 heist es zu Carolina Schäffner: "In der Seidenspinnerei Wiesenthal" (sie war da gerade mal 12 Jahre alt). Gemeint ist der Wohnort Wiesental der Gemeinde Bretzfeld.
- 1874 "mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesend"
- 1881 "Aufenthaltsort zur Zeit nicht bekannt".
           In einem Nachtrag heist es:"ist zur Zeit bei Johann Stand in Hochstätt bei Wimpfen Großh. Hessen im Dienst"
- 1885 Wuurde die Pflegschaft beendet.

Johann Jacob Schäffner wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1875
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihm am 17.03.1875 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.

Johann Jacob Schäffner hat seinen Heimatschein verloren - 1876
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, mit Datum vom 09.10.1876 der folgende Kommentar:
"Johann Jakob Schäffner, Sohn der Friederike Schäffner ledig hier
erscheint und bringt vor,daß er den ihm vor ca. 1 1/4 Jahr von hier ausgestellten
Heimathschein auf der Reise von England hierher verloren habe
und
bittet um ausstellung eines neuen Heimathscheins
Verrenberg den 9. Oktober 1876

damit heute 1 Heimathschein ausgestellt"


Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen - Friedrich Christian Johann Schäffner - 1875
Friedrich Christian Johann Schäffner wird 1875 als Schneider bezeichnet.
Als Größe wurde 1875 1,52m angegeben.
Als Bemerkung steht: "1875 als Schneidergeselle in Obersontheim OA Gaildorf in Arbeit.
Daselbst angemeldet hat am 9.Febr 75 sein Aufenthalt hier genommen deshalb in Obersontheim ab und hier angemeldet.
1876 aufenthalt unbekannt.
1877 ausgemustert".

Anfrage

Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen - Johann Jakob Schäffner - 1877 bis 1879
Johann Jakob Schäffner wurde 1877 als Schneider bezeichnet
Es wird auch, ohne Jahresangabe, angegeben, dass er sich in Verrenberg ab und in Stuttgart angemeldet hat.

Dorothea Schäffner wird angeklagt - 1877
Im "Schultheißen-Amts Protokoll" findet sich am 10.Juli 1877 folgendes:
Johann Mornhinweg Schmid u Wirth hier
klagt gegen
die Armenhäuslerin Dorothea Schäffner hier
wegen ausraufen von K…nnich und entwendung von Grabengras.
Nach erhobenem Thatbestand durch Beweismittel wurde die Untersuchung mangelden Beweises halber am 19.Juli 1877 eingestellt

Johann Jacob Schäffner bekommt ein Zeugnis - 1881
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 07.Januar 1881 liest sich das so:
Aus Aufrag der Staatsanwaltschaft am Kl. Landgericht Heilbronn wird dem am 15.Juli 1857 geborenen
Johann Jakob Schäffner von hier
folgendes zu bezeugen
Beschlossen
1. Leumund, hierüber kann nichts näheres gesagt werden, da Schäffner schon als Kind außerhalb des Orts in der Kost war, nach der Schule auswärts in der Lehre und auch nachher sich stets auswärts aufgehalten hat.
2. Militärverhältniße, hierüber ist nur so viel bekannt, daß er im 1ten Konkurenzjahr 1877 zurückgestellt worden ist, über das 2te und 3te Konkurenzjahr ist bis jetzt weder der Ort der Musterung noch die Entscheidung bekannt. Nach Privatnachrichten soll er ausgemustert sein.
3. Vorstrafen, am 16.März 1878 von dem Stadtpolizeiamt Stuttgart wegen betteln 1 Tag Haft.
  Am 6.Dezember 1878 vom Kl. Bayerischen Bezirksamt Ochsenfurth wegen Bettels 6 Tage Haftstrafe.
  Am 12. August 1880 vom Gr. Bezirksamt Schönau wegen Bettels 8 Tage Haftstrafe.
4. Schäffner ist lediger Schneider, soll auch zeitweise als Kellner funktioniert haben. Er ist das einzige Kind der ledigen Dienstmagd Friederica Schäffner von hier. Dieselbe besitzt wenig oder kein Vermögen. Dem Schäffner selbst ist so Zeit von einer Tante ein Erbgut in Betrag von 47M zugefallen welches ihm im Oktober v. J. ausgefolgt wurde.

(1) Realteilung nach dem Tod der Friederike Schäffner - 1883
Friederike Schäffner war am 08.03.1883 ledig als Dienstmagd beim Schullehrer Ott in Westernhausen gestorben.
"Ihr Universalerbe ist ihr einziges Kind - der Sohn Johann Schaeffner, lediger volljähriger Schneider bei Schneidermeister Herold Schwarzbühlstraße in Hall ..."
Was hat Friederike Schäffner hinterlassen?
  - eine Wiese in Verrenberg 170 M
  - Fahrniß im Wert von 37 M 70 d.
    Dazu kommt ein einschläfriges Bett bei einer Schwester in Bretzfeld 30 M
  - Lohnforderungen und Ersparnisse auf der Sparkasse 146 M 13 d
  - Unkosten im Rahmen ihres Todes ..
    - "Bäcker Welz in Oehringen bezahlte Leichenkosten" 58 M 40 d
    - "Wundarzt Funk in Oehringen für Leichenschau" 3 M
    - "Gemeindepfleg Verrenberg Steuern pro 1882/83 1 M 22 d"
    - ""
  Der Sohn Johann Schaeffner tritt das Erbe von 320 M 51 d an.

Johann Jacob Schäffner wird aus Belgien abgeschoben - 1884
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 06.Oktober 1884 liest sich das so:
der ledige 27 Jahre alte Schneider
Johann Jacob Schäffner
von hier, zuletzt in London wonhaft wurde wegen Mittellosigkeit aus dem Königreich Belgien ausgewiesen und über die Deutsche Grenze geschubt, wovon man von dem Kl. Minist. des Innern durch das Kl. Oberamt Oehringen heute Kenntniß erhalten hat.

Katharina Friederike Karoline Schäffner wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1886
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihr am 28.01.1886 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Sie war ca. 28 Jahre alt.

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Schultheißen-Amt Protokoll
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis aktiver Bürger ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: A 529 Militärstammrollen, Rekrutierungsstammrollen 1871-1890
Ortsarchiv Verrenberg: A 179 Verzeichnisse der ausgestellten Dienstbücher und Arbeitsbücher 1851-1937
Ortsarchiv Verrenberg: A 353 Nr. 536 Realteilung Friederike Schäffner, 1883
Schwäbischen Merkur 1855