Verrenberg HistorischDie Familie Johann Georg Wieland
(1782-1850) in Verrenberg


Johann Georg Wieland erwirbt das aktive Bürgerrecht durch Heirat - 1806
In der Liste zum aktiven Bürgerrecht im Ortsarchiv findet sich folgendes:
Art der Erwerbung des Bürgerrechts: durch Geburte
Art und Zeit des Eintritts in das aktive Bürgerrecht: durch Heirath ao 1806

Georg Wieland wird vergant - 1826
Im "Deutschen Merkur" von 1826 erscheint zum Gant von Georg Wieland dieser Artikel:

Der Bürge des Georg Wieland wird vorgerufen - 1831
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 12.April 1831 findet sich folgendes:
Wurde Glaser Meister Schwert von Pfedelbach vorgerufen um siech zu erklehren weil er bürg ist vor Georg Wielant um die Steuerrest zu tättigen dan erklerte sich Schwert das man den Ertrag auf den Güter da zu was warten solle um die Steuer zu tättigen.

Rosina Barbara Wieland möchte nach Forchtenberg heiraten - 1840
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 21.Dezember 1840 findet sich folgendes:
Auf Ansuchen der Rosina Barbara Wieland welche die absicht erklärt hat, zu Forchtenberg sich nieder zu lassen wird von dem unterzeichenten Gemeinderath beurkundet:
1) Das gedachte Rosina Barbara die eheliche Tochter des Johann Georg Wieland Bürger und Küfermeister zu Vörrenberg und seiner Gattin Maria Agatha + gb. Götz und laut vorgelegter Taufschein am 14.November 1807 zu Vörrenberg geboren ist.
2)Das dieselbe zu evangelscher Confesion bekent
3) Das sie zur Zeit unverehlicht
4) Das sie Würtembergischer Staatsbürger und Gemeindebürgerin zu Vörrenberg ist.
5) Daß dieselbe hinsichtlich ihres Prädikats unsers Wissen an keinem der im Geseze vom 15ten April 1828 art. 19 bezeichneten Mangel leitet
6) Das was ihr Vermögen betrift dieselbe nach glaubhaftem
   von Elterlicheem Vermögen 50f.
   an eigenem Ersparten 100f.
   nach des Pflegers Angab zu Heuraguth erhält und mit Einreichung dieses Heuraguth erhält
     - an liegenschaft 0f.
     - an Capital und andern Ausständen 150f.
     - an bahrem gelde 0f.
     - an sonstiger Fahrniß mit ausschluß der gleider und leibweißzeug 10f.
  im ganzen 160f.
  mit worden Hundert Sechsig Gulden
besizt wovon nichts in Nutzniesung stehen und worauf unsers Wissen keine Schulden haften
7) Daß ihrem Austritt aus dem diesseitigen Staats und Gemeinde Verband unseres Wissen kein Hinderniß im Wege steht.

Johann Georg Wieland bekommt ein Zeugnis - 1841
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 19.Mai 1841 findet sich folgendes:
Auf K. Oberamts gerichtlichen Befehl
wurde dem Georg Wieland von hier ein gemeinderäthliches Prädikat und Vermögenszeugniss ausgestelt.
1) ist er ist wegen Körper Verletzung gegen Michael Ackermann von Vörrenberg in kriminal untersuchung gestanden.
2) ist er als Verschwender vergant worden
3) besitzt er an Vermögen 0f.
Wann war Johann Georg Wieland vergannt worden? Ist 1822 gemeint, als eine Zwangsversteigerung war, oder ist der ´Hausverkauf von 1836 gemeint?

Johann Michael Wieland bekommt ein Zeugnis - 1841
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 25.Juni 1841 findet sich folgendes:
Dem Johann Michael Wieland von Vörrenberg pasion ein Küfer, Sohn des hiesigen Bürgers und Küfermeister Georg Wieland ein Gemeinderäthliches Prädikats Zeugniss ausgestelt.
1) ist er noch nicht in untersuchung gestanden auch noch nicht gestraft worden.
2) er hat er sich Jederzeit klagloß betragen, das man ihm nichts schlechtes nachzusagen weiß

Friedrich Knappenberger wird Pfleger der Wielandschen Kinder - 1842
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 21.November 1842 findet sich folgendes:
Wurte der Friedrich Knappenberger als Pfleger gewählt und verpflichtet, für die Wielandische Kinder daß Ehr für diese sorgen wolle als Pfleg Vatter und hat auch einen Stadt und Underricht bekommen.
Brauchten die Wielandschen Kinder einen Pfleger, weil der Vater vergant wurde?

Johann Georg Wieland, Steuerverzug - 1844
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 6.Mai 1844 findet sich folgendes:
Johann Georg Wieland v. hier blieb lt. Abrechnungsbuches, 1841/42 Bl. 34b mit 1f.40x Steuer im Rest und beantragt Gemeindepfleger die Abgangsdere…… da es sich jedoch gezeigt hat, daß hürunter 55x Gebäudesteuer enthalten sind, so Sebastian Schanzenbach zu bezahlen hat, so wurde im Einverständniß mit dem Bürgerausschuß
Beschlossen
Blos 45x Bürgersteuer des ...... Johann Georg Wieland in Abgang zu deretieren
Export zeigte es sich, daß der ganze Betrag a' 1f.40x Bürger- und Gewerbesteuer ist, und wird daher Gemeindepfleger legitimiert solchen in Abgang zu schreiben.

Johann Georg Wieland bekommt ein Vermögens- und Prädikatszeugnis - 1848
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 7.April 1848 findet sich folgendes:
Dem Johann Georg Wieland von hier wurde ein Vermöhens und Predicats Zeugniß ausgestellt.
1) Wurte demselben bezeugt, daß derselbe gar kein Vermöhen besitzt und wurde in der Gemeinde Umgehalten.
2) Was das Predicat anbelangt, kann man demselben nichts gutes gesagt werden, denn derselbe ist ein Verschwender und hatte sein Vermöhen verpraßt.
3) Aber keine Kriemienall Strafe hatte derselbe noch nicht Erstanden.

Johann Michael Wieland bekommt ein Zeugnis - 1848
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 20.September 1848 findet sich folgendes:
Dem Johann Michael Wieland von hier, wurte auf Oamtlichen Befehl ein Predical und Vermöchens Zeigniß ausgesteldt.
1) Ist das Predicat gut demselben kann man nichts gesezwiedriches nachsagen, und ist noch niemal gestraft worden.
2) Besizt derselbe kein Vermögen von seinen Eltern

Johann Georg Wieland bekommt ein Prädikatszeugnis - 1849
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 26.Januar 1849 findet sich folgendes:
Dem alt Georg Wieland von hier wurte ein Gemeinderäthliches Predicat Zeugniß ausgestellt.
1) Was das Predicat betrift ist schlecht, derselbe steht hier würklich in undersuchung, derselbe hatte von K… eine Kuh in Vörrenberg gestohlen, hatte dieselbe an Jud Mantle in Eschenau verkauft.
2) Was derselbe an Vermöhen Besize ist kein Kreuzer, sondern noch Schulden, die Kleider muß von der Gemeinde angeschaft werden.


Johann Georg Wieland wurde 1848 als Verschwender bezeichnet, der sein Vermögen verprasst hat.
1849 hat er dann eine Kuh gerstohlen. 1850 starb er dann in Schwäbisch Hall im Zuchtpolizeihaus.

Georg Sebastian Schanzenbach - Sitz im Haus für Georg Wieland - 1849
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 20.Dezember 1849 findet sich folgendes:
Es wirdt von dem Gemeinderath wegen Georg Wieland seinem Sitz in dem verkauften Haus woh an Sebastian Schanzenbach verkauft wurte, wegen seiner Armut daß Wieland muß in den Gemeinde verpfleg werden.
Da aber Wieland seinen Sitz nach dem Kauf Buch im IV Band Bl.3 eingetragen ist daß Schanzenbach dem für Wieland anerkant hat, und derselbe auch ....... samt ledigen Kinder übernehmen muß.
Es handelt sich um das Haus Nr.5

Johann Michael Wieland bekommt ein Zeugnis - 1850
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 05.März 1850 findet sich folgendes:
Dem Johann Michael Wieland von hier, wirdt von dem Gemeinderath Bezeigt, daß derselbe in Vörrenberg gebohren ist und dadurch das Bürgerrecht erworben hat, und denselben das Zeigniß Bezeig wirdt, daß derselbe seyn Handwerk als Kürfer gut gelernt hat

Agatha Catharina Wieland wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1858
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihr am 19.05.1858 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Das bedeutete, dass sie mit ihren 32 Jahren das Zuhause (wo lebte sie?) verlies, um auf einem Hof Dienst zu tun.

Nach dem Tod von Johann Michael Wieland wird sein Fahrnis verkauft - 1859

Agatha Catharina Wieland wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1864
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihr am 02.07.1864 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Hatte sie ihr Dienstbuch von 1858 verloren?

Rosine Regine Wieland wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1882
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihr am 09.06.1882 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Sie war ca. 20 Jahre alt.

Rosine Regine Wieland wird ein Dienstbuch ausgefertigt - 1888
Im Verrenberger "Verzeichnis der Dienstbücher" steht, dass ihr am 02.02.1888 ein Dienstbuch ausgefertigt wurde.
Sie war ca. 26 Jahre alt.
Ihr war bereits am 09.06.1882 ein Dienstbuch ausgestellt worden.

Agatha Catharina Wieland bekommt Unterstützung- 1895
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 11.Juli 1895 findet sich folgendes:
Die Agatha Wieland 68 Jahre alt armenhäußlerin von hier hat um Armenunterstützung nachgesucht, demgemäs wird
beschloßen:
1) Die Agatha Wieland durch Umätzen zu Unterstützen und hiefür ein tägliches Kostgeld von 50d auszusetzen.
2) Die Austheilung erfolgt nach dem Staatssteuerfuß in der Weise, daß
  von 5M - 9M99d - 1.Tag
  von 10M - 19M99d -2.Tag
  von 20M - 29M99d 3.Tag
und sofort auf je weitere 10M ein weiterer Tag kommt.
3) Der Wieland ist täglich 3 mal warme Kost wie es der Kostreicher in seinem eigenen Tisch hat zu verabreichen.

Agatha Catharina Wieland wohnt im Armenhaus - 1901
Im Verrenberger Gemeinderatsprotokoll vom 25.November 1901 findet sich folgendes:
die in geringem Vermögensverhältnisse lebende Karoline Gaßmanns Witwe und bittet um Einziehung in das hiesige Armenhaus um eine billige Hausmiethe zu erhalten.
Da außer der Kränkl. Led. 75 Jahre alten Agate Wieland Niemand im Armenhause wohnt wird
Beschlossen
Die Gaßmanns Witwe in das Armen Haus einziehen zu lassen mit der Auflage, daß dieselbe jährlich 8M acht Mark Hausmiethe zu bezahlen habe, und die Agate Wieland im Fall einer Krankheit zu verpflegen

 

Quellennachweis.

Bitzfelder Kirchenbücher (Mikrofilm KB 1503 Band 25 und 26)
Ortsarchiv Verrenberg: Kaufbücher
Ortsarchiv Verrenberg: Gemeinderatsprotokolle
Ortsarchiv Verrenberg: Verzeichnis aktiver Bürger ab 1828
Ortsarchiv Verrenberg: A 179 Verzeichnisse der ausgestellten Dienstbücher und Arbeitsbücher 1851-1937
http://pilot.familysearch.org
v Hohenloher Kreisarchiv: Der Hohenloher Bote von 1859
Deutscher Merkur 1826