Haus Nr. 13 in Verrenberg (Goldbergstraße 9 - Heute Dorfplatz) |
Aufnahme von 1926 aus Richtung Bahndamm |
Aufnahme von 1918 |
Urkataster von 1839 |
Karte von 1818 |
Lage des Haus im Ort |
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Namen der Eigenthümer | Haus/Hof | Rindvieh | Schafe | Schweine | Ziegen | Bienen | Gänße | Enten | Hühner | Pferde |
Zorn Christina | Nr.13 | 4. |
Durch das ihm heurigen Spätjahr hier abgebrannte Armenhaus sind wir in die Lage gesezt,
daß wir für die vielen Obdachlosen Armen wieder ein Obdach aufbringen, die Erben der verstorbenen Christina Magdalena Zorn
besizen ein Haus mit einer daran hängenden Scheuerlein welches sich zu diesem Zwek eignen würde. Der Gemeinderath und Bürgerausschuß hat daher einstimmig Beschlossen Dem Gemeindepfleger Mugele den Auftrag zu ertheilen, oben erwähnte Geb...lichkeit für die hiesige Gemeinde um einen entsprechenden Preis anzukaufen. Denn es ist voraussichtlich dass man 12 - 15 Personen darin unterzubringen hat, es scheint doch besser zu sein ein Haus anzukaufen als die Armen in Miethzins unterzubringen all.. es schon im hies. Orte an Miethwohnungen fehlt |
Erschreckend ist die hier genannte Zahl von 12-15 obdachlosen Armen im Ort, die untergebracht werden müssen! Das Haus war mit so vielen Personen recht eng besetzt. |
Auszug aus der Servitutenkarte von 1858 |
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In dem hiesigen Armenhaus befinden sich 2. Weibspersohnen welche noch zwar mit
verschiedenen Kräften Arbeitsfähig sind nehmlich Agatha Wieland Barbara Schäffner und Dorothea Schäffner bei den gegenwärthigen hohen Taglöhnen wird es denselben wohl möglich eine kleine Hausmiethentschädigung an die Gemeindekaße zu bezahlen und es wird ihnen deßhalb ihren Kräften entsprechend folgende Hausmietentschädigung angesetzt Wieland pro Monat 2M Barbara Schäffner 1M Dorothea Schäffner 50Pf Dies wird denselben mit dem Anfügen eröffnet, daß im fall sie dieß nicht bezahlen wollten so hätte sie sich in anderwärtiges Unterkommen zu verschaffen. Obige Hausmiethentschädigung wird ihnen blos auf das Sommerhalbjahr und zwar vom 15.Mai bis 15.Nov 1876 angesetzt |
Aus Anlaß eines in Schepbach OA Weinsberg am letzten Sontag den 28ten d.M. ausgebrochenen
Brandes wo auch die hies. Manschaft alarmiert wurde, theilte der hies. Bauer Joh. Georg Frank dem Schultheißen mit, daß
er von den Bewohnern des Armenhauses nehmlich Dorothea Schäffner und Agatha Wieland gehört
habe, daß die Mitbewohnerin des Armenhauses Barbara Schäffner sehr unvorsichtig mit Feuer und Licht umgehe,
er (Frank) als nächst gelegener Nachbar wodurch er ins Unglück kommen könnte bringe dieß zur treffung von Vorkehr zur Anzeige. Herauf wurden Dorothea Schäffner und Agatha Wieland heute vorgerufen und gehört diese geben an. Es ist schon mehr mal vorgekommen daß die Barbara Schäffner in der mitte der Nacht mit dem Licht im Haus herum gelaufen ist wo sie doch nichts zu thun hat und häufig bei Tag ins Bett liegt. Besonders aber habe ich (Dorothea Schäffner) in letzter Zeit gesehen, daß meine Schwester die Barbara Schäffner im Bette Bendel gewoben hat und das Licht an die Bettladen gehängt hat wo ganz in unmittelbarer Nähe das Bettstroh ervorstand, ich zankte mit ihr und sagte da könne ja ein Unglück entstehen, sie war aber noch recht grob schimpfte mich und sagte du bist auch angebrennt. Sie ist überhaupt sehr grob will nur gut Essen und Trinken und nichts arbeiten was uns schon viel unheil gemacht hat. Die Barbara Schäffner vorgerufen und vorstehende Angaben verlesen gibt hierauf an Es ist wahr daß ich einmal bei Licht im Bett Bendel gewoben habe und das Licht in die Bettlade gehängt habe, ich habe aber das Licht so hingehängt daß nichts anbrennen konnte ich werde es auch in Zukunft unterlaßen. Die Barbara Schäffner wird ernstlich gewarnt und ihr bei wiederholungsfall Strafe angedroht Dieses Handzeichen heißt Barbara Schäffner zur Beurk. Schultheiß Carle |
die in geringem Vermögensverhältnisse lebende
Karoline Gaßmanns Witwe und bittet um Einziehung in das hiesige Armenhaus um eine billige Hausmiethe zu erhalten. Da außer der Kränkl. Led. 75 Jahre alten Agate Wieland Niemand im Armenhause wohnt wird Beschlossen Die Gaßmanns Witwe in das Armen Haus einziehen zu lassen mit der Auflage, daß dieselbe jährlich 8M acht Mark Hausmiethe zu bezahlen habe, und die Agate Wieland im Fall einer Krankheit zu verpflegen |
Das hiesige mitten im Dorf stehende sogenannte Armenhaus, wird seit Lebzeiten seiner Bestimmung gemäß nicht mehr bewohnt, nachdem dieses Jahrelang nicht mehr benützt war, ... |
Wie die folgenden Einträge im Gemeinderatsprotokoll zeigen, scheint die Witwe doch wo anders unter gekommen zu sein. |
Das hiesige mitten im Dorf stehende sogenannte Armenhaus, wird seit Lebzeiten seiner
Bestimmung gemäß nicht mehr bewohnt, nachdem dieses Jahrelang nicht mehr benützt war, hat sich infolge Wohnungsmangel doch wieder ein Liebhaber
gezeigt so daß die Gemeinde nun wieder einigermasen auf ihre Rechnung kam. Mit dem Armenhauszusammenhängend ist die Gemeindescheuer und aus
diesem Grund seit einiger Zeit des Anwesen sehr begehrt. Mit Rücksicht darauf daß hier keinerlei Hilfsbedürftige oder Obdachlose überhaubt keine Ortsarme vorhanden sind, das Bauwesen sehr Reperaturbedürftig und für die Gemeinde nicht Rentabel ist und durch die Veräuserung des Anwesens selbstständigen Betriebs ermöglicht wird beschluß Der Gemeinderat den Verkauf des Armenhauses und die Vorlage eines Protokollauszugs dem Oberamt |
In Ausführung des Beschlußes vom 10.Juli d.J. S.403 ist aus dem Grundbuchheft No.84
Geb.No. 13 Wohnhaus mit Scheuer mitten im Dorf eingetragene Grundstück 3 mal im öffentl. Aufstrich zur Versteigerung gebracht worden,
und es wurden in dem letzten Versteigerungstermin am 15. Okt 1919 auf betr Gebäute unter der Bedingung daß der Kaufpreis zu 5% vom
Zuschlagstag an zu verzinsen und gegen 1/2 jährl. Kündigung zu bezahlen ist, daß die Summe vom 1. April 1920 an von dem steigerern zu
leiden ist, und daß sämtliche Kosten der Steigerer zu tragen hat, angeboten von Frau Rösle Werner hier 2500M Beschluß Der Gemeinderat ist der Überzeugung daß ein weiteres Ergebnis nicht mehr zu erziehlen ist und schlägt vor 1. Dem Bezirksrat um Genehmigung dieses verkaufs Bebäude No. 13 an Frau Rösle Werner um 2500M zu ersuchen 2. Den Gemeindepfleger Carle zur Vornahme der zur Übertragung des Eigentums an Werner erforderlichen Rechtsgeschäfte zu ermächtigen. |
Grundherr: Württemberg (das heimgefallene Pregel Lehen) |
Nachtrag zum Primärkataster 1854 |
Name | Beschreibung des Gebäudes | Von der Versicherung ausgenommene Bestandtheile | Versicher- ungs- anschlag | Classe | Umlage Capital | Bemerkungen | |||||||||||
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke | Länge, Breite, Höhe | Gelaße | Dachdeckung | Umfassungs- und Giebelwände | Feuergefährliche Einrichtungen | als unzer- störbar | wegen des Anspruchs auf Baubeiträge | ||||||||||
heizbare Zimmer | gegypste Kammern | gewöhnliche Kammern | Küchen | Stallungen | sonstige Gelaße | ||||||||||||
Gemeinde | Das einstockige Armenwohnhaus mit angebauter Scheuer von Fachwerk mit Giebeldach | 22' 22,5' 9' 14' 34' 22,5' 12,5' 14' |
1. | 1 | 1 | 2 Dachböden mit 1 Kammer 1 Tenne 1 Stall |
Ziegel | gem. Fachwerk | Backofen | Fundament u. Sockelmauern | --- | 450 400 |
IV | 562 500 |
alter Anschlag 425f/325f. (1861) |
Name | Beschreibung des Gebäudes | Ausgenommene Bestandtheile | Versicher- ungs- anschlag Mark | Klasse | Umlage Kapital Mark | Bemerkungen | ||||||||||
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke | Länge, Breite, Höhe in Metern | Gelaße | Dachdeckung | Umfassungs- und Giebelwände | Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung | |||||||||||
heizbare Zimmer | unheizb. Zimmer u gegypste Kammern | gewöhnliche Kammern | Küchen | Stallungen | sonstige Gelaße | |||||||||||
Gemeinde Verrenberg | 1 stockiges Armenhaus von Fachwerk unter Giebeldach | 6.45 6.60 Sockel 0.60 Erdg 2.50 Dach 2.50 |
1 EG | 1 EG 1 Dachboden |
1 EG | Dachplatten | ausgem Fachwerk | Zusammenhang mit der Scheuer | Fundam | 1000 | Alter ca. 200 Jahre Unterhaltung gut Unter dem Anschlag von 1000M ist inbegriffen ein Abtrittgehäuse (ausgen die Grube) Anschlag 25M |
Name | Beschreibung des Gebäudes | Ausgenommene Bestandtheile | Versicher- ungs- anschlag Mark | Klasse | Umlage Kapital Mark | Bemerkungen | ||||||||||
Lage; Bestimmung; Bauart; Zahl der Stockwerke | Länge, Breite, Höhe in Metern | Gelaße | Dachdeckung | Umfassungs- und Giebelwände | Feuergefährliche Einrichtungen und Klassenbegründung | |||||||||||
heizbare Zimmer | unheizb. Zimmer u gegypste Kammern | gewöhnliche Kammern | Küchen | Stallungen | sonstige Gelaße | |||||||||||
dieselbe | 1 stockige Scheuer unter gleichem Dach ohne eigene Wand angebaut | 9.85 6.60 3.40 Dach 3.80 |
1 Tenne 2 Bare mit 1 geb Keller(1) u 1 Spritzenremise |
Dachplatten | dwe nördliche Giebel ist auf unausgem Fachwerk vertäfert sonst 1/3tel Stein 2/3tel ausgem Fachwerk | Fundament | 1200 |
... wurde über das schon längere Jahre unbewohnt und bereits baufällig gewordene Gemeinde Armenhaus verhandelt und ... |
... das Bauwesen sehr Reperaturbedürftig ... |
MessbRenovierung Pregel Lehen 1742-1808 |
Messbuch 1818 |
Urkataster 1839 |